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Ritualisiertes BDSM, Abschreckend für Newbies?

. Wenn ich aber hin und wieder von Leuten lese, die jahrelang vorsichtig aus der Distanz die Sache betrachten und sich nicht nähern mögen, unterstelle ich der Selbstdarstellung von BDSM (getragen von erfahrenen Protagonisten) durchaus eine abschreckende Wirkung, auch wenn es anfangs meist nur die Sache zweier Menschen mit einem engen Bezug zueinander ist.

Also mir geht es tatsächlich so und ich habe für mich beschlossen, dass ich kein richtig aktiver Teil einer BDSM-Szene sein kann. Das liegt wohl auch daran, dass meine Fantasien keiner klassisch klaren BDSM-Rolle zuzuordnen sind und mich die Symbolik auch nicht triggert. Es gibt da einfach keine rechte Schublade für. Ich erwarte da aber auch keine Betüddelung oder dass es mir jemand einfacher macht. Aber verstehen möchte ich gern das BDSM anderer. Ich lese recht interessiert.

Wäre ich auf der Suche, würde ich mich wohl auch nicht mit jemandem treffen, der explizit BDSM mit mir sucht. Mich schreckt dann schon die Erwartungshaltung an mich ab (zumindest hab ich dafür hier schon zu viel gelesen). Ich hab da gleich im Kopf, ob ich alles richtig mache.

Ich versuche gemeinsame Fantasien mit meinem Partner auszuloten (die definitiv da sind) und ob nun das Schild BDSM draufklebt, das ja auch unendlich viele Strömungen umfasst, ist nicht wichtig.

Mir ging das mit den Peitschen, was hier beschrieben wurde, auch so (abschreckend). Mittlerweile hab ich verschiedene genutzt und konnte diese Hürde schon mal überwinden, aber eben nur in einer Liebesbeziehung mit viel Austausch zum Thema und ohne dass es sein muss. Ich finde es nicht schlimm, dass BDSMer Rituale haben, aber mich ziehen sie nicht an bzw. befremden mich. Und damit entfällt eine Identifikation mit BDSM zusätzlich.

Und nur für's Protokoll: ich hab SoG nicht gelesen.

Danke für den Thread!
Du sagst es...ich habe tatsächlich im Kopf, alles richtig machen zu wollen.

Dein Beitrag zeigt mir eine Alternative für mich....danke.
GNARF
Ich finde es nicht schlimm, dass BDSMer Rituale haben, aber mich ziehen sie nicht an bzw. befremden mich. Und damit entfällt eine Identifikation mit BDSM zusätzlich.

MANCHE.. nicht ALLE.. und wenn Du für dich selbst beschlossen hast keine zu brauchen bzw. haben zu wollen so stellt das auch kein Hinderniss dar.
Es wäre dann eventuell nicht die schlaueste Idee sich in so genannten "Zirkeln" umzuschauen oder krampfhaft bei allen anderen nach eben diesen Ritualen zu suchen (Du wirst sicher jede Meneg Dinge entdecken dei dich in genau DEM zu bestätigen scheinen) und um es noch einmal zu erwähnen, es gibt kein "richtiges" oder "falsches" BDSM, ergo kannst Du dir deien Sorge etwas nicht gleich richtig zu machen getrost hinter den Spiegel stecken und sie dort mürbe werden lassen.
*****din Mann
737 Beiträge
anmerkung
@ brody

kleine anmerkung zum thema "poser"
und deiner wahrnehmung hierzu.

es gibt einen, übrigens nicht kleinen, anteil von menschen mit exibitsionistischer ader.

und dann ist da noch die sache mit den vorführungen, sowohl auf aktiver als auch auf passiver seite gern genommenes kleines gimmik.

kann also durchaus sein da wollte sich niemand produzieren, das war ein spiel?

kommt öfters mal vor, dass beim bdsm nicht alles so ist wie es zu sein scheint. immer dran denken.

gruß Odin
...dark
****ody Mann
13.343 Beiträge
Themenersteller 
Oh, mit Ü50 und dem Beiwohnen von etlichen Spektakeln kennt man seine Pappenheimer. Man weiß, wer ein Poser ist. Nicht alles, was derb und empathielos ist, fällt unter Kink. Manches ist einfach auch nur derb und empathielos. Schon mal dran gedacht?

Mit Hochachtung
m.brody
*****din Mann
737 Beiträge
schon alles gesehen brody?

ich habe nur differenziert. klar gibt es poser, wie überall auf diesem planeten.

aber himmel arsch und zwirn, selbst wenn es 100 mal derb ist und 200 mal emphatielos zu sein scheint. und wenn es 300 mal nicht dein ding ist...........

ist es ganz genau das: nicht dein ding.

wenns dir nicht gefällt? schau weg.

bdsm ist eine privatsache, da ist jeder für sich selbst verantwortlich. wer sich ins getümmel begibt muss damit leben, dass keine kindermädchen vorgesehen sind. was total auf den keks geht sind die selbsternannten oberaufseher, die dann hinterm türchen lauern....
und erwachsenen menschen erzählen wollen was man darf und was nicht. solange die beteiligten das was sie tun so wollen wie sie es tun? ihre vollkommene privatsache.
man darf gerne eine meinung haben aber niemals urteilen.

nur um missverständnissen vorzubeugen. es geht um wertung und bewertung.
ich setze niemals menschliche fürsorgepflicht gegenüber jedem ausser kraft.

bdsm ist kein ampelgeregelter stadtverkehr. da gehts im rückwärstgang ohne licht im drift durch die geschlossene einbahnstraße........ und es geht keine sau was an.

habe die ehre

Odin
****Su Frau
1.291 Beiträge
@**zo ...
@****Su: Dann ist es aber doch eher der Umgangston, der andere abschreckt, als die Rituale?
Du erwähnst auch, dass die Vielzahl (und Kontroverse zueinander) der unterschiedlichen Ansichten zum BDSM im Forum zur Verunsicherung und damit Abschreckung von Neulingen beiträgt. Wäre es dann für die Neulinge nicht einfacher, wenn BDSM stärker ritualisiert und damit gleichgerichtet(er) wäre?

Nur bedingt! Denn so wunderbar sinnlich, tiefgreifend es manche auch für sich empfinden, so müssen es beide Seiten auch wollen, um es lustbringend für sich zelebrieren und ihre Erfüllung dabei empfinden zu können, wodurch sie ihre Sessions stets zu etwas Besonderem machen.

Ein gleichgerichtet ritualisiertes BDSM würde mich persönlich aber in die Zwangslage bringen, mich selbst unterwerfen zu müssen und das will und kann ich nicht, weil ich nunmal ich bin! *g*

Der Foren-Umgangston spielt für mich ebenso eine absolut entscheidende Rolle, ob und wie ich mich einem Thema annähern kann/möchte. Spüre ich dabei auch nur im Geringsten eine Art (unterschwellige) Doktrin, die mir indirekt übergestülpt werden soll und der ich mich womöglich noch anzupassen habe, sträubt sich alles in mir und ich ziehe mich zurück. Das weiß/kenne ich von kleinauf von mir, daher bin ich ungeeignet für diverse Veranstaltungen, wo es hauptsächlich nur ums Sehen und Gesehen werden geht bzw. um das Präsentieren des eigenen Selbst, denn Rollenspiele erleb(t)e ich in meinem Job tagtäglich und das ist wortwörtlich zu nehmen. *zwinker*

Daher würde ich mir z.B. beim Dresscode wie in einer Rolle bzw. mich verkleidet/unecht fühlen. Gleichfalls ungeeignet bin ich für Stammtische, obwohl ich kommunikativ bin, aber keinen Drang verspüre, mich einer Stammtisch-Gruppen anzuschließen, da ich zu sehr Individualistin bin, um mich im RL gruppendynamisch irgendwo einbringen zu wollen, nur weil dort evtl. zwei Menschen sind, von denen ich mich angezogen fühle, während mir andere unwichtig sind und ich auf diversen Smaltalk gern verzichte, da mein Sozialleben damit wahrlich mehr als ausgefüllt ist.

Bitte nicht falsch verstehen, ich spreche von mir, wohlwissend, dass BDSM-Events/Stammtische für viele absolut erfüllend bzw. die BDSM-Offenbarung sind, um sich frei entfalten zu können. *g*

Mein Weg war ein anderer und erst dieser 10minütige Neugiermoment, der von beiden Seiten aus einer offenen Kommunikation samt nachfolgender Spontanreaktion entstand, offenbarte mir, was mir fehlte, was ich wirklich will, worauf mir klar wurde, das DS für mich nur eine untergeordnete Rolle spielt, aber SM für mich auch ohne Machtgefälle stets enorme Lustgefühle auslösen kann.

Was ich mir für den besseren Austausch in den Foren wünsche, wäre mehr Einfühlungsvermögen bzgl. der jeweiligen Belange Einzelner und zwar völlig unabhängig ihrer Neigung! Denn nicht nur weibliche Subs haben Redebedarf, auch männliche Subs, gleichfalls dom/sad Personen, die Input und/oder Starthilfe benötigen, um zu den Doms/Tops/Subs/Bottoms zu werden, die sie sind. ...
Einer bedingt stets den anderen, also sollte es doch eigentlich nicht das grundlegende Problem sein, Probleme mit der Selbstfindung je nach Neigung gleichwertig anzugehen bzw. auszuwerten?*nixweiss*
...dark
****ody Mann
13.343 Beiträge
Themenersteller 
Ich schätze mal, dass Du dieses nächtliche Rückwärtsfahren ohne Licht bei ausgeschalteten Ampeln mehr als Beschreibung Deiner persönlichen SM-Präferenzen verstanden wissen willst. Als allgemeingültig für das ganze Neigungsfeld akzeptiere ich das nicht.

Ich glaube jedenfalls, Du bist da zwei-, dreimal im Kreisverkehr falsch abgebogen und in einem anderen Threadthema gelandet. Hier schildern nämlich die meisten mehr oder weniger ihre eigenen Eindrücke. Werten und Bewerten (meins oder nicht meins, geht, geht gar nicht) gehört bei den übrigen Menschen zur Reflektion der Umwelt dazu.

Um die von Dir angesprochene Privatsache BDSM geht es in diesem Thread auch gar nicht. Lies es in Ruhe nach, es geht um die Außenwirkung einer (sexuellen) Neigungslinie auf interessierte Menschen.

Uninteressant finde ich Deine Beiträge dennoch nicht und danke dafür!
...dark
****ody Mann
13.343 Beiträge
Themenersteller 
Sorry, das hat sich wohl überschnitten und bezog sich auf die Ausführungen von @*****din
🐇
@*****sei wie ist denn das für Dich, was ist es, das Du suchst bei Stammtischen, in Threads u.a.? Sind es praktische Tipps, also wie Du fesselst z.B., welche Materialien Du verwendest oder ist es ein Austausch darüber, wie Du seelisch, mental verarbeitest, was Dir begegnet, was vielleicht auch Dich verändert, ob Du moralische Grenzen setzen möchtest für Dich und wenn ja wo?

Also, nicht, dass ich Dir irgendwelche Fragen beantworten könnte, ich bin ja nicht mal Anfänger, ich bin leicht Interessierte, die mal so ein bisschen rumgespielt hat, aber ich frage mich (belehrt mich eines Besseren, anwesende BDSM'ler), "mach doch einfach"! Also, klar, Bondage sollte man wohl nur unter fachkundiger Anleitung erlernen und über sichere Materialen sollte man sich vorab informieren (geht aber doch sicher auch mit Lesen, ohne Diskussion?!), aber ist es unverantwortlich einfach so "zu machen"? Ohne Gruppe, Forum, wie auch immer?

Denn, ich muss sagen: japp *ja* vieles schreckt mich als Interessierte ab und ich empfand die (wirklich sehr harmlose) Spielerei die ich hatte wohl deshalb als so extrem entspannend, weil mein männlicher "Gegenpart" ebenso null Ahnung hatte. Dieses zwanglose Entwickeln, z.B. unseres eigenen Code-Systems fand ich irre entspannend. Toll dass ihn Herr/Meister ebenso befremdete wie mich und als ich sagte, dass ich es seltsam finde mich für Schläge zu bedanken und vor allem, dass ich mich so nicht auf den Schmerz konzentrieren kann, was einfach schöner für mich ist, haben wir eine eigene Lösung gefunden und sie hat uns beiden viel besser gefallen. Das hat glaube ich nur deshalb so gut geklappt, weil wir beide auf dem gleichen Level, also Null waren.

Vielleicht sehe ich das Problem aber auch nicht richtig, weil das bei mir nur eine winzige Spielerei war und ich diese als sehr befreiend empfand und für mich da diesbezüglich kein Bedarf des Austausches nötig war, das war eher VORHER so, weil ich mich jahrelang mit der Frage WARUM beschäftigte, warum habe ich als unentspannte Emanze so devote Gedanken und so heftige Phantasien?
Also, ich will da jetzt kein Problem kleinreden, vielleicht übersehe ich als lediglich Interessierte entscheidendes, aber mein spontaner Gedanke ist einfach:
"Mach doch!"


Also, mich schreckt schon einiges ab oder sagen wir besser: erzeugt in mir den Wunsch nach Distanz, es sind die Rituale, es ist die Sprache, es ist doch das eine oder andere mehr. Eigentlich fängt es an, wenn etwas gesagt wird, wie 'es gibt kein BDSM, es gibt nur mein BDSM'. Trifft das nicht z.B. exakt so auch auf Sex zu? Es gibt nicht Sex, es gibt nur meinen Sex, auf mich und meine Partner abgestimmt. Obwohl das mit Sicherheit exakt wie bei BDSM genauso zutreffend ist, sagt es keiner. Das erzeugt in mir eine Wahrnehmung der bewussten Abgrenzung, dem Beimessen einer höheren Bewertung von BDSM als Sex (ohne BDSM) und das erzeugt einfach etwas Unwillen in mir.
Das ist jetzt übrigens keine Aufforderung das zu ändern, es soll ja SO sein, dass Ihr Euch in Eurer Community wohl fühlt, ich beantworte nur die Threadfrage *g* .
Zitat von ****re:
🐇
@*****sei wie ist denn das für Dich, was ist es, das Du suchst bei Stammtischen, in Threads u.a.? Sind es praktische Tipps, also wie Du fesselst z.B., welche Materialien Du verwendest oder ist es ein Austausch darüber, wie Du seelisch, mental verarbeitest, was Dir begegnet, was vielleicht auch Dich verändert, ob Du moralische Grenzen setzen möchtest für Dich und wenn ja wo?

.

Zur Zeit beschäftigt mich meine seelisch-mentale Veränderung und damit verbundene Befreiung sowie Krisen.

Das war in meiner Jugend, als ich den Sex entdeckte, nicht anders. Da redete ich mit Freundinnen. Auch heute noch.

Aber über BDSM kann ich nicht gut mit ihnen reden. Sie verstehen es nicht.
*****tto Mann
3.695 Beiträge
Doch wie sehr schreckt diese Ritualisierung in SM und D/S, die in vielem anderem (Devotionalien, Kleidung, Rollenfestlegungen, Titulierungen, Verhaltenskodizes) ebenfalls seinen Ausdruck findet, Leute eher ab, die sich für devoten, dominanten, sadistischen oder masochistischen Austausch auf sexueller Ebene interessieren, denen der Bezug zu einem philosophischen, subkulturellen Überbau aber nicht gefällt.

Meiner Meinung nach schreckt es die Meisten ab.
Diese Ansicht werden jene verstehen bei denen sich die Anfänge ihres BDSM wie bei mir in einer Beziehung entwickelt haben, ganz direkt durch emotionale Wechselwirkung. Die sich so haben entwickeln können zu dem was sie heute sind. Die das Glück hatten sich vortasten zu können, ohne auf anderen Wegen speziell auf die Suche nach einem unbekannten Partner mit entsprechender Neigung zu gehen.

Vor dieser eigenen Entwicklung wirkt beinahe jede Darstellung von BDSM auf viele realitätsfremd, ein durchgeknalltes Spektakel von verrückten und perversen. Wie Schauspielerei bei der Leute in Rollen hineingewachsen sind und sich selbst dabei verloren haben.

Ich habe hier viele dabei beobachtet wie sie kamen und wieder gingen und noch sehr viel mehr werden als stille Beobachter mitlesen und kein Profil anlegen, weil sie sich in all dem nicht wiederfinden.

Auch die Aussage daß jeder sein eigenes BDSM lebt hilft nicht wirklich weil man das ja nun mal nicht allein praktiziert und künftige Partner Erwartungshaltungen haben werden.

Bei einem Gang ans Buffet ist es einfach, man nimmt sich was man kennt und einem schmeckt, ist weder erschrocken noch angeekelt von dem was auf dem Teller daneben angeboten wird und mal was von den anderen Speisen zu probieren ist eine deutlich geringere Hürde, verglichen mit dem Ausprobieren sexueller Praktiken oder BDSM.

Für viele ist die Angst dadurch jemand zu werden der man nicht sein will größer als die Verlockung.
********chaf Mann
7.934 Beiträge
JOY-Angels 
******lla:
Ich hab da gleich im Kopf, ob ich alles richtig mache.

Dazu fällt mir sofort der Satz ein:

Beim Falschen kannst du nichts richtig machen und beim Richtigen nichts falsch.

In seiner Absolutheit mag das vielleicht nicht immer zutreffen, die grobe Richtung stimmt aber. Es kann ja passieren, dass er ein Ritual vorschlägt, das du spontan ebenfalls sofort magst, es sich für dich "richtig" anfühlt. Und damit ist es dann ja auch sogleich nicht mehr falsch.

Wenn er zum Beispiel, wenn es los geht, sehr zärtlich mit dir zuerst ist, sich dir nähert, dich sanft küsst, seine Hand in deinen Nacken legt, ihn berührt, du dort möglicherweise sehr erogen bist und schon deswegen ins Schnurren kommst und er dich mit der Hand im Nacken sanft nach unten drückt, du dann bereits schon so angeregt bist von ihm, dass du gerne für ihn auf die Knie gehst ...

... dann ist dieses "auf die Knie!" nicht einmal ausgesprochen worden, und dennoch hast du dieses Klischee (genannt "Sub kniet vor Dom nieder") in diesem Moment erfüllt. Ganz organisch, aus dem Moment heraus.
Und, ganz wichtig: Es kam gar nicht erst der Gedanke auf, ob du "alles richtig" machst. Es ist ein Gefühl, kein Gedanke mehr. Fühlt es sich gut an, runter zu gehen? Dann tust du es einfach. Und weißt, da er dich ja selbst dort hin gebracht hat, dass er es auch genau so haben wollte.

Beim BDSM ist, finde ich, der beste Weg jener, keine Angst zu haben etwas falsch zu machen, sondern sich drauf freuen, die Welt gemeinsam zu entdecken, sich darauf zu freuen, etwas richtig zu machen.
Im Arbeits- und Alltagsleben haben wir schon Anforderungen genug, "nichts falsch machen" zu dürfen.
Mir gefällt der Satz: die Angst jemand zu werden, der man nicht sein möchte.


Trifft bei mir 100% zu.
Zitat von ********chaf:
******lla:
Ich hab da gleich im Kopf, ob ich alles richtig mache.

Dazu fällt mir sofort der Satz ein:

Beim Falschen kannst du nichts richtig machen und beim Richtigen nichts falsch.

In seiner Absolutheit mag das vielleicht nicht immer zutreffen, die grobe Richtung stimmt aber. Es kann ja passieren, dass er ein Ritual vorschlägt, das du spontan ebenfalls sofort magst, es sich für dich "richtig" anfühlt. Und damit ist es dann ja auch sogleich nicht mehr falsch.

Wenn er zum Beispiel, wenn es los geht, sehr zärtlich mit dir zuerst ist, sich dir nähert, dich sanft küsst, seine Hand in deinen Nacken legt, ihn berührt, du dort möglicherweise sehr erogen bist und schon deswegen ins Schnurren kommst und er dich mit der Hand im Nacken sanft nach unten drückt, du dann bereits schon so angeregt bist von ihm, dass du gerne für ihn auf die Knie gehst ...

... dann ist dieses "auf die Knie!" nicht einmal ausgesprochen worden, und dennoch hast du dieses Klischee (genannt "Sub kniet vor Dom nieder") in diesem Moment erfüllt. Ganz organisch, aus dem Moment heraus.
Und, ganz wichtig: Es kam gar nicht erst der Gedanke auf, ob du "alles richtig" machst. Es ist ein Gefühl, kein Gedanke mehr. Fühlt es sich gut an, runter zu gehen? Dann tust du es einfach. Und weißt, da er dich ja selbst dort hin gebracht hat, dass er es auch genau so haben wollte.

Beim BDSM ist, finde ich, der beste Weg jener, keine Angst zu haben etwas falsch zu machen, sondern sich drauf freuen, die Welt gemeinsam zu entdecken, sich darauf zu freuen, etwas richtig zu machen.
Im Arbeits- und Alltagsleben haben wir schon Anforderungen genug, "nichts falsch machen" zu dürfen.

Als Führende ist das aber eben nicht so einfach, weil da noch die Verantwortung für den Anderen mitspielt.

Da kann ich sehr wohl viel falsch machen. Und habe ich auch schon.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Mir gefällt der Satz: die Angst jemand zu werden, der man nicht sein möchte.


Trifft bei mir 100% zu.

ja, Du hast recht!

ist bei mir auch hängen geblieben - wollte aber nicht darüber weiter nachdenken...

irgendwie bin ich mit meinem swinger-fetisch schon eine, die ich nicht so gerne bin...

jetzt hast Du mich wieder erinnert... *cool*
Eben las ich in einem anderen Thread, indem es um das Erkennen der eigenen Dominanz geht, und mir wurde klar, was mich zutiefst verstört.

Der Mythos, der um einen dominanten Menschen gewebt wird:

• entweder man ist dominant oder nicht
• man muss nur einfach machen
• man weiß was zu tun ist
• es gibt keine Unsicherheiten und Ängste und Schwächen

Ich glaube, dieser Mythos ist unwahr...wird aber gebraucht. Aber wozu?

Ich war verstört, weil ich darin nicht gespiegelt werde.

Mögen dominante Doms nicht über ihre Gefühlslagen sprechen? Haben Sie Angst?




-
****al Mann
3.038 Beiträge
Toll dass ihn Herr/Meister ebenso befremdete wie mich und als ich sagte, dass ich es seltsam finde mich für Schläge zu bedanken und vor allem, dass ich mich so nicht auf den Schmerz konzentrieren kann, was einfach schöner für mich ist, haben wir eine eigene Lösung gefunden und sie hat uns beiden viel besser gefallen.

Sorry, wenn ich gerade diesen Punkt mal rausgreife, aber dieses "... elf ... danke Herr ... zwölf ... danke Herr ... dreizehn ..." kommt mir persönlich weitaus mehr in den vielen Amateur-Porno-Clips zum Thema unter (und vermutlich auch oft in Geschichten und im Studio-Umfeld) als daß ich es wirklich ständig bei anderen spielenden Paaren auf Parties bemerken würde.
An der Stelle wird dann halt bei "Ritualen aus der Szene" alles Mögliche subsumiert, was man irgendwo schon mal gesehen oder gelesen hat und was dann als persönlich unpassend in Erinnerung geblieben ist. Ohne daß "die Szene" an dieser Art von Außenwirkung viel ändern kann, wenn zudem noch "Sei einfach du selbst dabei!" als unzureichend empfunden wird.

Das hat glaube ich nur deshalb so gut geklappt, weil wir beide auf dem gleichen Level, also Null waren.

Oder wenn beide Personen fähig sind, einander auch zu sagen, daß bestimmte Einzelheiten abtörnen. Das tut nicht weh. *cool*

Also, ich will da jetzt kein Problem kleinreden, vielleicht übersehe ich als lediglich Interessierte entscheidendes, aber mein spontaner Gedanke ist einfach:
"Mach doch!"

Yep. Macht doch!
(Zumindest bei den Sachen angefangen, bei denen nach etwas Nachdenken nicht viel schief gehen kann.)
*****tto:
Für viele ist die Angst dadurch jemand zu werden der man nicht sein will größer als die Verlockung.

Ich denke, es ist viel mehr die Angst davor, sich irgendwann eingestehen zu müssen, dass man so ist.
So kommen dann Wort-Kreationen zustande, wie Reaktionsfetischist anstatt von Sadist.
Zitat von ***61:
*****tto:
Für viele ist die Angst dadurch jemand zu werden der man nicht sein will größer als die Verlockung.

Ich denke, es ist viel mehr die Angst davor, sich irgendwann eingestehen zu müssen, dass man so ist.
So kommen dann Wort-Kreationen zustande, wie Reaktionsfetischist anstatt von Sadist.

Das spielt sicher eine Rolle. Ich finde schon schwierig, mir einzugestehen, ein Machtgefälle geil zu finden.

Aber es ist für mich ein Unterschied, ob ich Schmerzen verabreichen, weil es mich geil macht, oder ob ich es einfach mache, weil ich es kann. In Sinne des Machtgefälles.

Der Schmerz als solches gibt mir nämlich nichts.

Aber wenn ich kurz mal auf den Po haue, und mein Gegenüber reagiert...dann passiert in mir etwas.
*****tto:
Meiner Meinung nach schreckt es die Meisten ab.
Diese Ansicht werden jene verstehen bei denen sich die Anfänge ihres BDSM wie bei mir in einer Beziehung entwickelt haben, ganz direkt durch emotionale Wechselwirkung.

Die Frage hierbei ist:
Welche "Meisten"?
Woran machst Du das fest? Nur daran, daß es Dich abgeschreckt hat?

Ich hatte meine ersten Fantasien in Richtung BDSM bereits mit 9 Jahren (also aus mir heraus) und nein, mich hat die Ritualisierung nicht abgeschreckt, im Gegenteil, mich hat sie immer fasziniert.

Meinem Empfinden nach schreckt die Ritualisierung vor allem diejenigen ab, die damit nichts anfangen können. Einfach, weil sie den Eindruck haben, BDSMler seien eine geschlossene Gruppe mit merkwürdigen Begriffen und Ritualen, die niemanden bei sich haben möchten, der nicht genauso denkt.
Was natürlich nicht stimmt (obwohl es durchaus BDSMler gibt, die genauso leben und das auch nach außen kundtun).
Aber sind das wirklich die "meisten"?
****len Frau
77 Beiträge
Jeder muss gucken
Secretary war lange Zeit mein Anker in diese fremde Welt, von der ich nichts wusste, und ich begriff einfach nicht, was der Film für mich wirklich bedeutete.
Seit meinem Wieder-Einstieg in meine Sexualität und der Anmeldung im JC konnte ich mich dem BDSM-Bereich vorsichtig nähern. Selbstreflektion und -bewusstsein waren wichtige Elemente, mit den unglaublich vielen Informationen zum Thema klar zu kommen.
Mit meiner neugierigen und lass-alle-wie-sie-sind Haltung schreckte mich nichts ab.
Ich pulte die für mich stimmigen Informationen heraus und verarbeite sie in meinem Tempo.
Ist tatsächlich wie beim Buffet, nicht alles schmeckt und in manches könnt ich mich reinlegen. Und dem Nachbarn geht es anders herum.

Auf meinem ersten Spieleabend im Oktober traf ich eine Sub, der ich meine naiven Neulings-Fragen hätte stellen können, aber ich traute mich nicht.
Wenn ich sie heute treffe, brauch ich nichts mehr fragen, weil mir klar geworden ist, ich kann nur selbst und mit meinem Herrn für die Ausgestaltung unseres BDSM sorgen und andere Meinungen sind dabei unwichtig. Dennoch kann der JC mit seinen Foren und Gruppen super sein, um offene Fragen zu klären oder eben auch nur Anregungen zu finden.

Nach vier Monaten in einer Spielbeziehung „arbeiten“ wir inzwischen eher nachlässig an den Verschiebungen und Neuentdeckungen weiterer Grenzen. Es ist entspannt spannend. Mehr brauche ich nicht.
...dark
****ody Mann
13.343 Beiträge
Themenersteller 
"Aber sind das wirklich die "meisten"?"

@*******erd6 Das ist m.E. eine der Kernfragen.

Welche Tendenz des Auslebens prägt das Bild, welches wir bewusst oder unbewusst aufnehmen und wie sehr deckt es sich mit den eigenen Vorstellungen.
Ja, wer einen Partner oder Spielpartber hat ist gut dran.


Mir kommen immer mehr Dinge hoch, die mich ausbremsen.

Das sind Aussagen wue:
• Dom hat während der Session immer den Überblick
• Dom weiß wie Sub tickt


Es ist oft auch das kernige Forumauftreten von Femdoms und Doms, indem ich mich gar nicht wiederfinde.

Wie also orientieren wenn kein Partner vorhanden ist, der hilft? Wie durch den Wust an Mythen und Märchen hindurchfinden?

Tatsächlich tut sich mir ein Weg auf: inzwischen sind persönliche Gesprächskontakte da.

Und ich lerne, mehr Mut aufzubringen, meine ureigene Form der Dominanz zu finden.

Und die Beispiele, wie andere es Leben, nicht als Gesetz zu nehmen.

Ihr seht, dieser Thread hat mich weiter gebracht.

Dank an Euch!

😘😘😘😘😘😘😘😘
*****sei:
Aber es ist für mich ein Unterschied, ob ich Schmerzen verabreichen, weil es mich geil macht, oder ob ich es einfach mache, weil ich es kann. In Sinne des Machtgefälles.

Ich meine, an der Stelle sollte unterschieden werden, zwischen einem ritualisierten Zufügen von Schmerzen, sprich Bestrafung im Rahmen vom DS, und einer reinen SM-Session.

Es ist aber ein etwas komplexes Thema, denn ich konnte schon des Öfteren feststellen, dass Masochismus nur im Rahmen von DS ausgelebt werden konnte.
Eine besondere Form vom Masochismus, der eher psychischer Natur ist, im Gegensatz zum reinen SM, der physisch geprägt ist.
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