Zitat von *********BShy:
„Warum soll es für jemanden nicht möglich sein, beide Positionen einnehmen zu können? Die wenigsten Dinge auf der Welt sind schwarz/weiß, so auch BDSM nicht. Vielleicht schwingt für eine sehr dominante, oder sehr devote Person das Pendel stark in eine Richtung aus, während ein Switcher in beide Richtungen pendelt, aber eben nicht so stark? Auch ist BDSM nicht für jeden "Natur", "Lebensphilosophie", oder "Erfüllung". Es gibt mit Sicherheit auch Menschen für die es schlicht Lustgewinn, Reiz, Abenteuer, oder ein Spiel ist. Und auch diese Form des BDSM und damit auch die Switcher unter ihnen haben ihre Daseinsberechtigung.
Ähm. Das klingt so typisch gut gemeint, aber... Vorsicht – Switcher bedeutet natürlich nicht, dass eine Person zwangsläufig weniger stark in eine oder beide Richtungen fühlt und handelt.
Solche Herleitungen halte ich für ebenso 'provokant', wie die hartnäckigen Vermutungen, dass Switcher als "Fähnchen im Wind" herumschwingen, je nachdem, was sich gerade so hergebe...
Und beides führt, denke ich, auch dazu, dass auf beiden anderen 'Seiten' ein gewisses Abgrenzungsbedürfnis entsteht, dann wiederum auch Diskussionsräume, Begegnungen, Austausch verhindert werden und sich solche Bilder munter in den Köpfen halten. Zumindest solange es bei der Theorie bleibt... Ich meine tatsächlich, dass noch viele nicht-Switcher die Bezeichnung erst einmal so verstehen: nur halb, nicht 'richtig', vielleicht unschlüssig, opportunistisch. Im Gegensatz zu vielen Switchern, inkl. mir, die sich das vielleicht doch genauso 'erarbeiten' wie alle anderen ihre eigenen behelfsmäßigen Definitionen auch. (Auch wenn wir ja alle schon lange wissen, dass es das 'Richtige' oder 'Echte' so in theoretischer Form gar nicht gibt, ha.)
Insofern vielen Dank für einige erklärende Beiträge in diesem Thread UND für die Frage. 😊
In meinem Fall ist es eben auch eher ein Ergebnis einer (gefühlt ganz schön langen) Reise mit Ausprobieren und viel Auseinandersetzung damit – die aber, zugegeben, sowieso noch weitergeht und gar nicht den Anspruch hat sich heute unbedingt für alle Zeiten auf einen Pfad festzulegen. Personenabhängig? Ja, absolut, aber zuerst mal von mir selbst. Dabei bleibe ich genauso schön dominant wie alle Dominanten UND Submissiven, die im Großen und Ganzen jeweils wissen und nehmen, was sie wollen.
Gleichzeitig bedeutet das alles trotzdem, dass ich aus meiner Perspektive Switchen auch als Ausprobieren auf dem Weg zu einer der vielen möglichen Stationen nur herzlich empfehlen möchte... gerade wenn man noch am Anfang reist und schnell den Eindruck bekommt, dass es eben auch Druck gäbe sich festzulegen...