Wegen inkompatibler Vorlieben die Partnerschaft verändern?
Ausgelöst durch eine private Diskussion im Freundeskreis möchten wir ein Thema anregen, bei dem es offenbar sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt.Es geht darum:
Ab wann kann die Nichterfüllung einer sexuellen Vorliebe/Ausrichtung als Grund für Veränderungen in der Partnerschaft herangezogen werden?
Ein paar Beispiele:
Ein Freund von uns steht auf Analverkehr, seine Gattin findet das nur ekelhaft und ist nicht bereit, sich darauf einzulassen – seit nunmehr 8 Jahren (es ist seine zweite langandauernde Beziehung, in der davor deckten sich die entsprechenden Interessen). Einige Diskussionsteilnehmer rieten ihm nun, er solle sich das bei Professionellen holen, während einer sogar meinte, dafür würde er seine Frau verlassen. Die meisten meinten, er solle eben darauf verzichten.
Jemand berichtete von einer Frau, die seit Jahren submissive Fantasien hat. Ihr Ehepartner (seit 11 Jahren) kann damit gar nichts anfangen. Er ist auch vom Wesen her nicht der Typ, den man sich als „Dom“ vorstellen kann. Hier war die Mehrheit dafür, sie solle doch eine Affäre anfangen (heimlich, wenn es sein muss). Einige fanden, das müsse man in einer Partnerschaft eben „wegdrücken“, zwei Leute meinten, dass sei Grund genug, die Beziehung zu beenden.
Im entfernteren Bekanntenkreis gibt es einen Mann, dem seine Frau nicht erlaubt, zu masturbieren (3 Jahre zusammen), das sei wie „fremdgehen“ in ihren Augen. Hier waren sich fast alle einig, dass der Mann seine Partnerin so schnell wie möglich verlassen solle.
Eine der Diskussionsteilnehmerin will schon seit mehr als zwei Jahren mal in einen Swingerclub gehen, nur interessehalber. Ihr Lebensgefährte (seit 5 Jahren zusammen) sperrt sich vehement dagegen und schimpft sie als „Hure“ für dieses Ansinnen – würde sie das machen, wäre für ihn die Beziehung beendet (das hat er ganz offen im Beisein aller anderen ausgesprochen). Die Runde hat darauf mit verständnislosem Schulterzucken reagiert.
Das sind natürlich nur einige beispielhafte Situationen, die so oder so ähnlich überall vorkommen können.
Uns würde interessieren:
• Ab wann wäre es für euch geboten, etwas an der Beziehung zu verändern, wenn eine sexuelle Sehnsucht nicht vom Partner erfüllt wird? (Also Trennung, heimliche Affäre, einseitige Öffnung, Professionelle in Anspruch nehmen, usw.)
• Wie stark muss die Vorliebe/Sehnsucht sein, damit sich weitere Schritte rechtfertigen lassen?
• Oder muss eurer Meinung nach jemand auf alles verzichten, so lange die Beziehung besteht? (Bitte nicht die Standard-Antwort „drüber reden“ – das haben alle Betroffenen ohne Erfolg versucht )
Wir sind gespannt!