Liebe Forengemeinde, schon lange beschäftigen mich die Themen…Liebe Forengemeinde, schon lange beschäftigen mich die Themen Polygamie, offene Beziehungen und zuletzt auch der Aspekt der Polyamorie. Seit einiger Zeit befinde ich mich auch selbst…
zum Thema
Offen, ehrlich und direkt lässt Vertrauen überflüssig wirken51
Zu aller erst, das sollte sein, leider wurde mir das letzte…Zu aller erst, das sollte sein, leider wurde mir das letzte Satzzeichen nicht gestattet. In meiner damaligen Beziehung haben uns immer gesagt: "offen, ehrlich, direkt.
Genau das meinte ich. Er kommt zurück. Ja, der Vergleich ist unpassend in der Mensch<->Hund Metapher. Aber sehr passend im Leine<->aus-freien-Stücken Teil.
Und ja, die Gesellschaft ist in vielen Sachen noch im dunkelsten Mittelalter verhaftet, solche Normen ändern sich sehr, sehr langsam. Vor allem wenn so viele Elemente der Gesellschaft aktiv daran festhalten und gegen jede Veränderung kämpfen.
Sich aus der Gesellschaft und ihren Erwartungen zu emanzipieren ist m.E. das größte Stück Arbeit an der Stelle.
„ ich weiß ja nicht...
Umgekehrt würde das bedeuten Menschen in monogamen Beziehungen sind nicht frei .
Das ist leider oft der Fall. Wenn man sich mal umschaut, dann sind bei vielen monogamen Beziehungen viele unterdrückte Bedürfnisse im Spiel. Oft so, dass es nicht wirklich schmerzt, aber in jedem Macho-Spruch der Art "guck mal, die würde ich schon gern..." oder Frauen-Tratsch "oh der ist ja süß, also den würde ich nicht von der Bettkante..." ist auch ein Funken Wahrheit drin.
Man verzichtet halt zu Gunsten von Dingen, die man wichtiger findet. Das ist ja ok, das kann man so entscheiden. Ich will das nicht schlecht reden. Aber es ist ein Stück verlorene Freiheit, so wie Haus und Hypothek einem halt auch Freiheit nehmen im Gegenzug zu dem, was sie geben.
Die Sprüche kriegste aber auch in polygamen Beziehungen um die Ohren gehauen. Ist ja nicht so, dass Polyamorie zwingend aus "alles vögeln, was man süß findet" besteht.
Es gibt einen Zustand, der vollkommen ohne partnerschaftliche Zwänge auskommt.
Nennt sich Single.
Ist den meisten dann aber auch wieder nicht recht.
„ ich weiß ja nicht...
Umgekehrt würde das bedeuten Menschen in monogamen Beziehungen sind nicht frei .
Sexuelle Exklusivität zu vereinbaren, bedeutet: nur Sex mit dem Partner. Oder gar keinen Sex, oder nur mit sich selbst.
Tatsächlich macht das unfrei. Solange beide Menschen das so wollen, wird sich keiner unfrei fühlen. Lust auf einen anderen Menschen als den Partner hat da einfach keinen Platz.
Tatsächlich bedeutet dies, nicht mehr machen zu können, was und mit wem man gerne würde. Das beschneidet selbstverständlich die Freiheit und sexuelle Selbstbestimmung.
Das ist mir zu oberflächlich betrachtet.
Denn wenn man gar nicht das Bedürfnis hat ,Sex ausserhalb der Beziehung , dann ist man auch nicht in seinen Freiheiten eingeschränkt.
Hat man das Bedürfnis, hat man die Freiheit es äussern zu dürfen.
Möchte der Partner das nicht hat man die Freiheit zu wählen was man möchte.
Auch in offenen Beziehungen gibt es Regeln, die einen in seiner Freiheit einschränken können.
Stimme @*********ar_HB zu. Freiheit ist für mich keine Frage der Beziehungsform, sondern des Beziehungsinhalts. Je natürlicher das ist, umso wohler und auch freier fühlen sich die Partner.
Das eine ist der Fakt, das andere das subjektive Gefühl.
Schrieb ich doch.
Würde sich niemand in monogamen Beziehungen unfrei fühlen, wären doch alle Paare treu. Lebenslang. Meist ist es so, dass ein Partner sich nicht mehr frei fühlt mit dieser Vereinbarung. Schon lange, bevor fremdgegangen wird.
Da bin ich zu alt, um das so naiv betrachten zu können. Auch für monogame Beziehungen braucht es zwei Menschen, die da gerne mitmachen möchten. Guck ich mich um, verrenken ganz schön viele Menschen ihren Hals, um die Kirschen in Nachbars Garten zu begehren. Selbst wenn sie nicht naschen gehen. Das wirkt auf mich wenig frei.
Wenn ich plötzlich und überraschend in einer Beziehung feststelle, dass monogam doch nicht meine Sache ist, d.h. aus Begehren der Wunsch fremdzuvögeln entsteht, dann kann ich heutzutage ruckzuck aus Beziehung/Ehe raus. Hat mein Ex-Schwager nach drei Monaten Ehe problemlos hingekriegt. Manche halten ihn zwar für einen Idiot, ich eingeschlossen, aber es gab keine Tür und keine Kette, die ihn unfrei machte. Als er zwei Monate später wieder zurück wollte, blieb die Tür allerdings zu. Unfrei ist nur der, der sich selber Grenzen auferlegt.
Eben. K.a was immer diese Querverweise auf die ach so schlimme Gesellschaft sollen.
Nirgendwo lebt es sich so frei wie bei uns.
Wenn die eigene Courage fehlt dann war aber schon immer die doofe Gesellschaft Schuld.
Ist ja auch am einfachsten.
Courage ist nicht wegzulaufen, Courage ist zu bleiben und seinem Partner in Gesicht zu sehen. Und zu reden. Und Tränen und Wut, Angst und Zweifel zu akzeptieren. Und ...reden.
Der Lohn- vielleicht ein Konsenz. Oder eine mögliche faire Art der Trennung. Alles jedenfalls besser als wegzulaufen.
@*******enna "Courage ist nicht wegzulaufen". Leider vollkommen aus der Mode. Galantes Abtauchen lässt sich zeitgeschmacklich mit "starker Persönlichkeit, im Leben Stehen" und anderen hohlen Phrasen wunderbar vereinbaren. Zur Not besteht die dringende Notwendigkeit, sich gegen die Emotionen des anderen abzugrenzen. Nach alter Betrachtungsweise wäre das Weglaufen.
@*******enna "Courage ist nicht wegzulaufen". Leider vollkommen aus der Mode. Galantes Abtauchen lässt sich zeitgeschmacklich mit "starker Persönlichkeit, im Leben Stehen" und anderen hohlen Phrasen wunderbar vereinbaren. Zur Not besteht die dringende Notwendigkeit, sich gegen die Emotionen des anderen abzugrenzen. Nach alter Betrachtungsweise wäre das Weglaufen.
Hier wird aber mal großzügig über einen Kamm geschert...
Ich gehe mit, wenn man darüber spricht sich miteinander auseinanderzusetzen und in offenen Gesprächen seine Konflikte zu klären.
Das setzt aber voraus, dass die Beziehung aus zwei erwachsenen und psychisch gesunden Erwachsenen besteht.
Ist das nicht der Fall und man ist an jemanden geraten, mit dem gar nichts geht, kann man sich nicht genug abgrenzen. Da rate ich gerne und voller Überzeugung die Beine in die Hand zu nehmen und um sein Leben zu rennen, denn um nicht weniger geht es dann.
@*********_love Es tut mir leid, wenn ich dich getriggert habe.
So eine Beziehung hatte ich auch- Gewalt. Und am nächsten Morgen schminken, damit niemand die blauen Flecken sieht.
Ich gebe dir recht, dass man da die Beine in die Hand nehmen soll. Leider nur bleibt man, aus verschiedenen Gründen, viel zu lang. Bis es irgendwann wirklich nicht mehr aushaltbar ist. Oft sehr spät, viel zu spät.
Ich rede von Menschen auf Augenhöhe. Ohne psychischer oder physischer Gewalt. Die - eigentlich solltte es so sein- ganz normale Beziehung.
Dass es so etwas gibt, musste ich auch erst lernen. Alles weitere- siehe oben.
@*********_love Ich vermag das nicht einzuschätzen, wo gesund endet, speziell anfängt und der Übergang zu pathologisch liegt. Meine Einschätzung über alle Bereiche hinweg ist, Aufgeben, Weglaufen oder Abtauchen geht leicht. Anfangs wird viel und vermeintlich über alles geredet, aber kaum kommt innerer Stress oder Unpässlichkeit ins Spiel, emtzieht sich einer wie die Schnecke in ihr Haus und das war's. Ist jetzt mein Eindruck der letzten 10 Jahre, in denen ich ein wenig herumgekommen bin.
Es war auch nicht immer so und gerade jetzt erlebe ich es, wie wirkliche Zuneigung den Willen zu tiefgreifender und nach vorne schauender Kommunikation hervorbringt. So richtig erwachsen halt. Es ist was da, um das es zu kämpfen lohnt. Wir wertschätzen es.
Um DEINE Erfahrungen zu teilen, musst Du aber anderen nichts unterstellen. In diesem Fall mir, das hätte mich getriggert.
Ich habe eine sehr allgemeine Aussage getroffen, die sehr viel üblicher zutrifft als das gerne angenommen wird.
Man kann nicht immer alles pauschal über einen Kamm scheren und ich finde es ist eine Unart geworden, Menschen, die in der Lage sind für sich eine Entscheidung zu treffen und diese umzusetzen immer vorsorglich zu unterstellen, sie hätten kein Durchhaltevermögen oder ihnen würden weitere Kompetenzen und Werte abgehen. Das ist schlicht keine allgemein gültige und zutreffende Aussage.
Gehen ist nicht für jeden leicht. Auch dazu gibt es im Forum unzählige Beispiele, wo man sich fragt, warum die Betroffenen sich das überhaupt geben.
Ich bewerte die Qualität einer Beziehung indem, was Du im letzten Absatz beschreibst. Agieren da Erwachsene im liebevollen Miteinander oder nicht.
Der andere Käse, sei es pathologisch oder einfach nur unreif ist doch hü oder hott geschmackssache. Ob jemand sich davon schleicht oder den anderen mit ausdauernder Anwesenheit bestraft, das gibt sich für mich nichts.
„Das eine ist der Fakt, das andere das subjektive Gefühl.
Schrieb ich doch.
Würde sich niemand in monogamen Beziehungen unfrei fühlen, wären doch alle Paare treu. Lebenslang. Meist ist es so, dass ein Partner sich nicht mehr frei fühlt mit dieser Vereinbarung. Schon lange, bevor fremdgegangen wird.
Da bin ich zu alt, um das so naiv betrachten zu können. Auch für monogame Beziehungen braucht es zwei Menschen, die da gerne mitmachen möchten. Guck ich mich um, verrenken ganz schön viele Menschen ihren Hals, um die Kirschen in Nachbars Garten zu begehren. Selbst wenn sie nicht naschen gehen. Das wirkt auf mich wenig frei.