„„Ich entscheide mich ja bewusst für den Umgang oder eben dagegen.
Versteh mich nicht falsch, da bin ich ganz auf deiner Seite.
Das ist aber auch der Teil, der gerade von denen, die sich lautstark darüber beklagen, dass sie immer an Arschlöcher geraten, gern unterschlagen wird.
Das Problem 1 ist: Frauen beurteilen Männer nach einem möglichen Potenzial. Ob es das gibt oder nicht, ist zweitrangig, das merkt Frau dann schon.
Das Problem 2 ist: die Wahl der Beziehung ist selten authentisch, sondern beruht auf Prägung. Der geile bad boy aus Filmen ist am Ende häufig der taffe nice guy, natürlich hat ihre Schönheit und ihr Herz ihn vom Bösen erlöst, einfach mal so. *hüstel
Das lernen Mädchen bereits durch Märchen, dass der Frosch zuweilen ein Prinz ist, also wird einfach später mit dem Froschküssen weitergemacht, wird schon ein Prinz dabei sein - irgendwann. Klar ist das realitätsfern, aber das wird Mädchen und jungen Frauen nicht beigebracht. Lernen durch Erfahrung. Manche Frauen lernen schnell, manche auch nie. Letztere geraten ständig an den falschen Mann. Sie haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass endlich einer von denen zum nice guy wird.
Problem 3 ist: bad boys sind zuerst immer nett und aufregend genug, um die Hoffnung zu wecken, dass Frau sie schon erlöst bekommt. Da Frauen so erzogen werden, sich mehr um andere Bedürfnisse zu kümmern als um sich selbst, hat ein Arschlochtyp ein leichteres Spiel als der nice guy.
Dazu kommt, und das kenne ich von mir: bist du als Frau taff und selbstbewusst, ziehst Du echt oft nice guys an. Die wittern die weibliche Stärke und suchen eine Art Hybrid zwischen mütterlicher Fürsorge und Kümmerin, die für die Action sorgen soll. Das sind die Männer, die nach kurzer Zeit innerhalb der Beziehung gefriendzoned werden, einfach, weil sie furchtbar langweilig und anstrengend sind. Und die Frau kümmert sich, hat gar keine Zeit mehr zwischen Job, Haushalt und Kindern sich um ihn zu kümmern. Von ihm kommt für gewöhnlich nichts. Nice guys sind sehr oft passiv aggressiv, weil ihnen die Eier fehlen, sie sich bewegen lassen, anstatt selbst in Schwung zu kommen.
Da auch Frauen Männern nur vor den Kopf gucken können und so gewissermaßen ein Dilemma entsteht, entweder bad boy oder nice guy, was bedeutet sexuelle Attraktion oder guter Freund, fühlt sich das wirklich wie Regen oder Traufe an.
Es ist ein mühsamer Prozess, einen Mann möglichst schnell als für eine Beziehung geeignet zu identifizieren. Der sexuelle Attraktionen hervorruft, ohne ein Arschloch zu sein, aber dennoch taff und selbsbewusst, dabei emotional erreichbar und freundlich. Das gibt es, aber meiner Erfahrung nach nicht ganz so häufig wie bad boys und nice guys.
Sie