„Habt ihr einen dominanten/devoten "Schalter"?
Hallo zusammen
Ich frage mich seit geraumer Zeit, ob es möglich ist, Dominanz und Devotion quasi auf Knopfdruck an- und auszuschalten.
Bisher erlebte ich es so, dass es mir absolut nicht möglich ist, meine Devotion, wann es mir passt, einfach abzuschalten und mich gegenüber jemandem, den ich als dominant empfinde, "normal" zu verhalten. Ich höre und lese oft von Pärchen, die es schaffen, außerhalb einer Session völlig normal miteinander umzugehen, teilweise sogar die sozialen Rollen zu tauschen (plötzlich hat das Devotchen die "Hosen an").
Mir ist das nie gelungen. Bei mir ist die Devotion nicht situationsbezogen, sondern personenbezogen. Fühle ich mich von einem Menschen in meiner Devotion getriggert, schaffe ich es nicht mehr, mich dem zu entziehen. Sobald wir Kontakt haben - und sei dieser nur schriftlich - bin ich "drin", kann nicht anders, als mich demjenigen gegenüber unterwürfig und zuvorkommend zu verhalten und zu versuchen, ihn zufriedenzustellen. Bin ich nicht mit dieser Person zugange, bin ich "normal". Aber ich habe es nie geschafft, normal mit einer Person umzugehen, die ich als dominant wahrnehme, ganz egal, ob wir uns in einer Session oder in einer Alltagssituation befinden.
Dabei stehe ich durchaus ein wenig vor einem Dilemma, da ich mir wünschte, ich könnte das. Ich wünschte mir wirklich, ich könnte zum Beispiel mit einer Person, die ich als dominant wahrnehme und die mich kickt, ganz normal befreundet sein, ohne dass ich ständig gegen den Drang ankämpfen muss, mich in allen Belangen zurückzustellen und zu tun, was er möchte oder vorschlägt. Es ist ein richtiger Krieg, den ich da mit mir führe. Und es ist so anstrengend. Besonders wenn ich mit diesem Menschen eigentlich befreundet bin.
Jetzt frage ich mich, wie andere das schaffen, sich außerhalb eines Szenarios, oder beispielsweise bei jemanden, den sie zwar als dominant empfinden, aber mit dem sie keine wie auch immer geartete BDSM-Beziehung führen, ganz normal und selbstbestimmt zu verhalten, anstatt sich bereitwillig der Fremdbestimmung hinzugeben, weil das so gut tut.
Und ich frage mich, ob es den Dominanten unter euch ähnlich geht. Könnt ihr das Bedürfnis nach Führung einfach abschalten oder habt auch ihr eure Persönchen, bei denen dieses Bedürfnis allgegenwärtig ist, weil sie eure Dominanz bis zum Geht-nicht-mehr triggern?
Ich frage mich, ob man das lernen kann, diesen Schalter einfach umzulegen, um es sich in gewissen Situationen auch leichter zu machen.
Liebe Grüße,
Kailyn
Ich bin überzeugt, das man lernen Kann, selbstbestimmt zu handeln. Vielleicht ist das bei dir ein Tabu.
Es ist schwierig seine Muster zu ändern. Vielleicht geht das nur mit professioneller Hilfe. Denn man muss sich mit seinen eigenen Schattenseiten beschäftigen. Und das macht Angst.
Irgendwann war das Verhalten nötig um zu überleben. Meistens in der Kindheit.
Als Erwachsener braucht man das nicht mehr, aber es fühlt sich so an.