Ich versuche mal, meine Situation kurz zu schildern…
Vor etwa 1 ½ Jahren habe ich mich – trotz fester Beziehung – auf jemanden eingelassen. Es war der Himmel auf Erden. Allerdings ist es seit etwa einem dreiviertel Jahr immer unerträglicher für mich.
Wir stecken beide in festen Beziehungen, so dass sie die „Trennungs-Frage“ nicht stellt (von beiden Seiten aus ist das klar!). Anfangs haben wir täglich geschrieben, viel telefoniert, es war sehr intensiv, liebevoll, erotisch.
Davon ist nichts mehr da, außer wir treffen uns. Das passiert so alle 2-3 Monate (wir wohnen ca 700km auseinander). Ich sehe hier 2 Möglichkeiten…
1. Er liebt mich nicht – dann sollte es doch kein Problem sein, mich loszulassen (schafft er auch nicht)
2. Er liebt mich - Dann sollte es kein Problem sein, mir das zu sagen (und das ist das eigentliche Problem)
Ich möchte meine Affäre genießen, mit allem drum und dran. Mit Anrufen, mit Schreiben, mit vermissen und aneinander denken, mit Sehnsucht und Schmetterlingen im Bauch, das war in den ersten Monaten so toll. Es muß doch nicht täglich sein, aber ab und zu…
Vor kurzem hat er sich geöffnet (fast) und hat mir gesagt, das er mir nicht sagen wird, was er für mich empfindet, da es an der Situation nichts ändert (Situation= jeder hat einen Partner). Das klingt für mich schon sehr danach, dass er doch etwas mehr für mich empfindet. Aber er versperrt sich so, sich außerhalb unserer Treffen auf mich einzulassen (keine kurzen Nachrichten, keine Anrufe, wenn er allein im Hotel ist und ich anrufe, geht er ja nicht mal ran). Kann mir das einer erklären?! Wären keine Gefühle vorhanden, hätte er sich ja längst getrennt, da ich ihn damit unendlich nerve. Ich hege so oft die Gedanken, mich zu trennen, weil ich mich so verlassen, so einsam fühle. Aber dann bringt mich der Gedanke, ohne ihn zu sein, noch viel mehr um, ich schaffe es einfach nicht. Zumal ich das, was wir hier erleben, mit niemand anderem erleben möchte.
Moral?
Wozu braucht es die hier?
Bei der ausgeprägten Interpretationsnotwendigkeit, das "Hoffen und Bangen", Dasitzen ohne bescheid zu wissen - ist das wirklich noch "erfüllendendes Selbstleiden"?
Ich weiß ja, dass (wir) Menschen zum Selbstleiden neigen, gerade falls wir, was immer häufiger der Fall ist, sonst "alles haben", was man "eigentlich wirklich braucht".
Existenziell.
Klingt für mich dennoch schwierig und zwischen den Zeilen lese ich, also nur meine Ansicht, Hoffnung oder Bitte einen eigentlich naheliegenden Entschluss von extern schlüssig begründet zu wissen.
Gibt mindestens zwei Sätze, die mir ein "Ende" nahelegen.
Also: Fragen, was Sache ist, sagen was Deinerseits Sache ist.
Und entweder tut sich irgendwas, perspektivisch, in die Richtung, oder eben nicht.
Dann werden andere Menschen herhalten müssen, irgendwann.
Ihr seid beide liiert, so in die Sache gegangen: Weshalb sollte es dann ein Problem sein, Dir zu sagen was er empfindet?
Wäre doch ohnehin ohne Konsequenz, da eine Trennung, wie geschrieben, nicht zur Debatte steht.
Polyamory, etc. über 700km und dreimaligen Treffen, etc. - machbar. In diesem Falle als schwierig zu bezeichnen, da charakterliche Disposition passen muss.
Wär für mich auch nichts, ich bin aber nicht der Maßstab.
Ich habe auch mit Menschen, die 700km+ entfernt leben, im Prinzip nichts zu tun - da wird einfach zu wenig. Man hat schon so "eigenes Leben", was egoismusbasiert, aber das wird so nur noch intensiver.