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Wer sind wir und was brauchen wir (wirklich)?

Fair bleiben, bitte
Zitat von *****717:


@**au Green
Ich bin keine Therapeutin und habe sicher nicht den Überblick über menschliches Verhalten. Aber ich kann aus meiner Warte argumentieren, dass diese Leute, die ich kenne, langjährige Freunde sind und dass diese mir sicher nichts vorspielen.

Manchmal finde ich, dass du hier die Allwissende gibst und Threads dominierst, andere Leute aber zurechtweist.

Ist das Marketing oder Mangel an Klienten?

Liebe @*****717 auch wenn Dir etwas unverständlich erscheint, bitte bleibe fair in Deinen Kommentaren. Es ist ein freiwilliger Austausch hier und wenn Dir etwas nicht gefällt, bist Du herzlich eingeladen, dies mit einem Lächeln zu überlesen 🙏☺️

In diesem Thema steht nicht Sex an oberster Stelle sondern „Erfüllung“!
@**au Green
Ich bin keine Therapeutin und habe sicher nicht den Überblick über menschliches Verhalten. Aber ich kann aus meiner Warte argumentieren, dass diese Leute, die ich kenne, langjährige Freunde sind und dass diese mir sicher nichts vorspielen.

Manchmal finde ich, dass du hier die Allwissende gibst und Threads dominierst, andere Leute aber zurechtweist.

Ist das Marketing oder Mangel an Klienten?

Ich weise durchaus gerne darauf hin, dass jede Medaille zwei Seiten hat und nicht alles Gold ist, was glänzt.

Insbesondere, wenn etwas allgemeingültig in den Raum gestellt wird.

Dass Du meine Beiträge nicht magst ist völlig in Ordnung.

Dein letzter Satz ist nicht akzeptabel. Das ist einfach eine unverschämte Frechheit.

Bitte reduziere Dich im Forum auf den Inhalt des Themas und verzichte darauf, andere persönlich anzugreifen. Danke.
"Erfüllung" finden manche im Sex und ein Mangel dessen führt wohl zum Frust. Das wird hier oft genug thematisiert, so wie ich die Threads verfolge.

Für mich ist das allerdings nur ein Aspekt des Lebens.
Es gibt so viel Anderes, sollte ein Klosterbruder/ -Schwester gering zu achten sein, weil sie vollständig auf Sex verzichten um ihrem Leben einen anderen Sinn geben?

Ein Künstler verschreibt sich seiner Kunst, eine Mutter ihren Kindern ...
@*****717
Es geht mir hier um etwas Größeres. Der Sex allein ist doch nicht DAS was eine erfüllende Beziehung ausmacht. Dennoch ist es für mich und wahrscheinlich auch für manch andere hier ein wichtiger Bestandteil. Ich habe Deinen Ansatz verstanden und bis vor ein paar Jahren mit dieser Einstellung gelebt. Es haben sich aber Umstände ergeben, die eine Neufindung und ein Überdenken nötig gemacht haben. Es geht hier um Austausch und alle Meinungen sind wichtig. Bitte beharre nicht allein auf die Deine.
Dass ich auf meiner Meinung "beharre" und ich andere nicht gelten lasse, halte ich für eine Unterstellung.
Es ist "nur" meine Meinung und ich bin sicher nicht die, die sie hier ständig wiederholt. Aber sie ist anders als der Mainstream und passt Einigen vielleicht nicht so …

aber ich bin dann eh weg.
Bye, bye.
****54 Mann
3.849 Beiträge
Aus dem EP:
Das Verlangen lässt alle Dinge blühen. Der Besitz zieht alle Dinge in den Staub.
Marcel Proust

Beim ungezügelten Verlangen werden Kollateralschäden in Kauf genommen. Bei der Gier führt die Befriedigung des Verlangens nur zu immer neuem Verlangen, der Zustand der Befriedigung wird eben nie erreicht. Wie traurig.

Ja, Verlangen ist ein Antrieb. Aber ein Antrieb allein erlaubt keine Bewertung dessen, was er bewirkt, ob er Dinge zur Blüte bringt oder erstickt.

Darüber hinaus blüht die Kirsche derzeit auch ganz ohne mein Verlangen. Ich setze mich einfach mit einem Kaffee in die Sonne und genieße den Blütenregen, der unverdient auf mich nieder schneit *blume2*

Gierig angehäufter Besitz ist sinnlos, weil er doch das Verlangen nicht stillt. Besitze ich aber die Verfügung über die Mittel mein Verlangen zu stillen, besitze ich z.B. die freie Zeit, mich in den Blütenregen zu setzen und den Gleichmut, die Blättchen aus dem Kaffee wieder raus zu fischen, so besitze ich die Freiheit, aufzublühen.

In diesem Sinne ist @*****717's Blick vielleicht nur eine andere Perspektive auf das gleiche Leben.
*******elle Frau
35.878 Beiträge
Und nein, mir hilft hier kein Kommentar weiter wie „Man kann beides vereinen“, denn nein, meine Erkenntnisse und Erlebnisse sind da ganz andere.
Diese Erkenntnis gilt aber nur für Dich persönlich.

Denn ich habe das genauso erreicht.
Ich habe beides vereint. Was nun ? Also , ich konnte schon alles vereinen. Beides haben, Mann behalten, Ehe behalten und Sex haben.

Indem ich die Ehe öffnete.

Andere können sich das nun wieder so gar nicht vorstellen.
Also gibt es DIE Lösung, DEN Ansatz nicht.

Das ist individuell von Person und Person, Persönlichkeit und Persönlichkeit verschieden.

Müssig nun jede Erfahrung zu hinterfragen, ihr zu widersprechen .
In Ergänzung zu unseren früheren ersten Beitrag in diesem Thread erwähnen wir (einmal mehr) den amerikanischen Paartherapeuten John Gottman, der sich intensiv mit Fragen rund um erfüllende Partnerschaften beschäftigt... und unter anderem die "sieben Geheimnisse der glücklichen Ehe" formuliert hat:

• "Erweitert eure Landkarten der Liebe"
• "Pflegt die Zuneigung und Bewunderung füreinander"
• "Wendet euch einander zu"
• "Lasst euch von eurem/r Parnter/in beeinflussen"
• "Löst vor allem die lösbaren Probleme"
• "Überwindet Stillstände"
• "Schafft einen gemeinsamen Sinn"

All dies bedeutet tatsächlich, dass man sich selbst (und damit seine eigene Landkarte der Liebe) wirklich kennt, diese Erkenntnisse und dieses Wissen auch mit dem anderen teilt. Ohne funktionierende Kommunikation klappt das nicht. Ohne Selbstreflektion geht es auch nicht. Man kann sich tatsächlich gemeinsam dabei helfen. Und auf diese Art und Weise selbst wachsen, dem anderen helfen, zu wachsen - und die Beziehung ebenfalls gleichzeitig durch dieses Wachstum wachsen lassen.

Das bedeutet in unseren Augen auch (vielleicht sogar insbesondere), sexuelle Themen gemeinsam zu besprechen - und, so trocken das auch klingen mag, gemeinsam zu vereinbaren, wie man was handhabt. Wie dies letztendlich aussieht, ist von Paar zu Paar definitiv unterschiedlich. Wenn zwei Gleichgesinnte sich treffen, ist nichts unmöglich. Von (seriell) exklusiver Monogamie bis hin zu "polyamoren", komplexeren Modellen.

Das Suchen nach einem "Sinn" (des Lebens, oder was auch immer) kann auch eine Sucht sein oder werden. Genauso wie die Suche nach der ultimativ erfüllenden sexuellen Befriedigung - die wie immer im Leben für jeden einzelnen Menschen vollkommen unterschiedlich ausfällt. Und morgen schon anders aussehen kann als heute. Viele dieser "suchenden" Menschen leben nicht im Hier und Jetzt, sexuelle Reize entstehen oft durch äussere und/oder innere Bilder (Kopfkino, Fantasien) anstelle durch die eigenen Empfindungen (und jenen des anderen) im Hier und Jetzt.

Der im EP angedeutete (und umgedrehte) "Heilige und Hure"-Komplex ist etwas, das man nur für sich selbst lösen kann - wer denkt, dass der "perfekte" Partner im Alltagsleben im Bett unmöglich den geilen, "schmutzigen", erfüllenden, mega-kickenden Sexpartner abgeben kann, wird das auch niemals finden können. Wer irgendwann feststellt, dass Sexualität zu einem gewaltigen Teil im Kopf stattfindet (das Gehirn als wichtigstes Sexualorgan überhaupt), wird auch folgern können, dass die im Hier und Jetzt gelebte und genossene Sexualität mit dem nächsten Moment rein gar nichts zu tun haben muss.

Jüngste Erkenntnisse von Paar- und Sexualtherapeuten legen nahe, dass in unserer übersexualisierten Welt die gelebte Sexualität im Abnehmen begriffen ist, und dass etliche Menschen (interessanterweise insbesondere junge) gewaltige Probleme haben, ihre Erregung (so sie denn überhaupt erst entsteht) mit einem anderen Menschen auszuleben. Insbesondere oberflächliche Beziehungsformen scheinen nicht im Grundinteresse der meisten Menschen zu liegen, "Liebe" ist anscheinend nicht erstrebenswert, dafür aber möglichst viele "Likes" auf sozialen Netzwerken für Zeugnisse (=Bilder) des angeblich erfüllten, tollen, virtuellen Lebens.

Mrs. ZeeTee und ich haben die für uns passende Konstellation gefunden, jedoch ohne irgendwelche Abstriche, ganz im Gegenteil. Auch nach Jahren wachsen wir gemeinsam, geniessen wir gemeinsam. Unsere Sexualität ist zutiefst erfüllend und befriedigend, weil wir unsere Grenzen kennen und Freude daran haben, gemeinsam zu erkunden, eben jene Grenzen auszutesten und ggf. zu verschieben. Es gibt nichts, was wir als "Abstrich" empfinden würden, wenn überhaupt gewinnen wir gemeinsam nur dazu. Es gibt nichts, womit wir uns "arrangieren" müssten, und nichts, was einer von uns vermissen würde.

Genau aus dieser Sicht der Dinge empfehlen wir hier im JC Forum (und auch anderswo) immer wieder, sich beim Kennenlernen wirklich Zeit zu nehmen, nichts zu überstürzen, seine eigene "Landkarte der Liebe" zu kennen und mit dem anderen zu teilen. Damit man sie gemeinsam erweitern kann, sich jeden Tag aufs Neue verlieben kann, auch nach Jahren. Und die Beziehung reifen kann wie ein guter Wein.
Sein Glück in den kleinen Dingen des Lebens zu finden ist die Fähigkeit, die es braucht überhaupt Zufriedenheit zu erlangen.

Worin aber jemand sein Glück findet, da kann ich nicht von mir auf andere schließen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Selbst eine Gier, eine Kompensation oder etwas anderes, womit ich selbst nichts anfangen kann, muss ich doch beim anderen respektieren.

Mittragen oder bedienen muss ich es ja nicht.

Die Blüten in ihrer Schönheit zu geniessen ist für mich deshalb schön, weil es als Erlebnis für sich stehen kann.

Die schönsten Empfindungen aber können schal schmecken, sollen sie der Ablenkung von einer hässlichen Empfindung dienen, wie der Verletzung gerade vor den Kopf gestoßen zu sein.

Mir geht es dann so, dass das weder mir noch der Schönheit der Blüten gerecht würde, würde ich mich dort einfinden, bemüht „mich nicht so anzustellen“.

Ich löse für mich nie ein Thema mit einem anderen Thema auf.

Ich löse das aufzulösende Thema auf, indem ich dabei bleibe und es kläre.

Das macht mich in dem Moment natürlich nervig anstrengend. Dafür ist ein gelöstes Thema dann auch endgültig vom Tisch.

Die Blüten sind dann kein Trostpreis mehr, sie sind der Hauptgewinn.

Auf Kaffee unter Kirschblüten bin ich gerade etwas neidisch. Gönnend natürlich, nicht gehässig.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Sex in der Beziehung...
...ich habe beide Extreme erlebt:

Eine Frau wollte nicht mehr Sex mit mir, als 1x im Monat ein wenig fummeln. Das war mir zu wenig.
Das Beziehungsaus wurde jedoch von anderen Uneinigkeiten ausgelöst.

Danach habe ich eine Frau kennengelernt, die während der Beziehung mal zu mir meinte, dass sie am dritten Tag ohne Sex schon mal Schluss machen würde. Der Witz: Es war eine Fernbeziehung *lol*
*puh* Ich kann nur sagen, ich bin froh, dass ich diesen Druck überstanden habe.

Mein Fazit: Sex ist nicht alles für mich, darf nach meinem Geschmack aber auch nicht fehlen.
Das Wichtigste in einer Beziehung ist für mich, füreinander in Liebe da sein zu können.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Wer sind wir und was brauchen wir (wirklich)?
Mit Selbstfindung und Selbstliebe beginnt ein wundervoll entspannter Weg...es gibt ein Buch mit dem Titel „ Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest „..da ist was wahres dran... treffen wir auf einen Menschen, der es ebenso lebt und wir nehmen ihn genauso wahr und vor allem an...dann passt
es! *zwinker*

Alles verändert sich, auch die eigene Sexualität, mit zunehmendem Alter...Qualität steht dann vor Quantität...Erfüllung vor Befriedigung...dies kann man eben selbst nur Erreichen, wenn man auf „Sich“ achtet und hört und es auch nach aussen lebt...

Auch in einer „erwachsenen Partnerschaft“ (beide SIND bei sich angekommen) müssen sich nicht alle „ Leidenschaften „ decken...schön wenn es so ist...aber auch kein Beinbruch wenn nicht...wichtig ist nur das sie auch gelebt werden...dabei geht es nicht nur um sexuelle...der Eine angelt mit Hingabe...der Andere liebt das Mottorrad fahren - die Partnerin ist dafür zu ängstlich u.u.u. Jeder sollte einfach auch in der
Partnerschaft tun...“was IHM gut tut“...gibt es „geimeinsame Leidenschaften“ dann gemeinsam erleben...

Wer so angekommen ist...braucht die Frage „ etwas opfern?“ nicht stellen...alles Wesentliche passiert in uns selbst... *top*
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Die wichtigsten ersten
Entscheidungen im Leben fällen die meisten Menschen in einer Phase, die eindeutig zu früh ist. Das betrifft sowohl die Berufswahl als auch die Partnerwahl. Manche landen Glückstreffer, manche beißen die Zähne zusammen und halten sich an die getroffene Entscheidung und viele ziehen die Konsequenzen mit einer Neubesinnung.

Wie ein Mensch handelt, entscheidet sein Charakter in der Fülle der Möglichkeiten, die das Leben bietet. In allem Nachdenken über die Frage wer ich bin und warum (auch wie viele) ich so bin, stelle ich fest, dass eine Art Grundkapital gegeben war, mit dem ich wuchern konnte oder es einfach nur pflegen, damit das Leben solala gesichert bleibt. Anreize zum Wuchern gibt es genug, aber es nutzt sie eben nicht jeder. Jetzt überblicke ich den größten Teil meines Lebens und bin schon lange mit Kierkegaard einig, der meinte, dass das Leben vorwärts gelebt und rückwärts verstanden wird . Ich mag mir gar nicht ausdenken, was gewesen wäre, wenn mir das Schicksal nicht meinen ursprünglichen Berufswunsch oder das Heiraten der ersten Liebe versagt hätte.

Das Leben besteht aus fortwährenden Entscheidungen, freiwilligen und notwendigen (aufgezwungenen). Wir kennen nur die Entscheidungsfrage, nicht aber das, was diese bewirken wird. Tragisch wird es, wenn Menschen am Lebensende sehen, dass sie zu wenig gelebt, zu viele falsche Entscheidungen getroffen haben, und nun nicht mehr in der Lage sind, das Ruder herumzureißen, bevor das Leben zu Ende ist. Und ich glaube, dass Grübeln über Entscheidungswege genau zu diesem Ergebnis führt.
Wir leben polyamor, insofern gilt "es darf nur Einen geben" für uns nicht. Ehrlich gesagt würde mir davor grauen, wieder in eine monogame Beziehung zu müssen.

Sie
Wer bin ich - und wie viele?
Woww … was für ein (wichtiges) Thema - eines für eine Lebensbeichte und eine Confessio (Lebensbekenntnis)!
Selten in JOY - darum vielen Dank für das Anpacken heißer Eisen (nicht nur heißer Körper), liebe TE!


1. Wer ich bin? Ehrlich?
Ich weiß es auch mit 56 Jahren immer noch nicht so richtig. Bin auf Wanderschaft immer noch - zwischen den Möglichkeiten meines Lebens, und derer gab und gibt es noch immer viele, trotz eines "gut bürgerlichen Lebens" mit Haus, Hund, inzwischen erwachsenen Kindern, auskömmlichen Beruf und Karriere, Ex-Frau, Freunde, Liebhaberin, Gesprächsbuddies und noch einer Menge Träume, was zu tun und oft zu lassen ist.
Ich bin immer noch auf dem Weg zu mir selbst und habe mich zu einem Teil, aber noch nicht gänzlich gefunden … und das stört mich überhaupt nicht. Im Gegenteil: das macht jeden Tag spannend, obschon man manche Tage auch getrost entsorgen kann … Aber auch die haben im Rückblick oft ihren Charme - wer weiß, wofür es gut ist.


2. Was ich brauche
Ich bin dankbar! Manchmal überfordert von der Fülle des Lebens und der Vielfalt auch der Menschen, denen ich begegnen darf. Es gibt sie - dieses wunderschönen Menschen, Männer, Frauen, die wie eine Zufallsgabe plötzlich den Weg kreuzen. Dafür bin ich dankbar. Es gibt auch die Arschlöscher, und manchmal bin ich selbst so einer, aber das sind zumeist wenige, und ein wenig leide ich nach an mir selber. Aber auch das gehört zum Setting.


Was ich nicht mehr brauche, ist die Liebe als meine Ergänzung. Ich habe gelernt, kein Mensch, keine Frau ist verantwortlich und zuständig für mein Glück, meinen Sex, mein Wohlbefinden, meine Bestimmung und meine Erfüllung (die richtige Single-Ideologie - gell!). Aber wenn ich so frei bin zu geben, bekomme ich mehr als genug. Ich liebe Menschen also, weil ich mit Ihnen das oder mein Leben und ihr Leben teile - Anteil nehme daran, Beziehungen bewusst pflege, möglichst nicht gedankenlos durch die Welt stolpere und versuche, kein Idiot zu sein oder zu werden. Dazu brauche ich … Freiheit, aber auch Verpflichtung. Gut, wenn mir einige dazu helfen und ich Freundschaften auf Zeit und für lange als Geschenk pflegen kann.


Und ja, Leidenschaften (Passionen) sind notwendig. Ohne Leidenschaften sind wir schon tot und Würmerfutter. Hat lange gedauert - mit Zwischeneinlage eines Herzinfarktes - bis ich sie mir selbst eingestanden und erlaubt hatte. Es tat ja sonst keiner.
Möge also die Leidenschaft mit Dir sein - und lass es krachen! Alt werden wir früh genug. Früher oder später … und. das sei mal offen gesagt: ich will keine 100 Jahre alt werden, ist mir zu anstrengend und bringt mir nix!


Ich bin noch nicht der, der ich bestenfalls sein könnte - wenn ich denn wollte.

Aber ich bin schon auf dem Weg dazu.
Und manchmal gönne ich mir ein Päuschen (seit dem Infarkt), sitze in der Sonne und rede auch gerne mit mir selbst, mit dem lieben Gott oder dem Universum (oder beidem - wer weiß das schon), und dann schaut der Hund etwas irritiert und wir lachen alle drei. Das ist meine Spiritualität des Lebens und darin schimpfe ich auch, weil die Welt und ich selbst wohl auch ziemlich widersprüchlich und absurd sein können. Und müssen Bomben sein - in Syrien und anderswo. Und Kindersoldaten? Und Machtidioten allerorten? Ich denke: Nein!


Und meine Traumfrau ist nicht Mrs Perfekt, sondern die Frau, mit der ich träumen kann - im Bett, Feld, Wald und Wiese, in einer Galerie und bei Kerzenschein, Wein und Rilke-Gedichten - da lassen wir es richtig krachen. Das rette den Abend - nach dem Tagesplunder.

Es gab öfter diese Traumfrauen in meinem Leben - und zumeist waren sie besser als ich. Und schon nahe an der Perfektion - für mich jedenfalls. Aber dann gingen uns unterwegs die Träume aus, und die Leidenschaften und so Blödsinnigkeiten (im Nachhinein) kamen uns dazwischen und wir trennten uns wieder und bleiben doch verbunden. Irgendwie klappt das immer. Und das ist gut so und will ich auch gar nichts anders haben. Und ich bekam von einer dieser Traumfrauen zwei wunderbare Kinder geschenkt - und mein Bemühen geht dahin, Ihnen ein echt wertvoller und aufmerksamer Vater zu sein. Dass es diese Lieblingsmenschen gibt - dafür bin ich dankbar und könnte dem Schicksal dafür den ganzen Tag die Hand schütteln.


So - jetzt aber Schuß, ehe das hier ausartet und irgendjemand noch in Tränen ausbricht und sie den Thread schließen wegen Überfüllung - und das im Internet! *lol*

Wirklich … echt geiles Thema! *top*
2. der beste Sex
Den mit Abstand besten Sex hatte ich mit meiner ersten Frau. Warum? Weil sie der freundlichste Mensch war, der mir jemals begegnet ist.
Als wir uns kennen lernten, sagte ich mal, ich will lieber zehn Jahre Alles haben, als ein Leben lang nebeneinander her leben. Genau zehn Jahre hatten wir eine einzige Sexorgie.
Wir fingen jungfräulich an, sie tatsächlich und ich zwar schon mit etwas Erfahrung aber dennoch ahnungslos geblieben - kein Problem, sie hat es mir beigebracht. Wir haben nach und nach vieles ausprobiert, aber keineswegs alles. Nicht weil wir verklemmt waren, sondern weil grenzenlose Freiheit keine Freiheit ist, sondern Orientierungslosigkeit. Wir bewegten uns an dem entlang, was uns Freude machte und schafften es bis in transzendente Dimensionen. Ich war zehn Jahre lang jeden Tag auf´s Neue in sie verliebt und dementsprechend war der Sex.
Getrennt hat uns der Kinderwunsch, den ich nicht teilte, die unterschiedliche Auffassung über ein lebenswertes bürgerliches Leben und die Missgunst der Eltern. Gescheitert sind wir am Sex. Immer wenn es was zu besprechen gab, oder Probleme zu lösen gewesen wären, sind wir ins Bett und hatten phantastischen Sex. Sie hat dann ihr Kind noch bekommen, ist inzwischen gestorben und ich liebe sie heute noch.
Sie war der freundlichste Mensch, der mir je begegnet ist und hat auch nach der Scheidung nie ein unfreundliches Wort über mich gesagt, im Gegenteil.
*********icher Mann
817 Beiträge
unsere Gesellschaft ist geprägt von der Gier nach mehr, eine größere Wohnung, ein größeres Auto, ein besseres Handy, tolleren Urlaub immer weiter höher schneller, immer das haben wollen, was wir noch nicht hatten und so verhalten wir uns auch in der Liebe und in Beziehungen.
Konfuzius sagt, wenn du sie Welt verstehen willst, musst du dich in ein Zimmer setzen und einer Pflanze beim Wachsen zusehen.
Ich finde, der beste Sex, den ich habe, ist immer der, den ich gerade habe. Im Laufe der Jahre hatte ich eine Menge Beziehungen, teils nur ein paar Wochen, teilweise Jahre, manche mit phantastischem Sex andere mit so lala Sex. Aber für die innere Erfüllung war das für mich nicht entscheidend. Es war schön, es zu erleben und ich bin offen für neue erfahrungen, aber wenn nicht, dann auch gut.
Ernst Bloch schreibt: Heimatlose Zärtlichkleit wird als Lüge zum Ideal, Zärtlichkeit, die ein Ziel hat, das ist Heimat. Mich erfüllt:
Hand in Hand durchs Leben gehen
Zusammen in eine Richtung schauen, in guten, wie in schlechten Zeiten
Nachts zusammen unter einer Decke schlafen und die Haut des(r) Anderen fühlen
den Alltag teilen
inhaltliche Gespräche
zusammen für andere da sein
Wenn dies alles gegeben ist, dann findet nach meiner Erfahrung auch regelmäßig Sex statt und der mit großer Nähe und Intensität.
Es ist dann völlig egal, wie groß das Auto oder das Haus oder das Einkommen ist
****54 Mann
3.849 Beiträge
Wer sind wir und was brauchen wir (wirklich)
******nor:
Getrennt hat uns der Kinderwunsch, den ich nicht teilte, die unterschiedliche Auffassung über ein lebenswertes bürgerliches Leben und die Missgunst der Eltern.

Drei zentrale Themen zur Frage "Wer sind wir?", die ein "Wir" sprengen.

  • Will ich Zweisamkeit leben, mich auf "Du und Ich" konzentrieren? Oder bin ich ein Familienmensch und nehme die Herausforderung und die Fremdbestimmtheit an, die darin liegt, "Keimzelle der Gesellschaft" zu werden?
  • Welches Lebensmodell strebe ich an und wie weit traue ich mich, gegen den Strom zu schwimmen.
  • In wieweit mache ich mich von meiner näheren Umgebung abhängig und lasse mir rein reden?

Drei Theme der Frage "Wer bin ich?" , die eigentlich nur verschiedene Grade einer Standortbestimmung sind:
< Fremdbestimmtheit - Eingebundensein - Autarkie - Heimatlosigkeit - Rückzugs ins Private - Einsiedlertum >
********weiz Mann
11.234 Beiträge
"Ich bin ich und ich habe alles was ich brauche!"

Als erste Reaktion durchaus stimmig für mich und doch passt es nicht ganz. Was grundsätzlich fehlt ist dieser Betrachtung ist der Faktor Zeit.
Es gab Zeiten da wollte ich mich unbedingt verlieben, eine Beziehung haben, in anderen suchte ich den Sex, in anderen eine Familie mit Kind und Haus, in anderen Geld, dann suchte ich erfüllenden Sex, plötzlich fehlte mir Harmonie, dann Liebe, schliesslich wollte ich nur ich sein und so angenommen werden wie ich bin, doch dann fehlte mir wieder die Beziehung.

Ist es also so, dass wenn ich das Eine habe, wenn ich glaube endlich am Ziel zu sein, mir das andere bereits wieder fehlt und ich ewig suchen muss?
Liegt es im "Aussen" mich glücklich zu machen, liegt es an einer "Zielerreichung" mich glücklich zu machen, liege es in mir den Weg zu geniessen?

Was ich gelernt habe ist, dass nichts von Dauer ist. Es gibt in dem Sinne kein dauerhaften "Glückszustand". Dies bedeutet, dass Glück ein "Amplitudenausschlag" nach oben ist, folglich wird es auch welche nach unten geben, "Unglück". Wahrscheinlich ist es so, dass je stärker ich Ausschläge nach "oben" zu lasse, es auch Ausschläge nach "unten" geben wird. Es liegt auch in mir wieviel ich davon zu lasse. Ich muss mir nur bewusst werden, wenn ich mich vor dem "Unten" schütze ich sehr wahrscheinlich auch das "Oben" begrenze". Somit wären wir bei der Frage was ich brauche. Brauche ich die Sicherheit von geringen Pendelausschlägen oder doch das Hochgefühl der Wonne? Beides zugleich wird es kaum geben.


Ist es also so, dass wenn ich das Eine habe, wenn ich glaube endlich am Ziel zu sein, mir das andere bereits wieder fehlt und ich ewig suchen muss?
Liegt es im "Aussen" mich glücklich zu machen, liegt es an einer "Zielerreichung" mich glücklich zu machen, liege es in mir den Weg zu geniessen?

Was ich gelernt habe ist, dass nichts von Dauer ist. Es gibt in dem Sinne kein dauerhaften "Glückszustand". Dies bedeutet, dass Glück ein "Amplitudenausschlag" nach oben ist, folglich wird es auch welche nach unten geben, "Unglück". Wahrscheinlich ist es so, dass je stärker ich Ausschläge nach "oben" zu lasse, es auch Ausschläge nach "unten" geben wird. Es liegt auch in mir wieviel ich davon zu lasse. Ich muss mir nur bewusst werden, wenn ich mich vor dem "Unten" schütze ich sehr wahrscheinlich auch das "Oben" begrenze". Somit wären wir bei der Frage was ich brauche. Brauche ich die Sicherheit von geringen Pendelausschlägen oder doch das Hochgefühl der Wonne? Beides zugleich wird es kaum geben.
@****54

Ich denke das muss man nicht zwingend so schwarz, weiß entscheiden.

Ich kann auch die Vereinbarkeit wählen, als Teil meiner Gruppe, meine individuellen Bedürfnisse temporär zu parken, aber nicht völlig aufzugeben.

Das macht man in vielen Bereichen des Lebens.

Idealerweise sucht / gestaltet man auch die „unfreien“ Lebensbereiche so, dass sie einem gut liegen und man nicht ständig Diskrepanz spürt.

Das, was Karl Lagerfeld so trefflich zum Thema Arbeit formuliert hat, gilt für mich nicht minder für das soziale Umfeld.

„Wer gestresst ist, der macht etwas falsch. Den amüsiert seine Arbeit nicht.“ (Karl Lagerfeld)

Das kann man auch auf die Familie und die Partnerschaft anwenden.

Nicht alle selbstwirklichen Individualisten sind Eremiten. Ganz und gar nicht.

Ich finde Freude darin, in meinem Partner eine sehr individuelle eigene Persönlichkeit vorzufinden.

Ich möchte niemanden passend machen, dann lieber darauf warten, dass jemand passt, was in meinem Fall auch bedeutet, offen mit Veränderungen umzugehen.
*********icher Mann
817 Beiträge
Glück ist kein Zustand, Glück ist die Begleiterscheinung eines Zustandes. Es ist ein Gefühl das entsteht, wenn bestimmte Dinge eintreffen oder zusammen kommen.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Tja, sind wir tatsächlich wir? Gibt es eine Lösung für uns - oder doch nur eine individuelle für jeden einzelnen?

Sehr oft beschreiben Leute wie sehr sie für bestimmte 'Fehler' dankbar sind aus denen sie unendlich viel gelernt haben - ist es da eigentlich sinnvoll, möglichst alles richtig machen zu wollen wenn Fehler doch so wertvoll sind? Ansonsten bringt es das hier für mich ganz gut auf einen Nenner *g*


*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Von Vielen ignoriert,
von Anderen nicht geglaubt: die Seele des Menschen, manchmal hilflos dem Körper und dem Verstand ausgeliefert. Oft genug aber sind Körper und Verstand eine Marionette der Seele. Und so kommt es, dass wir noch so viel grübeln können über unser Tun und Wollen, aber letzten Endes zu schwach sind, dagegen anzugehen. Ich nenne das manchmal meinen inneren Terroristen, der mir gerade wieder mal meine Grenzen aufzeigt.

Bücher über Gespräche mit der Seele können sehr aufschlussreich für den Leser sein. Durch meine Besonderheit habe ich solche Gespräche oft genug führen können, um zu wissen, dass der Verstand nicht selten nur Lakai der Seele ist.
Zitat von *****lnd:
Ich nenne das manchmal meinen inneren Terroristen, der mir gerade wieder mal meine Grenzen aufzeigt.

Ich habe jemanden in meinem Leben der ebenfalls von den Seelenterroristen spricht. Diese, die uns im Moment des größten Glücks dann zuflüstern, dass es nicht genug ist, nicht genug geleistet wurde, man es nicht wert ist, dieses oder jenes gerade zu bekommen oder dass der nächste Absturz schon um die Ecke wartet. Ja, das kenne ich.

Zu der Liebe muss ich sagen, dass ich nach ihr nicht mehr suche, denn Liebe empfinde ich wenn überhaupt nur bezogen auf einen einzelnen, wunderschönen Moment. Ich glaube eher, dass ich Gefühle liebe und im Moment völligen Glücks dann den Menschen liebe, der mir dort gerade in die Augen schaut (gut, meist ist das der Mann an dessen Seite ich sein darf schmunzeln). Ferner liebe ich wohl eher den Moment und das Gefühl, welches in mir ausgelöst wird, das Gefühl von Liebe jedoch binde ich nicht an einen Menschen, auch wenn er in der Lage ist, dieses Gefühl in mir auszulösen. Hoffe, man versteht was ich meine.

Und zu euren Beiträgen muss ich sagen (entschuldigt, dass ich jetzt nicht jeden einzeln erwähne) ich habe ein Buch an dem ich gerade zu lesen begonnen habe. Ich habe es beiseite gelegt, weil die Dinge die ihr hier schreibt mich derart ansprechen, fesseln, unterhalten und anrühren, dass dieser Thread gerade zu meinem "Buch" geworden ist. *danke*
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Ich fasse das
mit dem Seelenterrorismus weiter, Stichwort Psychosomatik.
Zitat von *****lnd:
Ich fasse das
mit dem Seelenterrorismus weiter, Stichwort Psychosomatik.

...Ausdruck (Somatik) was sich auf die Seele (Psyche) bezieht. Klar, sehr großes Thema.
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