Hm.
Also ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, liebe Damen... aber ich benötige weder das Verständnis noch die Akzeptanz eines mir fremden Herren, wenn ich ein Kind nicht bekommen möchte.
Der einzige Mann, mit dem ich in solch einer Situation spreche, das ist mein Partner und der Vater des ungeborenen Kindes.Wenn er mir denn zur Verfügung steht und wenn er gesprächsbereit ist, dann werde ich seine Meinung natürlich anhören, mir zu Herzen nehmen, im Kopf bewegen.
Letztlich ist die Entscheidung meine. Ich kann mir vorstellen, dass diese Tatsache bei einigen Männern eine gewisse Hilflosigkeit auslöst. Das würde mir vermutlich ähnlich gehen als Mann.
Vielleicht ist es auch diese Hilflosigkeit, die viele Männer mit Wut auf das Thema reagieren lässt. "Ist doch eh egal, was ich sage. Wenn die Frau das Kind nicht will, wird sie es wegmachen lassen und wenn ich mich auf den Kopf stelle."
Das ist ja sicher auch so. Das muss man einfach mal so sagen. Dennoch ist die Rolle des Kindsvaters nicht SO unwichtig. Wir sprachen ja schon von den Situation, wo die Tatsache, ob der Vater bleibt oder geht, ob er zahlt oder nicht, durchaus entscheidungsbringend auf eine unsichere Frau wirken können.
Anstatt sich also hinter aus Hilflosigkeitsgefühlen geborenem Trotz und Wut zu verschanzen und mit dem Finger auf die grausamen Frauen zu zeigen, würde ich mir wünschen, dass hier mehr an der SACHE diskutiert wird.
Abtreibung: was sind Gründe für Frauen, sich so zu entscheiden?Wie ernstzunehmend sind diese Gründe? WER beurteilt letztlich, wie ernstzunehmend die Gründe sind?Gibt es keine Möglichkeit, anzuerkennen, dass das Herz und das Hirn der schwangeren Frau die entscheidungsfindenden Organe in diesem Fall sind, und zwar unabhängig davon, ob ein Mann (nicht der Partner, ein fremder Mann) diese Gründe nachvollziehen kann oder nicht?
Ich bin es allmählich müde, dass hier teilweise von der Männerschaft mit anklagendem Finger auf die Frauen gezeigt wird, als wären sie das personifizierte Böse, das gleichgültig und billigend Leben auslöscht.
Ich möchte noch einmal, auch wenn es etwas her ist, hervorheben, wie wohltuend ich die Beiträge von "openeye" fand, seines Zeichens auch ein Mann.