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Ich tue also regelmäßig etwas, das er von mir verlangt und ich erwarte im Gegenzug nichts, als dass er befriedigt ist durch mein Handeln.
Aber ich brauche doch eine Art Feedback, ob er mein Handeln auch wahrnimmt, es wertschätzt, es nach wie vor braucht oder einfach nur mitnimmt weil es nun mal da ist, er selber aber nichts dafür tun will im Sinne von Wertschätzung und mein Handeln in einer Selbstverständlichkeit versandet.
Wenn es sich auf meine grundlegenden Bedürfnisse auswirkt (und Wertschätzung ist für mich ein grundlegendes Bedürfnis), dann spreche ich das an. Dann geht es ja nicht um die Handlung (Ritual) an sich, sondern um allgemeines Feedback, was sich darauf auswirkt, ob ich langfristig glücklich in dieser Beziehung bin.
Ich persönlich brauche das auch. Ich brauche die Gewissheit, dass ich etwas gut mache, dass ich geschätzt werde. Ich brauche emotionales Feedback mehr als alles andere. Ich kann sehr gerne auf Belohnungen wie bestimmte Praktiken verzichten, solange ich nur ab und zu die Wörtchen "Gut gemacht" höre und Zuneigung erhalte.
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Ich muss dazu sagen, dass er Sadist ist, er will meine Devotion nicht befriedigen, und lange empfand ich es für mich sogar als erregend, dass er überwigend nur an seinen Kick denkt, dermaßen egoman ist.
Wenn ich schreibe was mich belastet erfreut es ihn um so mehr, er sieht mich gerne leiden
Meines Erachtens müssen Sadismus und Egoismus nicht Hand in Hand gehen. Auch ich finde es teilweise erregend, wenn mein Partner über meine Bedürfnisse und manchmal sogar über meinen erkennbaren Willen hinweg etwas tut, was allein seiner eigenen Befriedigung dient, aber ich käme ganz ehrlich gesagt nicht damit zurecht, wenn Leiden wirklich alles ist, was ich von ihm empfange.
Wenn er mich
ausschließlich leiden lässt, körperlich und emotional und mir nur um des Leidens Willen
generell Zuneigung, Feedback und das Befriedigen meiner grundlegenden Bedürfnisse verweigert, wäre für mich eine rote Linie erreicht. Das macht dann nämlich einfach keinen Spaß mehr und ich sagte ja: Ich sehe mich nicht in der Pflicht, für jemand anderen unglücklich zu sein, nur weil ich devot bin.
Ich denke, dass Sadismus nicht zwangläufig bedeutet, ein "Spielzeug" kaputtzumachen und zu verschleißen, sondern es zu benutzen, wann einem danach ist und wie einem danach ist, aber es gleichzeitig zu pflegen, damit man auch lange etwas davon hat.
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Aber wer sagt seinem Dom schon, was man gerne von ihm hören will?
Ich, wobei ich es nicht so formuliere, dass ich sage "Ich will, dass du mich lobst", sondern eher "Ich freue mich sehr darüber, wenn du mich lobst" oder ich bedanke mich mich dafür, wenn er es tut und zeige dabei gleichzeitig, wie sehr es mich freut und gebe mir noch mehr Mühe. Ich gebe ihm also auch Feedback über das, was mich freut und das, was mich belastet.
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Aber genau da hänge ich im Zwiespalt zwischen 'er soll es mir nicht rechtmachen' und 'so wie es ist bin ich frustriert'.
Wenn ich sage wie ich es und was ich brauche, käme ich mir vor als will ich ihn dirigieren - sage ich nichts fühle ich mich alleine in uns und mein Kopf kommt nicht zur Ruhe.
Ich selbst finde nicht nur, dass man auch an sich selbst denken darf, sondern dass man das sogar muss. Ich mache das alles ja, weil es mich glücklich macht, mir Spaß macht, meine Bedüfnisse befriedigt. Tut es das nicht mehr und das anhaltend, sehe ich mich nicht in der Pflicht, so weiterzumachen und mein eigenes Unglück zu verschlimmern. Ich für mich empfinde es so, dass ich in dieser Beziehung genauso glücklich sein darf ud sollte, wie er.
Ich bestimme meinen Partner nicht fremd, wenn ich ihm sage, dass mir emotionales Futter fehlt und ich unglücklich bin. Erstmal ist das nur eine Information. Vielleicht ist es ihm selbst nicht aufgefallen, vielleicht würde er gerne, weiß aber nicht wie. Es liegt an ihm, was er mit dieser Information anfängt. Die Art, wie er Feedback geben möchte, bleibt ihm überlassen, solange ich nur weiß, dass es authentisch ist.
Es liegt ja ein großer Unterschied zwischen "es einem recht machen" und "Feedback geben/wertschätzen". Mir wurde es sicherlich nicht immer recht gemacht, aber ich wurde fürs Aushalten und für meine Mühe dennoch gelobt, und wenn auch nur mit einem Lächeln oder einem Streicheln über den Kopf.