Ich antworte darauf erst einmal allgemein.
Es gibt schlicht alle Ausprägungen. Von "ich nenne mich Switcher, weil ich noch nicht weiß, welche Seite meine ist" bis hin zu "Ich brauche beide Seiten dringend, alle beide zu gleichen Teilen und idealerweise mit derselben Person".
Dabei kommt es aber auch nicht selten vor, dass die eine Seite nur einer Person gegenüber da ist und die andere nur einer anderen gegenüber. Was nicht selten problematisch ist, wenn die Betroffenen monogam fühlen. Das Dilemma lässt sich nur dann klären, wenn alle Beteiligten voneinander wissen und dann Absprachen treffen (z.B. Ehemann verhaut Sub, Ehefrau (eben noch Sub) hat selbst einen Sklaven, den sie nach klaren Regeln (z.B. nicht küssen) selbst bespielt).
Auch gut verbreitet ist, dass eine Seite deutlich kleiner ist als die andere und deswegen auch im Leben nicht so die Relevanz hat. Etwa vergleichbar mit jenen, die Bi sind, ihnen aber zwischendurch mit Frauen (als Frau) leidenschaftlich Knutschen vollkommen ausreicht, um ihre lesbische Seite zu befriedigen.
Da ist ein "Verzicht" (es ist dann ja nicht wirklich einer) auf eine Seite durchaus möglich. Auch dauerhaft.
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Bei mir ist es so, dass beide Seiten in mir präsent sind, aber in unterschiedlicher Ausprägung. "Unten" kickt mich, "oben" berührt mich. So ungefähr kann ich es ganz, ganz knapp zusammen fassen. Sexuell erregt werde ich auf devoter Seite, vom Hirn her erregt (dann mit sexueller Erregung einhergehend) werde ich auf aktiver Seite, dies allerdings dann klar situationsbedingt und vor allem den Menschen betreffend.
Ob ich aufs Switchen verzichten kann, habe ich mich -natürlich- auch schon häufiger gefragt.
Dazu ganz klar: "Unten" - nein. Dort wohnt nun einmal zu großen Teilen meine Lust.
"Oben" schon eher. Denn es berühren mich auch ohne das hunderte andere Dinge an einem Menschen. An der Richtigen sowieso.