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Heißt "Behinderung" direkt ,no way?

******ose Frau
1.246 Beiträge
...
die menschen sind doch so erzogen worden das menschen mit behinderung keine normale menschen mehr sind und ich muss sagen sowas finde ich mehr wie scheiße weil wir nicht mehr 1753 leben sondern 2009! muss auch sagen das eigentlich keiner was dafür kann für seine behinderung...und mensch bleibt mensch..ob er nur einen fuß hat oder nur noch eine hand das ist doch sowas von egal....

es gibt auch verschiedene arten von behinderungen...einigen sieht man es an und den anderen nicht...
ich habe zum beispiel eine rheumatische gefäß erkrankung und das ist auch eine behinderung aber das sieht man mir nicht an
und das schlimme ist das ich in die kategorie "Jung+Krank=unnütz" geworfen wurde!!!!
So ist nun mal das Leben und so wird es auch bleiben.
"No Go?"
Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob es für mich ein No Go wäre eine Beziehung mit einem Menschen mit "Handicap" einzugehen.
Es gibt ja so viele unterschiedliche - sei es körperlich, geistig oder was auch immer.
Ich habe absolut kein Problem mit "Handicaps", damit muss/müsste ich allein schon des Berufes wegen umgehen können.
Freundschaft sicher, Beziehung/Sex ich weiß es nicht. Kommt vllt auf einen Versuch an!
******ave Mann
13 Beiträge
ich bin inkomplett querschnittsgelähmt und kann also auch noch so einiges mit meinem unterleib anstellen...laufen kann ich nicht mehr aus eigener kraft aber eine erektion geht, aber obwohl die erektion nicht mehr von der psyche allein zustande kommt, kommt es doch sehr auf den kopf an...

wenn einem ersteinmal klar ist das es geht , dann kan man experimentieren und jeder egal ob querschnitt, ohne beine, ms und und und wird für sich feststellen müssen wie es geht...aber es geht und das is das wichtigste

und zum no go...mittlerweile habe ich festgestellt das es zwar schwieriger ist mit jemanden mal spontan zu sein aber es ist durchaus einfacher geworden mit jemanden ins gespräch zu kommen und manchmal bringen die kleinsten vorteile eine menge und wenn es nur die erkentniss ist das da noch mehr geht

dave
Ich denke, als Nichtbehinderter hat man auch viele Bedenken, irgendwas falsch zu machen. Egal, wie groß oder klein die Behinderung ist, nicht jeder will darüber sprechen und im Bemühen, möglichst "normal" mit dem anderen umzugehen, wird es dann schnell verkrampft.
Ich persönlich möchte den anderen erstmal kennenlernen, unabhängig von irgendwelchen versteckten oder sichtbaren Handicaps - und in meiner Altersklasse ist keiner mehr einfach (lächel). Ob und was sich dann ergibt, wird sich zeigen und wenn man den Menschen mag und offen miteinander spricht, ist auch Sex sicher kein No-go.
Die einzig Behinderte mit dem ich engeren Kontakt hat (hatte) ist meine Schwiegermutter.... nicht grad das beste Beispiel, geb ich zu.

Der Mensch ist ein Augentier. Ästhetik spielt ohne Zweifel eine Rolle. Mir selbst wurde schon oft zu verstehen gegeben: ich bin zu dick, zu alt, zu viele Makel..... auch ohne Behinderung. Fand ich nicht nett, tat mir weh, konnte es aber nicht ändern - auch ohne Behinderung nicht.

Ich versuche, offen auf die Menschen zu reagieren, würde auch versuchen, Vorbehalte fallen zu lassen, aber daran muss gearbeitet werden. Und zwar beidseitig. Wenn ich erst bei einem Treffen von einer Behinderung erfahren würde, wäre ich sauer. Denn ich möchte mich im Vorfeld darauf einstellen können, mir meine Gedanken darüber machen und ja, auch die Möglichkeit frei halten, den Kontakt nicht weiter auszubauen.

Hatte mal einen ziemlich intensiven Mail Kontakt mit einem Jungen von hier, der auch behindert war. Wir haben uns prächtig verstanden und auch, trotz der großen Entfernung, ein Treffen geplant.

Das daraus nichts wurde, lag an mir, hatte aber nichts mit seiner Behinderung zu tun, sondern mit seiner politischen Einstellung ...

Um zur Eingangsfrage zurückzukommen:

Einen ONS zu finden, stell ich mir schwerer vor.
Eine Beziehung, die auf Gefühlen basiert, nicht unbedingt.

Ich glaube, Reden/Kommunizieren ist noch wichtiger als für einen Menschen, der ohne Behinderung durchs Leben geht. Redet darüber, was ihr habt, wie es euch einschränkt oder eben nicht einschränkt, geht offen auf die Leute zu und gebt ihnen aber auch die Möglichkeit, drüber nach zu denken.
Was sehr persönliches vom Nacktzeiger
Tach !

Auch davon kann ich so mein Liedchen singen. Ich bin nicht im klassischen Wortsinne behindert - nur seit meinem 5. Lebensjahr chronisch krank. Erst war es nur ein grausliger Heuschnupfen, dann Asthma, und ganz später kam dann noch Akne inversa hinzu. Die war noch bis letztes Jahr so heftig gewesen, daß ich sogar erwogen habe, meinen Beruf aufzugeben, Berufsunfähigkeitsrente zu beantragen, und mich in dem sich dann ergebenden finanziellen Desaster einzurichten - ich kenne mich mit sowas aus, Angst davor habe ich keine. Ich habe mich informiert - ich könnte die Anerkennung als Behinderter beantragen - so zwischen 30 und 50 Prozent wären wohl drinn - aber nützen würde es mir kaum was. Noch nicht mal n Parkausweis wäre drin, obschon die Abszesse der Akne Inversa zeitweise jeden Schritt zur Qual gemacht haben ... Pffft. Da kann ich es auch lassen.

Was ich auch gelassen habe ist: mich fortzupflanzen. Meine Krankheiten sind großenteils genetisch bedingt - im klassischen eugenischen Sinne habe ich mich schon sehr früh in meiner Jugend davon verabschiedet, Kinder haben zu wollen, die dasselbe tun, wie ich auch: ihren Eltern Vorwürfe darüber zu machen sie mit der Veranlagung zu diesen Krankheiten in die Welt gesetzt zu haben. Das ich das tue, ist ungerecht - so what ? Ich kann an meinen Gefühlen nichts ändern.

Angst hat man vor der Welt der Gesunden, und ihren ästhetischen Ansprüchen. Jedenfalls habe ich lange unter dieser Angst gelitten - tue es auch heute manchmal noch. Mich trotz der Narben, die meine Abszesse hinterlassen haben, nackt zu zeigen - es bedurfte irgendwo einer gewaltigen Aufpumpung des Selbstbewußtseins und ist irgendwo auch ein Akt der Rebellion gegen das, was mir Angst macht.

Die Ablehnung, auch konkret körperliche Ablehnung - ich habe sie oft genug erlebt - inzwischen zucke ich nur noch mit den Achseln, es "juckt" mich nicht mehr. Im Gegenteil erfüllt es mich mit einem fast perversen Stolz, sexuell aktiver zu sein, als die meisten derjenigen, die den aktuellen "fit for fun" - Kriterien (fast) perfekt entsprechen, die sich aber selbst ständig im Weg stehen.

"Charme ist die Chance der Häßlichen" schrieb Casanova, der angeblich unter ähnlichen Problemen litt.

Ich hatte einen Schul- und Jugendfreund, in den ich auch mal furchtbar verliebt war - er ist ein richtig schöner Mann: schlank und wohlproportioniert, sehr erotisch behaart (was einige schon wieder als "ungepflegt" bezeichnen würden), und mit einem sympathischen, ruhigen und bescheidenen Wesen. Richtig lieb - ein Typ zum Knutschen, ein Anti-Macho. Ich habe ihn immer beneidet. Er brauchte sich nur hinzusetzen, und zu warten. Irgendwann, als wir über das Thema mal sprachen, hat er es auch erfrischend bekannt: er wüsste es garnicht, wie man Frauen anmacht - es schwirrten ständig genug um ihn herum, und bräuchte es nur zuzulassen ... meine Güte habe ich diesen jungen Mann damals beneidet, regelrecht zerfressen hat mich das Gefühl, vom Schicksal so ungerecht behandelt worden zu sein.

Nunja - man wird älter, und man lernt um sein Stückchen Glück zu kämpfen und daran zu arbeiten - wenn auch manchesmal, oft, fast immer - mit dem Mut der Verzweifelung.

Heute, mit 44 Jahren, schon deutlich in der 2. Halbzeit des Lebens, habe ich endlich erkannt, konkret erfahren: auch ich habe mir den größten Teil des Lebens aufgrund meiner "Behinderungen" selbst im Weg gestanden.

Im Spiel des Lebens nicht bei einer Stunde Null, sondern bei 100 Minuspunkten anzufangen, und in dem Bewußtsein, daß es erst bei 100 Pluspunkten die Baggerfahrt durch die Eifel gibt, endeckt man irgendwann: man muß einfach besser sein, als die andern, die
Glatten und Schönen. Und man kneift irgendwann mal die Arschbacken zusammen, schiebt all den Krimskrams beiseite, von dem man sich behindert fühlte, und legt los.

Nein, ich bin heute noch nicht ganz frei von dem Neid auf die glatten und schönen, und träume mir manchmal Tagträume vom "glatt-und-schön-sein" zurecht. Aber dann gibt es auch immer wieder diese Erlebnisse, die mich dankbar sein lassen, daß mir die Welt der Glatten und Schönen verschlossen geblieben ist. Das, was ich kann und bin - verdanke ich zu einem Großteil eben auch meinen Behinderungen. Zum Beispiel auch die Tatsache, mit 44 Jahren eine berufliche Position zu haben, die mir bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von ca. 25 h bei freier Zeiteinteilung mehr Kohle lässt, als den meisten 40-h-Jobbern. Ist doch auch was, jaja, schnöder Mamon, "materialistisch" - na und ? Mir gehts nicht um die Kohle, sondern darum, mehr Zeit zum Leben zu haben, eben auch für die schönen Dinge im Leben, Sex zum Beispiel, oder Motorradfahren, oder nackt mit dem Hund durch den Wald spazieren - und überhaupt den Mut dazu - siehe oben.

Wer mit Behinderungen lebt, ist mutiger. Er braucht weitaus mehr Chuzpe, als die Glatten und Schönen - muß mehr einstecken, mehr risikieren - aber er gewinnt auch immer wieder, wird immer besser, arbeitet an sich, trainiert - und der Mut nimmt zu mit jedem Sieg über dieses Scheissleben, das dann doch kein Scheißleben mehr ist, sondern eigentlich sogar "ganz ok" - und irgendwann ... empfindet man sogar Momente des Glücks und der Dankbarkeit.

Gruß vom

Nacktzeiger
@ Nachktzeiger
"aber nützen würde es mir kaum was. Noch nicht mal n Parkausweis wäre drin, obschon die Abszesse der Akne Inversa zeitweise jeden Schritt zur Qual gemacht haben ... Pffft. Da kann ich es auch lassen."

Autsch!!! Ja genau, wenn man aus dem Behindertsein Vorteile bekommt, ists super... ganz tolle Einstellung. Ich hoffe nicht, dass du zu jenen Menschen gehörst, die meinen, Behinderte kommen doch eh überall ohne Bezahlung rein und haben Vorteile, die man ihnen schon auf den Silbertablett serviert.

"ihren Eltern Vorwürfe darüber zu machen sie mit der Veranlagung zu diesen Krankheiten in die Welt gesetzt zu haben"

das ist nicht zwangsläufig so. Also, ich habe meinen Eltern nie Vorfürfe bezüglich meiner Behinderung gemacht und was auch nicht zwangsläufig sein muss, dass die Kinder das selbe bekommen... klar, die Warscheinlichkeit besteht sicherlich.

"Wer mit Behinderungen lebt, ist mutiger. Er braucht weitaus mehr Chuzpe, als die Glatten und Schönen - muß mehr einstecken, mehr risikieren - aber er gewinnt auch immer wieder, wird immer besser, arbeitet an sich, trainiert - und der Mut nimmt zu mit jedem Sieg über dieses Scheissleben, das dann doch kein Scheißleben mehr ist, sondern eigentlich sogar "ganz ok" - und irgendwann ... empfindet man sogar Momente des Glücks und der Dankbarkei"

Wie wahr, aber hingegen deiner vorherigen Absätze widersprüchlich.

LG Knuddelmaus
Hm, kommt alles doch sehr darauf an, wie man es auffasst, in welcher Situation es passiert etc...


Ich bin zwar schwerbehindert, habe aber das Glück, dass man es mir nicht ansieht. Fasse es durchaus als Glück auf, auch wenn es manchmal schwere Seiten hat (wenn einem nicht geglaubt wird und es aber gerade etwas cshwierig ist etc)
Aber allgemein finde ich, dass man sehr oft an der Ausstrahlung der Leute einiges siehst.. Vor ein paar Tagen ist mir eine junge Frau im Rolli vorbeigerast und ihre Ausstrahlung war so extrem, dass ich am liebsten sofort ein Date ausgemacht hätte! ^^
Dafür ist es mir auch schon passiert, dass eine ältere Frau Schwierigkeiten hatte und ich nicht wusste, ob es jetzt angemessen ist, einzugreifen und zu helfen, weil es sicherlich für sie einfacher wäre oder ob ich damit ihren Stolz, ihre Privatsphäre verletze. Es ist einfach ein schwieriges Thema und immer situationsabhängig.. So viel ist ja auch von der Persönlichkeit abhängig und das ja wiederum nicht nur von dem, dass man sich seinen Stolz erarbeitet hat, sondern auch, durch was die Behinderung entstanden ist, wie man gelernt hat, damit umzugehen, wie die Leute im nahen Umkreis darauf reagiert haben etc..
Autsch!!! Ja genau, wenn man aus dem Behindertsein Vorteile bekommt, ists super... ganz tolle Einstellung. Ich hoffe nicht, dass du zu jenen Menschen gehörst, die meinen, Behinderte kommen doch eh überall ohne Bezahlung rein und haben Vorteile, die man ihnen schon auf den Silbertablett serviert.

Wenn ich zu jenen Menschen gehören würde, hätte ich selbstverständlich schon längst meinen Behindertenausweis auf Tasche, und würde mit dem Forenbetreiber hier über eine Reduktion meiner Abo-Gebühren verhandeln und, wenn er keinen Rabatt rausrückt, eine Klage nach dem Antidiskriminierungsgesetz auf den Hals schicken - auf Prozeßkostenhilfe natürlich.

*zwinker*

Gruß vom

Nacktzeiger
**********84_bw Mann
10 Beiträge
Ich bin hochgradig schwerhörig und habe bisher leider auch oft die Erfahrung gemacht, dass ich von Frauen abgelehnt werde. Es ist halt auch sehr schwierig, überhaupt mal ne Frau kennenzulernen, wenn man so schlecht hört wie ich, denn die üblichen Orte wie Disco fallen schonmal aus.
mal eine Außenansicht
ich arbeite in einer großen Einrichtung für körperlich und geistig behinderte Menschen..
Wir machen mit diesen Menschen auch Einkäufe und Ausflüge, sie
sollen ja am Leben teilhaben und nicht nur "kaserniert" werden, d.h. nur im geschützten Raum der Einrichtung, die zwar auch über ein Geschäft, eine Gärtnerei und eine Gaststätte verfügt, ihre Freizeit verbringen.

Und bei diesen Kontakten mit der Außenwelt gibt es immer zwei verschiedene Reaktionen, entweder scheele Blicke und Wegschauen
oder das angenehmere auch mal freundliche Hilfestellung, falls notwendig,
auch mal die Frage an uns Betreuer, wo die behinderten Menschen leben, ob sie dort auch arbeiten können und vieles mehr..

Ich habe in den Jahren den Eindruck gewonnen, daß sichtbare Behinderung
nun eher toleriert wird und für mich, die ich in der Pflege arbeite, sind es
Menschen wie du und ich.
Schon morgen kann ein Unfall dazu führen, daß man zu einem sabbernden
Bündel wird und ich wünsche es niemand....

soviel mal anmerke aus meiner Sicht....
Ein paar Anmerkungen
Nahmdt !

Ein generelles Problem, daß sich für Behinderte indessen zu einer zusätzlichen Behinderung verschärft, sind die ästhetischen Maßstäbe unserer Zeit, die man mit den Begriffen der Anorexie und "fit 4 fun" etwas polemisch einfangen kann. Behinderte sind nun mal nicht "fit" - behindert sein, heißt "unfit" sein - in einer grundsätzlichen, konstitutiven Art und Weise.

Das Perverse daran ist indessen, daß die tatsächliche sexuelle Attraktivität nur zu einem Teil von diesen ästhetischen Maßstäben bestimmt wird - und meiner Erfahrung nach ist es ein Anteil, der zumindestens wesentlich kleiner ist, als man vielfach annimmt.

Die einschüchternde Wirkung dieser weitverbreiteten ästhetischen Normen, auch wenn sie nur durch Massenmedien, Stammtische und dumme Sprüche erfolgt, potenziert sich noch durch das Bewußtsein des Behinderten, dieser Norm keinesfalls genügen zu können.

Sich von diesen ästhetisierten Maßstäben zu emanzipieren, verlangt ein enormes Selbstbewußtsein, eine gewaltige Frustrationstoleranz auf der einen Seite und eine Möglichkeit zur Einsicht in das, was sexuelle Attraktivität entgegen jener "öffentlichen Meinung" wirklich ausmacht.

Es sind - meiner Meinung nach - zwei Elemente: Vertrauen in den Charakter des anderen auf der einen Seite und schieres Reproduktionsinteresse auf der anderen Seite. Beides bedingt sich teilweise, ist aber auch teilweise unabhängig voneinander.

Vertrauen erwächst - soweit es um Sexualität geht - aus zwei Elementen hervor: aus der Abwesenheit der Angst davor, verletzt zu werden, in einem weiten Sinne des Wortes, und aus einer positiven Einschätzung der sexuellen Kompetenz des anderen. Auch diese beiden Umstände bedingen einander teilweise.

Das Reproduktionsinteresse äussert sich großenteils unterbewußt, und da liegt für Behinderte ein großes handicap. Soweit die Behinderung auf Unfällen u. ä. beruht, z.B. Amputation von Gliedmaßen, wird die genetische Integrität nicht infrage gestellt. Bei nicht unfallbedingten Mißbildungen oder Krankheiten jedoch wird sie unbewußt verneint auch dann, wenn in wissenschaftlicher Hinsicht eine genetische Bedingtheit nicht vorliegt.

Gruß

Nacktzeiger
ein gutes beispiel dafür ..
wie es wirklich mit der akzeptanz von körperlich gehandicapten personen in unserer toleranten gesellschaft aussieht, kann man heute in der presse nachlesen!

hat doch der betreiber eines bayerischen wellnesshotel, ein älteres ehepaar (von dem er im rollstuhl sitzt), aufgefordert die sauna doch bitte nicht mehr zu besuchen.

denn zwei andere paare hätten sich beschwert, die sauna nicht mehr zu betreten, wenn der rollstuhlfahrer weiter zugang habe.


der anblick deprimiere andere Gäste, meint der hotelchef und sagt: "ich an seiner stelle würde anderen den anblick dieses schlimmen schicksals nicht zumuten!"


*alarm* *rotekarte*
Hammer! und Beschämend. Das mit der Hotel-Sauna.

Ich kenne viele Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen - geistige und körperliche, MS und andere..
aber ich würde nie auf die Idee kommen, dass sie "schlechter" sind als ich - oder dass mich das gar "abstoßen" würde.
Eine Freundin von mir wurde bei einem Amoklauf angeschossen- ist seit dem querschnittsgelähmt. Für mich immer noch der selbe Mensch wie vorher-nur dass sie eben jetzt im Rolli sitzt. Aber deswegen hat sie doch die selben Sehnsüchte und Bedürfnisse wie vorher!

Ich glaube, es ist einfach die Unsicherheit der Leute, die sie davon abhalten, sich auf Unbekanntes einzulassen.
Gibt da ein tolles Buch mit dem Titel "ich lass mich nicht behindern" - sehr empfehlenswert.

Und man sollte sich auch immer vor Augen halten: JEDEN von uns kann plötzlich ein Unfall passieren- und dann können auch wir "Nichtbehinderte" sehr plötzlich behindert sein
********sign Frau
6.854 Beiträge
Ehrliche Angaben?
Es gibt einige Menschen, mit denen ich mich nicht einlassen würde, wegen eines besonderen Handicaps: Gewissen-, Seelen- und Herzlosigkeit!

Das kann ich nur unterstreichen! Schwerhörigkeit, Blindheit, fehlende Gliedmaßen oder eine Hasenscharte sind für mich keine beeinträchtigende Behinderung, die zu Ablehnung führt.

Allerdings unterscheide ich auch zwischen Lebenspartner oder einem sexuellen Abenteuer. Eine Ehe könnte ich mir eher vorstellen als ein ONS. Denn das Vertrauen und Kennenlernen wäre für beide Menschen noch zwingender nötig als zwischen 2 *normalen*.

Allerdings habe ich gerade letzte Woche festgestellt, daß ich im Internet (und besonders beim JC) gerne vor einem (Cam)Kontakt wissen möchte, daß mich auf der anderen Seite ein Behinderter erwartet! Was spricht dagegen, die Angaben in das Profil zu schreiben? In diesem Fall war es ein Spastiker, der sehr zeigefreudig ohne Vorwarnung auf meinem Bildschirm agierte. Ich habe mich sehr erschreckt!

Jetzt möchte ich die Eingangsfrage noch mal aufgreifen:

Heißt "Behinderung" direkt *no way*?

Nein, aber ehrliche Angaben im Profil würden sehr dazu beitragen, auf offensichtliche Behinderungen besser eingehen zu können! Ein Kontakt über das Internet ist halt schnell hergestellt und bietet auch dem Behinderten die Möglichkeit, die evtl. Interessenten durch ein Outing vorher auszusieben.

Mit einigen speziellen Mankos kann ich schlecht umgehen, andere wiederum bereiten meiner Begeisterung für diesen Menschen keinen Abbruch. Aber wissen möchte ich es vorher!
korrekt formuliert ...
und einleuchtend!

jedoch kann ich auch die andere seite verstehen,
die eben nicht auf ihr handicap hinweisen:

denn hier im forum liest es sich immer recht gut,
wenn die netten fussis uns rollis applaus zollen,
aber die realitäten verschieben sich in mails und
offline recht schnell!

meist bekommst du irgendwelche sprüche wie:
• ich / wir bewundern deinen mut und kraft!
• ich suche zwar zur zeit nicht, aber darf ich dir trotzdem schreiben?
• ich kenne auch einen behinderten!
"diese liste lässt sich unendlich fortsetzen!"

das es der, oder die eine dann mal ohne hinweis versucht
ist für mich mehr als verständlich und entschuldbar!

*kaffee*




*lolli*
mich persönlich ...
kratzen diese wohl aufheitern gemeinten zweizeiler anderer mitglieder, schon lange nicht mehr und sie landen nach einer freundlichen antwort in meinem papierkorb!

aber ein jünger mann hat damit eventuell größere probleme, insbesondere wenn die absenderin dann auch noch über ein ansprechendes äußeres verfügt, sinkt die frustrationsgrenze bei ihm wohl sicherlich ins bodenlose und der typ bleibt auf seinem hormonstau sitzen ..

das gleiche kann ich mir übrigens auch von gehandicapten frauen, in umgekehrter reihenfolge vorstellen ...

und nun *schweig* ich wieder zu diesem thema!
man muss schon irgendwo mit offenen Karten spielen
Meines Erachtens müsste man schon als Behinderter mit offenen Karten spielen und am besten direkt sagen, was sache ist. ansonsten kann die Etäuschung hinterher nämlich viel schlimmer ausfallen, für beide Seiten. Ich persönlich muss sagen, dass ich die Erfahrung mache, wenn ich offen und ehrlich mit meiner Behinderúng rausücke, bzw. umgehe, sind Nichtbehinderte genauso offen und ehrlich. Ich, als behinderte Frau, würde auch gerne wissen wollen, was für ein Mensch da auf der anderen Seite des PCs sitzt, denn ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich würde nicht mehr mit einen behinderten Mann was sexuelles haben wollen. --- jaaa, jetzt werde ich wohl haufenweise kritik anhören müssen. Derzeit lebe ich mit meinen Nichtbehinderten Lebensgefährten und bin glücklich wie nie zuvor. Wenn mich jetzt hier im JOY ein Mann, der stärker behindert ist als ich, fragen würde, ob wir uns mal nicht für ein Bett-Date treffen könnten, würde ich auch leider die Frage mit Nein beantworten.

Knuddelmaus
@*****m50
Das kann ich nur unterstreichen! Schwerhörigkeit, Blindheit, fehlende Gliedmaßen oder eine Hasenscharte sind für mich keine beeinträchtigende Behinderung, die zu Ablehnung führt.

Bitte verwende nicht das Wort "Hasenscharte"- es ist veraltet und mit einem äußerst negativen Touch behaftet. Richtig heißt es "Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte" oder kurz LKGS.

Mag alles für dich keine "beeinträchtigende Behinderung" sein- für die Betoffenen jedoch sehr. Wer schlecht hört, nicht sieht, wem Gliedmaßen fehlen.. der hat sehr wohl Beeinträchtigungen.
Aber man kann durchaus etwas differenzieren.
Nicht alle Behinderungen über einen Kamm scheren.

Aber wir sind hier beim Thema "no way" wegen einer Behinderung.
Und was das betrifft, gebe ich dir 100%ig Recht- all diese Behinderungen sind kein "Hindernis" dabei.
********sign Frau
6.854 Beiträge
Sorry
Oh, Elfi1965, das wußte ich nicht, daß man jetzt "Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte" sagt. Schau mal auf mein biblisches Alter, da ist man nicht mehr ganz so auf dem Laufenden, wenn man nicht damit konfrontiert ist. Entschuldigung, ich werde es mir merken!

Ich habe übrigens einen Mann kennen gelernt, der auch ganz ernsthaft von seinem Handikap sprach: er hat ein zu großes Glied! Erst habe ich gelacht, weil ich es eigentlich nicht groß genug bekommen kann... aber als ich ihn dann sah, verstand ich, was er meinte! Er ist 42 x 10 cm und damit ist kein normaler GV mit einer Frau möglich.

Ihr seht, es gibt auch Handikaps, die von manchen nicht als solche gewürdigt werden, aber die Leidensgrenze desjenigen übersteigt eben das Normale und schon wird es ein Problem. Viel Zurückhaltung wird auch von erlittenen Reaktionen gesteuert und ist für den neuen Kontakt nicht nachvollziehbar. Uns fehlt die Sensibilität.
Kein Problem..
schau mal auf mein Alter.. soo ganz jung bin ich auch nicht *zwinker*
Aber so ists eben, wenn man davon nicht unmittelbar betroffen ist- dann kennt man sich da nicht so aus.
Kein Mensch kann ALLES wissen.
****eD Mann
414 Beiträge
ähm.. @ siedom50
Allerdings habe ich gerade letzte Woche festgestellt, daß ich im Internet (und besonders beim JC) gerne vor einem (Cam)Kontakt wissen möchte, daß mich auf der anderen Seite ein Behinderter erwartet! Was spricht dagegen, die Angaben in das Profil zu schreiben? In diesem Fall war es ein Spastiker, der sehr zeigefreudig ohne Vorwarnung auf meinem Bildschirm agierte. Ich habe mich sehr erschreckt!

Jetzt möchte ich die Eingangsfrage noch mal aufgreifen:

Heißt "Behinderung" direkt *no way*?


Nein, aber ehrliche Angaben im Profil würden sehr dazu beitragen, auf offensichtliche Behinderungen besser eingehen zu können! Ein Kontakt über das Internet ist halt schnell hergestellt und bietet auch dem Behinderten die Möglichkeit, die evtl. Interessenten durch ein Outing vorher auszusieben.

Mit einigen speziellen Mankos kann ich schlecht umgehen, andere wiederum bereiten meiner Begeisterung für diesen Menschen keinen Abbruch. Aber wissen möchte ich es vorher!

ich hoffe, du kannst mir erklären und aufzeigen, dass ich dein posting missverstehe, aber ich denke, du hast hier etwas ein bisschen unglücklich ausgedrückt.

verstehe ich es richtig, dass du es erwartest, dass menschen mit behinderung, ihre behinderung im profil erwähnen?
wenn es zu einem intensiveren kontakt kommt und man ein treffen plant, dann halte ich es durchaus für notwendig über etwaige behinderungen, körperliche besonderheiten, allgemein spezielle dinge zu reden.
aber es zu verlangen, dass man es ins profil stellt halte ich für etwas ähm ich finde gerade nicht den richtigen euphemismus dazu.

ich weiß, dass sich dies jetzt sehr hart anhört, aber ich möchte meine ersten gedanken, die mir hierzu gekommen sind, nicht einfach runterschlucken.
meine ersten gedanken waren hierzu "judenstern" und "brandmarkung"
im normalen gebrauch ist ja ein profil eine visitenkarte, ein steckbrief der dazu dient, dass leute auf jemanden aufmerksam werden. wird ja auch weitgehend dazu benutzt und jeder zählt seine vorzüge auf.
ich bin auch durchaus der meinung, man sollte offen mit seiner behinderung umgehen, aber mich interessieren in erster linie die hobbies, vorlieben und interessensbereiche.
sollte ich allerdings der einzige mit dieser anschauung sein, beanspruche ich aber auch, dass bei dem ein oder anderen profil noch andere details hinzugefügt werden wie "ich bin eine arrogante, hysterische zicke" "ich bin absolut unkreativ im bett" oder "ich bin ungepflegt".

nein, ich will keineswegs damit ausdrücken, dass eine behinderung etwas so dermaßen negativ behaftetes ist, aber in der gesellschaft doch etwas, was weithin als abschreckend angesehen wird. und für mich als junger mann mit behinderung ist es durchaus einfacher, erst die punkte mit meiner art zu erzielen, also eben durch meine vorzüge zu überzeugen, und dann eben auch meine nachteile zu erwähnen. für andere wiederum ist es günstiger, erst durch ihre körperliche attraktivität zu überzeugen um damit ihre defizite zu egalisieren.
ist im weitesten sinne mit marketingstrategie zu vergleichen schmunzel

verzeih bitte meine drastischen worte, die keineswegs als angriff auf dich gelten sollen. ich wollte einfach meine ersten und somit ehrlichsten emotionen auf deinen beitrag niederschreiben.
****eD Mann
414 Beiträge
noch vergessen
mag für dich ein solches "manko" kein problem sein, gibt leider doch viele für die es eines ist.
und sei mal ehrlich. was spricht dich eher an?
wenn du jemanden kennen lernst, mit dem du auf einer wellenlänge schwebst, der dich zum lachen bringt, der dir zuhört und dir guten rat in viellerlei situation geben kann, der deine interessen teilt und dir dann eben auch seine "mankos" offenbart.
oder denkst du nicht auch erst mal an die negativen seiten, wenn du über mankos sofort bescheid weißt?
(manko ist nicht zwangsweise mit behinderung gleichzusetzen)

bei mir persönlich ist es zweiteres. ich weiß nicht, wieviele wunderbare, charmanten, tollen hiphopperinnen ich nicht kennengelernt habe, die ich eben nicht angesprochen habe, weil ich mit der mentalität, der musik und eben diverser verhaltensweisen, die eben sehr viele dieser richtung an den tag legen, ganz und gar nichts anfangen kann.

vorurteile sind überall und sie machen vor niemandem halt.
********sign Frau
6.854 Beiträge
Ja, uncleD da habe ich mich wohl unglücklich ausgedrückt. Ich versuche diese spezielle Situation mal näher zu erklären:

Ich war relativ neu im JC und fand eine Einladung zum Camchat in meinem Posteingang. Da der Mann aus meiner Stadt kam, nahm ich die Einladung an. Es erschien ein Bild (von einem Spastiker), was so heftige Bewegungen machte, daß ich erst gar nicht sah, was es war. Erst nach einigen Minuten erkannte ich, daß es ein hin- und her-rollender Spastiker war, der im Begriff war, sich einen runter zu holen...

Da ich Probleme mit Spastikern habe (meine Freundin gebar vor 28 Jahren eine solche Tochter) und ohne Hinweis darauf geknallt worden bin, habe ich verschreckt die Leitung unterbrochen.

Dieser Herr hatte gegen 2 No-Gos verstossen: er hat mich nicht vorgewarnt, daß er am onanieren war und nicht nachgefragt, ob ich an einem sexuellen Kontakt mit einem Spastiker interessiert bin.

Mit einigen speziellen Mankos kann ich schlecht umgehen, andere wiederum bereiten meiner Begeisterung für diesen Menschen keinen Abbruch. Aber wissen möchte ich es vorher!

Spastik gehört dazu, aber auch Hirnlosikkeit und Rücksichtslosigkeit! Bei ihm kam alles zusammen.
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