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Ritualisiertes BDSM, Abschreckend für Newbies?

Fingerfertig
****ody Mann
13.308 Beiträge
Themenersteller 
Ritualisiertes BDSM, Abschreckend für Newbies?
"Knie nieder!"

Ich möchte nicht wissen, wie oft ein BDSMiges Liebesspiel, eine Session oder wie auch immer man das nennen mag, mit dieser Aufforderung den Anfang hat. Sinngemäß habe ich das auch schon verwendet. Doch wie sehr schreckt diese Ritualisierung in SM und D/S, die in vielem anderem (Devotionalien, Kleidung, Rollenfestlegungen, Titulierungen, Verhaltenskodizes) ebenfalls seinen Ausdruck findet, Leute eher ab, die sich für devoten, dominanten, sadistischen oder masochistischen Austausch auf sexueller Ebene interessieren, denen der Bezug zu einem philosophischen, subkulturellen Überbau aber nicht gefällt.

Ich meine, man kann schon leicht den Eindruck haben, dass es sich um eine geschlossene Gemeinde handelt, da wo BDSMer sich als Gemeinschaft verstehen und eigene Begrifflichkeiten, eigene Sprachregeln praktizieren. Mit meiner gelebten Erfahrung kann ich damit umgehen und selbst entscheiden, wie sehr ich mich bspw. beim Besuch von einschlägigen Veranstaltungen daran beteilige oder komplett mein eigenes Ding mache. Nur was, wenn ich neu, erst ein wenig "angefixt" bin, vielleicht Spanking und mehr erstmal nicht oder nur ein bisschen Fesseln probieren mag? Stehe ich da nicht vor einem riesigen Tor mit der Aufschrift "Vorsicht! Umkehr nicht möglich. Betreten auf eigene Gefahr"?

Als ich vor vielen Jahren von BDSM-Partys hörte und mir geschildert wurde, was da teilweise so abläuft, war mein Interesse am "Szeneleben" auf Null gesunken. Und die vermittelten Vorstellungen, wie ein dominanter Mann sich (allgemeingültig nahm ich an) zu verhalten hat, sahen nach einem Korsett aus, das ich nicht anziehen mochte. Ich blieb aber dran und traf glücklicherweise Menschen, die überhaupt nicht dogmatisch waren. Wenn ich aber hin und wieder von Leuten lese, die jahrelang vorsichtig aus der Distanz die Sache betrachten und sich nicht nähern mögen, unterstelle ich der Selbstdarstellung von BDSM (getragen von erfahrenen Protagonisten) durchaus eine abschreckende Wirkung, auch wenn es anfangs meist nur die Sache zweier Menschen mit einem engen Bezug zueinander ist.

Mich interessiert, wie es Euch damit geht. Abschreckung oder vielleicht sogar besonderer Reiz, zu etwas Nichtalltäglichem zu gehören, mit speziellem Blick auf Eure Anfänge?
Buh,

also wir finden es besonders toll zu den Menschen zu gehören die nicht Altäglich sind ,sonder jeder auf seine eigene art und weiße besonders egal ob nun Dom oder Sub.
Abgeschreckt hat es uns eigentlich so gar nicht den wie schon erwähnt das außergewöhnlich sein ist doch gerade das tolle.

Allerdings sind wir noch am Anfang und hoffen weiterhin so tolle Menschen zu treffen, die genauso sind wie wir.
*******dor Mann
6.046 Beiträge
@EP
Beides. Der Empfänger macht die Nachricht.

Ungünstig finde ich nur, wenn durch Ritualisierung mittelfristig die Entwicklung des eigenen Stils behindert oder gar verhindert wird.
**********esign Mann
2.938 Beiträge
Man muss es bei Anfängern nicht übertreiben.
Andererseits gibt es überall Rituale.

Wenn man zum Kampfsport geht und sich dort verbeugt, wenn man die Halle betritt / verlässt, vor und nach der Trainingsstunde und bei jedem neuen Partner ... das ist für Neulinge möglicherweise auch komisch, aber da regt sich niemand drüber auf. Das gehört einfach dazu ...

Wieso ist es dann komisch, wenn man sich im BDSM auf ein Ritual (Klassiker: hinknieen, Halsband anlegen lassen) einigt, um den Alltag hinter sich zu lassen?
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ****ody:

Mich interessiert, wie es Euch damit geht. Abschreckung oder vielleicht sogar besonderer Reiz, zu etwas Nichtalltäglichem zu gehören, mit speziellem Blick auf Eure Anfänge?

Den Reiz des "Elitären" hat es für mich nie gegeben. Am Anfang nicht und erst recht nicht nach der gefühlt hundertsten "Du bist ja auch nur wieder so eine BDSM Tussi"-Mail. Der Reiz für mich ist das Ausloten und Ausleben meiner Sexualität, nicht unbedingt ein vermeintliches Gemeinschaftsgefühl. Das kann zwar schön sein, wenn man weiß "Hey, die verstehen mich, die wissen, was ich meine", aber es ist nicht das, was mich primär reizt. Ich verstehe die Community eher als einen Pool des Wissens und der Erfahrung, aus der ich für mich schöpfen kann.

Ganz am Anfang war für mich abschreckend, was ein paar unter Devotion verstehen. Es hat mich viel Zeit und den Aufbau eines großen Selbstbewusstseins gekostet, nicht zu allem Ja und Amen zu sagen, nur um nicht direkt als "Wunschzettelsub" betitelt zu werden, weil ich es wage, nicht vor jedem, der mich mit dominanter Absicht kontaktiert, in den Staub zu kriechen. Das klingt jetzt sehr überspitzt, ist aber tatsächlich so geschehen. Jedes Aufblitzen einer eigenen Meinung, jedes Kommunizieren von Unbehagen oder Grenzen wurde mit "Ich dachte, du wärst devot" kommentiert. Ich habe dann zu Anfang meine devote Neigung im Profil lange Zeit nicht mehr angegeben.

Und ja, ich gebe zu, dass es für mich am Anfang abschreckend war, wie viel "Leistung" anscheinend von mir verlangt wird, wie viele Regeln ich einzuhalten habe und wie oft ich den Satz gelesen/gehört habe "Nun ja, das gehört sich halt so." Ich war damit sehr überfordert und eine Weile sogar ein bisschen verzweifelt, weil ich dachte, wenn ich bei all diesen Regeln und Ritualen nicht mitmache, wird mir diese Welt verschlossen bleiben.

Ich bin erst später Gott sei Dank über diverse Gruppen gestolpert, in denen ich lesen durfte, dass ich aus diesem "Regelwerk" ausbrechen darf (dass es eigentlich nichtmal existiert) und BDSM so leben darf, dass es mich glücklich macht, egal was andere davon halten. Und ich darf das, was ich mache, trotzdem BDSM nennen, selbst wenn andere das vielleicht anders sehen. Ich habe dadurch auch gemerkt, dass ich mit gewissen Strömungen innerhalb der BDSM-Community überhaupt nicht kompatibel bin und es gibt Schlüsselworte (wie zum Beispiel "Oldschool"), die mich weiterhin abschrecken.

Persönlich habe ich für mich gemerkt, dass ich detaillierte Regelwerke und Rituale eher als störend empfinde. Zu Anfang vor allem absolut überfordernd. Ich hatte einen Dom, bei dem es durchaus Regeln gab, aber es waren wenige und ich habe sie nicht so empfunden, dass sie mich meiner Persönlichkeit entfremden. Es floss alles ganz natürlich, war vor allem nicht immer so ernst.
Das ist auch ein Gefühl, dass ich zu Anfang hatte und heute noch immer habe: Manche nehmen das Ganze so unfassbar bierernst, da darf man nichtmal lachen oder mal albern sein. Da hatte ich dann nicht mehr das Gefühl, Spaß haben zu dürfen, sondern nur noch arbeiten zu müssen.

Für mich war und ist BDSM Wellness. Ich tue das vor allem, um den Kopf freizukriegen und mich zu entspannen. Ich will eine echte Beziehung zu jemandem spüren, will Menschlichkeit fühlen und nicht das Gefühl haben, bei einem Vorgesetzten angestellt zu sein. Regeln und Rituale finde ich schön, solange sie mir dieses Gefühl von Beziehung geben. Wenn sie kalt und emotionslos sind und gemacht werden, "weil sich das so gehört", verliere ich augenblicklich das Interesse.
Es hat mich am Anfang abgeschreckt und schreckt mich auch heute noch ab, wenn ich das Gefühl bekomme, jemand zieht eine Show ab, anstatt das auszuleben, was ihm wirklich gefällt.
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
Als ich meine Neigung entdeckte waren mir die Begriffe 'devot' und 'dominant' überhaupt nicht bekannt, ich spürte nur das was ich fühle. Sehr viel später kam ich dann in die Szene und hab mich bis heute nie angepasst, Veranstaltungen wo es zu viele Vorgaben gibt sind mir ein Greuel, ich lebe immer mein eigenes BDSM bzw. D/S aus. Klar kommen da auch klischeebehaftete Begriffe mal vor, aber nicht weil es dazu gehoren muss, sondern weil sie zufällig passen.
****al Mann
3.035 Beiträge
Wenn Menschen Rituale miteinander teilen, heißt das nicht, daß das zwangsläufig immer dieselben sind. (Daß kleine und große Rituale insgesamt normaler Teil unseres Lebens sind, wurde weiter oben schon gesagt.)

Und so wenig ich "wir sind so total speziell" als puren Selbstzweck nach außen hin zu teilen vermag, so geht es mir gelegentlich auch innerhalb der Szene auf die Nerven. Sicher sollte niemand zu denselben verbindlichen Ritualen genötigt werden, aber wenn mir persönlich zufällig ein Klischee gefällt, werden ich bestimmt nicht krampfhaft einen Ersatz suchen, um ganz individuell erscheinen zu können.
********Snow Frau
2.993 Beiträge
Ich kann da leider nur bei kailyn unterschreiben.
Gerade als Frau (anfangs selbst nur als devot selbst tituliert) habe ich anfänglich die ein oder andere echt merkwürdige Begegnung mindestens virtuell gehabt.

Und weil es explizit gefragt wurde: es spricht überhaupt nichts dagegen, wenn 2 Parteien sich auf ein Ritual einigen, das wie hier beschrieben, aus hinknien und Halsband umlegen, besteht.

Nicht selten ist es aber so, dass insbesondere dominante Männer sich sehr gerne gerade auf devote Frauen stürzen, die "neu" sind, also noch keine Erfahrung haben und denen man deshalb direkt diktieren kann, wie BDSM zu sein hat. (Wie es um deren Souveränität steht, wenn sie bewusst immer nach solchen Anhängerinnen suchen, das diskutieren wir jetzt mal besser nicht)
Ich habe da durchaus auch noch lebhafte Erinnerungen an meine Zeit als "Frischfleisch ".
Und ja, da sollte ich von dem ein oder anderen wohl mächtig beeindruckt werden durch übergroße Regelwerke, steife verhaltensvorschriften und natürlich passende anreden. Vieles davon hat sich für mich einfach nicht gut angefühlt.

Gut möglich, dass ich früher oder später dem ganzen Thema auch wieder den Rücken zugekehrt hätte, wenn ich nicht das Glück gehabt hätte, dann doch auch auf die für mich richtigen Menschen zu treffen, mit denen ich meine eigenen Schritte gehen konnte und rausfinden durfte, was mir gefällt.
Fingerfertig
****ody Mann
13.308 Beiträge
Themenersteller 
Sehr spannend, Eure Beiträge zu lesen.

Das Bild von BDSM wird natürlich maßgeblich in Foren wie diesem durch Themen und Beiträge aber auch durch einschlägige Literatur geprägt. Das sind oftmals die Erstberührungen.

Wobei ich, nach vielen, vielen Jahren dieses Vergleichen mit Sportarten und ihren Reglements für mich und meinen Kink nicht passend finde. Es ist bei mir am Sexuellen verortet. Falls Regeln zum Tragen kommen, sind es von mir selbst entwickelte. Glücklicherweise bin ich in keiner Weise dazu gezwungen, abgesehen von der Selbstverpflichtung zu SSC oder RACK, sie anzunehmen.

Irgendwann kam auch mal der Reiz, Devotionalien (Halsband, Leine etc.) und handelsübliche Spielzeuge zu verwenden. Zu Anfang aber stand ich solchen Dingen skeptisch gegenüber und die sogenannten Kofferdoms hatten so gar nichts mit meinen Neigungen und Vorstellungen von BDSM gemein.
****al Mann
3.035 Beiträge
Zitat von ****js:
Nicht selten ist es aber so, dass insbesondere dominante Männer sich sehr gerne gerade auf devote Frauen stürzen, die "neu" sind, also noch keine Erfahrung haben und denen man deshalb direkt diktieren kann, wie BDSM zu sein hat. (Wie es um deren Souveränität steht, wenn sie bewusst immer nach solchen Anhängerinnen suchen, das diskutieren wir jetzt mal besser nicht)
Ich habe da durchaus auch noch lebhafte Erinnerungen an meine Zeit als "Frischfleisch ".
Und ja, da sollte ich von dem ein oder anderen wohl mächtig beeindruckt werden durch übergroße Regelwerke, steife verhaltensvorschriften und natürlich passende anreden. Vieles davon hat sich für mich einfach nicht gut angefühlt.

Und die devote Frau ist dann nicht in der Lage, dieses "Das fühlt sich für mich nicht gut an." auszudrücken oder wenigstens eine zweite Meinung einzuholen? Gerade in der heutigen Zeit mit zig leicht zugänglichen Communities wie dieser hier, mit (vielleicht bis auf Vorpommern) fast überall mehreren regelmäßigen Treffen und Veranstaltungen und Stapeln von Einsteigerhandbüchern (von denen einige zugegebenermaßen vor allem aus Warnungen vor anderen BDSMlern zu bestehen scheinen)?
Nicht zuletzt, daß einige der kitschigsten Standardvorstellungen als schlechte Gedichte direkt in den Profilen von devoten Frauen zu finden sind.
Fingerfertig
****ody Mann
13.308 Beiträge
Themenersteller 
@****al

Es gibt m.E. nicht Die devote Frau. Es gibt Menschen, die trauen sich einem gestandenen, dominanten Mann zu widersprechen und es gibt welche, die können das nicht.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Den Beginn
von D/s sehe ich als so wichtig an, eine andere Art von Eheschließung ohne Ehe, dass ich dafür ein Ritual für sinnvoll erachte. Wie weit das geht, im letzten Fall inklusive einem Wirkbranding vor Zeugen, muss zuvor abgesprochen sein. Aber auf jeden Fall ist das Anlegen des Halsbandes und das Anstecken des Rings ritualisiert.

Wenn es Neulinge abschrecken sollte, dann fehlt ihnen das Gespür für meine Art von D/s, das heißt, dass sie nach dem bei mir üblichen Vorlauf gar nicht erst ins Ritual gelangen.

Neulinge werden von ganz anderen dingen abgeschreckt, meist von sich selbst, wenn ihnen klar wird, was eine Entscheidung für D/s ihnen abfordern würde, wenn es also nicht bei der Fantasie bleibt und Aua sich plötzlich nicht als Stoppwort erweist. Von denen, die schließlich Novizinnen wurden, gab es ausschließlich begeisterte Zustimmung zum Ritual.
*****erl Frau
3.052 Beiträge
ein gestandener dominanter Mann
Ein gestandener dominanter Mann wird mit dem Widerspruch als das umgehen was es ist: Selbstschutz (Tabu etc.), Angst vor Neuem, Frozzelei, Spaß, konstruktive andere Meinung, hilfreicher Hinweis oder was auch immer.
Ein gestandener dominanter Mann kann mit sowas umgehen.
Gerade für Anfänger kann die Art der Reaktion auf die eigene Meinung des/der Sub ein Hinweis darauf sein, was für eine Kategorie Mann man da vor sich hat.
Einen der dominant ist oder einen, der denkt, er sei es.
****al Mann
3.035 Beiträge
Zitat von ****ody:
@****al

Es gibt m.E. nicht Die devote Frau. Es gibt Menschen, die trauen sich einem gestandenen, dominanten Mann zu widersprechen und es gibt welche, die können das nicht.

So pauschalisierend meinte ich das auch nicht, nur direkt bezogen auf "insbesondere dominante Männer [...] devote Frauen". Sorry, es klingt vermutlich hart, aber wer nicht in der Lage ist, bei einer noch neuen oder noch gar nicht vorhandenen Beziehung in Bezug auf die eigenen Wünsche und Vorstellungen zu widersprechen oder überhaupt den Mund aufzumachen, sollte das besser lernen. Gerade bei etwas wie bei "uns", wo klare und offene Kommunikation alles ist.
Und natürlich entschuldigt das niemanden, der sich gerade solche Personen sucht, um eigene Wünsche besser durchdrücken zu können. Das nur als Disclaimer.
*******mlos Frau
2.514 Beiträge
dieses entweder oder ist mir nicht so geläufig...

ritual...wir ( er und ich ) treffen uns, gehen in das Spielzimmer und
wir halten einander und küssen uns, freuen uns das wir uns haben..
Dann sagt er mir was er jetzt will.... und ich bin gut beraten das zu tun
denn ich kann mir sicher sein ...das wird eine wundervollter Tag mit ihm.

Nachdem er sich an mir bedient hat, sich von mir genommen hat,was er wollte
und ich nicht mehr so genau weiß ob ich ihm das überaupt zugestehen kann
oder konnte, fängt er mich auf, holt mich zurück zu sich und das ist auch ein
Ritual ...mich wieder erden, mich zu mir und zu ihm zurückbringen und wir
sprechen über das was wer mit wem wie erlebt hat und wie sich das anfgefühlt
hat, wie hart oder schwer es war, wie geil oder erotisch , was wer daraus für
sich ziehen konnte und dann beginnt er von neuem mich wieder zu verzaubern
mit Taten und den Worten die das begleiten...

klar schreckt das ab, das tun zu "müssen " was er verlangt, aber deswegen treffe
ich mit ihm, weil ich das tun will und werde; er überzeugt mich danach zeigt mir
wie sehr ich das wollte, obwohl ich vorab gesagt hätte ...Ne das geht nicht , ne das
ist einfach zu viel , das kann ich nicht und er kann es so einbetten das scheinbar
alles geht, weil er in der Lage ist mich da mitzunehmen im Schmerz und der Lust .
Oft kommt mir in den Kopf...ds kann er nicht ernst meinen das ich das tun soll;
will das gerade sagen, da sagt er: Du mußt das nicht, probiers doch einfach mal,
das nicht erleben kannst Du morgen wieder ..na ja warum bin ich hier ...weils
einfach unbeschreiblich ist und morgen gibt es das nicht ...also jetzt ..

es sind andere Rituale die er mit mir hat,: zähl mal rückwärts , vonn 144 und sag
wenn Du bei 132 bist 11 Dutzend ...und so weiter und er lacht, wenn ich mich
verzähle...möchtest du Schläge dabei ? fragt er...und dann lacht er und sagt: manche
möchten das ..ich hau Dich weils mich geil macht und Dich auch Du bist maso und ich
hau eben gern ..Macht und Lust ..
*****ahl Mann
690 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ritualisiertes BDSM, Abschreckend für Newbies?
"Knie nieder!"

....
unterstelle ich der Selbstdarstellung von BDSM (getragen von erfahrenen Protagonisten) durchaus eine abschreckende Wirkung

...
Mich interessiert, wie es Euch damit geht.

Ich bin schon lang in der Szene, und mit der Zeit schreckt es mich immer mehr ab.
Am Anfangs wars wenigstens noch was neues, heute finde ich es einfach nur noch schrecklich.

Besonders wenn ein(e) Dom (m/w/d) nicht unterscheiden kann zwischen "ein(e) Sub" und "mein(e) Sub".
****ody:
Mich interessiert, wie es Euch damit geht. Abschreckung oder vielleicht sogar besonderer Reiz, zu etwas Nichtalltäglichem zu gehören, mit speziellem Blick auf Eure Anfänge?

Also ich als Anfängerin habe genau das gesucht: Das ritualisierte BDSM.
Das ist mein Ding und ich liebe es. Schon immer.
Meine Fantasien gingen schon immer und gehen immer noch in diese Richtung.

Ich hatte als Newbie tatsächlich nur Angst, nicht extrem genug für "echte" BDSMler zu sein.
Daher: Bei mir keine Abschreckung, sondern eher besonderer Reiz.
Fingerfertig
****ody Mann
13.308 Beiträge
Themenersteller 
Kopfkino trifft auf Real-BDSM und fühlt sich gut an sozusagen. Schön das!
*********5645 Frau
2.381 Beiträge
Ob nun "Newbie" oder nicht, schematisierte Abläufe gleich zu Beginn finde ich immer etwas gewagt *nixweiss*
Letztlich denke ich, dass man sich mit einem neuen Partner immer zuerst "einspielen" muss und da kann das Tempo ganz individuell sein.
Je nachdem, wie es halt funkt.
Dieses Thema jemanden an "BDSM ranführen" sehe ich immer sehr zwiegespalten.
Ich denke, dass auch ein Neuling mit gewissen Fantasien und Erwartungen da ran geht. Sicher kann man auch abschrecken und überfordern, dass kann aber auch passieren, wenn jeder Jahre lang BDSM gelebt hat, nur aufeiner anderen Art und Weise.
Wenn Subbi nicht gleich Angst haben muss eine "schlechte Sub" zu sein oder mit Aussagen konfrontiert wird wie: "das muss so sein!"...
Also emotionaler Druck ist da wesentlich schlimmer (meiner Meinung nach) als irgendein Ritual.
*********acht Frau
8.062 Beiträge
Hm. Dominanz ist für mich ein situationsabhängiges Improvisationsspiel. Es gibt fertige Versatzstücke, die sich zum Rein- und Rauskommen bewährt haben, aber mein Ding sind solche Rituale nicht. Denn wie sieht es aus - bestimme ich die Regeln, oder bestimmen sie mich?
Wie mein alter Freund, der Imperator, immer sagt: Man regiert ein Universum nicht, indem man sich an die Regeln hält!

Scherz beiseite: Einen Dom/eine Femdom, die sich mit umwölkter Stirn hinter ehernen Regeln versteckt oder sich über Subbi beschwert, um fehlende natürliche Dominanz zu überspielen, kann ich nicht ernst nehmen. Ist Subbi zu stark, ist Dom halt zu schwach, bzw. es passt nicht. Anders sieht es mit Ritualen aus, die ein Paar sich gemeinsam erarbeitet, die sind legitim.

Was Anfänger davon halten, kann ich nicht beurteilen, weil ich mir meine Dominanz nicht abgeschaut oder angelesen habe, ich improvisiere weitgehend. Natürlich nehme ich Anregungen auf, wenn mir etwas zusagt, aber ob das im Großen Schwarzen Buch steht oder nicht, geht mir am Ärmel vorbei.
Bevor ich mich mit BDSM assoziiert habe, war es für mich Bondage, Sadomaso, Lack-Leder-Latex und Herr-Sklave-Rollenspiel ("Ja, mein Herr!"). Ich fand dieses BDSM interessant, habe mich oberflächlich damit beschäftigt, mich jedoch nicht darin wiedergesehen. Als "partnerschaftlich devot" hatte ich mich zwischenzeitlich schon bezeichnet, diese partnerschaftliche Devotion hatte für mich damals aber nichts mit BDSM zu tun. BDSM war für mich was anderes. Ich wusste nicht, dass eine "ganz normale" Partnerschaft mit einem dominanten und einem devoten Partner auch ins BDSM reinpassen kann. BDSM bzw. D/s war für mich irgendwie etwas Aufgesetztes, Rollenspiel.

Erst nach über drei Jahren des Interesses und Beschäftigens an/mit BDSM habe ich mich endlich damit assoziiert. Dann nämlich erst bin ich auf den Sprung gekommen, dass diese Art von "dominant-devoter" Beziehung, welche ich mir immer gewünscht hatte, und meine partnerschaftliche Devotion auch ins BDSM passen. Dass das auch funktioniert ohne Lack-Leder-Latex, ohne Halsband, ohne die immergleichen "langweiligen" schwarzen Klamotten und ohne Aufgesetztes.

Insofern denke ich, dass das Außenbild von BDSM und die ganzen damit einhergehenden Klischees definitiv abschreckend wirken können. Da muss sich so mancher Anfänger wohl auch erst mal ein bisschen durchbeißen.

Bzgl. Szeneleben muss man halt einfach die Menschen finden, die zu einem passen. Das gelingt wohl auch nicht unbedingt auf Anhieb.
Blindtiger84
Wenn du deinem thread und deiner Frage diesen Satz voranstellst:
Ich möchte nicht wissen, wie oft ein BDSMiges Liebesspiel, eine Session oder wie auch immer man das nennen mag, mit dieser Aufforderung den Anfang hat.
weiß ich nicht wirkich, warum du dann fragst.

Als ich vor vielen Jahren von BDSM-Partys hörte und mir geschildert wurde, was da teilweise so abläuft, war mein Interesse am "Szeneleben" auf Null gesunken. Und die vermittelten Vorstellungen, wie ein dominanter Mann sich (allgemeingültig nahm ich an) zu verhalten hat, sahen nach einem Korsett aus, das ich nicht anziehen mochte. Ich blieb aber dran und traf glücklicherweise Menschen, die überhaupt nicht dogmatisch waren. Wenn ich aber hin und wieder von Leuten lese, die jahrelang vorsichtig aus der Distanz die Sache betrachten und sich nicht nähern mögen, unterstelle ich der Selbstdarstellung von BDSM (getragen von erfahrenen Protagonisten) durchaus eine abschreckende Wirkung, auch wenn es anfangs meist nur die Sache zweier Menschen mit einem engen Bezug zueinander ist.

Ich zitiere daraus nochmal: Wenn ich aber hin und wieder von Leuten lese, die jahrelang vorsichtig aus der Distanz die Sache betrachten und sich nicht nähern mögen ..... Das sind doch dann Leute, die offensichtllich kein Interesse, keinen Hang zu Bereichen des BDSM haben ... Wie können ausgerechnet die dich zu der Überlegung bringen, ob Rituale Bewebies abschrecken?


In Deinem Profil wiederum schreibst du expliuzit, dass du die Symbolik, die Gesten ..... und ganz besonders mag ich es, den Plan für all das zu entwickeln.
Das ist ddoch das, was du gerade als abschreckend hinterfragst! Meines Erachtes schwimmst du da etwas oder bist arg fremnd in der Materie?

Und warum sollte es abschreckend für Newbies? Man wird sich mit dem Gegenüber sub/dom über kurz oder lang einig oder sucht sich ein anderes Gegenüber .....
Fingerfertig
****ody Mann
13.308 Beiträge
Themenersteller 
Ich bezog mich auf die Eindrücke, die das alles auf Interessierte und Newbies hat. Wenn Du in meinem Profil nach Belegen für meine Einstellung suchst, liest Du, wie ein Mann darüber denkt, der vor über 30 Jahren erstmalig BDSM in einer Beziehung gelebt hat. Ist also nicht relevant für meine Frage im EP.
********chaf Mann
7.957 Beiträge
JOY-Angels 
So, mein Senf.

Erst einmal: Klischees werden gerade von Neulingen gerne angenommen. Von Dom und Sub.
Sie geben Sicherheit. Ein Ritual, das man kennt, das sich in die eigene Rolle finden lässt, das beiden Seiten, gerade wenn sie beide Anfänger sind, ein Korsett geben, nach dem sie sich ausprobieren können.

Darum: Ein "Knie nieder!" mag von erfahrenen Recken belächelt werden, für Neulinge indes, vor allem wenn es beide welche sind, ist es ein wichtiger Einstieg!
Genauso wie "klischeebeladene" Rituale wie Halsband anlegen, Ring der O links und rechts tragen oder zu glauben, dass der "böse Blick" seitens Dom dazu gehört.

Ich kenne den Kram aus der Gothic-Szene: Da saugt man erst einmal alle Klischees auf, die man kriegen kann. Weil man sich damit sicher fühlt. Vor allem aber auch: Weil man so dazu gehört. Oder zumindest glaubt, so dazu zu gehören. *zwinker*

Meine Antwort darauf ist deswegen, dass gerade Newbies dies mehrheitlich nicht abschrecken wird! Weil, aus irgendwelchen Medien erfahren, erwartet. *ja*

Doof sind dann nur jene, die sich von dort aus dann nicht doch weiterentwickeln.
Denn früher oder später wird man ja wohl hoffentlich reflektieren. Und für sich dann feststellen, bzw. festlegen, welche der Klischees zu einem selbst noch passen, nun, nachdem man das gesamte Spektrum des BDSM kennen gelernt hat.

Darum: Lasst ihnen ihr "Knie nieder!". Belächelt es bitte nicht!
Aber zeigt ihnen, wie es anders geht. Ihrem ganz individuellen Naturell entsprechend.
Damit ist dann allen geholfen.
*g*
*****din Mann
737 Beiträge
ganz entspannt
@ brody

ich glaube du überbewertest.
sieh es ganz entspannt, denn:
es ist durchaus volkommen normal nicht im schlafanzug zum mittagessen zu erscheinen,
wie es gute tradition ist, sich vor dem bade seiner kleidung zu entledigen.

genau so haben die meisten ihren ritus ihr "ritual", nenn es wie du willst, um umzuschalten.
hat sehr viel mehr mit wirkung nach innen zu tun, als mit demonstration nach aussen.

wieviel wurst da jetzt aufs brot muss, bevor es ne stulle wird? ist jedem selbst überlassen.
da kannst du 1000 meinungen haben und jede ist für den betreffenden ok.

aber da irgendetwas rein zu interpretieren ist quatsch.

gruß Odin
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