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Polyamorie vs. offene Beziehung

*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Seine Zeit und Zuwendung gerecht auf mehrere Partner zu verteilen dürfte genauso herausfordernd sein wie ein Weniger an Gemeinsam nicht als Liebesentzug zu empfinden und sich zurückgesetzt zu fühlen. Bei einem Menschen, den ich liebe, will ich nicht, daß er sich unglücklich und unzufrieden fühlt. Das Konfliktpotential polyamorer Beziehungen sehe ich darin, daß die meisten „ganz“ in eine Beziehung gehen und sich folglich ungern mit weniger zufrieden geben mögen. In der Gesellschaft, in die wir hineingeboren werden, wird es ja üblicherweise so vorgelebt und übernommen. Wer monogam lebt, kommt kaum dazu, sich mit entsprechenden Gedanken auseinanderzusetzen. „Ich kann nur einen lieben“ lese ich daher eher „ich kann mich nur auf einen einlassen“.

REsync: danke, schön formuliert, wie immer!

Grisu: nickt Finde ich schön, eure Flexibilität zu sehen. *g* Nur dann funktioniert es und es ist albern zu glauben, daß immer alle händchenhaltens Ringelrein tanzen können müssen. Solange man respektvoll und freundlich miteinander umgehen kann, ist das völlig ausreichend! Die Geschichte mit der beschränkten Zeit ist leider Tatsache, deswegen würde ich Dir, Aurora, in dem Punkt auch widersprechen wollen: zumindest für mich ist bei 3 Partnern absolut Schluß. Dafür heißt Beziehung einfach zu große Nähe für mich, die braucht auch Zeit - und mir fehlen meine anderen Männer ja auch, wenn sie nicht da sind. Und 3 "Solo"-Männer (sprich nur mit einer Partnerin, in dem Fall ich) wäre glaube ich garnicht machbar. Die Männer haben ja auch Bedürfnisse nach Zeit, nicht nur ich bin offen?!?

Poly-fi: da hat foxylady leider recht, die Definition von poly-fi ist völlig anders als von argonaut gegeben, im US-Raum gibt es viele polyamore Gemeinschaften, die poly-fi sind, sprich da haben die Leute im Innern tatsächlich Vetorecht, ob jemand neu hinzukommt und die Gruppe ist nach außen ansonsten abgeschlossen, sprich DAS ist ähnlich wie bei Mormonen-Vielehen.
Was mich verwirrt, ist, daß Du, Aurora, auf der einen Seite sagst, Du bist generell polyamor, egal ob single oder "solo" - und dann gibt es hier Debatten, ob man poly ist oder nicht. Wenn man mehrere Menschen lieben KANN, aus der inneren Fähigkeit heraus, wenn man das seinen Partnern zugestehen kann und alles das ehrlich lebt, also nicht verheimlicht, mit wem man zusammen ist - dann ist das polyamor. Wo ist da mehr Definitionsbedarf?
Begriffe und ihre Auslegung
Das Foto ist wohl selbstredend. Dazu sind tonnenweise Google-Hits unter dem Begriff "Poliamory" zu finden. Aber dazu müsste man eventuell nicht nur unter "Deutscher Sprache" suchen.

Zudem es gibt etwa gleich viele Meinungen und Definitionen darüber wie "Experten".

Viel Vergnügen

Wave
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Was mich verwirrt, ist, daß Du, Aurora, auf der einen Seite sagst, Du bist generell polyamor, egal ob single oder "solo" - und dann gibt es hier Debatten, ob man poly ist oder nicht. Wenn man mehrere Menschen lieben KANN, aus der inneren Fähigkeit heraus, wenn man das seinen Partnern zugestehen kann und alles das ehrlich lebt, also nicht verheimlicht, mit wem man zusammen ist - dann ist das polyamor. Wo ist da mehr Definitionsbedarf?

Liebe Venice,

deine Frage ist, warum ich diesen Beitrag eröffnet habe, oder?
Mir ging es ursprünglich ja nicht um die Diskussion poly oder nicht...
Sondern um die Definition von "offene Beziehung" und wie die Joyclubmitglieder, bei denen das im Profil steht, das sehen.
Nicht weil ich mir meiner Lebensweise nicht sicher bin, sondern weil ich Kontakte zu Männern knüpfe, die sich ihrer Lebensweise (nämlich "offene Beziehung") nicht sicher zu sein scheinen!
Ich habe den Beitrag eröffnet um einen kleinen Einblick in "offene Beziehungen" zu bekommen *zwinker*

Ich habe auch Erfahrungen mit offenen Beziehungen und wünsche mir langfristig wieder eine polyamore Beziehung. Also gleichberechtigte Liebesbeziehungen zu verschiedenen Männern.
Daher habe ich kein Problem damit, das meine Affäre ebenfalls gebunden ist.

Nun zum Knackpunkt: Wenn ich eine offene Beziehung führe, dann ist es mir lieber, mein Mann hat eine feste liebevolle Freundin (oder wenn er bi ist, einen festen Freund) neben mir, als das er jedes Wochenende eine/n Fremde/n aufreißt... Wenn er also auch „polyamor“ ist.

Nun meine Frage: sehe ich das jetzt vielleicht falsch und „offene Beziehung“ bedeutet:

  • *beep* „Man(n / Frau) darf fremdgehen, solange dabei kein Gefühl im Spiel ist“
    *beep* „One Night Stands sind okay, aber bitte nicht mehr“
    *beep* „Du darfst, aber bitte erzähl es mir nicht“


Ist der Unterschied zwischen „polyamoren“ und „offen“ Beziehung wirklich so groß??

Oder haben die Frauen der Männer, die „offene Beziehung“ in ihrem Profil stehen haben keine Ahnung davon, das sie ebenfalls eine offene Beziehung führen, weil er vergessen hat, es ihr zu sagen?

Ist „offene Beziehung“ in einem Profil nur eine Pseudonym für: „Ich bin verheiratet und mein Partner weiß nicht, was ich treibe“??

Ich würde mich hier besonders über die Meinungen der Männer/Frauen freuen, die genau wie ich es beschreibe, zwar „offene Beziehung“ angeben, aber nicht offen zu einer (einem) Geliebten stehen können/wollen.
Wie lebt ihr diese Beziehungsform „offene Beziehung“?

Ist das eher mit dem „swingen“ vergleichbar?

Mittlerweile hat sich das Thema nur anders entwickelt.
Aber die Antworten, die bisher zum Thema kamen, haben mir wirklich einen neuen Blickwinkel eröffnet!
******s84 Mann
3 Beiträge
Offene Beziehung
Hi,

ich führe seit einer kurzen Weile eine sogenannte "offene Beziehung". Nein, nicht für mich alleine, ohne ihr Wissen, sondern in beidseitigem Einverständnis und natürlich auch so, dass sie eine offene Beziehung führt. Für mich gibt es nämlich noch den Unterschied ob er/sie akzeptiert, dass sie/er "auswärts essen" geht oder ob beide sich dieses "Recht" gegenseitig einräumen.
Bei uns war es so, dass sie den Vorschlag gemacht hat, weil wir gemerkt haben, dass eine "frische Brise" nicht schaden könnte. Es wäre ja auch unsinnig eine jahrelang aufgebaute Beziehung für eine kurzfristige Erfahrung aufzugeben. Wir lieben uns aber wir sind jung und da möchte man doch Erfahrungen sammeln und sich nicht gegenseitig einengen.

Wir haben uns dazu ein paar Regeln gegenseitig aufgestellt, z.B. dass Leute in unserem Bekanntenkreis tabu sind, außer es passiert natürlich zu dritt was *ggg* Oder auch, dass wir uns davon gegenseitig nichts erzählen, wie du schon angesprochen hast Aurora. Aber wie ich uns kenne, bleibt es nicht dabei *zwinker* Irgendwie geht von der ganzen Sache ein unheimliches Prickeln aus und das war ja, was uns so ein bisschen gefehlt hat.

So viel erstmal dazu von meiner Seite...
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Themenersteller 
Oder auch, dass wir uns davon gegenseitig nichts erzählen, wie du schon angesprochen hast Aurora.

Lieber sodalis84,

danke für deine Meinung!
Da du nun bisher der Einzige bist, der so offen dazu steht, muß ich dir einfach ein paar Fragen stellen und ich möchte dich dabei nicht angreifen, bitte versteh mich da nicht falsch, ja?


Wenn ihr euch nichts davon erzählt, ist dann die/der Andere "nur" Sexspielzeug für dich?
Werden Gefühle da nicht zugelassen?
Trifft man jeden "fremden" Sexualpartner dann nur einmal?
Und ist Sex mit Jemandem, mit dem einen so garkein Gefühl und gemeinsame sexuelle Erfahrung verbindet nicht unbefriedigend?
Also nach meiner Erfahrung wird Sex erst gut, wenn man sich aufeinander einspielt und vertraut. Das geht ja nicht mit einem Fremden, oder?
Ist Sex dann eher eine Art "Sport" mit verschiedenen Trainigspartnern, völlig ohne Gefühl?
Wenn allerdings öfter mit einem Dritten das Bett geteilt wird, wie mag sich da der "fremde" Partner fühlen, wenn er verheimlicht wird?

Fragen über Fragen, die mich wirklich interessieren und keinesfalls vorwurfsvoll gemeint sind. Ich könnte diese Fragenliste unendlich fortsetzten, denn ich würde es wirklich gerne verstehen.

Also kennst du einige der Antworten? *zwinker*

Und vielleicht traut sich ja jetzt der Ein oder Andere auch offen dazu zu stehen, das er/sie eine offene Beziehung führt, in der Sex mit Anderen nicht mit dem Partner besprochen wird??

Ich würde mich freuen! Das ist genau die Diskussion, die ich mir gewünscht habe *zwinker*

Aurora
Zeitproblem
Vorab, dieses "Aber bitte nur One-Night-Stands - und ich will von dem Scheiß bloß nichts mitbekommen" würde ich noch nicht mal als offene Beziehung bezeichnen, sondern eher als geduldetes Fremdgehen.

Eine offene Beziehung ist trotzdem noch eine klare Primärbeziehung, d.h. sie hat emotional und im Terminkalender ganz klar Vorrang vor anderen, eher lockeren Beziehungen oder Affären.

Das diese völlig emotionslos bleiben müssen, kann man unmöglich zur Vorschrift machen. Das führt höchstens dazu, das über aufkeimende Gefühle nicht offen geredet wird. Natürlich ist das nicht ganz ungefährlich, aber Gefühle für andere Menschen können auch aufkommen, ohne dass man Sex mit ihnen hat.

Die Grenze von der offenen Beziehung zur Polyamorie ist m.M.n. fließend.

Allerdings hat ein berufstätiger Mensch realistisch gesehen nicht die Zeit, mehr als zwei tiefe, verbindliche Liebesbeziehungen gleichberechtigt zu führen, ohne dass es Stress gibt.

In einer verbindlichen Liebesbeziehung fühlt man sich auch als Ansprechpartner in allen Lebenslagen. Wenn es dem Partner schlecht geht, versucht man, so schnell wie möglich für ihn da zu sein.

Wer das trotz Berufstätigkeit für drei, vier oder fünf Menschen sein will, wird früher oder später jemanden enttäuschen. Viele schaffen das ja nicht mal mit einem Menschen - und "poly" bedeutet ganz klar mehr als zwei.
******s84 Mann
3 Beiträge
Hi,

ich befürchte, dass die ganze Sache für diesen Fragenkatalog noch zu kurz läuft *zwinker* Im Moment beruht das Ganze noch nur auf einer Absprache auf die wir uns geeinigt haben. Taten sind noch nicht gefolgt, zumindest meinerseits - ich muss sie mal fragen *mrgreen* Man trifft ja nicht jede Woche jemanden, mit dem man in die Kiste hüpfen will.

*********aris:
Wenn ihr euch nichts davon erzählt, ist dann die/der Andere "nur" Sexspielzeug für dich?
Werden Gefühle da nicht zugelassen?
Trifft man jeden "fremden" Sexualpartner dann nur einmal?
Ich schrieb "Aber wie ich uns kenne, bleibt es nicht dabei" und das war bezogen auf die Absprache nichts zu erzählen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mal fragen werde und sie auch und wir uns dann die Erlebnisse erzählen. Dafür kenne ich uns zu gut. Es ist nur so, dass wir uns nicht gegenseitig vollnöhlen, wenn sie bzw. ich (gerade) gar nichts davon wissen will.

"Sexspielzeug" ist in meinen Augen in diesem Kontext zu negativ. Sicher kennt doch jeder das Gefühl, wenn es einen mal so richtig überkommt. Ich würde eine Frau nicht unbedingt als Spielzeug betrachten, wenn ich z.B. einen ONS mit ihr hatte. Ein ONS muss nicht gefühlsfrei sein. Aber es sind andere Gefühle als wenn ich mit meiner jahrelangen Beziehung schlafe. Etwas Neues ist eben einfach sehr spannend und aufregend.
Und weil wir noch so jung sind, wollen wir uns durch unsere (wundervolle) Beziehung nicht so einengen, dass wir unsere Jugend nicht noch ausleben können.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass bei entsprechender Sympathie unter allen Beteiligten ein/e solche/r "Fremde/r" auch mal in ein Dreierlei mit einbezogen wird...

Edit:

****aze:
Eine offene Beziehung ist trotzdem noch eine klare Primärbeziehung, d.h. sie hat emotional und im Terminkalender ganz klar Vorrang vor anderen, eher lockeren Beziehungen oder Affären.

Das diese völlig emotionslos bleiben müssen, kann man unmöglich zur Vorschrift machen. Das führt höchstens dazu, das über aufkeimende Gefühle nicht offen geredet wird. Natürlich ist das nicht ganz ungefährlich, aber Gefühle für andere Menschen können auch aufkommen, ohne dass man Sex mit ihnen hat.

Sehr schön formuliert, ich könnts nicht besser!
********uist Mann
110 Beiträge
1. Also wenn ich mit anderen Menschen zu tun habe, erzeugt das immer Gefühle in mir. Zu 100%. Ich bin nicht dazu in der Lage diese abzustellen. Das betrifft aber vielleicht nur mich. Ich bin sehr sensibel.

2. zu ein Bisschen weiter oben noch. Ich persönlich empfinde Polyarmory als positiv und super. Aber ich fühle, dass sich meine direkte Umgebung feindlich dazu verhält.

Aber meine direkte Umgebung besteht halt auch nicht aus vielen Personen. Ich lebe sehr zurückgezogen. Zahnpasta. Jeder wie er sich betted.
...
Nun zum Knackpunkt: Wenn ich eine offene Beziehung führe, dann ist es mir lieber, mein Mann hat eine feste liebevolle Freundin (oder wenn er bi ist, einen festen Freund) neben mir, als das er jedes Wochenende eine/n Fremde/n aufreißt... Wenn er also auch „polyamor“ ist.


Sorry - aber polyamor bedeutet nicht, dass man wild rumfickt...


Nun meine Frage: sehe ich das jetzt vielleicht falsch und „offene Beziehung“ bedeutet:



„Man(n / Frau) darf fremdgehen, solange dabei kein Gefühl im Spiel ist“
„One Night Stands sind okay, aber bitte nicht mehr“
„Du darfst, aber bitte erzähl es mir nicht“



Japp. Das was du grade geschrieben hast nennt man Affäre oder offene Beziehung.



Ist der Unterschied zwischen „polyamoren“ und „offen“ Beziehung wirklich so groß??


Ja.


Ist „offene Beziehung“ in einem Profil nur eine Pseudonym für: „Ich bin verheiratet und mein Partner weiß nicht, was ich treibe“??


Bei vielen leider schon.
...
Vielleicht ist das hier noch interessant für diesen Thread:



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