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Wegen inkompatibler Vorlieben die Partnerschaft verändern?

Wegen inkompatibler Vorlieben die Partnerschaft verändern?
Ausgelöst durch eine private Diskussion im Freundeskreis möchten wir ein Thema anregen, bei dem es offenbar sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt.

Es geht darum:
Ab wann kann die Nichterfüllung einer sexuellen Vorliebe/Ausrichtung als Grund für Veränderungen in der Partnerschaft herangezogen werden?

Ein paar Beispiele:

Ein Freund von uns steht auf Analverkehr, seine Gattin findet das nur ekelhaft und ist nicht bereit, sich darauf einzulassen – seit nunmehr 8 Jahren (es ist seine zweite langandauernde Beziehung, in der davor deckten sich die entsprechenden Interessen). Einige Diskussionsteilnehmer rieten ihm nun, er solle sich das bei Professionellen holen, während einer sogar meinte, dafür würde er seine Frau verlassen. Die meisten meinten, er solle eben darauf verzichten.

Jemand berichtete von einer Frau, die seit Jahren submissive Fantasien hat. Ihr Ehepartner (seit 11 Jahren) kann damit gar nichts anfangen. Er ist auch vom Wesen her nicht der Typ, den man sich als „Dom“ vorstellen kann. Hier war die Mehrheit dafür, sie solle doch eine Affäre anfangen (heimlich, wenn es sein muss). Einige fanden, das müsse man in einer Partnerschaft eben „wegdrücken“, zwei Leute meinten, dass sei Grund genug, die Beziehung zu beenden.

Im entfernteren Bekanntenkreis gibt es einen Mann, dem seine Frau nicht erlaubt, zu masturbieren (3 Jahre zusammen), das sei wie „fremdgehen“ in ihren Augen. Hier waren sich fast alle einig, dass der Mann seine Partnerin so schnell wie möglich verlassen solle.

Eine der Diskussionsteilnehmerin will schon seit mehr als zwei Jahren mal in einen Swingerclub gehen, nur interessehalber. Ihr Lebensgefährte (seit 5 Jahren zusammen) sperrt sich vehement dagegen und schimpft sie als „Hure“ für dieses Ansinnen – würde sie das machen, wäre für ihn die Beziehung beendet (das hat er ganz offen im Beisein aller anderen ausgesprochen). Die Runde hat darauf mit verständnislosem Schulterzucken reagiert.

Das sind natürlich nur einige beispielhafte Situationen, die so oder so ähnlich überall vorkommen können.

Uns würde interessieren:

• Ab wann wäre es für euch geboten, etwas an der Beziehung zu verändern, wenn eine sexuelle Sehnsucht nicht vom Partner erfüllt wird? (Also Trennung, heimliche Affäre, einseitige Öffnung, Professionelle in Anspruch nehmen, usw.)

• Wie stark muss die Vorliebe/Sehnsucht sein, damit sich weitere Schritte rechtfertigen lassen?

• Oder muss eurer Meinung nach jemand auf alles verzichten, so lange die Beziehung besteht? (Bitte nicht die Standard-Antwort „drüber reden“ – das haben alle Betroffenen ohne Erfolg versucht *zwinker* )

Wir sind gespannt!
*********ellte Frau
8.678 Beiträge
Eine Beziehung besteht doch nicht nur aus Neigungen. Wenn alles andere stimmt und glücklich verläuft könnte man doch wahrscheinlich auf seine Neigung verzichten.
Dann kommt es darauf an ob Kinder da sind, nur weil man seine Neigung nicht befriedigt bekommt rennt man doch nicht auseinander und macht eine Familie kaputt. Da würde ich natürlich vorschlagen fremdzugehen.
Ist die Sehnsucht allerdings so stark dass sie alles überwiegt dann wird es wohl darauf hinauslaufen sich zu trennen. Das ist aber alles von so vielen Faktoren abhängig.
Sich selbst verbiegen tut einem aber auch nicht gut deshalb muss das jeder selbst entscheiden wie er damit klar kommt und was er daraus macht.
Nur eins ist sicher, also für mich, wenn ich einen großen Wunsch habe und sich mein Partner mit keinem Schritt auf mich zu bewegt, dann ist irgendwas faul und dann bin ich auch nicht bereit darauf zu verzichten. Entweder man geht der Lebensweg zusammen oder eben nicht. Das kann dann auch so aussehen dass mir der Partner das mit jemand anderem erlaubt und vielleicht sogar dabei ist.
Also wenn beide wollen dann gibt es immer einen Weg, wenn einer nicht will dann muss der andere seinen Weg alleine beschreiten.
****13 Mann
1.453 Beiträge
Bei mir , finde ich ,
weiß ich nicht ob ich einer 'Illusion' hinterherlaufe und
eine tolle Partnerschaft ( bzw Liebe ) wegwerfe

oder

wirklich die " tolle Sexualität " verpasse !
Ich bin da recht simpel gestrickt.

Selbst wenn man mit den Neigungen des anderen nichts anfangen kann, sollte man für einen geliebten Menschen übrig haben:
• Respekt
• Akzeptanz
• Toleranz

Somit wären, je nach Ausmaß der Verachtung, für mich persönlich Trennungsgründe, wenn mich jemand Hure nennt und das so meint und wenn jemand denkt ich betrüge ihn schon damit ganz bei mir selbst zu sein. Das ist dann meist nicht mehr weit weg davon zu ertragen, dass ich überhaupt ich selbst bin und auch noch stattfinden möchte.

Darüber hinaus empfiehlt sich im außen das zu tun, was im Inneren stimmt und das muss jeder für sich selbst wissen.

Bei sexuellen Praktiken steht in der Regel ein Wunsch hinter dem Wunsch. Hat man dafür ein Bewusstsein, wird auch klar, wie wichtig die Erfüllung tatsächlich ist.

Dass jemand für einen anderen entscheiden möchte, was für ihn wichtig ist oder nicht, ist Unsinn. Das steht niemandem zu.

Ist es ein Verzicht der ein Leugnen von Persönlichkeitsanteilen erfordert, ist das in der Regel ein zu hoher Preis.

Bei Wünschen, die „mal schön“ wären, aber nicht wirklich wichtig, kann der Betroffene (und nur der) das gelassener sehen.

Man sollte es auf dem Sterbebett nicht bereuen.
@****13

Ich glaube bei Dir ist es sehr viel wahrscheinlicher „und“ als „oder“.

Was ich schade finde bei solchen Paaren, die tolle, aber körperlose Freunde sind, dass die Liebe genau dafür nicht reicht:

Diese liebevolle Freundschaft bewahren und aus dieser Liebe heraus aber auch einander freigegeben, dass jeder auch nochmal die Chance in diesem Leben bekommt, körperliche Zuneigung durch andere zu erfahren und eben auch eine zärtliche Liebesbeziehung zu führen.

Wenn man doch liebt sollte man diese Großzügigkeit füreinander haben.
****13 Mann
1.453 Beiträge
Zitat von *********_love:
@****13

Ich glaube bei Dir ist es sehr viel wahrscheinlicher „und“ als „oder“.

Was ich schade finde bei solchen Paaren, die tolle, aber körperlose Freunde sind, dass die Liebe genau dafür nicht reicht:

Diese liebevolle Freundschaft bewahren und aus dieser Liebe heraus aber auch einander freigegeben, dass jeder auch nochmal die Chance in diesem Leben bekommt, körperliche Zuneigung durch andere zu erfahren und eben auch eine zärtliche Liebesbeziehung zu führen.

Wenn man doch liebt sollte man diese Großzügigkeit füreinander haben.

Sie hat mir die Freiheit gegeben einmal , nur kann ich das nicht ernst nehmen
weil : man sagt etwas , aber meint es nicht ernst ( besonders in Intimität )

In Grunde genommen , will ich einfach ganz lange festgehalten werden ,
bis die Wärme uns zum Glühen bringt ( wie ich einmal in einer Kuschelgruppe erlebte )
*****ven Frau
7.592 Beiträge
Für mich ist die Frage danach, worauf man in einer Partnerschaft sexuell "verzichten" kann nur am Leidensdruck der entsteht zu beantworten.

Vorweg möchte ich sagen, dass fehlender Respekt (Hure), fehlendes Vertrauen und Offenheit (heimlich zur Prosituierten, heimliche Affaire ... überhaupt als Lösung in Erwägung zu ziehen) für mich sofortige Trennungsgründe unter allen Umständen sind. Und zwar wesentlich entscheidender und unmittelbarer als jeder sexueller Verzicht.

Was die sexuellen Bedürfnisse angeht möchte ich sagen, dass es mir unmöglich erscheint, hier einen Objektivierungsversuch zu unternehmen. Niemand außer die betroffene Person kann einschätzen, wie gravierend ein fehlener Teil der Sexualität für sie oder ihn ist.

Das Beispiel mit der untersagten Masturbation möchte ich jedoch hervorstreichen, weil es dabei aus meiner Sicht nicht um die Paarsexualität geht, sondern es sich ganz klar um einen Übergriff in die persönliche Sexualität handelt. Das ist für mich vergleichbar damit jemand anderen vorzuschreiben, was er oder sie essen darf oder nicht.

Alle anderen Beispiele könnte ich aus meiner persönlichen Sexualität natürlich beantworten, ich denke jedoch nicht, dass das für jemanden anderen irgendwie hilfreich sein kann.

Unerfüllte Sexualität kann jedenfalls für mich Leidensdruck auslösen und damit langfristige Beziehungen unmöglich machen, wenn keine Lösung gefunden werden kann.
*****a42 Frau
13.558 Beiträge
JOY-Angels 
Ist es ein Verzicht der ein Leugnen von Persönlichkeitsanteilen erfordert, ist das in der Regel ein zu hoher Preis.

Bei Wünschen, die „mal schön“ wären, aber nicht wirklich wichtig, kann der Betroffene (und nur der) das gelassener sehen.

Ich sehe das ebenso.
Es kommt auf den individuellen Leidendsdruck an. Fehlt mir etwas in meinem Leben, macht es mich unglücklich, bestimmte Dinge nicht mit dem Partner ausleben zu können?

Mir persönlich ist keine Sexpraktik so wichtig, dass ich nicht darauf verzichten könnte - wenn ansosnten der Rahmen stimmt.
Im entfernteren Bekanntenkreis gibt es einen Mann, dem seine Frau nicht erlaubt, zu masturbieren (3 Jahre zusammen), das sei wie „fremdgehen“ in ihren Augen.

Das wäre für mich keine "Sexpraktik", auf die ich verzichten könnte *nein*
*********inee
3.588 Beiträge
*********Smoke:
Ab wann wäre es für euch geboten, etwas an der Beziehung zu verändern, wenn eine sexuelle Sehnsucht nicht vom Partner erfüllt wird? (Also Trennung, heimliche Affäre, einseitige Öffnung, Professionelle in Anspruch nehmen, usw.)

Ab dann wenn ein Leidensdruck durch die unerfüllten sexuellen Bedürfnisse entsteht, der nicht mehr einfach so tragbar ist. Ich würde aber nie eine Affäre oder eine einseitige Öffnung empfehlen. *g* Ein Partnerschaft sollte kein Leiden schaffen.
Veränderung
Immer dann, wenn mein Seelenwohl leidet.
Ich (sie) sehe es wie @*********_love
Ist es ein: wäre toll mal zu probieren oder ein: ich kann ohne diese Praktik kein erfülltes Sexleben haben?

Man kann selbst als enger Vertrauter keinen Rat geben. Das muss jeder einzelne für sich entscheiden und mit den Konsequenzen leben.

In der Runde wurde ja schon klar: der eine würde sich trennen, der andere fremdgehen, der nächste rät zur Unterdrückung der Neigung,....es ist eine individuelle und manchmal auch egoistische Entscheidung aber wie schon gesagt wurde:
Man sollte es auf dem Sterbebett nicht bereuen.
Will ich sagen: hätte ich doch nur...oder: ja, ich war glücklich?
****ot2 Mann
10.728 Beiträge
Schön, dass Du gleich 4 Beispiele genannt hast.
1. Analverkehr
2. Submissiver Sex
3. Masturbation
4. Swinger-Club

Letztlich muß man jedes Thema individuell behandeln. Manche kann man/ich auch gar nicht verstehen.
1. Für mich z.B. ist Analverkehr total verzichtbar, es ist immer nur bei Versuchen geblieben und nie Standard geworden. Deswegen kann ich darüber nicht urteilen, weil ich es nicht begreife, was daran so toll ist.
2. Hier bin ich der Ansicht, - o.k., im Gegensatz zur Foren-Meinung, - dass in jedem Mann/Menschen auch ein Sadist schlummert, wenn man ihn den lässt. Den Spruch "Sei doch beim Sex mal nicht so schmusig, sondern dominanter" dürfte jede Frau in Kürze bereuen...
3. Einem anderen Menschen Masturbation zu verbieten ist ein Form von Übergriffigkeit, die sich unter keinen Umständen gehört. Das würde ich als Partner nur sagen: "Du tickst doch wohl nicht ganz sauber".
4. Swinger-Club-Besuch
Ein wirklich gutes Thema. Ich wollte auch immer "in den Swinger-Club". Nicht, weil ich mit anderen Frauen vögeln wollte, sondern weil ich auf die Schönheit, die sexuelle Unbefangenheit meiner Partnerin, die Leidenschaftlichkeit unserer Sexualität stolz war und diesen Aspekt "aller Welt" zeigen wollte. Mir war klar, dass mich diese Atmossphäre einfach geil macht.
Insofern sollte ganz klar der Aspekt beleuchtet werden, weswegen jemand dort hin möchte, und weswegen jemand nicht dahin möchte.
Wünsche nicht zu begründen, bzw. Ablehungen nicht zu begründen, halte ich für völligen Blödsinn.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
wenn dieses horror-szenario so die durchschnittliche monogame ehe
beschreibt...

kann ich nur sagen
ich bin heilfroh, dass ich single bin
(da darf ich mich wenigstens selbst befriedigen *rotfl* )
ich bin heilfroh, dass ich nie geheiratet habe
ich bin heilfroh, dass ich keine kinder habe

ich bin heilfroh, dass ich nie in einer beziehung bleiben musste wegen irgendwelcher umstände...
verlieben - zusammen leben - klappt nicht mehr - trennung

warum sollte ich mich an solch morsche stricke hängen,
wenn ich am ertrinken bin?

mit so was hat ja nicht mal "loriot" seine spässe getrieben...
Ab wann wäre es für euch geboten, etwas an der Beziehung zu verändern, wenn eine sexuelle Sehnsucht nicht vom Partner erfüllt wird? (Also Trennung, heimliche Affäre, einseitige Öffnung, Professionelle in Anspruch nehmen, usw.)

Wenn ich beginne, ernsthaft darunter zu leiden.

Wie stark muss die Vorliebe/Sehnsucht sein, damit sich weitere Schritte rechtfertigen lassen?

Wenn ein Leidensdruck da ist.

Oder muss eurer Meinung nach jemand auf alles verzichten, so lange die Beziehung besteht?

Hägnt davon ab, wie man "ohne alles" auskommt. Kein Problem, wenn man es akzeptieren und kann und ansonsten zufrieden ist. Wenn man aber ernsthaft darunter leider, muss sich etwas ändern.
Ähm, tja
eine schwere, tiefgehende Frage. Die einige Überlegungen wert ist. Und zunächst glaube ich nicht, dass es um die einzelnen Beispiele geht *zwinker*

*********Smoke:
• Ab wann wäre es für euch geboten, etwas an der Beziehung zu verändern, wenn eine sexuelle Sehnsucht nicht vom Partner erfüllt wird? (Also Trennung, heimliche Affäre, einseitige Öffnung, Professionelle in Anspruch nehmen, usw.)

Ich würde sagen, wenn etwas Elementares fehlt. Das kann beim Einen schnöder Analverkehr sein, beim Anderen muss es richtig wuchtig kommen (z.B. ausgelebte Submissivität). Wie einige Vorschreiber schon ausführten: Wenn Leidensdruck entsteht - wenn etwas Wesentliches fehlt (auch, wenn es "nur" Sex ist).

*********Smoke:
• Wie stark muss die Vorliebe/Sehnsucht sein, damit sich weitere Schritte rechtfertigen lassen?

Wie stark kann eine Vorliebe/Sehnsucht denn sein? Entweder, es ist ein Hirngespinst, oder es ist wichtig, gehört zu mir. Vage Fantasie oder elementare Sehnsucht? Wie soll man da die Grenze ziehen? Ich kenne einige sexuelle Ausrichtungen, die würde ich als Teil von mir bezeichnen. Wenn die mir auf ewig verwehrt blieben, würde ich Konsequenzen ziehen.

*********Smoke:
• Oder muss eurer Meinung nach jemand auf alles verzichten, so lange die Beziehung besteht? (Bitte nicht die Standard-Antwort „drüber reden“ – das haben alle Betroffenen ohne Erfolg versucht *zwinker* )

Ist das der "Fluch der Monogamie"? Ein Ring, sie zu finden, ins Dunkel zu treiben, auf ewig zu binden? Ohne mich. "Verzichten" klingt schon ziemlich abstoßend. "Auf alles" und "so lange die Beziehung besteht" noch schlimmer.

Nein, wenn es so aussieht, würde ich einen Grund haben, etwas nachhaltig zu verändern. In dieser Reihenfolge:

1.) Reden
2.) Einseitig ausleben
3.) Trennung (geht ja nicht anders)

Puh, schweres Thema.
Zunächst
mal vielen Dank an alle, die bisher etwas beigetragen haben *g*

Wir sind bis hierher erleichtert - weil es offenbar doch nicht so schwarz-weiß ist, wie einige unserer Diskussionspartner es uns glauben machen wollten.

Wir waren ehrlich ein wenig verwirrt. So Entweder-Oder schien uns nicht richtig, die Zwischentöne, die Facetten schienen uns zahlreicher zu sein.

Aber es schließt sich die Frage an: Ab wann entsteht Leidensdruck? Ab wann wird es so unerträglich, dass Veränderungen in Kauf genommen werden, auch Nachhaltige?
Ab wann entsteht Leidensdruck? Ab wann wird es so unerträglich, dass Veränderungen in Kauf genommen werden, auch Nachhaltige?

Ich denke, das ist individuell verschieden. Letztendlich wird es so wie im Alltag sein:

• manche Leute stören sich bereits an Kleinigkeiten
• andere machen nicht gleich aus jeder Mücke einen Elefanten
• wieder andere bringt scheinbar gar nichts aus der Ruhe
*********Smoke:
Ab wann entsteht Leidensdruck? Ab wann wird es so unerträglich, dass Veränderungen in Kauf genommen werden, auch Nachhaltige?

Gut, ich will es versuchen, zu konkretisieren - nehmen wir das Beispiel "Analverkehr".

Wenn es ab und zu praktiziert wird, kann ich damit klarkommen. "Leidensdruck" entsteht dann, wenn ich nicht mehr weiß, ob es je wieder dazu kommen wird. Das kann schon nach wenigen Wochen soweit sein - wenn es einige Wochen lang vehement abgelehnt wurde. Dann weiß ich nicht mehr, ob es noch dazu gehört.

Selbst wenn es nach einigen Monaten wieder einmal "aufflammt" kann ich nicht mehr sicher sein, ob es noch "dazugehört". Es könnte sich ja komplett geändert haben.

Sexualität unterliegt so vielfältigen Veränderungen, die nicht nachvollziehbar sind. Das verunsichert. Und nährt die Zweifel. Wenn dann noch die Kommunikation fehlt, ist Handeln geboten.

Ja, und dann würde ich sogar heimlich fremdgehen...
Ja, und dann würde ich sogar heimlich fremdgehen...

Bevor ich soweit gehen würde, würde ich ein letztes und offenes Gespräch mit meiner Partnerin suchen und klar sagen, dass ich ohne .... nicht kann. Dann vielleicht auch einige Lösungen (Club, ....) vorschlagen und gucken, welche Reaktion kommt.

Wenn sich keine einvernehmlich Lösung findet, ist es meiner Meinung nach der Anfang vom Ende. Denn wie will man von da an eine intake Beziehung inkl. Sexualität führen?
*****987:
Wenn sich keine einvernehmlich Lösung findet, ist es meiner Meinung nach der Anfang vom Ende. Denn wie will man von da an eine intake Beziehung inkl. Sexualität führen?

Darum geht es hier *zwinker*
****ma Frau
220 Beiträge
Eine Beziehung wäre für mich in dem Moment beendet, in dem mein Partner mich eine Hure nennt, weil ich vielleicht andere Wünsche und Vorlieben habe wie er. Das würde er genau einmal zu mir sagen.
Ich für meinen Teil würde nicht fremd gehen, auch nicht wenn ich Vorlieben habe, die mein Partner nicht hat. Ich würde versuchen heraus zu finden, ob man sich irgendwie annähern könnte oder es eine Möglichkeit gibt, diese Vorlieben auszuleben und beide damit zufrieden sind. Sei es durch eine offene Beziehung, durch einen Hausfreund oder wie auch immer. Aber immer in Absprache mit dem Partner. Und wenn es keinen Weg gibt, das auszuleben ohne das einer von beiden verletzt wird, dann würde ich (vorrausgesetzt ich liebe meinen Partner *zwinker* ) auch darauf verzichten. Das selbe würde ich dann aber auch von meinem Partner erwarten. Offenheit und entgegen kommen muss von beiden Seiten kommen, ich kann nicht erwarten das mir etwas zugestanden wird, was ich selber nicht zugestehen will.
*****ssA Frau
2.341 Beiträge
Zitat von *********Smoke:
Wegen inkompatibler Vorlieben die Partnerschaft verändern?
Ausgelöst durch eine private Diskussion im Freundeskreis möchten wir ein Thema anregen, bei dem es offenbar sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt.

Es geht darum:
Ab wann kann die Nichterfüllung einer sexuellen Vorliebe/Ausrichtung als Grund für Veränderungen in der Partnerschaft herangezogen werden?

Mh *nachdenk*...ich würde für mich sagen, wenn die Neigung sehr ausgeprägt ist.
Wenn eine, für mich, "existenzielle" Neigung (empfindet jeder nun auch anders!) in meiner Partnerschaft nicht befriedigt werden kann, muss ich mir Gedanken machen....wobei ich mir allerdings klar sein muss, das mein Partner nicht für mein Glück verantwortlich ist. Wenn er meine Neigung partout nicht nachvollziehen, geschweige denn teilen kann, bitte ich entweder um die Befriedigung außerhalb unserer Beziehung oder wir müssten über kurz oder lang getrennte Wege gehen.

IdS *victory*
******uos Frau
153 Beiträge
Es kommt darauf an, wie groß das Problem für denjenigen ist, der verzichten soll. Wenn es ein "Och das wär schon ganz nett.." ist, mehr aber auch nicht, ist es kein Grund an ner ansonsten funktionierenden Beziehung rumzudoktorn. Wenn jemanden die Nicht-Erfüllung seiner Wünsche unter nen starken Leidensdruck setzt und der Mensch deswegen unglücklich ist, muss etwas verändert werden.

Ich persönlich halte gar nichts von Heimlichkeiten als Lösung. Die schlagen immer viel zu tiefe Kerben, wenn sie ans Licht kommen. Reden, reden, reden. Immer wieder. Bis der Partner endlich versteht wie wichtig das ist. Wenn er es zu lang nicht versteht muss man halt Konsequenzen ziehen.

In deinen Beispielen wär für mich das Mastrubationsverbot und die Respektlosigkeit seinen Partner als "Hure" zu bezeichnen, nur weil der offen ist mit seinen Bedürfnissen, ein Grund sofort zu gehen. Den Eingriff im ersten Fall in die Intimsphäre ist mehr als unverschämt. Und wer mit seinem Partner so Respektlos ist wie in zweitem Fall, hat keinen Partner verdient.
Aber es schließt sich die Frage an: Ab wann entsteht Leidensdruck? Ab wann wird es so unerträglich, dass Veränderungen in Kauf genommen werden, auch Nachhaltige?

Für mich relevant ist bereits der Faktor „Leiden“. Unter unerfüllten Wünschen leidet man nicht, unter Mangel schon. Was man als Mangel empfindet ist individuell.

Leidensdruck ist im Grunde das Erreichen der persönlichen Schmerzgrenze. Manche Menschen wurden aber schon früh so konditioniert und in ihrem Selbstwert in Frage gestellt, dass sie nicht wagen für sich einzustehen.

Du hast ja selbst gesehen, mit welcher Selbstverständlichkeit Menschen von anderen einfordern ihre Gefühle zu unterdrücken. Solche Positionen werden gerne auch beeindruckend aggressiv in den Raum gestellt.

Fakt ist, ignoriert man Leid macht das krank.

Man sollte also aufrichtig zu sich und seinem Partner sein, ob es wirklich Mangel ist oder eine verzichtbare Phantasie.

Umgekehrt muss ich sagen, wer so wenig Interesse an mir hat, so wenig Respekt vor mir, mir eine Auseinandersetzung zu verweigern, kann nicht mein Partner sein. Die sexuelle Diskrepanz empfinde ich dabei mehr als Auslöser.

Nicht angenommen sein und nicht sprechen können sind für mich allerdings Faktoren, die für mich einer Partnerschaft den Sinn nehmen und eine sinnlose Partnerschaft führe ich nicht.

Von mir zu fordern meine Gefühle zu unterdrücken und mich einschüchtern wollen überschreitet für mich schon die Grenze zur emotionalen Gewalt. Dieses Verhalten akzeptiere ich in meinem Umfeld auf keinen Fall. Wenn diese Menschen dieses Verhalten nicht ablegen wollen oder können, breche ich den Kontakt komplett ab.

Mir sind die Schäden durch emotionale Gewalt zu präsent, als das ich bereit wäre so ein Verhalten zu relativieren oder akzeptieren.
in meinem privaten freundeskreis haben wir eigentlich eher andere gesprächsthemen, aber selbst wenn wir diese dinge so detailliert besprechen sollten würde ich die meinung meiner freunde mehr wertschätzen als die von mir fremden forenteilnehmern.

ich meine wer seine partnerschaft wg. einzelner erotischer vorlieben aufgibt ist entweder bindungsunfähig oder hat noch eine ganze liste anderer unzulänglichkeiten im kopf.
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