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Wer sind wir und was brauchen wir (wirklich)?

****54 Mann
3.849 Beiträge
******nor:
... bitte Sie darum nicht zurechtgewiesen zu werden. Man kann eine andere Meinung auch neutral äussern.

Ok, dann äußere ich jetzt mal meine Meinung, dass der Eindruck der häufigen Suche nach durch Machgefälle geprägten Beziehungen nicht zutreffend für die Gesamtgesellschaft ist. Es mag hier so erscheinen, weil diese Prägung eger nicht zur dauerhaften Stabilisierung von Beziehungen beiträgt und daher unter Beziehungssuchern unverhältnismäßig häufig anzutreffen seien dürfte.
*******xty Frau
1.387 Beiträge
Es ist umgekehrt!
"Liebe braucht Nähe - Erotik aber Distanz"

Man kann auch eine Blume lieben, die auf einem Stern wohnt..
aber man kann niemanden vögeln, der nicht da ist
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Man kann doch niemals
in einem Thread philosophierend solche Fragen lösen, die im Grund sehr tief die Persönlichkeit berühren. Das ist ähnlich wie bei Faust "Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält" mit dem logischen Schluss " Hier steh ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor."

Man kann lange über sich rätseln, Vieles versteckt sich vor unserer Erkenntnis, entzieht sich unserem Geist. Ich weiß, dass auch in therapeutischen Sitzungen Blockaden auftreten, die den Zugang zur Lösung mancher Fragen unmöglich machen. Oft ist die Zeit einfach noch nicht reif zur Erkenntnis. Und wenn sie naheliegt, dann wird sie nur zu oft nicht wahrgenommen, ausgeblendet, nicht akzeptiert, will man sie anders haben.

Ehrlich zu sich selbst zu sein und zu bleiben ist nicht die leichteste Übung.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
******nor:
Siehe dazu Konrad Lorenz, Aristoteles oder Kant

Bei allem gebührenden Respekt für die Arbeiten von Lorenz, Kant und Aristoteles - aber diese als qualifizierte Quellen für das eigentliche biologische Sein des Menschen anzuführen ist bestenfalls ein wenig antiquiert.
*****_ni Frau
160 Beiträge
Ich hatte den Punkt, wo ich mich fühlte als wär ich ein Stück Treibholz. Das willkürlich herum Trieb, ohne Zweck, ohne Ziel, ohne Boden.
Es war eine Zeit, wo bei mir alles Zusammenbrach, nichts mehr Funktionieren wollte, keine Kontrolle darüber mehr zu haben, war ein schlimmes Gefühl.
Wenn es sich Anfühlt, das Alles was einem Ausgemacht hat, wie Sand durch die Finger fließt.

Sich zu finden, ist eine der schwierigsten aber auch eine der schönsten Aufgaben.
Sein Kern, Sein Naturell zu verstehen, bzw. erstmal zu sehen, sich zu finden.
Zu verstehen, wie man Funktioniert,
deine Denkweise, wie Arbeitet dein Gehirn, dein Körper, deine Gefühle.
Wie ist man gepolt und was schlummert.

Jetzt Treibe ich gerne und kann mich treiben lassen, der Boden bin ich ( ist man selbst )

Ich denke in Bilder, daher diese Art zu Schreiben

Sich selbst zu finden, bringt einen in dieser Gesellschaft keiner bei, auch das Fach Gefühle leider nicht.

Ich habe damals unteranderem, die Hochsensibelkeit Thematik für mich entdeckt.
Auch wenn jemand damit gar nichts Anfangen kann, behandelt es Themen die doch so rar sind und missverstanden, Gefühle und dass das Sein.

https://open-mind-akademie.de/der-anspruch-an-sich-selbst/



Lg
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
@ M_Brody
Kartoffelquetscher
Das mit der Nähe, die nur empfunden werden kann, wenn man sich selbst liebt, kann ich so nicht unterschreiben. Das habe ich einige Male schon anders vermittelt bekommen von Frauen, deren Selbstbild weit von Liebe entfernt war.

Weil es nicht funktioniert, wenn ich MEIN fühlen von anderen Menschen ( mir von aussen ) vermitteln lasse...jeder hat sein eigenes Gefühls u. Empfindungserleben...wenn Sex, nur meinen Körper berührt und nicht auch Herz und Seele...dann fehlt die „intime Nähe“...innere Verbundenheit und somit für mich die Erfüllung...
mnn54
Also ich stütze meine Meinung z.B. auf den Zustand der Arbeitswelt und Konsumwelt oder die Verhältnisse der Staaten untereinander und halte dies für recht deutliche Machtverhältnisse, von der grundsätzlich strukturellen Gewalt des Kapitals und Geldes nicht zu reden.
candide2
Das ist eine Wertung, aber kein Argument.
sweetsixty
Es ist von mentaler und emotionaler Nähe die Rede, nicht von räumlicher.
fesselnd
Seit der Aufklärung löst Philosophie keine Fragen mehr, das ist die Sphäre der Wissenschaft, sondern stellt Fragen und das kann man immer mal machen, schon weil es spannend ist. Wenn ich hier unbequeme oder auch steile Thesen in den Raum stelle, ist dies selbstverständlich auch eine Form der Frage, nämlich das in Frage stellen gängiger Meinungen.
Hallo, Joyful Silence,

eine Generation vor Proust hat Fjodor Tjuttschew gelebt, im Westen ein nahezu unbekannter russischer Schriftsteller, der aber deshalb nicht weniger Beachtung verdient - gerade in seiner Gegenposition zu deinen angeführten Punkten im EP als auch im Grunde zum ganzen modernen Verständnis von Lebendigkeit. Dennoch möchte ich ihn zitieren.
Zumal mit einem Gedicht, im dem sogar dein Pseudonym steckt "Silence". Der provokante Text heißt Pa´maltschi!" was so viel wie "Schweig´!" oder "Sei still!" heißt. Und er legt den Fokus weg von der Außenwelt in den Innerwelt (denn, wenn ich mir diese Einschätzung erlauben darf und eine Reibungsfläche anbiete, ist das genau dein wunder Punkt. Es geht nicht darum, was jemand "braucht", sondern was er will, dies, das, jenes, am liebsten alles - vielleicht nur, weil diese Person innerlich leer ist und seine Seele um Erlösung kreischt und glaubt vor dem eigenen Tod zu kurz zu kommen und deshalb auch gar nicht, wer oder was sie ist ...?).

Darum der Text - eine andere Weltsicht (und dazu hast du ausdrücklich aufgefordert) :

Schweige, verbirg dich und halte
deine Gefühle und Träume geheim,
laß sie in der Tiefe deiner Seele
lautlos auf- und untergehen
wie Sterne in der Nacht;
erfreue dich an ihnen – und schweige.

Wie soll das Herz sich offenbaren?
Wie soll ein anderer dich verstehen?
Begreift er, wodurch du lebst?
Ein ausgesprochener Gedanke ist eine Lüge.
Wenn du die Quellen aufwühlst, trübst du sie;
zehre von ihnen – und schweige.

Verstehe, nur in dir selbst zu leben:
es gibt in deiner Seele eine ganze Welt
geheimnisvoll-zauberhafter Gedanken;
sie betäubt der äußere Lärm,
die Strahlen des Tages vertreiben sie;
lausche ihrem Gesang – und schweige.....

Situation
@******nor
Deine Vermutung, was meine derzeitige Konstellation angeht, täuscht Dich. Das was Du beschreibst, traf bis vor ein paar Jahren zu. Dann kam die abrupte Trennung von meinem damaligen Mann und es begann die Phase der Selbstfindung die, unschwer zu erkennen ist, bis heute andauert.
Sorry, konnte es nicht mehr editieren: Es sollte heißen:

" ... und deshalb auch gar nicht weiß, wer oder was sie ist."
*******olf Frau
2.449 Beiträge
Sehr schönes und komplexes Thema *g*

Zitat von *********lence:
... Einerseits möchte ich gern wissen, wie wichtig euch Leidenschaften sind? Wie sehr bestimmen sie euch? Und ja, in diesem Forum geht es natürlich zB um „Sex, BDSM, Fetische....Erfüllung halt...worin auch immer ihr sie findet“.

Da Du hier speziell die sexuelle Leidenschaft ansprichst: ist mir persönlich nicht wichtig. Sex ist eine nette Nebensächlichkeit und macht mit dem richtigen Partner auch Spaß, aber sie bestimmt nicht mein Leben. Kann mehrere Jahre auf Sex, auf das Ausleben verzichten ohne einen Mangel zu spüren.

Desweiteren möchte ich gern wissen, ob ihr sogar „den Partner/die Partnerin, sprich eure ganz große Liebe“ für das Ausleben eurer Leidenschaft opfern würdet. Sprich, euer Mann oder eure Frau sind euch zwar im Herzen nah, aber nicht was zB sexuelle Präferenzen angeht...

Nein, ich würde meinen Partner dafür nicht "opfern". Da ich zu den Menschen gehöre, die durchaus gelernt haben, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden, kann ich nicht erfüllte sexuelle Wünsche sprichwörtlich vergessen. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass ich in einer emotional und seelischen erfüllenden Partnerschaft auch gänzlich auf Sex verzichten kann ohne einen Mangel zu verspüren. Ich habe jahrelang immer darauf geschaut, was andere Paare hatten und war immer neidisch. Heute bin ich soweit gereift, dass ich mich an dem erfreuen kann, was ist und nicht Dingen hinterher renne, die nicht sind. Zwischenmenschlichkeit, Nähe und Geborgenheit sind mir wichtiger als das Ausleben irgendwelcher oberflächlicher Sexabenteur ...

Wieviel nehmt ihr auf euch, um eure Lust zu stillen? Brecht ihr heimlich aus oder offen oder gar nicht? Kann man ein Verlangen unterdrücken? Verlagert man dann Süchte und adaptiert Verhaltensweisen?

Lust auf Sex allgemein verspüre ich schon, aber selbst als Single tobe ich mich nicht mehr aus. Die Oberflächlichkeiten mit Männern, die sich nicht ganz einlassen wollen (und die sind in meinem Alter eindeutig in Überzahl) befriedigen mich nicht.
Dennoch würde ich auch aus einer Partnerschaft nicht ausbrechen. Warum auch, wenn alles erfüllend ist außer ein/zwei Sexpraktik(en), die mein Partner nicht bedienen möchte/kann?
Und wenn man Sex mit einer Sucht gleichsetzt, dann ist es in meinen Augen Zeit für eine Therapie. Sex soll Spaß machen und einem nicht beherrschen

...

„Wieviel Übereinstimmung braucht eine Partnerschaft?“

Für mich verhält es sich bei einer Partnerschaft ähnlich wie bei Medikamente:

So viel, wie möglich und so wenig, wie nötig:

So viel, dass ich mich wohl fühle, dass die Partnerschaft eine Bereicherung für mich ist und
So wenig, dass es mich keine Anstregungen kostet im Sinne von Verbiegen, Aufgabe, Abhängigkeiten, etc.

Mein Partner in spe sollte das genauso sehen *g*
Zwischenfazit
Ich danke euch allen schon jetzt für eure wunderbaren und anregenden Kommentare. Ich kann nicht auf alle sofort antworten, muss vieles erst einmal sacken lassen und überdenken, aber ich lese sie alle.

Von dem Zitat bin ich sehr gerührt. Danke @**********abond

Ich finde viele eurer Ansichten und Meinungen sehr interessant und freue mich über die niveauvolle Diskussion mit euch.
Das Gedicht von Fjodor Tjuttschew hat wahrlich große Klasse *danke*
Hallo zusammen...
ich hoffe euch geht es gut.

Dann nehmen wir mal deine Fragen auseinander. 😁

wie wichtig sind eure Leidenschaften? Wie sehr bestimmen sie euch? Und ja, in diesem Forum geht es natürlich zB um „Sex, BDSM, Fetische....Erfüllung halt...worin auch immer ihr sie findet“.

Leidenschaft ist Energie. Energie ist Antrieb. Antrieb ist Bewegung. Bewegung ist Kreislauf. Kreislauf ist das Leben. Das Leben ist ein Kreislauf.

Der Kreislauf ist wie ein Hamsterrad. Dies bewegt sich durch ein Hamster oder in unserem Fall, Mensch. Um die Bewegung im Laufen zu halten braucht man eine Kraft oder einen Antrieb. Der Mensch oder das Hamster braucht einen Anreiz, um in Antrieb zu bleiben. Ohne das eine gibt es das Andere nicht.
Deshalb würde ich mal sagen, ohne Leidenschaft kein Leben, kein Fortschritt, kein streben nach Glück.

Menschliche Bedürfnisse sind feste Bestandteile, um den Kreislauf des Alltags zu bestehen. Wenn das Grundverlangen gestillt wird, dann kann sich der Mensch nach höheren Aufgaben streben.

weiteren möchte ich gern wissen, ob ihr sogar „den Partner/die Partnerin, sprich eure ganz große Liebe“ für das Ausleben eurer Leidenschaft opfern würdet. Sprich, euer Mann oder eure Frau sind euch zwar im Herzen nah, aber nicht was zB sexuelle Präferenzen angeht. Also sowas wie: Mein Partner ergänzt mich überall und passt perfekt zu mir, nur nicht zB im Bett (gibt ja auch andere mögliche Teilbereiche). Das soll es tatsächlich geben, lacht. Wobei ich jetzt nicht meine, dass ich mich trennen würde, wenn mein Partner nicht tanzen oder nicht Fußballspielen kann. Es geht viel mehr um fehlenden Ergänzungen an Stellen, die euch wichtig sind. Ihr spürt, dass die Sehnsucht zu bestimmten Dingen in euch immer größer wird und irgendwann bietet sich die Chance zum Ausbruch.

Wieviel nehmt ihr auf euch, um eure Lust zu stillen? Brecht ihr heimlich aus oder offen oder gar nicht? Kann man ein Verlangen unterdrücken? Verlagert man dann Süchte und adaptiert Verhaltensweisen?

Würde ich mein Partner für meine Leidenschaft opfern? Hand aufs Herz, was währt länger? Deine Leidenschaft für die du jeden Tag brennst oder die Beziehung zu einem Partner die nach Sturm und Dranzeit dem Alltag weicht?
Was ist wichtig? Wir Menschen sind wie Smartphones wir müssen auch unsere Akkus aufladen. Das geht nur dann, wenn die intrinsische Motivation befriedigt wird.

Soll ich jetzt den Partner nach Gusto ersetzten?
Nein, der Partner kann bei dir bleiben. Ihr müsst kommunizieren. Wenn ihr die gleichen Leidenschaften habt, dann lebt es gemeinsam aus. Bei unterschiedliche Ansichten sollte man seinen Herz folgen und denn Partner offen seine Leidenschaft mitteilen, seine Interesse wecken oder fragen ob du es für dich ausleben darfst. Kommunikation ist das A und O.

Wenn der Partner mit deinem Wunsch nicht konform geht, dann müsst ihr eine Entscheidung treffen, ob ihr weiter den gemeinsamen Weg fortschreiten wollt oder nicht.

Ich finde, dass man zu sich selbst entscheiden sollte, ob man seinen Partner offen seine Äffäre zugrundelegt. Es kann belebend sein, weil es was verbotenes ist und die intrinsische Motivation beleben kann. Nur darf es dann nie rauskommen, denn das kann dem Partner weh tun.

Das verlangen kann man unterdrücken, aber dein Herz will keine Kompromisse. Es hat ihren Standpunkt und es ist wie ein Kind im Toy's us. Es interessiert sich nicht was andere wollen. Es will nur sein Spielzeug. Man legt sich selbst Steine im weg, deshalb sollte man immer offen zu sich sein, sonst killt es dein Innenleben.

Und hier kommen wir zum dritten Punkt. Welche Konstellation führt für euch in‘s Glück? Wer hat einen Kompromiss gefunden? Wer kennt die Abstriche, die eine Beziehung abseits der Öffentlichkeit respektive fern der Normalität nun einmal fordert? Wer hat sich wie arrangiert ohne etwas zu vermissen? Suchen wir wirklich die eierlegende Wollmilchsau oder sind vielleicht offene Beziehungen der Schlüssel zum Glück? Oder ist sogar gelebte Unverbindlichkeit zum obersten Ziel geworden? Vielleicht lautet die Frage aber auch viel mehr

„Wieviel Übereinstimmung braucht eine Partnerschaft?“

"Welche Konstellation führt zum Glück?"
Wenn man im Präsens lebt. Das "Hier und jetzt" ist die Wirklichkeit. Leb es zu deinem vollsten Zufriedenheit aus.

Unverbindlichkeit kann segen und fluch sein. Dem einen gefällt es dem anderen nicht, aber ich denke mal dass es für die MEISTEN nicht erfüllend ist, weil wir uns in Gesellschaften am besten wohl fühlen.

Mit freundlichen Grüßen
Presanth
Sky_Eagle_85
Zuerst einmal: wer bin ich ? Ziemlich einfach und doch sehr komplex und vor allem immer im Wandel.

Mit 21 hatte ich vollkommen andere Bedürfnisse als jetzt. Vor allem hab ich nie an den Einen geglaubt, mit dem alles perfekt ist. Ich habe auch nie geglaubt, dass ich lange mit jemandem durch's Leben gehen kann. Mittlerweile glaube ich daran unter bestimmten Voraussetzungen.

Ich musste mir die Frage, nie wirklich stellen, ob ich eine Leidenschaft opfern müsste für einen Partner. Ich habe mit 21 einen Partner gefunden (damals war mir das nicht klar, erst Jahre später). Wir haben aber die gleiche Einstellung, dass eine Partnerschaft die Möglichkeit zur Entfaltung geben sollte, aber auch die Möglichkeit, dass der Partner so sein darf, wie er ist. Unser Weg hat uns von der offenen Beziehung zu einer polyamoren geführt. Ich habe vor ein paar Jahren einen weiteren Partner gefunden. Die Einstellung zu Partnerschaft ist auch hier die gleiche.

Ich denke dennoch, dass ich keinen Partner für eine Leidenschaft opfern wollen würde. Es geht darum, einen gemeinsamen Weg zu finden.

Wäre ich jetzt allein und wollte mich auf einen neuen Menschen einlassen, müssten für mich oben genannte Voraussetzungen gegeben sein. Ohne das, ist für mich eine Partnerschaft nicht vorstellbar. Ich kann und will nicht alles für den anderen sein und ich glaube auch nicht, dass das jemand für mich sein kann.

Gesucht hab ich allerdings auch nie. Ich war nur offen und neugierig für passende Gelegenheiten, Erlebnisse oder Menschen. Also was brauch ich in einer Partnerschaft? Dass ich mit meinen Bedürfnissen vom anderen angenommen und akzeptiert werde. Dafür erwarte ich aber auch nicht, dass er für die Befriedigung meiner Bedürfnisse verantwortlich ist.

Aber ja, ich denke, dass es geschehen kann, dass wir uns auch zu sehr auseinander entwickeln. Aber ich würde so lange wie möglich, den gemeinsamen Weg erhalten wollen, auch wenn es steinig ist.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Und nochmal umgekehrt
Es ist umgekehrt!
"Liebe braucht Nähe - Erotik aber Distanz"

Man kann auch eine Blume lieben, die auf einem Stern wohnt..
aber man kann niemanden vögeln, der nicht da ist

Und gleichzeitig gilt:
Wenn Erotik das Kribbeln und die Erwartung macht, dann kann ein Briefwechsel oder ein Einzeiler aus der Ferne das Feuer lodern lassen - und die Liebe zu einer Blume auf dem Stern ist eine einseitige Angelegenheit wie meine Liebe eines genüsslichen Frühstücks in der Morgensonne.

Daraus spricht nicht nur die Unschärfe der Begriffe sondern auch, dass ich all das bin. "Brauchen" hat aber einen bedürftigen Aspekt. Und den Gedanken an die Blume auf dem Stern brauche ich sicher nicht.
Nähe brauche ich sicherlich, auch unabhängig von Erotik.
Ich habe entschieden auch Sex und Erotik in meinem Leben zu brauchen. Nicht irgendwann mal sondern jetzt. Da das aber auf einer Entscheidung beruht, hat es den Beigeschmack von Bedürftigkeit verloren. Ich gestalte es aktiv.
****fee Frau
97 Beiträge
Ein sehr interessantes Thema, eine Frage, die auch Bestandteil in meinem Leben ist.

Ich hatte eine Ehe, in der wirklich absolut alles gepasst hatte - bis auf die Leidenschaft, die Lust auf meinen Mann, der Sex. Für ihn war alles perfekt. Ich habe mich nach 11 Jahren getrennt, im Glauben es nochmal besser haben zu können, wollte Pickeln spüren und mich neu verlieben.

Das habe ich geschafft. Ich habe eine Beziehung, in der der Sex passt. Dafür laufen sehr viele andere Dinge nicht rund, es ist anstrengend und wird auch nie wirklich gut werden. Gemeinsamkeiten fehlen und das macht müde.

Manchmal glaube ich, das Leben hat mir eine Lehre erteilt.

Ich bin inzwischen sehr, sehr zurückhaltend damit zu einer Trennung zu raten, NUR weil der Sex nicht stimmt.
...dark
****ody Mann
13.311 Beiträge
Ich kannte ein Paar, das sich getrennt hat und trotzdem räumlich (in einem Haus und weiter miteinander verheiratet) zusammen geblieben ist, weil da ganz viel Verbindenes war. Ich hatte eine Affaire mit ihr und zu ihm ein ganz tolles Verhältnis. Beide hatten erkannt, dass dieser Schritt ihre Beziehung retten würde. Das war wirklich liebevoll, wie sie miteinander umgingen. Sie waren jederzeit für einander da.
@****ody

Ich kenne auch zwei solcher Paare.

Wie bei allem im Leben, muss man das wollen.

Oft wird aber von „uns verbindet mehr als Sex“ gesprochen. Komischerweise vermag es dann aber, der „völlig unbedeutende Sex“ diese tollen Verbindungen zu kappen ...

Wenn das wirklich so ist, dann kann das auch was.

Oft ist es aber nicht so, sondern das arrogante Gerede von Menschen, die, statt ihre eigene Situation anzuerkennen, lieber Sexualität bagatellisieren und sich darüber erheben möchten.

Einen Tod muss man immer sterben. Sex in der Beziehung kann nicht gleichzeitig bedeutungslos und bedeutungsvoll sein. Nicht bedeutungslos, wenn man seinen Partner nicht mal mehr umarmen möchte, aber bedeutungsvoll, wenn er sich woanders bedient.

Um etwas wollen zu können, was über ein trotziges „ich will aber“ hinaus geht, muss man wissen, wer man ist. Man sollte schon mal über sich und seine Dinge nachgedacht haben, darin auch Dinge auflösen, die sich widersprechen und sich dann aber auch zu entscheiden.

Man kann im Leben vieles möglich machen, was vermeintlich unmöglich erscheint. Man muss das wollen.

Wenn ich mit meinem Partner glücklich sein möchte, dann muss ich auch wollen, dass er glücklich ist und dann bin ich daran interessiert, dass wir das ins Leben bringen, was und beiden erlaubt glücklich zu sein.

Wem es in der Partnerschaft nur um das eigene Glück oder nur um das Glück des anderen, hat meiner Meinung nach Partnerschaft nicht verstanden und auch das Leben nicht.
Was mich hier etwas stört, ist dass Sex bei manchen einen so hohen Stellenwert einnimmt, sie aber anderen nicht zugestehen, dass es auch mit weniger geht.
Ich kenne einige Paare, auch ältere, bei denen der Sex so gut wie keine Rolle spielt, Umarmungen oder Händchenhalten durchaus auch in der Öffentlichkeit stattfinden. Diese Paare machen auf mich nicht den Eindruck, dass etwas fehlt.

Dazu haben sie gemeinsam zu viel erlebt und auch so manches Tal durchschritten, waren aber immer für einander da.

Sex und körperliche Leidenschaft kann auch mal aufhören, wichtig ist für mich die geistige Leidenschaft. Aber damit bin ich wohl hier ein Exot.

Und das halte ich für das Wichtigste im Leben - einen Menschen, der da ist, wenn es einem auch mal schlecht geht.
@*****717

Ich habe das noch nicht hier gelesen, dass das niemand zugesteht.

Was kritisiert wird ist zu denken, wenn das einem so geht, müsste es dem anderen automatisch auch so gehen. Das ist nicht so.

Glücklich ohne Sex funktioniert, wenn das für beide stimmt. Wieso sollte man den Menschen das absprechen?

Dass Menschen in der Öffentlichkeit sehr glücklich wirken können heißt gar nichts.

Einer meiner Klienten gehört dazu und für dieses Paar ist Sex wahrlich deren kleinstes Problem.

Aber er hat im Laufe der Jahre eine Strategie entwickelt so zu tun als ob, damit sie möglichst nicht ausrastet und sie ist happy, wenn alles so läuft wie in ihrer Phantasie.

Freunde und Familie würden sie sogar als Traumpaar bezeichnen. Hinter den Kulissen ist es ein Alptraum. Ich wollte da nicht als Bild an der Wand hängen.

Mit oder ohne Sex muss Partnerschaft meiner Meinung nach für beide stimmig sein und sich gut anfühlen. Schlicht weil ein Paar nunmal aus zwei Personen besteht.

Ein glücklicher und ein unglücklicher Mensch können somit schon rein logisch kein glückliches Paar sein.
*******fly Frau
6.589 Beiträge
„Wieviel Übereinstimmung braucht eine Partnerschaft?“

Für mich braucht eine Partnerschaft eine gewisse Übereinstimmung wenn es um Werte, Weltanschaung, den Alltag und auch die Sexualität geht....zusammen sich gut fühlen im Gesamten. Klar sollte man nicht genau gleich sein, sonst würde ja der Reiz und auch der Antrieb fehlen sich weiter zu entwickeln.

Ich habe so ab 40 zu mir gesagt..eine Beziehung soll mich bereichern, mir gut tun und mich nicht bremsen..ich will nicht dauern daran arbeiten müssen, ich will nichts vermissen müssen, ich will meine Ansprüche nicht senken...ich will ich sein und habe wenig Bock auf Anpassung...Übereinstimmung *gruebel* ich für mich denke, es ist eher eine gemeinsame Sprache sprechen und das schon von Geburt an...dann trifft man sich eines Tages, erkennt sich und es passt ohne grosse Anstrengung

Klar kommen Probleme und man nimmt sie in Angriff..hier zeigt mir eine schnelle Lösung der Probleme wie gut die Partnerschaft wirklich ist..wie schnell ist man wieder im gemeinsamen Wohlfühl- und Begeisterungsmodus für einander.

Die frühere Rastlosigkeit in mir, hatte nichts mit meinen Beziehungen zu tun sondern mit dem Weg zu mir selber...ich dachte lange, ein Partner würde mir Ruhe und einen Hafen geben...dabei war es alleine ich die das konnte und meiner Meinung nach tun muss..immer wieder.

Menschen sind Wegbegleiter, manche bleiben sehr lange andere kommen dazu oder gehen wieder fort...der Mann der mit mir meinen Weg begleitet, tut dies weil er in die selbe Richtung wollte und wir uns gut ergänzen auf dieser Reise..
...dark
****ody Mann
13.311 Beiträge
Ich lese aus vielen Profiltexten heraus, dass es den Leuten um mehr und intensiveren Sex geht und dass es Zeiten eingeschlafener Liebesbeziehungen gab. Für viele ist halt das Anmelden auf einer Sexplattform wie dieser hier gleichbedeutend mit dem Bekenntnis, ich bin Partner, Partnerin, aber ich habe auch sexuelles Verlangen. Auch für mich hat Sex einen hohen Stellenwert. Darum bin ich hier.

Trotzdem habe ich hohen Respekt vor Menschen, die Sex für sich als nicht-beziehungsrelevant erachten oder ihn überhaupt nicht für bedeutsam ansehen. Im JC rechne ich allerdings eher selten mit dieser Einstellung.
*******fly Frau
6.589 Beiträge
so
platt wie es klingt seit ich Mutter wurde gab es keine Frage mehr nach dem "was mache ich auf dieser Welt" "wo ist mein Platz" "was ist meine Aufgabe"...auch konnte mich ein Beziehungsaus nie mehr so tief verletzen, auch habe ich nie mehr an die ganz grosse Liebe gedacht...den es gibt so viele grosse Momente mit Menschen und so viel Liebe...sie kann nicht auf jemanden alleine übertragen werden.

Gut möglich, dass ich in dem Moment wo sich die Türe hinter meinem erwachsenen Kind schliesst (auch wenn die zu den Herzen sich nie schliessen wird) eine gewisse Leere wieder einzug hält *nixweiss*

Es mag esoterisch klingen doch ich glaube wirklich mit dieser Erfahrung (Mutter werden und sein) habe ich meine Wurzeln in die Erde gesetzt und zum ersten Mal die Demut empfunden die nötig war um zu verstehen, dass eigentlich immer alles bei mir selber beginnt und sich dann nach aussen auswirkt.

Diese Sinnfindung im eigenen Leben..ist ein spannendes Thema ich denke aber es ist ein Fehler wenn man diese Sinnfindung in einer Partnerschaft oder Sexualität sucht.
Ich kann mich nicht erinnern, irgendwann einmal auf der Sinnsuche gewesen zu sein.
Mutterschaft oder Partnerschaft schienen mir nicht das Erstrebenswerteste in meinem Leben zu sein, auch der Sex war zeitweise sogar unwichtig.

Nicht jeder, der hier angemeldet ist, ist auf der Suche nach einem Partner für Sex - ich bin hier zufällig reingestolpert, weil ich eine Frage zu einer sexuellen Praktik hatte und die Threads damals nur für Unangemeldete auf einer Seite lesbar waren.

@**au Green
Ich bin keine Therapeutin und habe sicher nicht den Überblick über menschliches Verhalten. Aber ich kann aus meiner Warte argumentieren, dass diese Leute, die ich kenne, langjährige Freunde sind und dass diese mir sicher nichts vorspielen.

Manchmal finde ich, dass du hier die Allwissende gibst und Threads dominierst, andere Leute aber zurechtweist.

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