Zitat von **********itekt:
„Angenommen, ihr findet diese(n) Frau/Mann äusserst attraktiv und anziehend [...].
Unter diesen Voraussetzungen
will ich, dass dieser Mensch mich begehrt. Gemäß dem Fall ich finde einen Menschen anziehend - heißt für mich vor allem, er passt charakterlich, weil er dadurch für mich in der Regel automatisch auch optisch passt - ist es mein Wunsch, dass er mich genauso begehrt wie ich ihn. Und sollte das so sein, fühle ich mich nicht nur geschmeichelt, sondern bin absolut glücklich. Völlig aus dem Häuschen. Auf Wolke 7 wie ein verliebter Teenager.
Und ja, selbstverständlich will ich dann dieses Gefühl auch ausleben. Da ich in einer offenen Beziehung lebe, ist das auch problemlos möglich. Ich darf begehren und mein Begehren ausleben.
Völlig anders wäre es, wenn mich jemand begehrt, den ich selbst nicht begehre. Da kommt es für mich sehr stark auf den Grund an, warum ich begehrt werde. Werde ich aus ausschließlich(!) oberflächlichen Gründen begehrt, fühle ich mich zwar geschmeichelt, mehr aber auch nicht. Ich gebe ganz offen und ehrlich zu, dass oberflächliches Begehren für mich kaum Wert besitzt (und ich umgekehrt niemals jemanden attraktiv und anziehend finden kann, der mich nur körperlich begehrt). Ich finde es grundsätzlich etwas Gutes, seinen eigenen Geschmack von Schönheit und Ästhetik zu zelebrieren und Menschen, die das in sich vereinen, zu bewundern, nur reicht mir das allein eben nicht.
Begehrt er mich
auch aufgrund ganz bestimmter Eigenschaften, die meinen Charakter ausmachen, freue ich mich und bin durchaus auch stolz. Das macht den Menschen für mich auch erstmal viel interessanter, weil ich dadurch sein Wertesystem kennenlerne und dies ein ganz wichtiger Punkt für mich ist, um eventuell doch Begehren empfinden zu können.
Meine Reaktion ist also, ganz offen und ehrlich, davon abhängig,
warum mich jemand begehrt und ob ich denjenigen auch begehre. Und wir reden hier ja erstmal, denke ich, nur von begehren, nicht von Liebe.