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Abtreibung II

Ich hatte mal so eine gedankenlose arbeitskollegin. sie hat wärend meiner ausbildungszeit ganze 4 mal abgetrieben. sprich: 4 mal in 3 jahren. sowas kann ich überhaupt nicht verstehen!!!
********auch Mann
400 Beiträge
warum das Wort Abtreibung,
heißt es nicht Schwangerschaftsunterbrechung. Es gib viele Gründe dafür oder dagegen. Aber die Gründe die kennt doch die Aussenwelt garnicht. Ich als Mann vertrete die meinung das sollte eine Frau sich für sowas entschließen, wir doch eigentlich den Hut vor dieser ziehen müssen.
Kein Man kann sich nur annähernd das Leid der Frau einschätzen.
Sollten wir ihnen nicht beistehen. Sorry.
...
schwangerschaftsunterbrechung???? Schwangerschaftsabbruch!
was mich noch interessiert:
Vor einer Abtreibung muss man sich einem "Beratungsgespräch" unterziehen, aber was genau wird dort eigentlich besprochen? Ist es eher ein Aufklärungsgespräch über die Abtreibung selbst? oder wird nach Gründen für die Abtreibung gefragt? Fließt auch sowas wie Aufklärung über Verhütung mit ein? (also gerade bei jüngeren Damen) Sind es einzellgespräche oder eher in kleinen Gruppen, wie bei einer selbsthilfegruppe? Und wer macht diese Gespräche? Ein Doc? Der eigene Frauenartz?

Ich hab da irgendwie überhaupt keine Vorstellung von...

LG die Franny
*****ann Mann
504 Beiträge
@Frannylein
Schwangerschaftunterbrechung ist ein Synonym für Schwangerschaftabbruch, Abtreibung, Abortus
mag sein, klingt aber schon irgendwie falsch, immerhin unterbricht man nicht, sondern bricht ab. und ist denke ich umgangssprachlich gar nicht der "renner". Also ich kannte es nicht, aber vielleicht bin ich auch einfach zu blond für diese welt *grins
*****ann Mann
504 Beiträge
Das hat etwas mit Sprachsoziologie (Sozio-Linguistik) zu tun. Es ist ein "Vermeidungswort" für das präzisere Wort "Abbruch". Es klingt weniger schlimm.
Wir machen also sprachlich gesehen aus einer schlimmen sache eine harmlose, damit die menschen sich weniger schlecht fühlen.

Gratulation zu diesem Unfug!
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
Frannylein:

ich denke das wird wohl variieren, je nachdem ob man sich von einer kirchlichen Beratungsstelle oder einer staatlichen beraten lässt.

es wird auch variieren, je nachdem welchen Konflikt die schwangere Frau vorbringt.

Es gibt ja viele Gründe für einen Abbruch: finanzielle Not, eine Gewalttat, "einfach mal so weil passt grad nicht", gesundheitliche Probleme, etc...

Je nachdem was die Frau vorbringt, wird dort auf sie eingegangen.

Der Vorgang der Abtreibung selbst wird dort nicht primär besprochen, doch wenn eine Frau Ängste in der Richtung hat, ist das auch möglich. Es ist aber wohl üblicher, das mit dem abtreibenden Arzt zu besprechen.

Wenn finanzielle Sorgen vorrangig sind, werden Wege der finanziellen Unterstützung aufgezeit, man bekommt gesagt, wo man welche Gelder beantragen kann.

Wenn man sich vorstellen kann, das Kind zur Adoption freizugeben, wird man in diese Richtung informiert.

In meinem Fall war es so, dass mein Entschluss, das Kind nicht zu bekommen, schon feststand und ich dort nur hinging, weil es so vorgeschrieben ist. Man hat das gleich gemerkt und auch weitestgehend respektiert, man hat nur vorsichtig gefragt, wieso und mich darauf hingewiesen dass der Staat ja hilft... ich habe diese Gespräche nur ansatzweise geführt, denn das meiste war mir bekannt. Wenn die merken, dass die Frau im Grunde entschieden hat, drängen sie auch nicht.

Das finde ich auch völlig ok so. Am schlimmsten würde ich in so einer Situation wohl eine Moralpredigt finden oder die Erinnerung an mein Gewissen oder Gottes Schöpfung oder ähnliches. Das hätte ich wohl als reichlich unangemessen empfunden.

ABER: es gibt sicher auch Frauen, die sind wirklich unentschlossen und die gehen zur Beratung und wollen wirklich Möglichkeiten hören, wie sie das Kind behalten können, wie ihnen geholfen werden kann. In solchen Fällen erfüllt die Beratung auch absolut ihren Sinn. Pro Familia zum Beispiel hat da viele Experten sitzen die auch mal schnell und unbürokratisch helfen. Zumindest in Hamburg habe ich von denen viel gutes gehört.


Frage zu Deinem Beitrag direkt über meinem: wieso ist es Dir denn wichtig, dass eine Frau, die abtreibt, sich möglichst schlecht damit fühlt?
*****ann Mann
504 Beiträge
@Frannylein
Da ist nicht neu. Manchmal nutzt man auch Fremdworte dazu.

Als beim Krieg in Jugoslavien versehentlich ein Wohnviertel bombardiert wurde, hieß es, dass das ein "Kollateralschaden" gewesen sei.
@sinas traum
ich bedanke mich recht herzlich für die information!
@yetimann
und trotzdem bleibt es unsinnig. wie gut, dass die masse der bevölkerung einen richtigeren ausdruck für einen schwangerschaftsabbruch findet!

Lg die Franny
Ich war immer ein absoluter Gegner einer Abtreibung, habe mir immer Kinder gewünscht, habe immer gesagt, dass ich das auch alleine schaffe, wenn der Vater weg gehen sollte, hatte da immer meinen ganz eigenen Standpunkt, war absolut überzeugt und dann wurde ich schwanger, ungewollt. Ich brauche nix schön zu reden, ich war selber schuld, habe mich auf meinen Körper und meinen Zyklus, der schön regelmäßig war, verlassen, bis auf den einen Monat!

Diagnose: Schwanger

EIgentlich wollte ich jetzt die Geschichte dazu schreiben, aber ich denke, dass das niemanden interessiert.

Ich habe das Beratungsgespräch bei ProFamilia gemacht, mir wurden keine Vorwürfe gemacht, mir wurden Schuldgefühle genommen, ich wurde über die Abtreibungsarten aufgeklärt, mir wurde eine Liste der Ärzte mitgegeben, welcher Arzt welche Methode durchführt, der Kostenfaktor wurde durchgesprochen, ich wollte mir alle Möglichkeiten offen halten.....

Die Natur kam mir zuvor, letzte Woche kam es zu einer Fehlgeburt.....

Ich denke jetzt aber trotzdem anders über Abtreibung (benutze das Wort aber trotzdem bewußt), werde keine Frauen mehr verurteilen....neverever....

Man hat wirklich leicht reden, wenn man nicht in der Situation ist!!
****un Paar
14.760 Beiträge
blue eye
ich war selber schuld, habe mich auf meinen Körper und meinen Zyklus, der schön regelmäßig war, verlassen, bis auf den einen Monat

was sagt uns das? die natur ist dir zuvorgekommen. bei einer abtreibung hätte das ungeborene leben deine schuld bezahlen müssen.

hoffentlich hast du daraus gelernt und verhütest wenigstens jetzt verantwortungsvoll.

bemerkenswert, dass viele ihre rechte und pflichten bei einem schwangerschaftsabbruch kennen, aber nicht wissen wie man sich vor einer ungewollten schwangerschaft erfolgreich schützen kann.
bei einer abtreibung hätte das ungeborene leben deine schuld bezahlen müssen.


Danke!!Moralsprüche habe ich mir selber genug gegeben, du allerdings kennst nur die halbe Geschichte.

Beim ersten US habe ich eine leere Fruchthöhle gesehen, die zudem zu klein war und ja, genau das hat mich bestätigt.
****un Paar
14.760 Beiträge
wer hier ein posting abgibt muss zwangsläufig damit rechnen nicht nur applaus zu erhalten.
Applaus erwarte ich nicht, ich weiß, dass das keine Glanzleistung war, nur wie gesagt, ihr kennt nur die halbe Geschichte, ihr oder du, wer auch immer von euch schreibt, wißt nicht, was für Gedanken ich hatte zwischen der Bestätigung der Schwangerschaft und der Fehlgeburt.......
wer hier ein posting abgibt muss zwangsläufig damit rechnen nicht nur applaus zu erhalten.

Und wer hier antwortet, der sollte sich bewusst sein, dass hinter jedem Profil eine echte Person steckt dessen Leben man von einem Beitrag niemals so weit begreifen wird, als dass man sie dafür verurteilen könnte.

Abtreibung ist so eine persönliche und tiefgreifende Angelegenheit und die Frauen, welche sich hier äußern haben es sich alle (!) nicht leicht gemacht. Dafür, dass sie ihre Geschichte hier schreiben haben sie Respekt verdient und wenn man ihnen noch nicht einmal den entgegen kommen lassen kann, dann sollte man besser gar nichts schreiben.
****un Paar
14.760 Beiträge
blue ist 28 jahre alt. inzwischen weiss fast jede 12-jährige wie verhütung funktioniert.
sie hat auf ihren zyklus gehört... tzzzzz. wo leben wir und in welcher zeit? und wer zahlt die abtreibung im notfall? die solidargemeinschaft der versicherten, also auch wir..
asche auf unser haupt, dass wir kein mitleid empfinden...
Ja, du kannst es ja anders machen!!!
Und zu deiner Beruhigung, die Abtreibung hätte ich selber zahlen müssen..also immer schön vorsichtig sein mit solchen Äußerungen!!!
****rna Frau
6.195 Beiträge
alle die sich schwer tun eine entscheidung zu treffen....
ich bin nicht mutter thersa...aber bevor ihr eine entscheidung trefft..
ich habe mich lange mit diesem thema beschäftigt,und habe dieses tagebuch gefunden .und geschrieben..copy bei chris!!!..lest doch bitte was ein ungeborenes denkt!!
Datum fiktiv....

1.05...Aus Liebe haben meine Eltern mich ins Leben gerufen
15.05...Meine ersten Adern entstehen,mein Körper formt sich
19.05...Ich habe einen Mund
21.05...Mein Herz fängt an zu schlagen
28.05...Meine Arme und Beine fangen an zu wachsen
8.06...Aus meinen Händen sprießen kleine Finger
15.06...Erst heute hat meine Mutter erfahren das ich bei ihr bin
20.06...Jetzt bin sichtbar das ich ein Mensch bin
24.06...Meine sämtlichen Organe sind ausgebildet,Ich kann bereits Schmerz empfangen
6.07...Ich bekomme bereits Haare und Augenbraun
8.07...Meine Augen sind schon lange fertig,wenn auch die Lider noch geschlossen sind
19.07...Mein Herz schlägt.Ich fühle mich geboren und ich bin glücklich
20.07...HEUTE HAT MICH MEINE MUTTER UMGEBRACHT

........????????



und was sagt ihr dazu???

Lg Lady

Dazu sage ich (vorab angemerkt ich habe nicht alle Beiträge gelesen):
Schön sentimental daher gebracht. Schon allein Punkt 1 stößt mir übel auf. Die meisten Schwangerschaften werden abgebrochen, weil das, was da als "Liebe" propagiert wird, eher Unfall aus Unwissenheit oder Fahrlässigkeit war. Ein Kind welches aus "Liebe" gezeugt wird, wird wohl in den seltensten Fällen abgetrieben, es sei denn man stellt einen "Schaden" fest. Bei der Entstehung in einem tatsächlichen "Liebes-" Akt, mit der Absicht ein Kind zu zeugen, eben deswegen, weil man sich liebt...tun sich beide Elternteile schwer, dem Kind den Weg in´s Grab zu weisen.
Punkt 1 mufft mir zu sehr nach Kirche.
Sex ist heutzutage nicht mehr nur auf Fortpflanzung beschränkt. Aus der Doktrin sind wir raus. Wär schön wenn auch Ratzinger das mal begreifen würde (off-topic, ich weiß).
Der Rest, nee, da kann ich nichts mit anfangen....wenn wir mal von der medizinischen Seite ausgehen ist ein Kind heutzutage schon sehr früh überlebensfähig. Von der moralisch- ethischen Seite aus, ab der 40. Schwangerschaftswoche.
Vorgestern wurde ein Abtreibungsarzt in einer amerikanischen Kirche erschossen , welch gelungene Symbolik. Ein paar Tage vorher hat eine 66- jährige Frau per künstlicher Befruchtung ein gesundes Kind zur Welt gebracht....
Ich denke mal, es sei jedem selber überlassen über sich zu entscheiden (wobei ich die 66-Jährige doch etwas krass finde, es gibt die Wechseljahre nicht ganz umsonst)

Ochrasy
die eine Abtreibung hinter sich hat
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
blue eye, lass Dich doch hier nicht von ein paar rotzig hingeworfenen Sätzen gleich in die Defensive locken.

Klugscheißern kann jeder, der eine Situation nur aus sicherer Entfernung betrachtet.

Klar kennen wir Deine Situation nicht ganz und wie es war und warum... und Du bist hier niemandem eine vollständige Beichte oder eine Rechenschaft schuldig.

Du beschreibst sehr gut wie es ist, in der Theorie eine vorgefasste Meinung zu haben und dann selbst mit der nackten Realität konfrontiert zu werden. Das sind zwei Paar Schuhe und das hast Du leider sehr hart erfahren müssen.

Du wirst Deine Lektion daraus gelernt haben, völlig unabhängig ob hier dann noch jemand Dir ein "siehste, selbst Schuld, ätschibätschi" hinterherbrüllt weil er es nicht besser weiß.

Es gibt keinen Grund, Dich hier bis ins Kleinste zu rechtfertigen.
@*******aum:
Danke für deine Worte.

Ich wollte mich nicht rechtfertigen, ich lasse mich auch nicht in die Defensive drängen, ich kann und will nur Bruchstücke reinwerfen von dem wie es bei mir war.

Ich muss mich für keine Abtreibung rechtfertigen, es gab ja keine bei mir, ich kann ja nur etwas dazu sagen, wie sich die Gedanken verändern, wenn es wirklich ernst wird.
******aus Frau
9 Beiträge
fragen des arztes
also ich hatte einst das beratungs gespräch nicht bei po familia sondern bei einer anderen frauenärztin...und diese stellte fragen wie.......ob ich schon kinder habe,wie mein familienstand ist und nach den gründen warum ich das kind nicht bekommen möchte! an mehr fragen kann ich im moment nicht erinnern....aber auch der frauenarzt selber hat als er die schwangerschaft feststellte nicht sofort zu pro familia geschickt oder zu einer anderen ärztin zum beratungsgespräch, sondern hat einen neuen termin ausgemacht, wo ich noch mal eine bedenkzeit hatte, wo ich noch mal überlegen konnte, wie ich mich endscheinde!also 4 tage späte rnoch mal hin, und da ich immer noch die selbe endscheidung hatte hat er mich weiter verwiesen zu pro familia, wo diese dann erst wochen später hätte ein termin bekommen hätte!!!!so das gespräch bei der anderen frauenärztin....
wo dann das gespräch für den abbruch kam, da wurde ich dann darüber aufgeklärt was für varianten es gibt...und gefragt wurde,welche ich haben will und wie sie wirkt oder durchgeführt wird!!
erst dann würde nen termin zur durchführung! also es geht nicht von heut auf morgen....

Eine Abtreibung ist sicherlich immer eine Unschöne Sache, aber ich verurteile Niemanden, der eine Solche (aus welchen gründen auch immer) vornehmen lässt.

Was jedoch auch bei mir bitter aufstößt ist der satz: Ich habe immer auf meinen regelmäßigen zyklus gehört. Über verhütung sollte man heute in dem alter wohl genügend wissen um verantwortungsvoll damit umzugehen. Jedoch rechne ich der dame hoch an, das sie sich für das kind entschieden hat (wenn ich das richtig verstanden habe). und natürlich möchte ich auch mein beileid zur fehlgeburt ausdrücken

LG die Franny
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