Liebesmodell Geliebte
Ich habe auch Erfahrung darin, Affaire zu sein. Ich möchte es aber lieber als Liebesmodell bezeichnen. Das für mich zur Lebensform zu erheben, ist mir persönlich zuviel.
Ihr wisst, dass Ihr mit einem Menschen zusammen seid, der es über Wochen, Monate und Jahre schafft, seine Partnerin zu Hause nach Strich und Faden zu belügen. Sie zu täuschen und zu hintergehen.
Wir können sehr gerne mal einen Thread aufmachen zum Thema Ehrlichkeit in der Ehe oder vielleicht gleich auch zu Ehrlichkeit, wie es zur Ehe gekommen ist...
Wieviele Ehen aus Egoismus und Berechnung geschlossen werden ... wo will man denn da anfangen und aufhören?
Würdest Du auch ein Kind fragen, wie es sich fühlt das Ergebnis dessen zu sein, dass seine Mutter 'nen Rappel hatte und sich einen praktischen Versorger gewählt hat, für den sie sich ohne "biologische Uhr" einen Scheiss interessiert hätte und nach erfolgter Befruchtung und Versorgungsverpflichtung auch nie wieder getan hat?
Oder dass dem Vater in der Sturm und Drangzeit keine Frau zu heiss war und er dann die größte Schlaftablette im Umkreis geheiratet hat, damit sein Haushalt zuverlässig geführt wird?
Mich hat das zwischen Mitte 20 und Mitte 30 massiv beeindruckt, wie die Leute da abgegangen sind und auch heute wundert mich wenig bis nichts mehr.
Von daher - gemach gemach ... ob beim Seitensprung tatsächlich mehr gelogen wird, als IN der Ehe, das mag ich mal dahin stellen. Dafür habe ich hinter zu viele Kulissen geschaut.
Und ganz ehrlich? Wer keine Skrupel hat, jemanden um sein ganzes Leben zu betrügen ist bestimmt nicht heiliger als jemand, der einfach Pause braucht von dem, was zuhause abgeht.
Wenn ich von Affaire spreche, dann ist das, wie die TE im EP so schön beschrieben hat, durchaus mit Emotionen und Freundschaft verbunden und geht über reine Fickerei hinaus. Diese Menschen leiden Mangel in ihren Beziehungen und nicht nur sexuellen. Dieser Mangel ist kein Geheimnis, das ist eine Entscheidung. Dass Entscheidungen Konsequenzen haben, ein Naturgesetz. Klingt kalt, ist aber so.
Ich pflichte auch @**********lmaus bei, dass eine Affaire inhaltlich besser sein kann, als manche Beziehung.
Das liegt eigentlich auch in der Natur der Sache.
Bei einer Affaire gibt es mehr Bewusstsein dafür, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Zeit ist ein zu knappes Gut um sich gegenseitig was vorzumachen.
Die wievielte Geige man spielt ist am Ende eine Frage der Ordnung. Ordnung in Beziehungen ist das A & O für ein Gelingen.
Für mich ist einfach wichtig, dass es eine komplett separate Beziehung ist = ich berühre die Ehe nicht - ABER die Ehe berührt auch mich nicht. Das gelingt vielen Männern nicht so recht gut (mit Frauen fehlen mir die Erfahrungswerte).
Der Anfang vom Ende jeder meiner Affairen ist, wenn die Beziehungen plötzlich vermischt werden. Z. Bsp. die selbst erfahren Missachtung wird an mich durchgereicht, dafür wird die von mir empfange Zuneigung nicht mehr erwidert, sondern an den Partner zuhause durchgereicht. Dann steige ich aus. Ich bin nicht die Tankstelle für jemanden, der einfach nur ausgelutscht ist und dann vor lauter schlechtem Gewissen plötzlich seine Frau zu einer Heiligen erklärt und die neu gewonnene Energie komplett in sie investiert.
Ordnung eben.
Sind alle an ihrem Platz, ist auch alles in Ordnung. Bekomme ich den familiären Dreck vor die Füße, gehe ich. Ich drücke meinen Dreck ja auch nicht auf eine Fremde Ehe ab.