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Ritualisiertes BDSM, Abschreckend für Newbies?

****Su Frau
1.291 Beiträge
Als ich mich im Joy anmeldete, wurde das BDSM-Forum z.T. noch von gewerblichen Dominas "dominiert", die sofort zur Stelle waren, sobald Subs ihre Anfängerfragen stellten und sie diese nur zu gern zur Schnecke machten, auch dominante Anfänger wurden von ihnen abgekanzelt. Es gab Möchtegern-Doms der übelsten Sorte, die sich in den Foren in einer Art und Weise über Subs äußerten, die man nur als menschenverachtend bezeichnen konnte. Gleichfalls wurde häufig über "Vanillas" hergezogen und auch die ewigen Diskussionen über echtes/unechtes BDSM, über richtig/falsch gingen mir irgendwann derart gegen den Strich bzw. machten mich z.T. so wütend, dass ich den Joy für Jahre mied, obwohl ich hier auf der Suche nach Antworten bzgl. BDSM war.

Ja, der damalige Grundtenor in den BDSM-Foren hatte mich abgeschreckt und ferngehalten, denn ich war entsetzt von der Intoleranz in den Diskussionen, wollte nicht dazugehören, obgleich ich gespürt habe, dass ein dom/sad Anteil in mir steckte, wenn auch nicht so stark ausgeprägt, sondern nur als ein Teil meiner Sexualität, den ich damals erstmals real auslebte, mir aber etwas Grundlegendes fehlte, was ich nicht benennen konnte. Doch je mehr ich las, umso verunsicherter wurde ich, konnte mich gleich gar nicht mehr zuordnen und beließ es dabei. ...

Ein Realerlebnis weckte erneut meine BDSM-Lust, trieb mich wieder in den Joy, worauf ich feststellte, dass der Ton in den BDSM-Foren ein anderer ist, angenehm umsichtiger, toleranter.

Dennoch, männliche Subs werden leider bis heute in gewisser Form nicht immer fair behandelt, da ihre Anfängerfragen gern als bloßes Kopfkino abgetan werden, worauf ihnen sogleich nahegelegt wird, sich doch dafür eine Gewerbliche zu suchen. Niemand würde das jemals einer weiblichen Sub nahelegen - ganz im Gegenteil, mit Sub-Frauen wird einfühlsamer umgegangen.
Auch männlich dominante Anfänger haben es schwerer, denen einige Sub-Frauen sofort mitteilen müssen, dass sie einen Dom, der so oder so ist, nicht ernst nehmen könnten und er sich doch fragen sollte, ob er nicht vielleicht eher devot ist. Dominante Frauen werden ebenso verunsichert, denn sie sollten doch ihre Naturdominanz 24/7 spüren, ansonsten sind sie nicht dominant bzw. Wunscherfüllerinnen usw. *roll*

Vielleicht ist durch die gemäßigtere Umgangsform in den BDSM-Foren "abschrecken" heute nicht mehr das zutreffende Wort, welches manche abhält, sich BDSM abzunähern. Sondern vielmehr "verunsichern" das passendere Wort, da es für Anfänger äußerst schwer ist, bei der Fülle der Möglichkeiten und z.T. kontroversen Meinungen nicht völlig die Orientierung zu verlieren. *nixweiss*
**zo Frau
1.526 Beiträge
@****Su: Dann ist es aber doch eher der Umgangston, der andere abschreckt, als die Rituale?

Du erwähnst auch, dass die Vielzahl (und Kontroverse zueinander) der unterschiedlichen Ansichten zum BDSM im Forum zur Verunsicherung und damit Abschreckung von Neulingen beiträgt. Wäre es dann für die Neulinge nicht einfacher, wenn BDSM stärker ritualisiert und damit gleichgerichtet(er) wäre?
@****Su

Ein super Beitrag.

Nur empfinde ich das BDSMforum genauso, wie du es aus Deinen Anfängerzeiten beschreibst, nur ohne professionelle Dominas.
Zitat von **zo:
@****Su: Dann ist es aber doch eher der Umgangston, der andere abschreckt, als die Rituale?

Du erwähnst auch, dass die Vielzahl (und Kontroverse zueinander) der unterschiedlichen Ansichten zum BDSM im Forum zur Verunsicherung und damit Abschreckung von Neulingen beiträgt. Wäre es dann für die Neulinge nicht einfacher, wenn BDSM stärker ritualisiert und damit gleichgerichtet(er) wäre?

Nein, ein freundlicherer Umgangston würde es einfacher machen.
**zo Frau
1.526 Beiträge
Zitat von *****sei:
Zitat von **zo:
@****Su: Dann ist es aber doch eher der Umgangston, der andere abschreckt, als die Rituale?

Du erwähnst auch, dass die Vielzahl (und Kontroverse zueinander) der unterschiedlichen Ansichten zum BDSM im Forum zur Verunsicherung und damit Abschreckung von Neulingen beiträgt. Wäre es dann für die Neulinge nicht einfacher, wenn BDSM stärker ritualisiert und damit gleichgerichtet(er) wäre?

Nein, ein freundlicherer Umgangston würde es einfacher machen.

Das eine schließt ja das andere nicht aus.
*********acht Frau
8.078 Beiträge
Der Beitrag von Sonhel, finde ich, trifft einen grundsätzlichen Unterschied gut, wie Menschen an bestimmte Dinge herangehen. Die einen lernen Standardtänze, weil man da viele feste Vorgaben hat, die den Rahmen bilden, innerhalb derer man improvisiert und den Tanz "ausgestaltet" (so ein Bekannter von mir). Ich lerne Tango Argentino, weil es da keinerlei festgelegte Schrittfolgen oder 1, 2, 3 Wechselschritt gibt, sondern nur ein paar Grundlagen in Haltung und Bewegung, die sich in ständiger Variabilität mit möglichen "Figuren" verknüpfen, ohne jede Vorgabe.
So etwa läuft's im BDSM halt auch, und irgendwie ist es sinnlos, dass die Grüppchen aufeinander runtergucken.

Obwohl ich persönlich den Befehle erteilenden Kofferdom im dunklen Anzug und die gar grimmig schauende Femdom in Corsagenpanzerung auch eher nicht beeindruckend finde - aber das kann denen ja egal sein, wenn es für sie und ihre Subbis funktioniert.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
@****Su

danke für Deinen beitrag...entspricht auch meinem gefühl...

ich suche nicht mehr danach - die menschen die ich unter diesem aspekt getroffen habe, waren nicht richtig für mich
trotzdem
habe ich immer noch einen fuss in der tür - durch die mitgliedschaft hier

weil
es mich immer noch interessiert

ich habe gelernt, was für mich NICHT geht
alles andere liegt in diesem überraschungs-ei...
Zitat von **zo:
Zitat von *****sei:
Zitat von **zo:
@****Su: Dann ist es aber doch eher der Umgangston, der andere abschreckt, als die Rituale?

Du erwähnst auch, dass die Vielzahl (und Kontroverse zueinander) der unterschiedlichen Ansichten zum BDSM im Forum zur Verunsicherung und damit Abschreckung von Neulingen beiträgt. Wäre es dann für die Neulinge nicht einfacher, wenn BDSM stärker ritualisiert und damit gleichgerichtet(er) wäre?

Nein, ein freundlicherer Umgangston würde es einfacher machen.

Das eine schließt ja das andere nicht aus.

Für mich schon. Da mich die Rituale nicht verschrecken sondern die in meinen Augen rauche und harte Atmosphäre im BDSMforum.

GinaSu hat es super beschrieben. Genauso ist es.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
ich möchte immer noch nicht ketzern...

aber

ich weiss aus erfahrung
die einzige gruppe, in der "subs" sich trauen,
zu sagen, wie es ihnen WIRKLICH manchmal geht
ist

"subs unter sich"

ja dieses "bdsm" hat zwei gesichter
das sollte jedem klar sein...

ausserdem lass ich die überschrift hier im joy
"BDSM und sexueller missbrauch (so ähnlich)
also sollte auch das kein tabu-thema sein hier...
*seufz*
Kinners, ist doch ein alter Hut.. 3 BDSMer, 5 Meinungen zu egal welchem Thema und weil es allesamt Alphamemmchen sind will jeder Recht haben und weil der Recht hat der am Lautesten schreit....Also alles wie im so genannten normalen Leben auch
Du vergißt die Alphaweibchen.

Aber wie es scheint werden Schwierigkeiten wohl nicht so ernstgenommen...bzw. oft nicht ernst genommen.
@ stolzsei
BITTE genau lesen
Habe ich genau gelesen...jetzt noch mal...und nun?
Alpha MEMMCHEN.. nicht MÄNNCHEN seufz
Schwierigkeiten...
es ist eigentlich schon alles zum Ausgangsthema gesagt und geschrieben.

... daher werden Schwierigkeiten ja zu solchen, weil es immer versäumt wird vorher ausführlich und frei von Bewertungen zu sprechen.

Leider ist gerade im Umfeld der Sub' s ein hohes Bedürfnis an Kommunikation das von den Dom's unterschätzt - und somit automatisch kurz oder lang ein Problem entstehen lässt. Da bin selbst ich so manches mal überrascht wie schnell eine Unachtsamkeit entsteht.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Leider ist gerade im Umfeld der Sub' s ein hohes Bedürfnis an Kommunikation das von den Dom's unterschätzt - und somit automatisch kurz oder lang ein Problem entstehen lässt. Da bin selbst ich so manches mal überrascht wie schnell eine Unachtsamkeit entsteht.
ich frage jetzt mal:

es gibt subs, die haben das im kopf, probieren es aus und es passt...
(vielleicht nicht mit dem 1. oder 2. aber grundsätzlich passt die rolle)

dann gibt es die, die zwar in diese richtung gehen
aber immer wieder stolpern - ein wort - eine tat
ich meine - meine bdsm-beziehung hat ja mein welt-bild vollends auf den kopf gestellt
da sind für mich dauer-zweifel angesagt

sollten die zweiflerinnen nicht besser aufgeben?

wie hoch ist die chance, sie "frei-willig" dahin zu kriegen, wo Dom sie haben will?
Zitat von *******osny:
Alpha MEMMCHEN.. nicht MÄNNCHEN *seufz*

😁😂🤣
@Iwan_ Grosny
Festgeschriebene Rituale sind etwas für Menschen die es nicht besser wissen (wollen)

Mit Deinem Beitrag gehe ich sonst konform, diesem Satz jedoch kann ich nicht beipflichten.

Er ist mir schlicht zu pauschal. Irgendwelche "Rituale" begleiten weitgehend das tägliche Leben eines jeden, warum dann nicht welche auch für BDSM.

Für manche Leute startet ein Festmahl mit einem Aperitif, für andere gehört ein Stück Käse zur dessen Vollendung und die dritten betrachten eine angemessene Kleidung für unabdingbar … .
Ohne dies können sie auch ein Tafeln genießen, es fehlt dann aber nicht unter der Rubrik "Festmahl".

Ich meine, es sollte strickt unterschieden werden, zwischen Ritualen, die einem gefallen, und welchen, die nur aufgesetzt sind.
@Quasselstrippe
Du quasselst zu viel...

Auch ein Problem. Nicht böse sein, aber das war nicht damit gemeint mit meiner Aussage.

(findet ihr Schreibfehler, behaltet sie für euch.)
*********rippe:
wie hoch ist die chance, sie "frei-willig" dahin zu kriegen, wo Dom sie haben will?

Es hängt lediglich davon ab, was Dom unter Dominanz versteht und wieviel Zeit und Aufwand er bereit ist, in die Beziehung zu investieren.
**zo Frau
1.526 Beiträge
Zitat von *********el_HH:
@*********rippe
Du quasselst zu viel...

Und das ist inwieweit ein Problem?
*nein*
Aber es ist so gar nicht von mir gemeint und stellt den Kontext völlig falsch dar. Das wurmt mich.
...dark
****ody Mann
13.346 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe meinen ersten SM-Clubbesuch einer zauberhaften, devoten Frau zu verdanken, mit der mich eine Freundschaft Plus verband. Sie ließ nicht locker, bis ich zustimmte, sie zu einem lockeren "Spielnachmittag" zu begleiten. Es war bis dahin manifestiert nicht Meins, weil ich mich in den ganzen Schilderungen des "Spielbetriebes" nicht wiederfand.

Ich kürze ab, wir gelangten in den Raum, der für Aktionen vorgesehen war; mit uns ein etwas älteres Pärchen, das bereits mit seiner "Prozedur" unter Beteiligung eines Strafbocks angefangen hatte. Es entsprach komplett dem Klischee eingespielter SMer, jedes Wort saß, hörte sich wie lange einstudiert an. Eine Weile sah ich wie gebannt zu, besann mich dann aber meiner Begleiterin und kam irgendwie regelrecht in einen Flow, spürte wieder meine Gier und tat das worauf ich Lust hatte, es mit ihr zu tun. Die Umgebung schien das ihrige beizutragen.

Später kamen wir an der Bar mit den beiden ins Gespräch. Liebenswürdige Leute, die zu Besuch in der Stadt waren. Wir verloren keine Worte über das miteinander Erlebte, obwohl sie, als sie fertig waren, noch einige Zeit als Zuschauer meiner kleinen "Performance" geblieben waren.

Mich erstaunte sehr, wie sie als Paar bei sich geblieben waren. Das war etwas, das sie nur mit sich hatten. Danach keine coolen Sprüche, einfach nur liebevolles Miteinander. So war mein Eindruck.

Ich habe auch oft unglaubliche Poser erlebt, die ihre Show einzig für's Publikum abzuziehen schienen. Da taten mir dir beteiligten Frauen leid, denn die waren beliebig austauschbar, nur Staffage einer Egoshow. Ist auch BDSM, vielleicht jedenfalls.

Diesen gemeinsamen Ort (Szene, Clubs etc.) für das alles kann man mögen oder nicht. Es gibt wohl Menschen, die diesen Raum für sich brauchen, andere lieben es intimer. Für mich sind die eigenen Vier Wände oder auch mal ein anderer verschwiegener Ort best place. Ich finde nur den besten Zugang gibt es immer über einen Menschen, dem man vertraut. Ich hatte dieses Glück.
**********97076 Frau
9.407 Beiträge
Als Neuling hatte ich das Gefühl, ich laufe in manchen Foren und auf manchen Websites in einen Urwald hinein: nur Dickicht, kein Weg, erst Recht kein Spnnenstrahl, der bis zum Boden durchdringt. Von mir selbst noch komplett verunsichert sollte ich mich hier zurechtfinden? Ich machte mehr Schritte zurück als nach vorne, habe mich mehrfach verlaufen. Bis ich erkannt habe: das sind alles nur Bäume, der Wald fing an sich zu lichten. Ich erkannte hohe und niedrige Bäume, gerade gewachsene und schiefe, manchmal schon sehr schräge Büsche.

Nur mit genug Selbstbewusstsein, genug Motivation, mich auf verschiedene Weisen und an unterschiedlichen Stellen zu informieren und der passenden Portion LMAA-Gefühl bei rauhen und teilweise beleidigenden Kommentaren bin ich da durch und bei mir angekommen.

Manches erschreckt, manches schreckt ab, anderes lässt zweifeln - an einem selbst und an der "BDSM Community" selbst (sofern es überhaupt eine homogene Gruppe gibt, was ich inzwischen verneinen möchte). Aber warum sollte ich an meinen Neigungen verzweifeln, warum sollte ich mich verbiegen? Ich bin nichts, was passend gemacht werden muss, ich brauche nur den für mich richtigen Feinschliff. Als ich das erkannt hatte, konnte ich mich in und mit meinen Neigungen entfalten.

Ich bin der Meinung, dass sowohl angehende Subs als auch Doms sehr viel Eigeninitiative und Selbstbewusstsein benötigen, um nicht im Meer der 1000 Meinungen unterzugehen. Rituale, vor allem diejenigen, die persönlich kicken und in der eigenen Fantasie einen Platz gefunden haben, können ein Anker sein: der Anker, nicht hilflos abzutreiben und der Anker, sich selbst besser zu verorten und zu sich selbst zu finden. Rituale, die man persönlich nicht mag oder gar als lächerlich oder überzogen empfindet, sollte man einfach ignorieren. Jeder darf und soll BDSM so leben, wie er oder sie es möchte.

*********rippe:
wie hoch ist die chance, sie "frei-willig" dahin zu kriegen, wo Dom sie haben will?

Das ist für mich der falsche Ansatz. Ich möchte nicht von jemandem anderen irgendwohin gebracht werden oder zu etwas überredet werden. Ich möchte tun, was in mir ist. Ich brauche nur jemanden, der das erkennt und schätzt und der es dann in die für uns beide passende Richtung lenkt und führt.

Denn was ist Führung, wie sie in Dominanz Ausdruck finden sollte? Führung holt Sub dort ab, wo sie oder er steht, fördert und fordert in dem zu Sub passenden Tempo und den zu Sub passenden Möglichkeiten, um so das für beide erstrebenswerte und angestrebte Ziel zu erreichen.

Und wenn zum gemeinsamen Weg hin zum gemeinsamen Ziel Rituale gehören, dann ist es gut und richtig so.
@neugierig...
Schön illustriert beschrieben und dem geschrieben kann ich nichts hinzufügen.
Das ist auch meine Meinung zu BDSM.
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