Frannylein:
ich denke das wird wohl variieren, je nachdem ob man sich von einer kirchlichen Beratungsstelle oder einer staatlichen beraten lässt.
es wird auch variieren, je nachdem welchen Konflikt die schwangere Frau vorbringt.
Es gibt ja viele Gründe für einen Abbruch: finanzielle Not, eine Gewalttat, "einfach mal so weil passt grad nicht", gesundheitliche Probleme, etc...
Je nachdem was die Frau vorbringt, wird dort auf sie eingegangen.
Der Vorgang der Abtreibung selbst wird dort nicht primär besprochen, doch wenn eine Frau Ängste in der Richtung hat, ist das auch möglich. Es ist aber wohl üblicher, das mit dem abtreibenden Arzt zu besprechen.
Wenn finanzielle Sorgen vorrangig sind, werden Wege der finanziellen Unterstützung aufgezeit, man bekommt gesagt, wo man welche Gelder beantragen kann.
Wenn man sich vorstellen kann, das Kind zur Adoption freizugeben, wird man in diese Richtung informiert.
In meinem Fall war es so, dass mein Entschluss, das Kind nicht zu bekommen, schon feststand und ich dort nur hinging, weil es so vorgeschrieben ist. Man hat das gleich gemerkt und auch weitestgehend respektiert, man hat nur vorsichtig gefragt, wieso und mich darauf hingewiesen dass der Staat ja hilft... ich habe diese Gespräche nur ansatzweise geführt, denn das meiste war mir bekannt. Wenn die merken, dass die Frau im Grunde entschieden hat, drängen sie auch nicht.
Das finde ich auch völlig ok so. Am schlimmsten würde ich in so einer Situation wohl eine Moralpredigt finden oder die Erinnerung an mein Gewissen oder Gottes Schöpfung oder ähnliches. Das hätte ich wohl als reichlich unangemessen empfunden.
ABER: es gibt sicher auch Frauen, die sind wirklich unentschlossen und die gehen zur Beratung und wollen wirklich Möglichkeiten hören, wie sie das Kind behalten können, wie ihnen geholfen werden kann. In solchen Fällen erfüllt die Beratung auch absolut ihren Sinn. Pro Familia zum Beispiel hat da viele Experten sitzen die auch mal schnell und unbürokratisch helfen. Zumindest in Hamburg habe ich von denen viel gutes gehört.
Frage zu Deinem Beitrag direkt über meinem: wieso ist es Dir denn wichtig, dass eine Frau, die abtreibt, sich möglichst schlecht damit fühlt?