„"Dominante Seite" kann bedeuten "einen Wunsch, Dominanz im Bett auszuüben" - in dem Fall spürst Du das Verlangen, Deine Partnerin / Deinen Partner im Bett zu fordern, zu beherrschen, den Ton anzugeben. Ich denke, wenn Du diesen Wunsch verspürst, dann weißt Du es bereits, weil er natürlich auch mit Phantasien einhergeht.
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"Dominante Seite" kann aber auch bedeuten "Dominanz ausüben zu können". Da schließe ich meinen Vorrednern an: das ist eine Fähigkeit. Wenn Du das Glück hast, eine Partnerin / einen Partner zu haben, die / der bereit ist, sich zu unterwerfen, ist das ein geringeres Problem - aber es gibt tatsächlich viele Menschen, die zwar dominant sein wollen, aber niemanden finden, der ihnen die Fähigkeit dazu wirklich abkauft.
Danke dafür, das halte ich für eine sehr wichtige Differenzierung. Ich hatte dazu mal einen Thread eröffnet, der genau das auseinanderklamüsern wollte:
BDSM: Dom/Sub: Neigung – Rolle – Außenwirkung
Die Frage, ob du dominant "bist", lieber
@***82, bezieht sich meinem Verständnis nach in erster Linie auf die Neigung – du fragst, ob dir "dominante" Praktiken im Bett gefallen würden. Wenn du an den Punkt kommst, das zu bejahen, ist die Wahrscheinlichkeit allerdings hoch, dass du auch gewisse sadistische Tendenzen bei dir bemerkst. Könntest du damit umgehen?
Den Tipp mit den Neigungstests halte ich für sehr gut, auch wenn einem bewusst sein muss, dass diese Tests in erster Linie das aktuelle Kopfkino abbilden – und das kann sich ja im Lauf der Zeit auch verändern. Aber erst einmal liefert es durchaus sehr brauchbare Hinweise darauf, in welche Richtung die Fantasien so gehen.
Und wie
@*******987 schon sagte, mit der Beschäftigung mit der Materie erhält man ja auch vielfältigen Input. Da lernt man nicht nur die Begrifflichkeiten, sondern bekommt auch Anregungen in Form von Bildern, Filmen, Beschreibungen. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto klarer wird es, in welche Richtung man neigt. Und sei es, dass man mit dem ganzen Kram doch nicht wirklich was anfangen kann.
Allerdings darf man nicht außer Acht lassen, dass auch der jeweilige Partner eine wichtige Rolle spielt, da dessen Aktionen und Reaktionen ja unabdingbarer Teil des Spiels sind. So können mit einer Person Praktiken kicken und triggern, die mit einer anderen gänzlich uninteressant sind. Insofern lernen jedoch auch Menschen, die schon seit Jahrzehnten in der Szene sind, oft immer noch dazu.