das kommt vom *zu Ende denken*
man glaubt,
wenn er etwas flirtet,
signalisiert er damit auch seine Paarungsbereitschaft.
Dieses
zu Ende denken führt auch dazu,
dass sie Menschen oft aus dem Weg gehen,
bzw keinen Kontakt suchen,
bei denen sie sich keinen Koitus vorstellen können.
Dabei verpassen sie allerdings auch sehr viel schönes,
was jenseits der Bettkante passieren könnte...
dazu diese kleine Geschcihte:
Es war einmal ein Junge, der war wie alle anderen Jungen, bis zu dem Tag, als er zur Schule kam. Da begann er zu stottern. Es fiel gleich am ersten Schultag auf, als er seinen Namen sagen sollte.
„Wie heißt Du?“ fragte ihn die Lehrerin.Der Junge saß in der hintersten Bank und blickte über die Köpfe der Schüler hinweg zur Lehrerin, die vorne am Pult stand . Er war ziemlich groß, aber schmächtig und scheu. Ist meine Stimme wohl stark genug, frage er sich, dass sie über die vielen Bankreihen hinweg nach vorne dringt?
Seine Handflächen schwitzten. Er begann. So laut er konnte: „Ha-“
Er stockte, setzte dann nochmals an: „Ha-Ha“, weiter kam er nicht.
Die Köpfe der Jungen und Mädchen flogen herum. Der Junge sah in dreißig Gesichter, die gerne lachen wollten.“
„Ha-Ha-Ha“, versuchte er es nochmals.
„Ha-Ha-Ha“ lachten die Kinder. Es klang wie ein Echo.
Von diesem Tag an nannten sie ihn den Ha-Ha.
Richtig hieß der Junge Harald Haltmeier. Es war ein langer Name. Wenn der Junge ihn aussprechen sollte, stolperte er über ihn wie über unsichtbare Stelzwurzeln.
Die Kinder lachten dann jedes Mal.
Wenn Harald aufgerufen wurde, blickten sie erwartungsvoll nach hinten. Sie warteten gespannt, bis er einen Fehler machte.
Die Lehrerin zeigte auf ein Bild, auf dem ein schwarzer Junge unter einer Palme stand. „Wo wohnt dieses Kind“, fragte sie. „Bitte, Harald?“ „In A-Af-Af-rika“, stotterte Harald.
„Aff! Aff!, brüllten die Schüler. Sie lachten jetzt schon viel lauter als am ersten Tag, wo selbst die Frechsten noch ein bisschen zahm gewesen waren.
Sie dachten sich nicht Böses, sie dachten sich nichts Gutes dabei. Sie dachten sich überhaupt nichts. Die schlimmsten Dinge entstehen oft gerade dadurch, dass man sich überhaupt nichts denkt.
Je lauter sie lachten, desto mehr fürchtete sich Harald.
Je mehr er sich fürchtete, um so ärger stotterte er.
Und je ärger er stotterte, um so lauter lachten die Schüler.
Harald getraute sich jetzt kaum mehr, in der Schule den Mund aufzutun.
In der Pause stand er allein.
„Spielt niemand mit Harald?, fragte die Lehrerin.
Die Kinder zuckten die Achseln. „Er stottert ja so schrecklich, der „Ha-Ha“, sagten sie. „Was wollen wir denn mit dem?“
Wussten sie denn,
dass er auf wunderbare Weise auswendig einen königlichen Löwen zeichnen konnte? Dass er über fünf Meter weit springen konnte. Dass er in der Pause gerne seine Süßigkeiten mit Anderen geteilt hätte?
Nichts von alledem wussten sie. Sie wussten nur, dass er stotterte.