Interessante Diskussion jetzt
" Ist ein schwuler, nur schwul, wenn er den passenden Gegenpart hat?"
Ich denke nicht
Da hakt der Vergleich, weil es kein Substantiv dafür gibt. Es gibt nur "ich bin schwul".
Weswegen ich mit meinem Vergleich, "Bi", jetzt auch nicht mehr so glücklich bin, weil es da genauso ist. Man braucht Vergleiche, in denen Adjektive und Substantive existieren.
Berufsbezeichnungen taugen da auch nicht, weil man sich das Substantiv geben kann, sobald man diesen Beruf gelernt hat. Auch wenn man ihn nicht ausübt. "ich bin Lehrer" kann jemand auch sagen, wenn er arbeitslos ist: Er ist dann eben ein arbeitsloser Lehrer.
Weswegen ich jetzt eher in Richtung Hobby gehe (auch wenn ich selbst ebenfalls glaube, dass Dom und Sub eine Veranlagung ist): "Ich bin ein Leser" kann jemand nur sagen, wenn er tatsächlich liest. Er muss das Buch vielleicht nicht 24/7 lesen, aber zumindest ab und zu sollte er es eben doch tun. "Ich lese gerne" kann jemand wiederum auch dann sagen, wenn er seit Jahren schon nichts mehr gelesen hat (z.B. weil er beruflich zu stark eingespannt ist).
Wenn ich also sage "ich fühle dominant" oder "ich fühle devot", dann tue ich das auch, wenn ich schon seit ewigen Zeiten nichts mehr in diese Richtung erlebt habe. Fühlen tue ich es aber trotzdem.
Sage ich aber "Ich
bin ein/e Dom" oder "Ich bin ein/e Sub", dann sage ich zumindest es nur dann, wenn ich es gerade auch lebe.
Das muss auch nicht bedeuten, dass ich es 24/7 in einer D/s-Beziehung tue (analog zum Buch), kann aber schon genügen, wenn ich ab und zu dazu komme, in Aktion zu treten.