Selbsterfahrung erleben...
Moin
Hm, also ich habe den Post jetzt in Gänze mehrmals gelesen und habe nicht das Gefühl, dass es bei Dir um Deine Neigung (dom/dev/sado/maso) geht, sondern eher um die Neugierde der Selbsterfahrung. Klar kann eine Neigung daraus genährt werden - alles was wir lernen beeinflusst uns ja auch.
Aber Du beschreibst, Du hättest Dich freiwillig in eine Situation begeben, in der Du dann die Hilflosigkeit/Ohnmacht erleben durftest, ohne dass Dir was passiert ist. Du hast Dich schlagen lassen - was im eigenem Kopf ja immer schon mal kontrovers ist - vor allem als dom. "relativ hilflos" - Du hättest also aus der Situation hinaus gehen können, hast es nicht getan, und bist jetzt verwirrt, warum?
Mensch, wenn es Dir gefallen hat ist doch prima.
Wenige doms kommen in den Genuss, die Hilflosigkeit mal genießen zu können.
Sie sind die Lösungsfinder, Problembeheber - oftmals auch im Alltag. Das ist eben ein Charakterzug von uns
Und Subbie wäre ziemlich aufgeschmissen, wenn Dom in Aktion hilflos wäre.
Aber es gibt eben Momente, da ist man überfordert, weil man nichts tun kann. Wer aber noch nie in sicherem Umfeld diese Hilflosigkeit einfach mal aushalten durfte, reagiert dann sehr sehr positiv darauf, wenn er die Möglichkeit dazu hat.
Hilflos - aber sicher sein. Klar, klingt mega nach Subbie. Total. (Weil sich doms ja IMMER die Zeit nehmen, genau dies zu üben mit ihren Subbies - Hilflosigkeit aushalten lernen und sich sicher fühlen). *Ironie off
Wer aber schon mal krank war, ohne das irgendwas half - kennt diese Ohnmacht als negativ Beispiel. Ich musste (durfte) diese Erfahrung machen, als mein Körper mich mit einer Nervenschädigung nach einem Unfall vor Ohnmacht, Hilflosigkeit, Schmerzen bis zur Agonie trieb. Das war eine Selbsterfahrung, ein neues Körperbewusstsein, Körpergefühl, mentale Herausforderung, auch an die Selbstkontrolle. Kontrolle nicht abgeben können - weil man sie gar nicht erst hat.
Seit meiner Jugend mache ich meditatives Bondage - eine Selbsterfahrung, keine Erotik.
Ab und an teile ich diese Momente mit meinem Mann im erotischen Sinne, nicht weil ich mich ihm unterwerfe (ach Du herrje, nen ne) sondern, weil ich ihm vertraue, dass er mich auf dem Weg der Selbsterfahrung begleitet.
Und das eben auch mal via Flogger oder Klaps auf den Po, er geht mir zur Hand, und statt mich zu konzentrieren, wie ich mich schlage, kann ich mich in das Körpergefühl fallen lassen.
Und mit einem anderen Menschen diese Erfahrung zu machen ganz ohne das Machtgefüge und die Frage, wer denn jetzt der dom und sub ist. Völlig schubladenfrei mit einander erleben - bereichert die Selbstwahrnehmung ungemein
Ich kenne viele Menschen, die das einfach mal wissen wollen, wie sich denn so ein Flogger anfühlt - und es probieren. Oder einfach mal wissen wollen, wie das ist, gefesselt zu sein.
Die meisten davon sind nach der ersten Selbsterfahrung irgendwie dabei geblieben
Ich kenne einige Doms, die diese Erfahrung machen wollten und danach happy waren, das erlebt haben zu dürfen. Gibt ja auch zusätzlich nochmal ein besseres Bild für den Sub
Statt aber einen bestimmenden, sehr dominanten Menschen, haben sie vor allem einen konsequenten gewählt.
Ein Dutzend ist ein Dutzend. Der empfangende Mensch und der Gebende sind sich einig - das wird durchgezogen.
Viertel Stunde knien - so lange das nichts gesundheitliches ist - muss der Verstand da einfach mit klar kommen und wird mental begleitet.
Man baut das dann einfach auf gemeinsame Absprachen auf. und nach und nach lässt sich auch ein empfangender Dom dann in die Erfahrung gleiten, weil seine Dominanz sein Stolz (was auch immer) nicht gefährdet ist - aber sein Wunsch nach Selbsterfahrung realisiert werden kann.
Nun ja - es sei denn, man möchte mal erfahren, wie das ist, mit jemanden, der dominanter ist bzw in der Hinsicht dominiert zu werden - Neigungen können, wie am Anfang schon gesagt, ja aus alle dem genährt werden.
Mach Dir keine Gedanken um die ganzen Label
Gruß, Sie