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Wer sind wir und was brauchen wir (wirklich)?

Wer sind wir und was brauchen wir (wirklich)?
Das Verlangen lässt alle Dinge blühen. Der Besitz zieht alle Dinge in den Staub.
Marcel Proust

Ich muss mich hier vorerst eines Zitates bedienen, um einen passenden Einstieg zu finden. Ich möchte gern über ein für mich sehr wichtiges Thema diskutieren, was mich wirklich manchmal lange wachliegen lässt. Und ja, ich habe mir wirklich viele Gedanken gemacht

• ob hier der richtige Ort dafür ist (ja, für mich schon, denn ich schätze hier viele gehaltvolle Kommentare, die ich schon lesen durfte, die ich im Außen nie erhalten würde)
• wie ich beginne (lang, kurz, poetisch, direkt, abgedroschen....authentisch ist es nun geworden)
• wie man es kurz fasst und nicht zu viel eingrenzt (kann ich nicht, lach)
• ob es sich lohnt darüber zu reden und ob es nicht schon 1000 Mal Thema war (hab nix Vergleichbares gefunden, fühlt euch frei und erleuchtet mich gern)

Ich habe wirklich kein Thema gefunden, das den Kern der Sache trifft. Mir geht es hier um 3 Dinge:

Einerseits möchte ich gern wissen, wie wichtig euch Leidenschaften sind? Wie sehr bestimmen sie euch? Und ja, in diesem Forum geht es natürlich zB um „Sex, BDSM, Fetische....Erfüllung halt...worin auch immer ihr sie findet“.

Desweiteren möchte ich gern wissen, ob ihr sogar „den Partner/die Partnerin, sprich eure ganz große Liebe“ für das Ausleben eurer Leidenschaft opfern würdet. Sprich, euer Mann oder eure Frau sind euch zwar im Herzen nah, aber nicht was zB sexuelle Präferenzen angeht. Also sowas wie: Mein Partner ergänzt mich überall und passt perfekt zu mir, nur nicht zB im Bett (gibt ja auch andere mögliche Teilbereiche). Das soll es tatsächlich geben, lacht. Wobei ich jetzt nicht meine, dass ich mich trennen würde, wenn mein Partner nicht tanzen oder nicht Fußballspielen kann. Es geht viel mehr um fehlenden Ergänzungen an Stellen, die euch wichtig sind. Ihr spürt, dass die Sehnsucht zu bestimmten Dingen in euch immer größer wird und irgendwann bietet sich die Chance zum Ausbruch.

Wieviel nehmt ihr auf euch, um eure Lust zu stillen? Brecht ihr heimlich aus oder offen oder gar nicht? Kann man ein Verlangen unterdrücken? Verlagert man dann Süchte und adaptiert Verhaltensweisen?

Und nein, mir hilft hier kein Kommentar weiter wie „Man kann beides vereinen“, denn nein, meine Erkenntnisse und Erlebnisse sind da ganz andere. Der Typ, der im übertragenen Sinne mein bester Freund ist, wird mir niemals sexuelle Befriedigung im Schlafzimmer bescheren können, einfach weil meine Ansprüche da zu weit auseinander klaffen (vom MrNiceGuy hin zum VeryBadBoy, von der Normalität hin zum Außergewöhnlichen). Auch hilft mir kein Kommentar wie „Dann musst Du Deine Ansprüche überdenken“, denn nein, auch das wird dauerhaft nicht funktionieren.

Und hier kommen wir zum dritten Punkt. Welche Konstellation führt für euch in‘s Glück? Wer hat einen Kompromiss gefunden? Wer kennt die Abstriche, die eine Beziehung abseits der Öffentlichkeit respektive fern der Normalität nun einmal fordert? Wer hat sich wie arrangiert ohne etwas zu vermissen? Suchen wir wirklich die eierlegende Wollmilchsau oder sind vielleicht offene Beziehungen der Schlüssel zum Glück? Oder ist sogar gelebte Unverbindlichkeit zum obersten Ziel geworden? Vielleicht lautet die Frage aber auch viel mehr

„Wieviel Übereinstimmung braucht eine Partnerschaft?“

Ich hoffe, ich habe mein Anliegen genug deutlich gemacht und dass man mich verstehen kann.

Herzlichst, Joy
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Die Dauerforisten wissen das längst
von mir. Ich bin lange genug da und habe das oft geschrieben. Verstanden wird es trotzdem von Vielen nicht. Wenn ich zu mir ehrlich bin, verstehe ich das selbst nicht richtig. Ich denke, das Schicksal hat viel dazu beigetragen.

Bis 54 war ich ein absolut monogamer Knabe. Knabe ist nicht falsch, denn ich hatte kaum Erfahrung, nur die eine Frau erlebt (naja ein wenig Petting vor ihr mit Anderen schon). Aber ich ahnte, dass es jenseits der Ehe so etwas wie Sex geben könnte. Dann lernte ich die passende Erweckung kennen, fast zwei Jahre älter, geschieden, immer gut drauf und drunter, und wie für mich gemacht. Schnell sah ich ein, dass Genuss mit ihr dann möglich war, wenn ich ganz selbstverständlich zu ihr oder mit ihr fuhr. Sie wollte nicht heiraten, nur sich vergnügen. Trotzdem zeigte sie sich plötzlich von der eifersüchtigen Seite, überwachte mich, ließ mich auch von ihrer Tochter überwachen. Am Begräbnistag meiner Mutter fing sie Streit an, behauptete ich hätte mich wohl woanders schon ausgetobt. Und so weiter.

Tja und dann bescherte mir das Schicksal schöne Anlässe für BDSM in D/s-Beziehungen, weil ich entdeckt hatte, dass Hypnose nicht nur zum Heilen taugt, sondern viel mehr kann. Und ehrlich, das Folgende machte mir dann sehr viel mehr Spaß als nur Sex, auch wenn dieser nur schöner wurde, aber nicht wegfiel- aber auf gewisse Weise stets "monogam" blieb, weil es immer nur eine Sexpartnerin gleichzeitig gab. In der Ehe war Sex lange schon kein Thema mehr, war eigentlich nur zum Kinderzeugen eines gewesen.

Nun wusste ich, dass ich wohl die falschen Hebel bedient hatte. Ich gab die Garantie, dass die Ehe bestehen bleibt und konnte nun über D/s eine sehr erweiterte Erotik genießen. Dann traf ich auf eine Frau, die resistent war beim Thema BDSM, aber sie wurde mir als Mensch/ Partnerin so wichtig, dass BDSM einfach unwichtig wurde.

Aber dann kam sie wieder, die D/s-BDSM-Versuchung in Gestalt einer toll figurierten unkomplizierten Dreißigjährigen. Es wäre eine Dämlichkeit gewesen, sie nicht als Sklavin anzunehmen.

Conclusio: ich leide nicht darunter, wenn BDSM nicht möglich ist wie schon seit einer Weile, aber ich bin jederzeit bereit, einer lockenden Versuchung auch nachzugeben. Ich brauche die Partnerin, nicht das BDSM.
*******ssa Frau
5.654 Beiträge
Interessanter Thread
Also bei der Partnersuche/-wahl weiss ich vorher was ich brauche, dementsprechend dürfte es da keine Überraschungen geben wo ich plötzlich vor der Frage stünde:
was nun: Leidenschaft ausleben oder bei meinem geliebten Partner bleiben und verzichten?

Sind es kleine Fetische, wo ich mal von dem ein oder anderen träume und das wirklich nicht mehr Raum einnimmt und ich verzichten kann, ist/wäre mir der Partner wichtiger als dass ich mich zusätzlich in welcher Form auch immer austoben müsste, da bin ich mir sicher.

Zur Frage:
„Wieviel Übereinstimmung braucht eine Partnerschaft?“
so viel wie möglich, für mich muss mein nächster Partner DER Partner sein mit dem ich so lange wie möglich zusammensein möchte, es muss grundlegend passen, mit den normalen Freiräumen aber nicht zu viel Alleingängen, dann macht für mich eine Beziehung keinen Sinn.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Ergänzung:
Ich weiß nicht, kann nur vermuten, wieviel Übereinstimmung eine Partnerschaft braucht.

In meiner Ehe war es wichtig, ist es weiterhin wichtig, im Alltag zu harmonieren, aber Sex war eben von ihr nicht gewünscht. Das kann zur Katastrophe werden, wenn einer der Partner viel Sex braucht. Da ich die Freiheit habe, mir woanders das zu holen, was ich brauche (nein nicht Sex), ist alles im grünen Bereich.

Im D/s ist es mir sehr wichtig, dass höchste Übereinstimmung möglich wird, da muss es einfach zwischen Topf und Deckel Passgenauigkeit geben. Eine Masochistin ohne Submissivität würde zum Beispiel nicht passen, reichen würde es nur für gemeinsames Spielen.
*****saa Frau
204 Beiträge
Komplexes Thema, wie ich finde
Finde das Thema sehr! Spannend.
Ich selbst habe bisher nur die Erfahrung gemacht, dass ich nicht alles haben konnte. Das heißt entweder ich war in einer festen Beziehung mit liebevollen (für mich langweiligen, nicht ausreichend erfüllendem Sex). Oder in einer d/s Geschichte, in der der Sex, bdsm etc. sehr erfüllend sind.
Aber es keine Liebe gibt. Keinen Alltag.. Bisher habe ich leider für mich noch keine optimale Lösung erleben dürfen, aber ich bin ja noch jung vielleicht habe ich bald das Glück alle meine Bedürfnisse mit diesem einem Menschen zu teilen & zu leben.
Zuversicht
Zitat von *****saa:
Komplexes Thema, wie ich finde
Finde das Thema sehr! Spannend.
Ich selbst habe bisher nur die Erfahrung gemacht, dass ich nicht alles haben konnte. Das heißt entweder ich war in einer festen Beziehung mit liebevollen (für mich langweiligen, nicht ausreichend erfüllendem Sex). Oder in einer d/s Geschichte, in der der Sex, bdsm etc. sehr erfüllend sind.
Aber es keine Liebe gibt. Keinen Alltag.. Bisher habe ich leider für mich noch keine optimale Lösung erleben dürfen, aber ich bin ja noch jung vielleicht habe ich bald das Glück alle meine Bedürfnisse mit diesem einem Menschen zu teilen & zu leben.

Auch wenn ich schon nicht mehr an das allseits erfüllende Komplettpaket glaube, drücke ich Dir von Herzen die Daumen, dass Du irgendwann alles mit einer Person erleben kannst 🙏 Ich denke, dass es eher eine Kopfsache ist. Lass Dich ein auf vor Dir liegende Reisen und warte ab. Geduld ist eine Tugend, mit der ich leider nicht ausgestattet wurde 🤷🏻‍♀️
Hallo,

ja aber schau mal, wenn es für eine Partnerschaft, Beziehung oder Ehe eben nicht reicht dann ist es eben so. Es werden bestimmt noch ganz viele wundervolle Menschen in unser Leben kommen, die vielleicht Sex mit einem möchten und vielleicht ist genau dann ja doch jemand dabei für eine ganz wundervolle Romanze....💕

Ich beobachte gerne auch so Menschen in Ihrem Partnerschaften auch wenn ich selber nie wirklich damit Glück hatte und man kann doch jeden Lieben der einen irgendwie auf eine besondere weise Gefällt😉

Grüssle
****ody Mann
13.237 Beiträge
Man darf niemals die emotionale und geistige Beweglichkeit verlieren. Ist man in seinen Vorlieben und Ablehnungen erstarrt, dann liebt man zu allerst nur sich selbst und lässt kaum Platz für einen Partner.

Leidenschaft lässt mich lieben, wobei der Begriff der Liebe nicht eindeutig eine Gefühlsverbindung definiert sondern ein ganzes Spektrum an Zugewandtheit. Ohne die oder eine besondere Leidenschaft in Bezug auf den Partner, ich meine damit schon die körperliche Anziehung und nicht das Vertrauen oder Sympathie, also ohne eine sexuelle Verbindung, halte ich eine Partnerschaft nicht lange durch.

Grundsätzlich glaube ich an das Komplementär der Eigenschaften beider Partner in einer Beziehung als vereinfachte Formel für Glück, guten Sex und Herzensnähe. Mit mir selbst in einer weiblichen Form würde ich, glaube ich, niemals warm werden.

Ich sehe aber nicht jede Beziehung, in der das Leidenschaftliche irgendwann abhanden gekommen ist, als zum Scheitern verurteilt an. Ist da noch Liebe vorhanden, so sehe ich in der vorsichtigen Öffnung der Beziehung eine echte Chance, wenn das beide als Option anerkennen.

Letztlich glaube ich an die Notwendigkeit von Beziehungsarbeit, die aber gleichmäßig verteilt sein sollte. Und an Aufrichtigkeit und offene Kommunikation. Fehlt letzteres, ist jeder Tag einer Beziehung vom Glück oder Wetter oder dem Flug der Schwalben abhängig.
****ot2 Mann
10.742 Beiträge
Nur ein kurzer Gedanke,
... weil mir dieser Aspekt fehlte.

@****ul, Du bist ja eine junge, wunderschöne, wohlgebaute Frau, die diese Thematik wohl vermutlich kaum verstehen wird.
Aber warum soll unser Partner/unsere Partnerin ein hübsches Lächeln haben, schöne Lippen und ansprechende Augen, und vermutlich auch noch einen wohlgeformten Körper?
Meines Erachtens sind wir allesamt! schon maximal in einem Schönheitsdenken gefangen, das sehr viele, durchaus intellektuell und in sexueller Leidenschaft und Aufgeschlossenheit gleich tickende Menschen von vornherein als mögliche Partner ausschließt.
Dieser "Verknappung" an möglichen Partnern macht es natürlich ungleich schwerer...
Wir sind der Meinung, dass möglichst viele Gemeinsamkeiten die ideale Basis für eine erfüllende Partnerschaft sind. Ein gemeinsames Leben bedeutet allerdings nicht, dass man verschmilzt und auch alles zusammen erleben muss.

Es gibt nicht die eine einzige pauschal für alle Menschen gültige Lösung. Schon gar nicht das Modell "offene Beziehung". Dieser hedonistisch geprägte Ansatz mag modisch sein, macht aber etliche Menschen unglücklich. Unverbindlichkeit ist nicht erfüllend und auch nicht befriedigend. Dafür oberflächlich.

Dass aber pauschal behauptet wird, eine zutiefst erfüllende und befriedigende Beziehung könne es nicht geben, weil man selbst nie eine solche Erfahrung gemacht hat, ist grundlegend falsch.

Wir empfehlen Erich Fromm, "Die Kunst des Liebens". Als Herleitung zB dafür, dass Beziehungen aktiv gestaltet werden müssen. Dass man selbst Verantwortung für sein Leben übernehmen muss. Und erst dadurch all das möglich wird, was im EP kategorisch verneint wird.
Ich möchte ganz kurz einwerfen, dass ich in meinem EP nichts kategorisch und allgemein gültig verneine. Nur weil ich der Meinung bin, dass ein Mensch für mich nicht alles in sich vereinen kann (auch hier eine aufgestellte These), bedeutet das nicht, dass ich es für unmöglich halte. Kompromissbereitschaft und Beziehungsarbeit sind hier sicherlich von großer Bedeutung. Ferner ging es ja auch um Erfahrungswerte, gerade Gegenteilige, von denen ich mir hier den Austausch erhoffe.
Gegensätzlichkeit
Zitat von ****ody:


Grundsätzlich glaube ich an das Komplementär der Eigenschaften beider Partner in einer Beziehung als vereinfachte Formel für Glück, guten Sex und Herzensnähe. Mit mir selbst in einer weiblichen Form würde ich, glaube ich, niemals warm werden.

Diese Ansicht teile ich. Ich halte Gegensätzlichkeit (natürlich nicht vollkommen) für bereichernd bzw mich interessieren Menschen, die anders sind als ich, die zB Dinge können oder Eigenschaften haben, die mir fehlen, die ich aber als erstrebenswert erachte. Hier geht es natürlich auch um Lernen und Weiterentwicklung.
Wer sind wir und was brauchen wir (wirklich)?
Eine wirklich gute Frage, die mich auch schon eine ganze Weile ähnlich intensiv beschäftigt .
Mein Ansatz zur Lösung (zur Zeit) ist das Modell der offenen Beziehung.

Für das warten auf "die eine" Frau, die alle meine Leidenschaften und Wünsche teilt, ist mir das Leben zu kurz.
Das mag für den ein oder anderen hedonistisch klingen, aber jeder darf seine Meinung haben.

Ein wirklich interessantes aber auch sehr schwieriges Thema. Wenn man sich eingesteht, dass es Wünsche gibt, die erfüllt werden wollen, die aber nicht jeder versteht oder toleriert, dann wählt man den steinigeren Weg.

Hm...

Die stille Hoffnung auf eine erfüllende Partnerschaft mit einem Menschen habe ich aber noch nicht aufgegeben *g*

Und so kraxelt man durchs Leben....
*******schi Frau
14.591 Beiträge
grundsätzlich und ganz spontan kann ich mich @***ti nur anschliessen...

der wunsch-traum: einer für alles
hat sich für mich nicht erfüllt (wobei ich auch früher gar nicht wusste, was genau dieses "alles" bedeuten kann)

wer sich auf einen weg macht (seine eigenen sexuellen bedürfnisse zu erkunden - zu finden und sie dann auch zu leben)
sollte damit rechnen, dass EIN leben dafür oft nicht ausreicht
sollte damit rechnen, immer wieder neues -oft verführerisches- zu finden
und wird deshalb immer wieder neue entscheidungen treffen müssen
im sinne von
"will oder bin ich das wirklich?"

ich würde es für ein unruhiges, aber auch spannendes leben halten...
@ QuasselStrippe
Das unterschreibe ich *g*


Zitat von *********rippe:
grundsätzlich und ganz spontan kann ich mich @***ti nur anschliessen...

der wunsch-traum: einer für alles
hat sich für mich nicht erfüllt (wobei ich auch früher gar nicht wusste, was genau dieses "alles" bedeuten kann)

wer sich auf einen weg macht (seine eigenen sexuellen bedürfnisse zu erkunden - zu finden und sie dann auch zu leben)
sollte damit rechnen, dass EIN leben dafür oft nicht ausreicht
sollte damit rechnen, immer wieder neues -oft verführerisches- zu finden
und wird deshalb immer wieder neue entscheidungen treffen müssen
im sinne von
"will oder bin ich das wirklich?"

ich würde es für ein unruhiges, aber auch spannendes leben halten...

1. Leidenschaft
Ich möchte mal zunächst meinen Senf zur Bedeutung des Wortes "Leidenschaft" und "wer sind wir" beitragen.
Eines Tages betrat eine Frau meine Goldschmiede, die mein Selbstbild zutiefst erschütterte.
Sie war die schönste Frau, die mir in meinem ganzen Leben begegnet ist und ich hatte als Künstler jede Menge schöne Frauen nicht nur als Modell um mich herum. Ihr Vater war Beduine und die Mutter Französin, so dass sich in dieser Frau das ganze Drama von Morgenland und Abendland vereinte. Zudem hatte sie Philosophie studiert und war künstlerisch tätig, wofür ich ebenfalls eine Schwäche habe. Doch der eigentliche, unwiderstehliche Reiz bestand in ihrer tiefen Traurigkeit.
Kaum ein Mann konnte der Versuchung widerstehen, diese überbordende Schönheit von ihrer Traurigkeit zu heilen Künstler, Reiche, Psychologen, Ärzte, Juristen und wer weiß ich noch, Sie hinterließ eine breite und tiefe Spur der Verwüstung in Ehen und Beziehungen und die meisten Frauen hassten sie abgründig oder wollten unbedingt das Bett mit ihr teilen. Ich will damit nicht sagen, dass sie ein männermordender Vamp war, ich kenne auch keine Frau, die inniger mit Kindern umgehen konnte.
Kurzum, ich habe Alles für Sie getan, was ich für einen Menschen tun konnte und ich habe Dinge für sie getan, die sie niemals von mir verlangt hat, oder verlangt hätte, Dinge für die ich mich schäme. Bis zu jener Nacht, in der sie mir den Ring zurückgab, den ich ihr geschenkt hatte, um mich damit so zu kränken, dass ich begriff "es ist zu Ende". Ich habe den Ring in der Donau versenkt und den Rest der Nacht im Bett einer guten Freundin verbracht, sonst würde ich heute nicht mehr leben.

Alle Schönheit braucht das Schreckliche sonst bleibt sie bedeutungslos - the Beauty and the Beast. Wir wollten dieser Schönheit die Traurigkeit nehmen, weil wir hofften uns selbst zu heilen. Das ist das Wesen der Leidenschaft.
Ich wünsche Niemandem die Leiden der Leidenschaft, dennoch möchte ich sie nicht missen, denn sie haben mir eine Vorstellung davon gegeben wer ich bin.
*********_Sun Mann
260 Beiträge
Wer ein unerfülltes Leben führt, wird das Glück auch nicht bei einer anderen Person finden.

Nervt Dich morgens der Wecker, wenn Du geweckt wirst um zur Arbeit zu gehen? Hast Du finanzielle Sorgen? Magst Du Dich nicht so, wie Du bist usw.? Wer schon an diesen alltäglichen Basics zu knabbern hat, sollte eigentlich wissen welche Hausaufgaben vor Ihm/Ihr liegen.

Der Schlüssel liegt nicht im Materiellen sprich diese Dinge für sich zu regeln, denn die Gesellschaft wird Dir weiterhin suggerieren das Du nicht genug hast, um glücklich zu sein.

Innere Zufriedenheit ist eine Erkenntnis, aber auch Lebensweisheit und schlussendlich so etwas wie ein Schatz. Und wer von euch entdeckt nicht gerne ein Schatz bzw. will so einen Schatz an seiner Seite?! Diese Person strahlt eine Faszination und innere Attraktivität aus, wo nicht den oder die will ich haben im Vordergrund steht sondern das Erfahren.
Für mich ist das Thema nicht Leidenschaft, sondern die Frage „wann fühle ich mich lebendig“.

Diskrepanz lässt sich gut auflösen, wenn man beide Seiten auf einer tieferen Ebene versteht.

Was steckt wirklich hinter vermeintlichem Unvermögen.

Was steckt wirklich hinter einem besonderen Wunsch.

Kompromiss bedeutet immer, dass beide nachgeben müssen.

Nachgeben bedeutet immer, man zahlt einen Preis für das, was man bekommt.

Ist einem das Wert, geht das gut. Ist es das nicht, geht das nicht gut.

Den Preis der eigenen Lebendigkeit zu zahlen geht auf Dauer nicht gut. Dieser Preis ist zu hoch.
Dein Anliegen
hat was von "Rastlosigkeit", eine Suche, die evtl. nie beendet werden kann.
Nie ankommen zu dürfen, bereitet sehr Vielen schlaflose Nächte...

Ich beziehe mich nur auf die Frage, wer wir (ich) sind und was wir (ich) brauchen.

Ich möchte MICH, in der besten Version, in diesem einen Mann wiederfinden.

Das beschreibt, ohne große Ausschweifungen, den Kern meiner Sehnsucht.

MfG
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Ich möchte MICH, in der besten Version, in diesem einen Mann wiederfinden.

oha...

möchte ich mich selbst in einem anderen menschen wiederfinden?

setzt das voraus, dass ICH mich selbst schon gefunden habe?

ich begreife die bedeutung gar nicht?!
*******usL Mann
181 Beiträge
Zitat von *****saa:
Das heißt entweder ich war in einer festen Beziehung mit liebevollen (für mich langweiligen, nicht ausreichend erfüllendem Sex).

Auch wenn man das häufiger lesen kann, von Frauen wie Männern, verstehen und nachvollziehen kann ich es trotzdem nicht. Denn wir leben doch nicht in einem Kulturkreis, in dem die Eltern den zukünftigen Partner aussuchen. Dafür ist jeder selber verantwortlich.
Der Ablauf ist doch in etwa folgender:
Man lernt eine andere Person kennen, auf welchem Weg auch immer. Man unternimmt verschiedene Dinge zusammen, dabei zeigt sich schon ob gemeinsame Interessen vorhanden sind, man auf einer Wellenlänge liegt. Irgendwann landet man im Bett, dabei zeigt sich ob es ggf. auch in diesem Punkt harmoniert. Wenn alles passt, verliebt man sich irgendwann und wenn das bei beiden Seiten der Fall ist geht man eine Beziehung ein.
Zeigt sich aber vorher das es an einigen Stellen, an welchen auch immer, nicht harmoniert, nun, dann passt es halt nicht und es entwickelt sich gar nicht mehr daraus, es kommt erst gar nicht zu einer Beziehung.
zu @******nor kann ich sagen: Der Sturm im Wasserglas. Verändere eine entscheidende Komponenten innerhalb einer Konstellation und es wird sich auch alles andere verändern. Auch hier ist wieder ein gewisses Risiko gegeben, was manche Menschen nicht bereit sind einzugehen. Ich spreche mich da nicht von frei.
**********audia
4.914 Beiträge
An Joyful-Silence
Deine Ausgangsfrage lässt sich bestimmt nicht so einfach beantworten, oder besser formuliert, jeder Mensch versucht sie für sich zu beantworten. Es ist wie die klassische Deutschstunde: Der Lehrer gibt ein Thema für einen Aufsatz vor und 20 Schüler schreiben 20 verschiedene Texte zum vorgegebenen Thema.

Wer sind wir: Menschen, Lebewesen, Lebensformen, ein Teil der Natur, Identitäten in der Gesellschaft. Wie werden wir ? Ich denke "man wird" gemäß seines gelebten Lebens, gekoppelt an diverse Lebensumstände, wie z.B.: die Familie, Lebensumfeld also die Heimatstadt, Dorf, Vereine, Schule, Beruf, private Interessen usw. Das verhält sich niemals gleich, denn jeder Mensch erlebt und empfindet ja anders.

Was brauchen wir: Erstens Nährstoffe um den Organismus am Leben zu erhalten, GRINS, ok, kleiner Scherz aber auch nicht abwegig, Anerkennung als soziale Wesen, Liebe, Geborgenheit, Schutz, Gemeinschaft, Freundschaft, Kameradschaft, diverse Bestätigungen, eben das Verlangen danach. Das eint uns alle Menschen ja.

Nun, je nach Unterschiedlichkeit der Lebenswege der Menschen, können diese "Verlangen" unterschiedlich stark oder auch mal garnicht gestillt werden.

Thema Schule, als Heranwachsende Menschen: Man sehnt sich nach Akzeptanz, Anerkennung, sei es durch die Mitschüler oder die Lehrer. Ein Vorwärtskommen will erreicht werden. Wenn man aber ein NERD, oder Aussenseiter ist, wird dieses Verlangen des Anerkennens schon mal NICHT gestillt. Wie geht Mensch damit um ??
Kann ein zeitlich begrenztes Phänomen sein, das Aussenseiter-Phänomen, so war es auch bei mir. Wenn man bei sog. Klassenkameraden keine Akzeptanz findet, so kann man sie aber in der Familie finden, bei echten Freunden, o.ä. Das Leben bietet immer diverse Weichen auf der Schiene des Lebens. Manche Weichen oder Umwege sind es auch wert, gefahren zu werden. Da spreche ich aus Erfahrung.

Gut, man kann dieses Verlangen nach Anerkennung, Akzeptanz, natürlich auch im Beziehungskontext zwischen NUR zwei Menschen anwenden. Der Volksmund sagt ja auch immer: "Finde ich "Den Richtigen" oder "Die Richtige", was auch immer damit gemeint sein soll.

Bedürfnisse befriedigen ist auch ein großes Thema. Materialismus oder nicht, das ist hier die Frage?
Manche Menschen fühlen sich auch mit sog. "toten Gegenständen" verstanden oder zufrieden, so z.B. die Sammler. Darin kann man auch eine Art NERDEREI erkennen, aber vielfach kann es auch als Kultur-Bewahren im positiven Sinne gesehen werden. Ein "lebloser Gegenstand" kann wohl nie eine "echte Liebe" ersetzen, aber das Gefühl der Leidenschaft und Faszination ist gleichwertig.

Werbung suggeriert und clever, wer wir sein sollen. Sie hält uns einen verzerrten Lebensspiegel vor, denn nicht jeder kann die teure Gucci-Jacke, den neuen Porsche oder gleich drei Einfamilienhäuser auf einmal kaufen. Das Schaffen von realitätsfremden Idealbildern halte ich auch für gefährlich, eben nicht förderlich.
Für eine gewisse Klientel in der Gesellschaft mag das ja durchaus zutreffen, aber wohl nicht für die breite Masse an Individuen.

Ich denke man ist wirklich echt zufrieden und glücklich, wenn man jeden Tag aufstehen kann, und SICH SELBST im Spiegel klar und deutlich wiedererkennt und mit sich und seiner Umwelt im Reinen ist. Egal ob man jetzt ein oder mehrere Autos besitzt, lange oder garnicht verheiratet ist, eines oder zehn Kinder in die Welt gesetzt hat, viele oder wenige echte Freunde hat, ein mainstreamiges Hobby oder ein kurioses Hobby pflegt usw. usw.
Ich brauche eigentlich auch keine 10.000 LPs in meinem Musikarchiv, aber ich kann jetzt nur für mich selbst sprechen, denn diese Menge an konservierten Schallwellen sind meine höchstpersönlichen Heilmittel, sie begleiten mich durch mein mitunter auch nicht einfach verlaufenes Leben und sie geben mir good vibrations, somit macht eben diese Menge an verschiedenen gespeicherten Schallwellen für mich Sinn.

Ich denke jeder Mensch versucht auf seine eigene Weise seine Glückseeligkeit zu bewahren. Damit hat man schon gewonnen, egal ob andere Menschen einen dann als Spinner, Verrückt, nicht akzeptiert oder sonstwas halten. Man hat schon verloren, wenn man sich für andere Menschen, welche es nachweislich nicht so gut mit einem meinen, verbiegen lässt. Damit hat man m.E. schon aufgehört zu leben, das ist nur noch ein Existieren.
Thesen
@**********audia
Also sind wir bei dem Satz „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht?“ Dein Statement ist gut und darin find ich mich wieder. Ich bin wie ich bin und mag mich nicht verbiegen. Ich bin erstmal grundlegend zufrieden mit dem was ich habe und bin. Und wenn es mit einem Gegenüber passt, dann behält auch jeder sein Leben und das neue Leben, sprich das Neuland des Partners stellen lediglich einen positiven Zugewinn dar.
Realität
Dein Anliegen

hat was von "Rastlosigkeit", eine Suche, die evtl. nie beendet werden kann.
Nie ankommen zu dürfen, bereitet sehr Vielen schlaflose Nächte.

Ja, das stimmt wohl 🤷🏻‍♀️
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