Im Kern haben natürlich meine Vorschreiber(innen) hier Recht: Wenn eine Frau beim Sex verkrampft, ist es sicher nicht einfach durch "Dehnung" getan, sondern kann auch ganz andere Gründe haben. Und es kann eben auch am Mann oder an der (fehlenden) Harmonie zwischen Mann und Frau liegen.
Ich möchte aber AUCH sagen, dass bei bestimmten psychologischen Hintergründen (weiter oben wurde der Begriff "Vaginismus" schon einmal erwähnt) durchaus ein "Dehnen" hilfreich sein KANN.
Unabhängig davon, ob dies in irgendeiner Weise auf die Situation des TE und seiner Bekanntschaft zutrifft, könnte es durchaus sein, dass solche Verkrampfungen (die nicht ausschließlich und immer dem Mann zuzuschreiben sind) tatsächlich dadurch gelöst werden können, dass die Frau sich mit ihrem eigenen Körper auseinandersetzt und sozusagen "lernt", dass ihre Vagina entspannen kann auch wenn etwas eingeführt wird.
Wie gesagt weiß ich nicht, ob das überhaupt der Situation entspricht oder ob es doch nur daran liegt, dass der TE zu viel erwartet / die falschen Knöpfe drückt etc.
Es MUSS aber nicht immer am Mann liegen - bei meinem Freund habe ich zu Beginn immer verkrampft und bin rückblickend betrachtet sicher, dass es nicht an ihm und auch nicht an der Passung zwischen uns lag, sondern allein daran, wie ICH damit umgegangen bin. Und MIR persönlich hat das Dehnen (mit unterschiedlich großen Dilatoren) durchaus Sicherheit in Bezug auf meine eigene Sexualität gegeben.
Übrigens hat auch mein Freund zu Beginn nicht hurra geschrieen, als es nicht so recht klappen wollte und mir Schmerzen bereitet hat. Ihm war ich es aber wert, den Weg trotzdem mit mir gemeinsam zu beschreiten - und ich war ihm stets dankbar, dass er mich mit dem Problem nicht alleine gelassen hat.
Ich empfehle Interessierten die Lektüre von "Claudia Amherd - Wenn die Liebe schmerzt".
PS: Und ja, mir ist durchaus klar, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass eine etwa 50-jährige Frau vorher auch noch nie erfüllten Sex hatte, aber es wäre immerhin im Rahmen des Möglichen. Vaginismus ist im Übrigen auch etwas, das erst im späteren Leben auftreten kann, selbst wenn vorher schon mal erfüllter Sex ohne Schmerzen möglich gewesen ist.