Tja, da bin wohl auch einer von denen, der eine engstirnige Sicht auf (meine) Partnerschaften hat.
Ich habe ausschließlich monogame Beziehungen, und bin ausschließlich Partnerschaften eingegangen, bei denen meine Partnerin denselben Anspruch hatte.
Aber die Fragestellung der Threaderstellerin treibt mich anders herum umher, und in diesem Bezug war es konsequent, mich dabei auch umgekehrt, also mit der Fragestellung hier zu beschäftigen.
Grundsätzlich stimme ich Tatjana_DA nicht zu, denn Vorlieben, Neigungen, Fetische können sich über Zeiträume verändern, auftreten sich manifestieren, oder vielleicht erst bewusst machen. Kein Schalter, der umgelegt wird, aber ein Prozess, welcher nicht unmittelbar bemerkt, und demzufolge auch nicht diskutiert wird.
Ich bin nun ein sehr offener Mensch, versucht, ohne Vorurteile oder Vorabbewertungen durchs Leben zu gehen, daher kann man mit mir über alles reden (im Sinne der Gesetztestreue etc). In sexueller Sicht bin ich wirklich für viele Ideen offen, eher derjenige, der sie artikuliert, möchte aber Teil der gelebten Sexualität sein.
Wenn sie Sex ohne meine Anwesenheit wünschte, wäre dies für mich befremdlich, das müssten wir erst tiefer reingehen, damit ich den Wunsch verstehen kann.
Aber auch ich habe meine no-Gos, und würde meine Partnerin eines meiner No-Gos als für sich relevante Spielart artikulieren, hätten wir ein Problem. Und um Tatjana_DA dann doch wieder einzugestehen: Käme sie nach 20 Jahren damit an, sadistisch zu sein, und diese Neigung mit schmerzmaximierenden Instrumenten nun an mir ausleben zu müssen, würde ich mich, und auch sie, fragen, wie sie den Weg dahin so komplett ohne mich gegangen ist. (Ja, ich wählte absichtlich ein Extrembeispiel)
Wie dann Lösungen im letzteren Fall dazu aussehen könnten kann ich heute aber auch nicht sagen, denn eine Situation fühlt sich ganz anders an, wenn man in ihr steckt, als wenn man auf sie drauf schaut. Ehrlicherweise könnte ich mir eine Öffnung der Beziehung nicht vorstellen; meine Eifersucht erfröre meine Seele. Aber der Gedanke, meine Frau aus Liebe ziehen zu lassen, mein Leben in der Mitte durchzuschneiden, mein eigenes Lebensglück verschenken zu müssen - wäre ein Dilemma.