Zitat von *********_love:
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Gerade, wenn man einen Partner hat, dem man sich nicht anvertrauen kann, fürchten muss, durch seine Emotionalität überrollt zu werden, sucht man Kontakt im außen. Eigentlich sucht man sich, aber man braucht eine Art Spiegelung.
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Gerade Affairen wirken daher durchaus einen Prozess auslösend. Sie sind aber nie die Ursache für das Thema.
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Ehrlichkeit kann gnadenlos sein, denn sie transportiert die Wahrheit in einer Geschwindigkeit, der mein Gegenüber zu folgen nicht unbedingt bereit ist.
Sorry. Muß jetzt mal etwas zerhackstücken. Ich weiß zwar mittlerweile, wie man aus "älteren" Beiträgen zitiert. Aber keine Ahnung, wie man daraus mehrere Passagen zitiert. Deshalb mal Punkte dazwischen. Hoffe, @*********_love nimmt mir nicht übel, daß ich Passagen raus schneide.
Das seh ich mittlerweile auch so. Affären (aber auch "normale" Beziehungen) können ein super Katalysator sein für unbewußte eigene innere Konflikte. Besonders dann, wenn es besonders emotional und intensiv ist. Wenn es sich anfühlt, als kenne man sich schon ewig. Als wäre man seelenverwandt. Oft ist es dann nämlich nur das: das Gegenüber spiegelt uns einfach nur. Wir sind so voll Hoffnungen, Wünschen und unerfüllten Bedürfnissen, daß wir glauben, diese im Gegenüber zu finden. Dabei sehen wir aber nur uns selbst, nicht den Anderen als Mensch.
Am Anfang ist das super. Die Erfüllung aller Träume. Unser Retter und Erlöser. Das fehlende Puzzlestück im Leben. Aber je länger man in den Spiegel guckt, um so mehr fühlt sich das dann Scheiße an, weil der Andere uns nicht gibt, ja, nicht geben kann
, was wir wollen. Ich seh ja nur, was ich gern hätte. Ich seh mein Spiegelbild, nicht den Menschen. Eine Projektion.
Das Gegenüber ist gnadenlos ehrlich zu uns. Weil es uns spiegelt. Aber nichts gibt. Real. Spürbar. Messbar. Warum? Weil ich das, was ich suche, nicht in Anderen finden kann. Da muß ich dann mal gnadenlos ehrlich zu mir selbst sein und erkennen, daß ich aufhören kann im Außen zu suchen.
Verworrene Gedanken. Vielleicht findet sich trotzdem jemand darin wieder.
Jedenfalls: meine emotional bedeutsamen Affären waren wahnsinnig aufschlußreich für mich. Sehr Schmerzhaft, aber ne super Lernerfahrung. Fühlt sich in dem Moment nicht so an. Das kommt erst später. Und für mindestens einen Affärenpartner war ich auch eine super Lernerfahrung. In dem hab ich auch sehr viel Denkprozeß ausgelöst.
Trotzdem such ich meinen Weg zukünftig lieber außerhalb von Affären. Klar braucht man Menschen, die einen spiegeln. Kein Mensch ist ne Insel. Aber ich werd nicht mehr voller Hoffnung da rein starren in der Hoffnung auf Rettung. Rein gucken, prüfen was ich seh, und wieder zurücktreten und den Blick auf den Horizont richten.