Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Y.O.U.N.G.
7295 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM
23370 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Ritualisiertes BDSM, Abschreckend für Newbies?

...dark
****ody Mann
13.357 Beiträge
Themenersteller 
Ich schrieb in meinem EP von "vorsichtig aus der Distanz betrachten". Einem Paar in einem Club bei BDSM beizuwohnen, ist wahrlich etwas anderes. Darauf spielte ich überhaupt nicht an.

Und im individuellen Spiel zwischen Zweien entsteht auch nicht das Bild einer ganzen Richtung, die Teil eines recht großen Neigungsspektrums ist. Das passiert eher durch Forenthreads, Literatur und vielleicht durch mehr oder weniger sachliche Medienberichterstattung. Und da wird halt sehr oft auf klassische "BDSM-Spielarten" Bezug genommen", die mit tradierten Rollenschemata, Regeln und Konformität verbunden sind. Es stellt sich für außenstehen Interessierte halt oft wie eine fremde Welt dar.

Für den, der die Anknüpfung zu seiner eigenen devianten und vielleicht entwicklungsbereiten Sexualität sucht, ist es u.U. und dahinter steht eine mehrfach genährte Vermutung, ein nicht angstbefreiter, zu großer Schritt, sich dieser Sache zu nähern.
Das hängt für mich aber auch mit der strikten Abgrenzung zum normalen Sex zusammen. Der "Vanilla" Begriff.

Zu den BDSM ja nicht gehören will.

Das läd nicht ein.


Das es wiederum eine Ursache dafür gibt, ist mir klar.


Aber vielleicht ist der Schon- und Schutzraum für BDSM nicht mehr so nötig wie noch vor einigen Jahren?
****al Mann
3.043 Beiträge
Und im individuellen Spiel zwischen Zweien entsteht auch nicht das Bild einer ganzen Richtung, die Teil eines recht großen Neigungsspektrums ist. Das passiert eher durch Forenthreads, Literatur und vielleicht durch mehr oder weniger sachliche Medienberichterstattung. Und da wird halt sehr oft auf klassische "BDSM-Spielarten" Bezug genommen", die mit tradierten Rollenschemata, Regeln und Konformität verbunden sind. Es stellt sich für außenstehen Interessierte halt oft wie eine fremde Welt dar.

Ist das denn gerade in Forenthreads und in der Ratgeberliteratur aus der Szene wirklich (noch) so, vor allem mit "klassischem BDSM" als einer einzigen monolithischen Spielart? (Extrerne Mediendarstellungen und Belletristik mal außen vor gelassen, wenn es um von uns beeinflussbare Zugänglichkeit gehen soll.)
Irgendwie decken sich da unsere Eindrücke nicht ganz.

Übrigens gibt es durchaus auch Neulinge, die sich von genau solchen tradierten Darstellungen und Regeln besonders angezogen fühlen.
...dark
****ody Mann
13.357 Beiträge
Themenersteller 
Das mit den Neulingen, die das genau mögen, habe ich hier schon angemerkt. Die starke Präsenz des ritualisieren BDSM findet sich hier durchaus in Themen und besonders auch Geschichten, die sicherlich eine sehr große Multiplikatorwirkung haben.

Ich habe meine These ja auch nicht als Behauptung formuliert. Es ist nach Meinungen und ergebnisoffen gefragt. Einige Kommentare lassen aber eine entsprechende Vermutung durchaus zu. Andere teilen sie nicht und wieder andere liegen eher bei ja und nein.
*******987 Frau
9.091 Beiträge
besonders auch Geschichten
Na ja, da passen Rituale eben sehr gut rein. Was wären Märchen ohne "Es war ein Mal" und Horrorgeschichten ohne dunkle Ecken und gruselige Geräusche. In jedem Genre gibt es doch bestimmte Motive, die sehr häufig auftauchen. In Bdsm-Geschichten sind das eben bestimmte Rituale oder Handlungen, die einfach eine Signalwirkung haben und zeigen, welche Art von Bdsm vom Schreiber bevorzugt wird.
Daraus aber auf das echte Leben und die echten Gefühle einer Person oder einer Gruppe schließen zu wollen, ist nicht sehr sinnvoll. Dann müsste ich auch ganz merkwürdige Vorstellungen von Verliebten haben, wenn ich mir die ganzen Romantik-Comedy anschaue, die es so gibt oder die ganzen Liebesdramas und das dann als Maßstab nehmen würde.
...dark
****ody Mann
13.357 Beiträge
Themenersteller 
Mit Romantik-Schmonzetten werden wir alle irgendwie groß und lernen den Realitätsgehalt durch den Alltag zu verifizieren.

BDSM-Geschichten halte ich für einen ganz starken Verbreitungsfaktor von Gedanken und Bildern aus der BDSMigen Neigungswelt. Und sie liefern ein mögliches Abbild der Beziehungen und der Gefühle darin. Kürzlich bekam ich ein gutgefülltes, weibliches Bücherregal zu sehen, das zu vielleicht einem Viertel aus allgemeiner Belletristik und dem Rest aus SM-Romanen bestand. Und die Frau hat noch nie eine BDSM-Location von innen gesehen oder sich selbst als SMerin bezeichnet.
****al Mann
3.043 Beiträge
Kürzlich bekam ich ein gutgefülltes, weibliches Bücherregal zu sehen, das zu vielleicht einem Viertel aus allgemeiner Belletristik und dem Rest aus SM-Romanen bestand. Und die Frau hat noch nie eine BDSM-Location von innen gesehen oder sich selbst als SMerin bezeichnet.

Und hätte sie das denn gewollt, oder war sie mit Lektüre und gelegentlichen privaten Kontakten (vermute ich zumindest ob deiner Kenntnis) zufrieden?

Aber auch da:
Selbst wenn ich die Motive und Gedankengänge irgendwelcher Serientäter oder Detektive bzw Kommissare in Kriminalromanen für einleuchtend oder gar faszinierend halten sollte, sollte mir doch klar sein, daß das trotzdem nicht genau die Wirklichkeit beschreibt und manche Situationen und Zusammenhänge sogar schon nach kurzem Nachdenken völlig unrealistisch sind.
Es sei denn, man schaltet ganz bewusst Bauch und Hirn aus, weil man "es" endlich mal erleben will. Da hilft dann aber auch keine eingeschobene Diskussionsszene über Konsensualität und imdividuelle Beziehungsrahmen in der Literaturanregung weiter, weil die im Zweifelsfall wegen mangelndem P-Wert eh überblättert wird.
**zo Frau
1.526 Beiträge
Anregende Lektüre ist... genau das. Nur weil jemand Vampirschwulst im Regal hat, heißt das ja auch nicht, dass derjenige gern Leute beißen will. Und in der Welt von Song of Ice and Fire will auch niemand leben, der bei klarem Verstand ist.
*******987 Frau
9.091 Beiträge
ein mögliches
Genau, eins von vielen. Wo ist das Problem?
Entschuldigung, wenn ich vielleicht gerade dumm bin, aber verstehe den Gedankengang nicht.
Wenn ich deine Aussage richtig verstanden habe, dann meinst du, dass in diesen Büchern Rituale und Beziehungsmuster gezeigt werden, die abschreckend sind, denn das war doch deine Anfangsthese?
Wenn das dort gezeigte aber so abschreckend wäre, dann hätten Leute ja nicht das ganze Regal voll von solchen Geschichten.
Ich verstehe gerade überhaupt nicht, worauf du hinaus willst.
...dark
****ody Mann
13.357 Beiträge
Themenersteller 
Ich sprach von einer Frau, die diese Vielzahl an Büchern hat. Das ist für keinen Trend repräsentativ genug. Und ich erwähnte, dass sie das Ganze keineswegs auslebt. Warum weiß ich nicht.

Wenn ich Krimis oder Vampirromane lese, will unterhalten sein. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich in einem BDSM-Roman eher nach Identifikation suche.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich in einem BDSM-Roman eher nach Identifikation suche.

Nö. Auch das ist für viele einfach nur gute Unterhaltung, anregendes Kopfkino. Ich habe mich damals, als Shades of Grey noch sehr frisch war, auf einer Convention mit einer Vielzahl Leserinnen darüber unterhalten und die wenigsten fanden die BDSM-Aspekte real anziehend. Sie wollten das nicht ausleben, sie fanden es einfach nur schön zu lesen. Die Vorstellung hat gekickt, aber in der Realität wollten sie das nicht.

Aktuell habe ich ein sehr aufmerksames Auge auf den BDSM-Buchmarkt und der wird tatsächlich in für mich unangenehmer Weise von Vergewaltigungsfiktion dominiert. Eine gute Bekannte von mir hat mir vor ein paar Tagen gestanden, dass genau diese Bücher sie bisher abgeschreckt haben, das ganze real anzugehen, weil sie Angst hat, dass Grenzüberschreitungen und Ignorieren von Safewörtern in der Szene normal seien.
****al Mann
3.043 Beiträge
Ich sprach von einer Frau, die diese Vielzahl an Büchern hat. Das ist für keinen Trend repräsentativ genug. Und ich erwähnte, dass sie das Ganze keineswegs auslebt. Warum weiß ich nicht.

Das ist jetzt aber auch ein bißchen unredlich: einfach mal eine Anekdote mit einer einzelnen Person in den Raum geworfen zu haben und danach zu behaupten, damit eigentlich gar nichts weiter aussagen zu wollen außer daß sie gern liest.

Aktuell habe ich ein sehr aufmerksames Auge auf den BDSM-Buchmarkt und der wird tatsächlich in für mich unangenehmer Weise von Vergewaltigungsfiktion dominiert. Eine gute Bekannte von mir hat mir vor ein paar Tagen gestanden, dass genau diese Bücher sie bisher abgeschreckt haben, das ganze real anzugehen, weil sie Angst hat, dass Grenzüberschreitungen und Ignorieren von Safewörtern in der Szene normal seien.

Ich kenne "den BDSM-(Geschichten-)Buchmarkt" derzeit nicht besonders, was aber eher daran liegt, daß ich da irgendwann den Überdruss verspürt hatte, alles schon mehrmals irgendwie gelesen zu haben, nur mit unterschiedlichen Kulissen. (Ob diese steigende Langeweile vor allem auch mit der empfundenen erzählerischen Qualität zu tun hatte, sei mal dahingestellt.)
Aber ist das nicht irgendwie so, als würde man vom Besuch von New York absehen, weil man zu viel NYPD-Serien geschaut hat?
...dark
****ody Mann
13.357 Beiträge
Themenersteller 
Das New York-Beispiel wäre Äpfel mit Eiern vergleichen nach meinem Dafürhalten. Das eine ist eine Stadt und das andere ein Krimigenre, das zufällig dort angesiedelt ist. Stadtbeschreibungen wären zielführend.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ****al:

Aber ist das nicht irgendwie so, als würde man vom Besuch von New York absehen, weil man zu viel NYPD-Serien geschaut hat?

Ich denke, dass uns Medien durchaus beeinflussen, auch wenn wir wissen, dass sie Fiktion sind. Es verändert trotzdem, oft unbewusst, unsere Wahrnehmung. BDSM ist ja jetzt auch kein Fantasykonstrukt, sondern etwas, das real existiert und real ausgelebt wird. Und liest man nur häufig genug von BDSM-Autoren (von denen man annimmt, dass sie sich möglicherweise zumindest etwas auskennen), dass gegen den Willen dominiert, unterworfen und gequält wird, dass missbräuchliche Machtverhältnisse als BDSM betitelt werden, wird ein Außenstehender vielleicht vermuten, dass diese Praktiken "normal" sind. Auch wenn ihm klar ist, dass da eine unterhaltende Geschichte erzählt wird, die der Fantasie des Autors entsprungen ist.

Trotzdem verarbeiten wir das und es ändert die Art und Weise, wie wir bestimmte Themen wahrnehmen. Ich jedenfalls habe mich schon sehr erschrocken in den letzten Wochen, wo ich mir ein paar der Besteller in dieser Kategorie angesehen habe und kann mir schon vorstellen, dass das den ein oder anderen abschreckt, es real umzusetzen. Da ist dann zwar die Neugierde auf diese Welt vorhanden, aber nicht SO.
****al Mann
3.043 Beiträge
Das New York-Beispiel wäre Äpfel mit Eiern vergleichen nach meinem Dafürhalten. Das eine ist eine Stadt und das andere ein Krimigenre, das zufällig dort angesiedelt ist. Stadtbeschreibungen wären zielführend.

Finde ich nicht.
Als ob der Konsum dieser Krimis ein Gefühl der permanenten Unsicherheit in dieser sicher faszinierenden Stadt erzeugt, weil sie mit Versatzstücken aus der Realität bestückt sind, so daß man lieber doch nicht dorthin möchte, sondern weiter nur aus der Ferne schauen.
Und in beiden Fällen macht man sich nicht die Mühe, weiter zu recherchieren, sondern bleibt ganz bequem bei dem vorgefassten Bild.

Und ja, selbstverständlich üben Medien Einfluss auf uns aus. Aber wenn mich etwas wirklich interessiert und ich mir das vielleicht auch mal aus der Nähe anschauen möchte, sollte ich doch auch zu Quellenkritik und dem Einholen weiterer sachlicher Informationen fähig sein (wollen) statt mich nur auf Romane(!) zu verlassen.
Oder ist das jetzt der "Kampf gegen Fake-Informationen" in unserem Kontext, weil wir vor den (Nicht-)Ergebnissen des Deutsch- und Ethik-Unterrichts kapitulieren und unseren erwachsenen "Nachwuchs" lieber an die Hand nehmen statt ihm Denken einzuprügeln (pun intended)?
Das sind Menschen, die wählen dürfen, sich im Straßenverkehr oder am Hindukusch umbringen lassen dürfen, die geschäftsfähig sind bis zum Ruin. Und trortdem halten wir sie per default für nahezu unfähig, mit fiktiven Geschichten umzugehen und sie bei Bedarf mit der Realität abgleichen zu können?
...dark
****ody Mann
13.357 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube eben, dass das an sachliche Informationen gelangen Wollen durch andere Formen (Meinungsbilder, Insiderinformationen etc.), die eher den Menschen ansprechen, der in diesem Bereich längst angekommen ist, überlagert wird. Ich kann heute meine Berührungsängste, die gegenüber dem SM der frühen Achtziger Jahre in den wenigen zugänglichen Darstellungsformen bestanden, auch nicht mehr nachempfinden. Ich weiß heute, dass das nicht repräsentativ war für all die Möglichkeiten, solche grundlegenden Neigungen auszuleben. Damals aber war es für mich entscheidungsbildend, die Sache ganz in die hinterste Ecke meiner Sexualität zu schieben. In den Bereich "Pervers, nicht machbar".

Bis ich durch Zufall während einer Beziehung bei meiner Freundin sich mit meinen deckende Neigungen bemerkte. Die peitschenschwingende SMer-Gruppe wurde vielfach auf Handlungen reduziert oder reduzierte sich selbst in ihren Botschaften, die für mich nicht gerade anziehend wirkte.

Ich kann auf alle möglichen Wege Diskussionen über Rohrstockdurchmesser und die Farbenvielfalt eines gespankten Hinterns verfolgen, die dem Insider etwas geben. Auch ich habe meine Präferenzen. Der vorsichtig interessierten Person ist das aber u.U. ein zu großer Sprung von einer devoten Sehnsucht zu der so kommunizierten und manchmal auch omnipräsent vermittelten Realität eines Teilbereichs von B, D, S und M.
*******987 Frau
9.091 Beiträge
Diskussionen über Rohrstockdurchmesser und die Farbenvielfalt eines gespankten Hinterns verfolgen,
Also hier im öffentlichen Bdsm-Forum habe ich solche Themen eigentlich eher selten gesehen. Da muss man schon in den passenden Gruppen suchen und wenn man so weit ist, dann ist man ja auch kein anfänglich Interessierter mehr, sondern schon ein bisschen verankert.
*******schi Frau
14.596 Beiträge
Die peitschenschwingende SMer-Gruppe wurde vielfach auf Handlungen reduziert oder reduzierte sich selbst in ihren Botschaften, die für mich nicht gerade anziehend wirkte.

Ich kann auf alle möglichen Wege Diskussionen über Rohrstockdurchmesser und die Farbenvielfalt eines gespankten Hinterns verfolgen, die dem Insider etwas geben. Auch ich habe meine Präferenzen. Der vorsichtig interessierten Person ist das aber u.U. ein zu großer Sprung von einer devoten Sehnsucht zu der so kommunizierten und manchmal auch omnipräsent vermittelten Realität eines Teilbereichs von B, D, S und M.

da muss ich Dir völlig recht geben...

auf der einen seite die erwartung, alle neuankömmlinge müssen sofort auf stufe 50 sein...
mich haben viele photos und auch profil-texte eher abgeschreckt als inspiriert
manches schon - vieles aber eben nicht

und wenn ich mir mal die symbolik im BDSM anschaue
da ist von "sklavinnen" die rede
da ist die "peitsche" der verlängerte arm des Dom
usw...

erinnert mich doch sehr an eher nicht so dolle menschliche charakter-eigenschaften...

also, ich habe da durchaus einen zwiespalt...
Zitat von *******987:
Diskussionen über Rohrstockdurchmesser und die Farbenvielfalt eines gespankten Hinterns verfolgen,
Also hier im öffentlichen Bdsm-Forum habe ich solche Themen eigentlich eher selten gesehen. Da muss man schon in den passenden Gruppen suchen und wenn man so weit ist, dann ist man ja auch kein anfänglich Interessierter mehr, sondern schon ein bisschen verankert.

Zum Glück.

Aber es ist schon sehr SM lastig.

Oder einiges, was ich von Subs gehört hatte, wirkte wie Gehirnwäsche auf mich.

Auch der Futternapf ist gewöhnungsbedürftig. Oder Käfighaltung......

Einiges kann ich jetzt anders sehen,
Aber es war viel.

Da wurde ich von Herren angeschrieben, die zu Frauen erzogen werden wollten, oder drauf bestanden Strumphosen über den Kopf gezogen zu bekommen, die unbedingt Brustklammern haben wollten ...und ich arme Wurst habe mich zu dem Zeitpunkt noch mit dem Thema Erziehung auseinander gesetzt.

Oder mit meinem schlechten Gewissen jemand erniedrigen zu wollen.
Knie nieder....
Im D/s lebe ich bewusst das vereinbarte Machtgefälle, über verschiedene Rituale aus, das ist für mich die eigentliche Session. Wie bei jeden anderen Kink im BDSM benötige ich dazu einfach den passenden Partner und kann das dann auch teilweise sexualisieren.

Wir alle brauchen Rituale, um unsere Umwelt zu strukturieren. So haben wir das Gefühl, mehr Kontrolle zu haben. Das Ritual kann auch ein Alltagskleid tragen, dabei ist der Übergang von einer festen Gewohnheit zu einem Ritual oft fließend.

Auch wenn es der Mehrzahl der Menschen nicht bewusst ist, Rituale gibt es auch heute noch überall. Sie strukturieren und ordnen die Abläufe unseres Lebens von der Wiege bis zur Bahre, vom Beginn des Tages bis hin zur Nacht; durch rituelle Feste wie etwa Neujahr, Ostern, Pfingsten etc. geben sie dem Kreislauf der Jahreszeiten seine Struktur und sind selbst aus dem beruflichen Alltag nicht wegzudenken.

Rituale im BDSM – Das Spiel mit der Macht

Bei D/s geht es darum, dass sich ein Partner für bestimmte Zeit einem anderen ausliefert und unterordnet. Dieser Machtaustausch kann sich in vielfältiger Form äußern. Diese Spiele mit der Macht beinhalten typischerweise, dass der Dom über den Sub befiehlt und eventuelles Fehlverhalten bestraft wird. Je nach den persönlichen Vorlieben kann dieses Spiel sehr unterschiedliche Erscheinungsformen haben.

...

Ohne vorherige Planung eine D/s Session zu starten, ist eher etwas für erfahrene BDSMler, die auf ihr Wissen, ihre Kreativität und ihre Erfahrung aus früheren Session vertrauen dürfen. Als Einsteiger im BDSM bzw. D/s kann es am Anfang hilfreich sein, Rituale aus Vorlagen zu übernehmen, um zu sehen was für beide passen könnte. Mit der Zeit wird jedes Paar seinen eigen Stil im D/s entwickeln und sicherlich das eine oder andere Ritual wieder verwerfen. Was bei vielen, die ich persönlich kenne, oft bleibt ist ein festes Ein- und Ausstiegs-Ritual für den Anfang und das Ende einer Session.

Quelle: https://smorun.de/rituale-im-bdsm-das-spiel-mit-der-macht/


Kann gut sein, dass sich das einen außenstehenden nicht erschließt, muss es auch nicht. Wer da keinen Zugang zu diesen Teil des BDSM hat, wird sich eine andere Spielwiese suchen.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Auf einer anderen Seite
habe ich gerade ein zutiefst mich erschreckendes männliches Profil gelesen. Erschreckend war auch die Zahl der weiblichen Fans eines derart frauenverachtenden Profils. Offenbar fehlt mir das A-Gen. Und ich habe den joyclub wieder geliebt, der schon die Art der Darstellung mit zig aus dem Netz geklauten Bildern nicht zulassen würde.

Rituale sind meiner Meinung nach im D/s richtungsweisend. Daran lässt sich die Richtung ablesen, in die es führt. Wenn sie abschreckend wirken, ist das von Vorteil, weil dann die Chance besteht, keine falsche Wahl zu treffen. Es gibt auch Rituale, die faszinieren und so verlocken- je nach Denkweise.
*******ssa Frau
5.674 Beiträge
und wenn ich mir mal die symbolik im BDSM anschaue
da ist von "sklavinnen" die rede
da ist die "peitsche" der verlängerte arm des Dom
usw...

erinnert mich doch sehr an eher nicht so dolle menschliche charakter-eigenschaften...

Ich weiss nicht ganz genau wie du das jetzt meinst:
also wenn sich eine Frau in ihrer BDSM-Beziehung als Sklavin bezeichnet, deutest du das als nicht so dolle menschliche Charaktereigenschaft?
*skeptisch*
Korrigier mich bitte falls ich das falsch interpretiere.
Sollte ich richtig liegen:
jedem doch sein Fetisch, ich selber bezeichne mich nie als Sklavin, mir persönlich ist das zu antiquitiert, aber es gibt eben Menschen die erregt es, die haben Freude daran sich zu bezeichnen, bedienen vielleicht auch eher unbedacht ein Klischee, einfach weil es sich für sie selber gut und richtig anfühlt. Das ist doch...okay?

Und das gleiche mit dem von dir erwähnten "da ist die "peitsche" der verlängerte arm des Dom", es gibt Beziehungen die kommen ohne Züchtigung aus, es gibt Beziehungen da ist Züchtigung die Basis allens.

Und es gibt vielleicht auch die, die den ganzen Tag "Ja, mein Meister" sagen, zu jeder Gelegenheit, sollen sie doch, ihre Welt geht keinen etwas an. Schlimm ist was dann die Medien daraus machen, wenn das als Beispiel genommen wird und als DAS BDSM verkauft wird.
So wie ich mal irgendwo in einem Magazin las, dass Shades of Grey BDSM neu erfunden hat. Oh weia...
*******schi Frau
14.596 Beiträge
für mich geht es um den bezug zu sehr grausamen ritualen

die vor nicht allzu langer zeit für tausende von menschen bitte realität war...

oder sagt Dir der begriff: sklave/sklavin gar nichts? (ausserhalb des BDSM)

und leder-peitschen kamen da durchaus auch zum einsatz
nicht zur freude der anderen...

deshalb ist das mit den ritualen für mich zwei-schneidig

nur für mich...damit werte ich niemanden in der heutigen bdsm-szene ab...

ich gebe lediglich zu bedenken, dass das für neueinsteiger möglicherweise abschreckend sein könnte...
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Die Einordnung im D/s
bzw BDSM sollte jede Sub selbst treffen, wie sie sich einlassen will. Von einer Frau, die Sklavin sein will, erwarte ich Anderes als von einer Dienerin oder Zofe oder... Entsprechend sollte mit den Begriffen 24/7 oder TPE umgegangen werden.

BDSM an den Foltermethoden des Mittelalters oder der Mafia oder am Sklavenhandel zu messen, ist sicher keine vertrauensbildende Maßnahme.
*******987 Frau
9.091 Beiträge
Nur, weil das Wort "Bank" in manchen Zusammenhängen "Sitzgelegenheit" bedeutet, denke ich doch nicht immer, wenn ich ein Geldinstitut betrete an die Sitzgelegenheit. Und auch diese Worte haben, soweit ich weiß, einen gemeinsamen Ursprung irgendwo.

Sprache hat solche "Probleme" öfter, es gibt so viele Teekesselchen/ Homonyme. Deshalb kommt das Gehirn eigentlich ziemlich gut damit zurecht und weiß Sklaven im historischen Sinne und Sklaven im Bdsm-Kontext auseinander zu halten, wenn man einmal im Kopf die Unterscheidung getroffen hat.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.