Zitat von *********_love:
„
Ich finde diesen Automatismus abenteuerlich, dass ein Mensch, der eine Affaire hat, automatisch ein Lügner ist. Kann sein, kann aber auch nicht sein.
Um da sachlich zu bleiben: ich habe mich bereits in meinem ersten Beitrag auf eine heimliche Affäre bezogen. Und in der wird nun mal jemand belogen, nämlich der Partner des Menschen der die Affäre hat).
Mir meine Zuneigung zu diesem Mann zu verkneifen bewirkt was genau? Richtig. Nichts. Denn das rettet bestimmt keine Ehe.
Doch. Es würde bewirken, dass er sich mal mit dem Zustand seiner Ehe beschäftigt und mit einer ehrlichen Kommunikation Konsequenzen ergreift. Das muss nicht bedeuten, dass die Ehe dadurch gerettet wird, die Konsequenz kann (und würde in vielen Fällen) die Trennung sein. Aber zumindest wäre das ein faires Verhalten dem Partner gegenüber.
Seine Ehefrau ist eine gesunde, intelligente und nicht zuletzt mir fremde Frau. Ich fühle mich in keinster Weise für sie verantwortlich.
Logischerweise bist Du nur für Dich und Deine eigene Handlung verantwortlich. Aber damit doch auch auf die Auswirkungen Deiner Handlung? Und da kannst Du es drehen und wenden wie Du willst: Deine Beteiligung an der Affäre hat nun mal Auswirkungen - auch auf Menschen außerhalb Deiner Affäre.
Das folgende Zitat zeigt das (auch wenn sich der Autor witzigerweise selbst widerlegt:
„ Draban, es ist m.E.n. einzig Sache des Betrügenden und der Betrogenen (oder umgekehrt) die Zerstörung der Ehe/ Familie aufzuhalten. Diese Neigung, den jeweiligen Affärenpartner als fühlenden Menschen dafür mit in die Verantwortung zu nehmen, kommt mir immer vor wie herumdoktern an Symptomen, anstelle von Ursachenbehandlung. Meine Beobachtung bislang war die, das die "Aus allen Wolken Faller und -Fallerinnen" ganz lange die Augen, Ohren und den Mund zugehalten haben, als das Gegenteil notwendig war. Das geht mal ne Zeitlang, aber nicht auf Dauer. Sorglosigkeit, Unachtsamkeit, Lieblosigkeit, Sprachlosigkeit, Angst kann man sich in einer Beziehung nicht leisten.
Nicht die "Neigung, den jeweiligen Affärenpartner ... mit in die Verantwortung zu nehmen" ist das Herumdoktern an Symptomen - die Affäre selbst IST eine Symptombeseitigung und verhindert damit, dass sich der Fremdgänger mit der Wurzel (nämlich dem Zustand seiner Beziehung und daraus zu ziehenden Konsequenzen) beschäftigt.
Meine Beobachtung bislang war die, das die "Aus allen Wolken Faller und -Fallerinnen" ganz lange die Augen, Ohren und den Mund zugehalten haben, als das Gegenteil notwendig war. Das geht mal ne Zeitlang, aber nicht auf Dauer. Sorglosigkeit, Unachtsamkeit, Lieblosigkeit, Sprachlosigkeit, Angst kann man sich in einer Beziehung nicht leisten.
Das finde ich jetzt interessant. Die "aus den Wolken Fallern" haben sich also blind, stumm und taub gestellt. Sie sind also (mit)verantwortlich dafür, dass es in der Beziehung kriselt, weil sie sorglos, unachtsam, lieblos und sprachlos waren. Richtig?
Tja. Suche ich mir nun mit dieser Begründung heimlich eine Affäre - bin ich dann nicht auch sorglos, unachtsam, lieblos und sprachlos?
Es gibt heutzutage die Möglichkeit, eine offene Beziehung zu führen oder polyamor zu leben. Die heimliche Affäre ist nicht alternativlos - sie ist einfach nur bequemer.