Ich hab jetzt nicht alles gelesen, da sich vieles auf den ersten Seiten sich schnell auf eine Anfängerin eingeschossen hat.
Ich bin jetzt nun keine absolute Anfängerin mehr, kenne inzwischen, vieles um, zumindest theoretisch zu wissen, was gemeint ist, z.B. Tunnelspiele, Rackpraktiken, SSC, Metakonsens..., mein Einstieg war jedoch genau an den klassischen Ritualen geweckt (Halsband, hinknien, Unterwerfen, er sagt was er will, tut was er will), dem führen und geführt werden, dem unterstellten Bedeutungen DOM und sub... zu dem meiner Neugier.
Ich wollte das geführt werden, das ausliefern, das zulassen, dass etwas gemacht wird, dem ich, zumindest augenscheinlich, mich nicht wiedersetzen, nicht abbrechen kann.
Ich hielt lange daran fest, hab mich diesem geführt werden, diesem Dom gibt den Ton an, Dom signalisiert, wenn eine Session anfängt, hingegeben. Es ging gut, ich lernte verschiedenes über mich selbst, entdeckte, dass ich neugierig auf mehr war, beschäftigte intensiver mit der Rolle als Sub... und war wie vor den Kopf geschlagen, als mein damaliger Dom (eine Spielbeziehung/Fernbeziehung, regelmässige Treffen aller zwei Wochen) meinte, es könnte ja mal mehr von mir kommen, ich könnte ja mal selbst anfangen, die Initiative ergreifen....
Wie jetzt sub darf Dom so ohne weiteres anfangen zu kraulen, anfassen, beginnen ihn auszuziehen... ja warum wurde das denn nie kommuniziert?...
Und vorallem will ich das überhaupt? Will ich mich auf dieses eine BDSM einlassen? Im Endeffekt fühlte sich das ganze eher an wie eine Beziehung, jedoch stelle ich an eine Beziehung ganz andere Ansprüche, z.b. jederzeit greifbar füreinander da zu sein.
Für mich ist dieses Beziehungsgedöns, damals, wie heute abschreckend, dieses "richtiges BDSM geht nur mit dem EINEN". Wie denn, wenn BDSM so vielfältig und individuell ist?
Das ist wie mit dem "normalen Sex", mit jedem macht man das gleiche, aber dennoch ist es mit den ausgewählten Partnern immer anders... so empfinde ich das.
Im BDSM- Kontext ist es für mich genauso... wer mich anspricht, Wirkung auf mich hat, der hat meine Neugier geweckt, ich möchte dann fühlen, wie er das macht, welchen Rhythmus er beim spanking hat, welche Gefühle und Erwartungen er in mir auslöst, welche Praktiken er anwendet und, wenn ich die schon kenne, wie er sie anwendet...
Das ist für mich die Vielfalt, das zeichnet für mich ein kennenlernen der Szene aus. Das zeichnet für mich aus, zu erleben, was alle fordern, die Vielfalt die Akzeptanz / Toleranz, dass jeder "sein BDSM" auslebt und es auch berechtigt ist.
Für mich ist dieses "geht nur mit den Einen", da zu einseitig, denn der Eine hat vielleicht kein Interesse an den Praktiken, die ich zwar theoretisch kenne, aber noch nie erlebt hab, oder lehnt sie gar ab.
Ich habe derzeit verschiedene Spielpartner und immer mal Gelegenheit, verschiedene Praktiken von anderen selbst zu erleben, ich geniesse das sehr, auch die negativen Erfahrungen, denn auch daraus hab ich was gelernt.
Natürlich ist es schön, regelmäßig weiter zu kommen, auf zu bauen auf dem was schon beim letzen Mal endgeil war, so hab ich mit dem, der mich das allerste Mal bespielt hat, der erste, den ich überhaupt traff hier über Joy, auch heute noch Treffen und genieße sie sehr, will sie auch nicht missen und lasse sie mir auch nicht nehmen.
Schon garnicht von jemanden, der daher kommt, "ich DOM, du devot, tu was Ich will".
Manch ein Anschreiben ist einfach nur, wie von anderen Männern, "Hey hier bin ich" Nur mit der Steigerung "Ich Dom (also besonders) nun gehorche".
Das schreckt ab, die Vermittlung es ist nur dann "mein BDSM", wenn ich den "Einen" hab und gleichzeitig die Vielfalt, das viele neues, das viele was sich entwickelt, was man erst mal kennenlernen muss, um zu entscheiden, ist das meins, kickt mich das...
Wenn ich mich auf den "Einen" festlege, schiesse ich mich dann nicht auf ihn ein? Wenn er sagt, das läuft dann... "Horrorszenario".... und das ist kein BDSM... wie er es will... kann ich das entscheiden, wenn ich das nie ausprobiert hab, sondern ablehne, weil er mir ( Neuling, Newbie, Anfänger) sagt, was gut ist und was nicht?
Wenn es seinen Wünschen für mich widerspricht, wenn sogar die Angst mitschwingt, dadurch seine eigene Sicht und seine Dominanz infrage gestellt werden könnte.
Dieses festgefahrene und dennoch so als offen und individuell propagierte... das schreckt, diejenigen ab, die die Praktiken kennenlernen wollen, die die Vielfalt erleben wollen.