Wir leben Poly, daher werden dir, liebe TE, einige Antworten nicht weiterhelfen mit deinen Gedanken.
Trotzdem mag ich antworten, damit du möglichst viele Aspekte kennenlernst und dann vielleicht weniger ängstlich bist
.
Zur Erklärung: Wir sind zu viert. Mein Mann hat eine Freundin, ich einen Freund.
Mein Mann und ich leben zusammen in einer Wohnung. Er pendelt zwischen mir und seiner Süßen. Mein Süßer pendelt zwischen seinem Wohnraum und mir. Die Mädels bleiben also immer in ihren Nestern
.
Manchmal unternehmen wir was zu viert. Dann sind wir zusammen in der einen oder anderen Wohnung.
Ich bin meinem Freund gegenüber Femdom.
Habt ihr Bedingungen/Regeln/Abmachungen (bezogen auf die Ehe)? Wenn ja, welche?
Es gibt keine Einschränkungen, außer einer Art Vetorecht: Hätte mein neuer Freund nicht so wunderbar in unser Gefüge gepasst, wäre es bei einer Spielbeziehung geblieben. Mein Mann hätte mir signalisieren können, dass er meinen Neuen nicht so prall findet, dann hätte ich darauf reagiert (umgekehrt genauso). Wir Eheleute sind die Urzelle.
Wie oft „spielt“ ihr? (Getrennt in sowohl virtuell, also direkter Messenger und/oder Email, als auch reale Treffen)
Da mein Freund viel Zeit bei mir verbringt (schon fast bei uns wohnt), so oft ich Lust habe.
Nur, wenn der Partner nicht anwesend ist oder jederzeit?
Leichte D/s-Komponenten sind immer für alle Beteiligten unterhaltsam und es kann sein, dass ich meinen Süßen auch mal in der Küche überfalle, während mein Mann im Wohnzimmer ist.
Einmal haben mein Mann und ich meinen Freund zusammen gefesselt, das war wunderschön.
Generell spiele ich aber recht hart und brauche Ruhe dafür. Ich kann mich nicht wirklich gehen lassen, wenn ich beobachtet werde.
Wie offen/detailliert sprecht ihr mit euren Partnern?
Sehr, sehr offen. Mein Mann ist mein bester Freund, mein Ratgeber, meine Stütze. (Da mein Mann Rigger ist (also fesselt), ist ihm die BDSM-Szene nicht fremd und er versteht zwar nicht alles, was wir da tun, aber hört es sich gerne an.)
Manchmal reden wir auch zu viert oder zu dritt. Die Freundin meines Mann hat auch etwas Erfahrung, wenn auch keine Ambitionen.
Wir - als Ehepaar - helfen uns auch gegenseitig bei Konflikten mit den jeweils anderen. Versuchen, zu vermitteln und können gut die Gegenseite einnehmen. Das ist ungemein entlastend.
Kommuniziert ihr vorher, wenn ein Treffen stattfindet?
Wir führen online einen gemeinsamen Kalender und sprechen Treffen möglichst frühzeitig ab.
Eines sollte Dir, liebe
@****800 klar sein: So eine Beziehung ist noch mal eine sehr viel intensivere Sache als ein monatliches Treffen. Er wird in Gedanken - gerade anfänglich - häufig bei ihr sein. Du hörst möglicherweise das „Ping“ des Handys in unpassenden Situationen. Er wird sich vielleicht verlieben und das kann nerven (dauernd dieses dümmliche Grinsen und dabei will man nur mal in Ruhe frühstücken
).
Uns hat in der Anfangsphase, als wir unsere Ehe öffneten, folgende Regel geholfen:
Unsere Zeit gehört uns.
Kein „heimliches“ Telefonat; bei Gesprächen bitte wirklich auf das Gegenüber fokussieren; das Telefon mit dem „Gesicht“ nach unten hinlegen und auf lautlos stellen.
Zeiten für Telefonate / WhatsApp festlegen (mein Mann nutzte immer den Gassigang mit unserem Hund).
Klare Zeitplanung, die für alle gilt.
Kinder und Haustiere gehen immer vor.
Und sobald wie möglich, ein Treffen mit dem neuen Menschen arrangieren, um sich nicht dauernd zu überlegen, wie der/die wohl ist, ob sie einem den Mann / die Frau ausspannen will und was das Ego sonst noch für lustige Grübelattacken parat hat.
Ich drücke euch die Daumen und überlege dir jetzt schon mal, was du Tolles mit deiner neu gewonnen Zeit alles anstellen könntest. Vielleicht Ukulele lernen oder dir Tantramassagen gönnen?