Über die Jahre mit verschiedenen Partnerinnen war Verhütung wie bei wohl den meisten auch bei mir immer ein Thema, mit dem man sich zwangsweise auseinander setzen musste.
Am Anfang einer jeden Beziehung war für mich das klassische Kondom gesetzt, wenn man sich besser kannte (und in den letzten Jahren auch nachweislich sauber war) kam dann der Wechsel zu alternativen Methoden.
Während die Partnerinnen in frühen Jahren alle die Pille nahmen, so hat sich der Teil im Laufe der Zeit gewandelt. Heute kommt es mir vor als das die Pille deutlich weniger zum Einsatz kommt - und das für mich spannende, nach dem Absetzen waren die Damen meist psychisch besser drauf. Ich will nicht zu weit ausholen, nur soviel - die Beziehungen ohne Hormone waren für mich als Partner die intensiveren.
Vor 2-3 Jahren kam eine Partnerin in mein Leben, welche sich auf die Kalendermethode eingeschossen hatte und ihren Zyklus sehr genau kannte. So lief es in den unfruchtbaren ungeschützt und wenn notwendig eben mit Kondom. Wir hatten bereits beide Kids und das Thema war für uns abgeschlossen, auch waren wir klar was passieren würde, wenn es denn schief gehen sollte. Es kam genau so, es ging schief. Durch Stress (große berufliche Veränderungen) verschob sich ihr Zyklus und prompt war sie schwanger. Die folgenden Wochen waren mehr als unschön, der Abbruch (medikamentös, bei dem ich nicht von ihrer Seite gewichen bin) war für mich eine Sache die ich nie wieder erleben will. Rückblickend betrachtet war dies für mich auch ein Grund warum die Partnerschaft zu Bruch ging und doch war es eine Erfahrung die geprägt hat.
Mit Joy/Tinder etc. lebt man natürlich auch ohne Beziehung weiter, die Angst fuhr jedoch immer wieder mit. Klar Kondome waren immer im Spiel, nicht nur zur Verhütung, und doch war da immer dieses Gefühl im Hinterkopf. Dann platzte mal wieder eins von den Dingern, kurz gesagt ein grauenhaftes Gefühl und es war endgültig Zeit für eine Lösung.
Bereits Jahre (wohlgemerkt auch weit vor dem eigenen Kind) zuvor hatte ich mich mit dem Thema Vasektomie beschäftigt und nach dieser Erlebnisserie war es natürlich wieder akut. Ich habe nicht lange gefackelt, einen Beratungstermin gemacht und kurze Zeit später war die OP angesetzt. Die Schmerzen in den folgenden Wochen waren überschaubar, ich wusste es würde aufhören und hatte mich vorher mit einem Freund darüber ausgetauscht, der selbst bereits durch war damit. Was er mir mit auf den Weg gab, der Sex würde im Anschluss anders sein - freier im Kopf.
Er hat Recht behalten. Nach dem Eingriff (und der darauf folgenden Bestätigung) war meine Gefühlslage klar und jetzt mit neuer fester Partnerin wiederum ist es befreiend für beide Seiten keinerlei Ängste mehr haben zu müssen.
Man(n) muss sich darüber im klaren sein, ein solcher Eingriff ist zumindest unter Vorbehalt endgültig (Gegenbeispiele wurden ja bereits genannt). Das ist der Punkt, der mich immer mal wieder mit Wehmut erfüllt und gleichzeitig ist es beruhigend.
Mein Fazit bis zum jetzigen Zeitpunkt meines Lebens, Verhütung geht beide an und es gibt für verschiedene Zeitpunkte und Umstände eine geeignete Methode - nur 100% Sicherheit hat man nie. Mit dem Bewusstsein und der aktuellen Lösung kann ich heute gut leben, allerdings blicke ich auch ein wenig mit Wehmut in die doch manchmal etwas zu unsichere Vergangenheit.