Dabei geht es nicht darum, dass die einen vielleicht zu faul sind, unaufmerksamer sind oder sonst noch irgendwas. Es schlicht ein Problem der Normativität. Man sieht die braven und folgsamen Subs einfach viel häufiger bis ausschließlich. Und selbst, wenn man es mal sieht reagieren die anderen Gäste meist nicht sehr souverän. Völlig egal für wie dominant sie sich halten.
@*********eeker
Sicherlich wirkt die Norm auf Anfänger zunächst bestimmend. Mit der Zeit entwickelt sich das eigene BDYM und über unterschiedliche Erfahrungen mit verschiedenen Partnern werden Erfahrungen gemacht, die aufzeigen, was gefällt und was nicht.
Ich kenne in der Tat wenige Femdom, die gerne ständig aktiv unterwerfen, ebenso eher selten Frauen, die Playfight mit subs mögen. Nicht, weil es eine Norm gibt, der sich dominante Frauen unterwerfen, gerade Dominanz hat ihren eigenen Willen und unterwirft sich keinem Diktat.
Ich habe schon Brats bespielt. Ich mag diese Art tatsächlich nicht. Immer überwältigen müssen, immer sub ins Rampenlicht stellen, wenn ich es schön haben möchte, wird erst Krawall gemacht, mich ermüdet das. Mir gibt das nichts. Egal ob der Krawall physischer oder psychischer Natur ist. Psychisch ist es sogar noch lästiger, wenn sub klugscheixxt und provoziert nur um des Provozieren Willens
Das mögen meiner Beobachtung nach tatsächlich weniger Doms und Femdoms als Dauerzustand. Im SMJG kommt das häufiger vor, junge Menschen haben allerdings auch mehr Energie übrig, da wird viel häufiger gebalgt und getestet. Da gibt's den Alltag nicht. Und mich ständig behaupten muss ich bereits im Job, da mag ich das privat einfach nicht auch noch müssen.
Wenn sub mir Gutes tun möchte, mich erfreut, natürlich darf er auch mal rumzicken und mich quasi prüfen, aber andauernd? Och nö. Es ist auch einfach Selbstfürsorge, mir jemand zu suchen, der zu meinen Bedürfnissen passt. Und hat rein gar nichts mit Normativen zu tun.
Wobei ich dir nicht grundsätzlich widersprechen möchte. Bei Männern erlebe ich das typische Domgehabe häufig. Da glaube ich mehr Anpassung zu sehen als unter uns Frauen, die wir weit mehr Wert auf Individualität legen. Bei uns triffst du eher die junge Generation u35 im Einheitslook an, das Porno-Domina-Lackoutfit mit dazugehörigem Verhalten. Auch da wird sich erst an äußeren Bildern orientiert, später zur Individualität gefunden.
Die Idee, die Lust daran, immer wieder erneut erobert und überwältigt zu werden, ist das nicht eher eine Normativität? Hollywood, Liebesschnulzen, schon Die Zähmung der Widerspenstigen beinhaltet das Thema "zeig, dass Du es wert bist, mich zu deinen Füßen zu legen". Unabhängig von SM eigentlich ein Klassiker, der selbstverständlich auch im SM zu finden ist.
Der/die devote sub braucht das auch. Etwas Besonderes zu sein. Wichtig. Wertgeschätzt. Nur ohne den Kampf.
Geht es dann nicht nur um die Reihenfolge? Erst dienen und dann wertgeschätzt werden vs. erst unterworfen zu werden, da dies als vorausgegangene Wertschätzung empfunden wird? Beide subs gehen, wenn das ausbleibt. Brat geht lediglich früher, wenn die Mühe der Unterwerfung ausbleibt. Devchen geht, wenn die Belohnung für die Mühe der Unterwerfung nicht erfolgt.
Das Machtgefälle zwingt geradezu eine Seite dazu, der anderen Kredit zu geben. Bei Brat wird sub erst belohnt, später Dom, wenn er es geschafft hat zu unterwerfen. Bei Devchen muss erst Dienstbarkeit gezeigt werden, die ihre Erfüllung in der meist sexuellen Belohnung besteht.
Sie