Ist dein Freund nun ...
... zu beneiden oder zu bedauern?
Das hängt in ganz starkem Maß davon ab, welcher Typ er ist, und so wie es aussieht – er glaubt dir nicht – wirkt es augenscheinlich so, dass man ihn sowohl bedauern als auch beneiden kann.
Beneiden natürlich deswegen, weil du ja ganz offensichtlich etwas gestattest, was rund die Hälfte aller Männer, die in Partnerschaften leben, heimlich tun (müssen).
Bedauern deswegen, weil er dir nicht traut. Er traut dem Frieden nicht so recht, er hegt ganz offensichtlich die Befürchtung, dass, geht er auf deinen Wunsch ein, du an einem späteren Zeitpunkt kommst und nun deinerseits dieselbe Freiheit einforderst.
Oder aber er befürchtet, dass es deinerseits nur eine Falle ist, die in dem Moment zuschnappt, in dem er sich darauf einlässt. Kurz gesagt, sobald er was mit einer anderen Frau hat, sagst du hinterher, das sei nur ein Test gewesen und er solle sich zum Teufel scheren. Eine verdammte Fickmühle, in der sich dein Freund befindet.
Ich will jetzt nicht ins Psychohorn stoßen und dir dies auf Teufel komm raus ausreden – deine Bedürfnisse, wo immer sie auch herrühren, sind deine und manchmal muss man auch ganz offensichtlich bizarre Wünsche eine Zeitlang ausleben. Jedenfalls gibt es für dein Verhalten weitaus mehr Erklärungsmöglichkeiten als für seines.
Was kannst du nun tun?
1. Es aufgeben – er ist aus oben besagten Gründen nicht in der Lage, oder willens, dir diesen Wunsch zu erfüllen.
2. Weiterreden – steter Tropfen höhlt den Stein.
3. Du kannst
dich ihm erklären – das ist die erfolgversprechenste Variante, aber natürlich auch die schwerste. Das, was du hier (wohlweißlich) nicht getan hast, würde es deinem Freund vermutlich gestatten, das zu tun, was du möchtest, oder er erklärt dir klipp und klar, dass das mit ihm und dir nicht zu machen ist. In jedem Fall weißt du schneller, woher der Wind weht.
Was meine ich damit? Kehre vor ihm dein Innerstes nach außen und vertraue dich ihm an. Dazu musst du natürlich selbst die Gründe kennen, die dich treiben, aber im Regelfall weiß man, warum etwas ist, wie es ist und oft ist es so, dass wenn man es vorgibt, nicht zu wissen, man es sich eigentlich nur selbst nicht eingestehen möchte.