Der Tod bedeutet für mich das Ende von etwas. Das braucht nicht zwingend das Ableben eines Körpers.
Der Tod eines Partners kann vieles auslösen. Es ist in seiner Endgültigkeit eine elementare Erfahrung.
Der Verlust kann traumatisierend empfunden werden und der Zurückgebliebene findet nur schwer zurück ins eigene Leben.
Der Tod kann am Ende einer langen schweren Krankheit erlösend für Beide sein und der Zurückgebliebene braucht zunächst einmal Erholung.
Der Tod kann einen aufwachen lassen aus der Trance eines zugemüllten Alltags, sensibilisieren für die eigene Sterblichkeit und in den Vordergrund rücken, was in einem selbst noch gelebt werden möchte, solange man noch die Chance dazu hat.
Der Tod kann ebenso die Panik auslösen, im Leben etwas zu verpassen und einen entsprechend agieren zu lassen.
Der Tod ist immer beides, Verlust und Befreiung. Danach können wir nicht nur alleine weiter gehen, wir müssen.
Manche verstehen das und beginnen ihr Leben selbst zu füllen. Tun Dinge, die vorher zu kurz gekommen sind und ganz ureigene Freuden sind.
Es gibt aber auch Menschen, die selbstverloren und sich selbst bestrafend glaube, dass sie trauern, dabei tatsächlich nichts anderes tun, als sich weiterhin dem Leben verweigern, indem sie den Tod des Partners unbewusst leugnen.
Ein Ritual zum Abschied ist so sinnvoll wie eine für sich stimmige Trauerphase. Einen Abschluss für sich finden und verarbeiten. Verarbeitung und Ablenkung sollte man dabei nicht verwechseln.
Beim Ritual sollte man auch bedenken, was braucht man für sich und was wird dem Verstorbenen gerecht, ebenso was wird den anderen Menschen gerecht, die ihm ebenso nahe standen.
Ein Ritual, um die gemeinsame Sexualität zu verabschieden gehört für mich nicht in die Öffentlichkeit.
Das kann man für sich separat natürlich machen. Das kann ich durchaus schön und sinnvoll finden.