Darf ich mal ein wenig aus der Erfahrung verraten?
Eine Frau, die ihr Kind dem Mann bzw. der Beziehung zuliebe "opfert", die braucht keinen Mann, sondern mehr Rückgrat!
Dem stimme ich durchaus zu.
Nur leider lässt sich Rückrat ja eben nicht von heute auf morgen mal schnell mit nem Fingerschnippen herbeiholen. Dafür ist schon ne Menge arbeit nötig.
Wenn man sich die deutsche Bevölkerung mal ansieht, stellt man schnell fest, dass sich ganz viele Menschen schon von relativ kleinem "Gegenwind" oder sonstigen Einflüsen beeinflussen, ja teilweise sogar verunsichern lassen.
Aber was das Thema unsicherheit betrifft - gibt es bei einer so wichtigen Entscheidung wie Abtreibung / keine Abtreibung nicht auch so eine Art "Bauchgefühl"? Dass Frau, wenn sie in sich hineinhört, im Grunde doch weiß, was SIE eigentlich will - aber eben vom Partner Bestätigung erhofft?
Natürlich gibt es dieses Gefühl. Nur sprechen wir hier von einer Ausnahmesituation. Man wird nicht nur von den eigenen, plötzlich veränderten Hormonen völlig verunsichert, sondern oftmals auch noch von den Menschen um einen rum. Hier dann herauszufinden, was man eigentlich SELBST wirklich will, ist nicht einfach.
Nun kommt zu der hormonellen Umstellung und der meistens nicht gerade zaghaften Beeinflussung von aussen womöglich noch eine finanziell recht komplizierte Situation dazu.
Da ist es dann leider nicht mehr einfach klar zu sagen:
"Alles klar, ich will das Kind und auch wenn meine Situation mehr als nur beschissen ist, ich schaff das schon."
Ich würde zwar deshalb nicht sagen, dass der Mann eine "Mitschuld" an einer Abtreibung trägt, denn das Wort "Mitschuld" klingt für mich so ein wenig danach, als wäre die Entscheidung gar nicht gewollt herbei geführt worden, sondern versehentlich eingetreten.
Von "Mitverantwortung" habe ich aber kein Problem zu sprechen, denn die hat schlicht und ergreifend JEDER Mann, schon rein deshalb, weil er bei der Zeugung mit dabei war.
Insofern kann ich ein sich aus der Situation stehlen eines Mannes eigentlich auch nicht gelten lassen, denn entzieht er sich im Prinzip schlicht und ergreifend der Verantwortung.
Und in so einer Situation, kann ich mir dann schon denken, dass Frau der Mut ebenfalls verlässt, zu IHRER Entscheidung zu stehen... sofern sie weiß, was sie wirklich will.