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Vertrauen in offener Beziehung: wie kann das zusammen gehen?

Man sollte nicht ins Wasser gehen wenn man nicht schwimmen kann.
Viele wagen sich zu weit und unbedacht vor und lassen sich schnell mitreißen.
Wenn Strukturen über den Haufen geworfen werden die eigentlich tragend sein sollten, dann sind diese eben doch nicht so stabil wie man es gern beteuert.
Dagegen schützen auch irgendwelche Regeln nicht, denn sie degradieren andere und den Sex mit ihnen oftmals zu einem Konsumgut der weit von dem entfernt ist was Sex eigentlich so unvergleichlich schön macht.
**********hilda Paar
232 Beiträge
Themenersteller 
Ängste ...
Zitat von *********_love:
... erscheinen oft die Emotionen, die nicht ohne Weiteres kontrollierbar sind und damit Strukturen gefährden, die existentielle Sicherheit vermitteln. Denke ich.

An derartigen Ängsten verdienen übrigens Heerscharen von Therapeuten. *zwinker*

Irrtum, wir haben den Scheiss nicht gesät.

Wir verdienen daran die Menschen davon zu befreien.

... gehören zum Menschsein. Wer sie in die Seelen der Menschen gesät haben mag, ist eine philosophische Frage. Religionen haben darauf ihre ganz eigenen vielfältigen Antworten.

Und es ist relativ, ob Ängste Therapien und Therapien immer Therapeuten erfordern. 😉
*********mAll Mann
294 Beiträge
Vertrauen ist die Grundlage jeder Art von gesunder Beziehung. Vertrauen darauf, dass beide Partner da sind, wenn sie vom Anderen gebraucht werden und darin, dass sie ehrlich mit ihren und den Gefühlen, Bedürfnissen und Ängsten des jeweils anderen umgehen.

Es kann also nicht nur zusammen gehen, es muss sogar.

Ob eine Beziehung offen oder geschlossen ist, hat nicht mit Vertrauen zu tun, sondern mit den Gefühlen und Bedürfnissen der Beteiligten (und in negativen Fällen auch mit den Ängsten).
Und es ist relativ, ob Ängste Therapien und Therapien immer Therapeuten erfordern. *zwinker*

Natürlich nicht. Wer kann, kann das selbst machen. Simples Handwerk. Wer kann, kann auch sein Auto selbst reparieren oder sein Bein schienen.
**********hilda Paar
232 Beiträge
Themenersteller 
Das Ausmaß an Stabilität ...
Zitat von *****ite:

Wenn Strukturen über den Haufen geworfen werden die eigentlich tragend sein sollten, dann sind diese eben doch nicht so stabil wie man es gern beteuert.

... und Sicherheit scheinen mir in Leben & Liebe häufig überschätzt zu werden, oft aus einem übergroßen Ego heraus.

Mir scheint angesichts der Fragilität unserer menschlichen Natur und der uns tragenden Systeme eher Demut vor sich zufällig ergebenden glücklichen Lebensumständen angebracht. Das Glück einer monogamen Zweierbeziehung mit harmonischen Ansätzen und daraus resultierenden Entwicklungsmöglichkeiten gehört da für mich dazu.
**********hilda Paar
232 Beiträge
Themenersteller 
Als Akademikerin ...
Zitat von *********_love:
Und es ist relativ, ob Ängste Therapien und Therapien immer Therapeuten erfordern. *zwinker*

Natürlich nicht. Wer kann, kann das selbst machen. Simples Handwerk. Wer kann, kann auch sein Auto selbst reparieren oder sein Bein schienen.

... weiß ich, dass Klappern zum Handwerk gehört. Gerade in der Beraterbranche wird damit hoher Bedarf (Markt) künstlich generiert.

Natürlich weiß ich auch, dass ich eine HirnOP nicht an mir selber durchführen kann. 😉
Ich bin vielleicht noch etwas grün aber nach nun doch schon 12 Jahren (geschlossener) Beziehung kristallisiert sich für mich etwas ganz Bedeutendes heraus: Nach den Schmetterlingen kam die erste Vertrautheit. Weniger "explosiv" aber dafür mit viel mehr Eingehen auf den Anderen. Danach kamen viele Erfahrungen und aus der Vertrautheit wuchs ein tiefes Vertrauen. Eine immer tiefer werdende Verbundenheit, ja fast schon eine "verschmolzene Existenz" (im positiven Sinne, ohne, dass sich die Partner als Individuum darin verlieren). Dieses Gefühl, eine Art "Urvertrauen" auf den Anderen, kann man meiner Meinung nach nur über längere Zeit und durch viele und insbesonders durch harte Erfahrungen erlangen.
Danach ist es für mich aber auch kaum noch zu erschüttern, da man es sehr schnell sehr zu schätzen weiß. Mehr als Sex und bei uns definitiv auch mehr als das Hormonfeuerwerk einer frischen Liebe.
Die ganzen Erfahrungen, die Konflikte und Kompromisse, die notwendig sind, um diesen Punkt zu erreichen, genau wie die unzähligen Male bedingungsloser und selbstloser Unterstützung durch den Partner ergeben einen unfassbar stabilen Kit. Die Einen nennen es "wahre Liebe", ich nenne es Mal bewusst "Urvertrauen" und es gibt noch unzählige andere Bezeichnungen.
Aber was ich damit sagen will, wenn ein Paar diesen Punkt erreicht hat, wie soll eine kurzfristige externe "Erfahrung" (ob nur Sex oder auch mit mehr oder weniger Gefühl) das ins Wanken bringen, wenn man sich zuvor gemeinsam darüber klar geworden ist, vorsichtig, rücksichtsvoll und mit stetigem Austausch darüber vorgeht?
Ist zwar aus meiner Sicht eine theoretische Aussage aber es fällt mir schwer zu glauben, dass in diesem "Konstrukt" nicht auch eine offene oder polyamore Beziehung möglich ist.
Das dann Regeln/Absprachen getroffen aber auch Rücksicht auf eventuelle Fehltritte von vorne herein einkalkuliert werden, ist für mich selbstverständlich. Sonst müsste man sich fragen, hab ich überhaupt diesen Punkt des "Urvertrauens" erreicht oder stimmt vielleicht doch etwas ganz Elementares nicht.
**********hilda:
Mir scheint angesichts der Fragilität unserer menschlichen Natur und der uns tragenden Systeme eher Demut vor sich zufällig ergebenden glücklichen Lebensumständen angebracht. Das Glück einer monogamen Zweierbeziehung mit harmonischen Ansätzen und daraus resultierenden Entwicklungsmöglichkeiten gehört da für mich dazu.

Das sei dir unbenommen so zu fühlen.
Ich glaub zu verstehen was du meinst. Auch ich empfinde Demut im Angesicht meines Lebens und meines Partners.
Aber! ich bin auch demütig genug um anzuerkennen dass ich nicht alle Sehnsüchte meines Partners abdecke und er nicht meine. Er und ich geben uns die Freiheit, auch (bzw hauptsächlich) jenseits einer monogamen Beziehung zu agieren, Sex zu haben, zu lieben, whatever. Ich für mich weiß aber, wo meine Wurzeln sind. Man könnte ganz schnell ausbrechen aus der Beziehung wenn man denn unzufrieden wäre. Aber man entscheidet such immer wieder aufs Neue FÜR den eigenen Partner und das Leben mit ihm.
Das lässt Vertrauen wachsen.
*******n_HH Frau
5.825 Beiträge
Regelwerke...
...sind ein schlechter Kit, bzw. waren sie zu Beginn nur ein Krückstock, um die ersten Schritte zu gehen. Dass sich Emotionen für einen anderen Menschen entwickeln können, war uns klar. Doch das passiert ja nicht von jetzt auf gleich. Wenn zwei oder mehr Menschen miteinander offen, transparent sind und ehrlich der Realität gegenüber stehen, dann ist das entwickeln von Gefühlen für einen Dritten ein gemeinsamer Weg und keine Überraschung. Für diese Bereitschaft der Auseinandersetzung empfinde ich Respekt und Dankbarkeit. Es ist anstrengend aber so erwächst Vertrauen.
Und so gibt es zwar ein paar Absprachen, aber was sich entwickelt ist nicht planbar. Der wichtigste Pfeiler ist der Wille miteinander reden zu wollen, sich Teilhaben zu lassen und das jeden Tag aufs neue.
Und darin vertraue ich ♥️
.Das bestärkt mich in meiner Auffassung: "Offene Beziehung" klingt interessant, ist aber ein Spiel mit dem Feuer und daher nicht wirklich mein Ding.

Oh. Fazit schon auf der ersten Seite gezogen. Na dann ist doch alles klar.

Im Grunde wäre jede Veränderung ein Spiel mit dem Feuer, wenn eine Vertrauensbasis so schnell hinüber ist.

**********hilda:
Mir scheint angesichts der Fragilität unserer menschlichen Natur und der uns tragenden Systeme eher Demut vor sich zufällig ergebenden glücklichen Lebensumständen angebracht. Das Glück einer monogamen Zweierbeziehung mit harmonischen Ansätzen und daraus resultierenden Entwicklungsmöglichkeiten gehört da für mich dazu.

Was sind denn hier die "uns tragenden Systeme"?

Lebensumstände sind nicht nur zufällig. Sie hängen auch von Entscheidungen und der eigenen Gestaltung ab. Damit haben wir auch einen gehörigen Anteil an diesen Umständen.
Und gerade eine Beziehung hängt maßgeblich von den Beteiligten ab. Eine glückliche Beziehung fällt meiner Meinung nach nicht vom Himmel.

Ihr sprecht im Eingangspost nicht nur von offenen, sondern von polyamoren Beziehungen. Erstmal grundsätzlich völlig verschiedene Dinge. Dennoch gründet sich meines Erachtens die Vertrauensbasis in allen Beziehungen auf die gleichen Werte. Worauf basiert dein Vertrauen bei einer besten Freundin/einem besten Freund?

Meine Werte sind z. B.: Loyalität, Wohlwollen, Ehrlichkeit, Akzeptanz des anderen (auch seiner/ihrer Andersartigkeit) - diese Liste ist unvollständig.

Exklusivität ist für mich kein bedeutender Wert, um Vertrauen zu bilden. In der Tat wäre dieses Fundament sehr fragil.
*******ht_3 Frau
22 Beiträge
Aber was ich damit sagen will, wenn ein Paar diesen Punkt erreicht hat, wie soll eine kurzfristige externe "Erfahrung" (ob nur Sex oder auch mit mehr oder weniger Gefühl) das ins Wanken bringen, wenn man sich zuvor gemeinsam darüber klar geworden ist, vorsichtig, rücksichtsvoll und mit stetigem Austausch darüber vorgeht?
Da stellt sich mir die Frage, warum sollte das nicht möglich sein?
**********hilda Paar
232 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******lla:


Was sind denn hier die "uns tragenden Systeme"?


Beispielsweise gehört da unsere Gesundheit dazu. Wenn im "System Familie" auch nur eine Person schwer krank wird, ändern sich sämtliche "Kräfteverhältnisse".

Ein kranker Mensch kommt womöglich aufgrund seiner Bedürftigkeit mit einer geöffneten Beziehung nicht mehr so souverän zurecht wie ein gesunder Mensch.
Da stellt sich mir die Frage, warum sollte das nicht möglich sein?

Vieles ist möglich. Ob es planbar und kontrollierbar ist, steht auf einem anderen Blatt.
**********hilda Paar
232 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******lla:
.

Ihr sprecht im Eingangspost nicht nur von offenen, sondern von polyamoren Beziehungen. Erstmal grundsätzlich völlig verschiedene Dinge.


Für mich ist die polyamore eine Spezialform der offenen Beziehung. Warum sollte das falsch sein? Kannst Du mir das bitte erklären?
Ohne alles gelesen zu haben
Sie schreibt.

Angst:
Ich kenne die Angst. Angst, belogen, betrogen und hintergangen zu werden. In jeder Beziehung war dies mein Begleiter. Auch wenn ich versucht habe zu verdrängen.
Resultat war, das ich belogen, betrogen und hintergangen wurde. Obwohl ich monogam war, treue das a und o war, ich bin swingen, andere sexuelle Praktiken usw nicht kannte.....

Bis zu dem Tag im Jahr 2014 an dem ich für mich entschied, die offene Beziehung auszuprobieren. Mit viel reden, Geduld vom Partner verstand ich immer mehr.

Obwohl auch er mich hintergangen hat, habe ich vor 3 Jahren meinen jetzigen Partner kennen und lieben gelernt. Nach meinem Exmann die zweite Beziehung die lange anhält. Und mittlerweile erlaube ich ihm Sex mit anderen Frauen zu haben wenn ich nicht dabei bin, wenn es denn passiert. Weil ich nicht immer für ihn da sein kann aus gesundheitlichen Gründen. Ich verbiete ihm nichts und ebenso verbietet er mir nichts. Wir haben unsere Regeln und Grenzen und vertrauen darauf das der andere sich daran hält.

Wenn ich Zweifel hätte an der Einstellung oder am Vertrauen, würde ich zukünftig keine Beziehung mehr eingehen.

Unsere Beziehungs, die Einstellung ist keine Garantie das wir nun bis ans Lebensende zusammen bleiben werden. Selbst eine Ehe ist keine Garantie. Aber man muss für sich seinen Weg finden. Das ist das was zählt. Und mit dem passenden Gegenstück kann alles richtig sein
Ein kranker Mensch kommt womöglich aufgrund seiner Bedürftigkeit mit einer geöffneten Beziehung nicht mehr so souverän zurecht wie ein gesunder Mensch.

Wenn die Kräfte nachlassen kann die Fassade nicht mehr aufrecht erhalten werden und wir kommen in Kontakt mit unserer ureigenen Wahrheit.

Eine offene Beziehung muss ja nicht bedeuten, dass jemand Mangel leidet an Fürsorge und Zuwendung.

Fürchtet er das, können das auch Ängste sein, die in den Vordergrund gerückt sind, aber schon immer da waren.
Für mich ist die polyamore eine Spezialform der offenen Beziehung. Warum sollte das falsch sein? Kannst Du mir das bitte erklären?

Nach meinem Verständnis denken polyamore Menschen nicht in Erst- und Zweitbeziehung. Es gibt kein Ranking, keine „Erlaubnis“.

Man versteht sich frei zu lieben für wen auch immer man Liebe empfindet und individuell auszuleben, was im Raum steht.

Auch wenn es zu Wohngemeinschaft und Familiengründung kommt, geschieht das in einem anderen Selbstverständnis.

Offene Beziehung versteht sich als eine Primärpartnerschaft die, nach Absprache und Regelwerk, bestimmte Aspekte der Partnerschaft öffnet, um sie mit Dritten auszuleben.
*********erker Mann
11.917 Beiträge
Zitat von *********_love:
Für mich ist die polyamore eine Spezialform der offenen Beziehung. Warum sollte das falsch sein? Kannst Du mir das bitte erklären?

Nach meinem Verständnis denken polyamore Menschen nicht in Erst- und Zweitbeziehung. Es gibt kein Ranking, keine „Erlaubnis“.

Man versteht sich frei zu lieben für wen auch immer man Liebe empfindet und individuell auszuleben, was im Raum steht.

Auch wenn es zu Wohngemeinschaft und Familiengründung kommt, geschieht das in einem anderen Selbstverständnis.

Offene Beziehung versteht sich als eine Primärpartnerschaft die, nach Absprache und Regelwerk, bestimmte Aspekte der Partnerschaft öffnet, um sie mit Dritten auszuleben.

Und es gibt viele Dinge die sich irgendwo dazwischen bewegen und keinen eigenen Namen haben... die Welt ist eben vielfältig und hat keine Schubladen!
**********hilda Paar
232 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********_love:
Ein kranker Mensch kommt womöglich aufgrund seiner Bedürftigkeit mit einer geöffneten Beziehung nicht mehr so souverän zurecht wie ein gesunder Mensch.

Wenn die Kräfte nachlassen kann die Fassade nicht mehr aufrecht erhalten werden und wir kommen in Kontakt mit unserer ureigenen Wahrheit.

Eine offene Beziehung muss ja nicht bedeuten, dass jemand Mangel leidet an Fürsorge und Zuwendung.

Fürchtet er das, können das auch Ängste sein, die in den Vordergrund gerückt sind, aber schon immer da waren.

Real begründete Ängste. Erfahrungswerte.

Ich stell mir mal folgende Konstellation vor: Ein Partner sagt über Jahre zum anderen, dass er zum Vögeln frei sein will und lebt das auch. Überraschend kommt es trotz gesunder Lebensweise zum Schlaganfall. Nun will der vorher zur Freiheit tendierende Mensch mit voller Aufmerksamkeit des Partners 24/7 gepflegt werden. Wie mag sich das für den Partner anfühlen?
**********hilda:
Für mich ist die polyamore eine Spezialform der offenen Beziehung. Warum sollte das falsch sein? Kannst Du mir das bitte erklären?

@*********_love hat es gut erklärt. Wobei es zumindest trotzdem einige polyamore Menschen gibt, die in Erst- und Zweitbeziehung unterscheiden.

Grundsätzlich ist beides nicht monogam. Das stimmt. Es sind deswegen unterschiedliche Dinge, weil das Selbstverständnis der Beziehung grundsätzlich eine andere ist.

Also die Polyamorie ist an sich erstmal gar keine spezielle Beziehungsform, weil es da 1001 Modelle gibt. Es gibt auch geschlossene Triaden z. B. Es gibt etliche Polyamore, die rein sexuelle Beziehungen zu anderen komplett ablehnen.

Und bei der Polyamorie kann man dahin kommen, dass es die eine Beziehung, die die Basis stellt, gar nicht gibt. Oder es ist sowieso eine Gemeinschaft.

Daher muss man im Konzept "offene Beziehung" einige Dinge wirklich anders betrachten und diskutieren als bei der Polyamorie (und da vermutlich sogar im speziellen Beziehungsmodell).
Real begründete Ängste. Erfahrungswerte.

Ich stell mir mal folgende Konstellation vor: Ein Partner sagt über Jahre zum anderen, dass er zum Vögeln frei sein will und lebt das auch. Überraschend kommt es trotz gesunder Lebensweise zum Schlaganfall. Nun will der vorher zur Freiheit tendierende Mensch mit voller Aufmerksamkeit des Partners 24/7 gepflegt werden. Wie mag sich das für den Partner anfühlen?

Das kommt für mich drauf an, wie die Beziehung vorher war.

Wenn es für beide ein Selbstverständnis von freier Liebe gab, man diese Liebe empfindet, gerne diese Fürsorge zu schenken, wissend, es wäre umgekehrt genauso, dann wird man sich darüber wohl weniger Gedanken machen.

Wenn es egoistisch in den Raum gestellt war, man als Partner da bereits über die eigene Grenze gegangen ist, um den Menschen nicht zu verlieren, ist jetzt aber gut genug die Pflege alleine stemmen zu „dürfen“, während die Liebe vorher großzügig verteilt wurde, dann kann man sich durchaus auch veräppelt fühlen. Dann kann man für sich noch was lernen.
**********hilda:
Ich stell mir mal folgende Konstellation vor: Ein Partner sagt über Jahre zum anderen, dass er zum Vögeln frei sein will und lebt das auch. Überraschend kommt es trotz gesunder Lebensweise zum Schlaganfall. Nun will der vorher zur Freiheit tendierende Mensch mit voller Aufmerksamkeit des Partners 24/7 gepflegt werden. Wie mag sich das für den Partner anfühlen?

Hört sich für mich nach einer Beziehung an, die auf reiner Bedürfnisbefriedigung basiert.

Ich sehe jetzt aber tatsächlich nicht den Vorteil der Monogamie, wo sich dann einer aufopferungsvoll 24/7 kümmert und dabei komplett an seine Grenzen kommt bzw. das gar nicht leisten kann.
**********ryBBW Frau
2.285 Beiträge
Zitat von **********hilda:


Das bestärkt mich in meiner Auffassung: "Offene Beziehung" klingt interessant, ist aber ein Spiel mit dem Feuer und daher nicht wirklich mein Ding.

Das ist auch völlig in Ordnung. Reicht ja wenn es das Ding derer ist, die eine offene Beziehung leben. *zwinker*
*********mAll Mann
294 Beiträge
Zitat von **********hilda:

Real begründete Ängste. Erfahrungswerte.

Ich stell mir mal folgende Konstellation vor: Ein Partner sagt über Jahre zum anderen, dass er zum Vögeln frei sein will und lebt das auch. Überraschend kommt es trotz gesunder Lebensweise zum Schlaganfall. Nun will der vorher zur Freiheit tendierende Mensch mit voller Aufmerksamkeit des Partners 24/7 gepflegt werden. Wie mag sich das für den Partner anfühlen?

Angst ist generell ein schlechter Ratgeber.

Und spezielle Konstellationen zu konstruieren in denen ein Teil der Partnerschaft in die Röhre guckt ist auch nicht weiter schwierig. Dein Beispiel des "freiheitsliebenden Partners der plötzlich abhängig wird" ist zudem eines, dass sich nicht auf offene Beziehungen beschränkt. Jemand kann eine sexuell und emotional monogame Beziehung leben und trotzdem vorwiegend in sich selbst investieren.

Oder anders gesagt: Was wenn der monogame Karrieremann der nie zuhause war plötzlich einen Schlaganfall hat und 24/7 betreut werden muss? Wie mag sich das für den Partner anfühlen?
**********hilda Paar
232 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********mAll:
[

Angst ist generell ein schlechter Ratgeber.


Ist verantwortungsvoll vorausschauendes Denken eine Form von Angst? Auf jeden Fall ist es ein guter Ratgeber.

Ist es wirklich erfüllend, jeder sexuellen Phantasie realen Ausdruck zu verleihen? Tragen bewusst unerfüllt gelassene sexuelle Wünsche nicht auch ein Potential für seelische Stärke in sich? Liegt in freiwilliger Selbstbeschränkung nicht auch ein wesentlicher Grad an sexueller Selbstbestimmung? Ich meine schon.

Zum Thema fällt mir immer wieder das Märchen "Der Fischer un sin Fru" ein. Sie wollte alles und hatte am Ende nichts.
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