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"Poesie zu den Jahreszeiten" - Teil II



Zu viel

Der Himmel glänzt vom reinsten Frühlingslichte,
Ihm schwillt der Hügel sehnsuchtsvoll entgegen,
Die starre Welt zerfließt in Liebessegen,
Und schmiegt sich rund zum zärtlichsten Gedichte.
Am Dorfeshang, dort bei der luftgen Fichte,
Ist meiner Liebsten kleines Haus gelegen -
O Herz, was hilft dein Wiegen und dein Wägen,
Daß all der Wonnestreit in dir sich schlichte!
Du, Liebe, hilf den süßen Zauber lösen,
Womit Natur in meinem Innern wühlet!
Und du, o Frühling, hilf die Liebe beugen!
Lisch aus, o Tag! Laß mich in Nacht genesen!
Indes ihr sanften Sterne göttlich kühlet,
Will ich zum Abgrund der Betrachtung steigen.

Eduard Mörike
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********chen Frau
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*sonne**sonne**sonne*

Sommermittag

Nun ist es still um Hof und Scheuer,
Und in der Mühle ruht der Stein;
Der Birnenbaum mit blanken Blättern
Steht regungslos im Sonnenschein.

Die Bienen summen so verschlafen;
Und in der offnen Bodenluk',
Benebelt von dem Duft des Heues,
Im grauen Röcklein nickt der Puk.

Der Müller schnarcht und das Gesinde,
Und nur die Tochter wacht im Haus;
Die lachet still und zieht sich heimlich
Fürsichtig die Pantoffeln aus.

Sie geht und weckt den Müllerburschen,
Der kaum den schweren Augen traut:
"Nun küsse mich, verliebter Junge;
Doch sauber, sauber! nicht zu laut."

Theodor Storm, 1817-1888
[img]443236_jTb65.jpg[/img]
sxc - hirekatsu


Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun armes Herz, vergiß die Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden!

Ludwig Uhland
Sommerwelt
Text von
Karl Foerster entfernt.

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Kirschrot
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********chen Frau
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*sonne**sonne**sonne*

Liebe Sonne, scheine wieder

Liebe Sonne, scheine wieder,
schein die düstern Wolken nieder!
Komm mit deinem goldnen Strahl
wieder über Berg und Tal!

Trockne ab auf allen Wegen
überall den alten Regen!
Liebe Sonne, lass dich sehn,
dass wir können spielen gehn!

(Hoffmann von Fallersleben)
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*sonne*.......Nach dem Regen

Die Vögel zwitschern,
die Mücken sie tanzen im Sonnenschein.
Tiefgrüne feuchte Reben
gucken ins Fenster herein.
Die Tauben girren und kosen
dort auf dem niederen Dach.
Im Garten jagen spielend
die Buben den Mädchen nach.
Es knistert in den Büschen,
es zieht durch die helle Luft.
Das Klingen fallender Tropfen,
der Sommerregenduft.

Ada Christen (1839-1901)
[img]448251_6dBvC.jpg[/img]
sxc-nuccio1970



O Sonne

O birg in kühnem Leben Sonnenstunden ,
Dein Wesen bleib um Wonne hold in Sorgen;
Die Sonne schenkt sich fordernd: borg zu borgen,
Laß eignen Überschwang durch Gold umrunden!

Wie froh gekühlte Sommermonde munden!
In Weinesröte loht ein stolzer Morgen
Der ewigen Erwachtheit traut geborgen:
Sein Tag in uns singt alte Sonnenkunden.

O Sonne, meine Seele sei ein Garten,
Berühre sacht der Triebe zartes Sprühen:
Ein Mensch ist lenzgewohnt, weil voll Erwarten!

O Sonne, weil behutsam um mein Mühen:
Wir fühlen freudig ferne Feuerfahrten,
Die, fruchtbar durch den Geist, für dich erglühen!

Theodor Däubler
"Die Mittagsstund'
Im Zimmer, im trägen und stummen,
Hör' ich die Mittagsstund' summen,
Als gurrt eine Taube im Kropfe,
Als kocht man den Sommer im Topfe.
Und ferner Sommer Gespenster
Besuchen Dich glühend am Fenster,
Und manch' einer möchte gern bleiben
Und hängt sich verliebt an die Scheiben.
Von Sommer, die heiß hereinlugen,
Kracht's Fensterbrett laut in den Fugen;
Und auch eine Fliege, die brummt,
Die alle Sommer schon summt,
Sie singt von der Wollust ohn' Ruh'
Und von allen Sommern dazu.

Max Dauthendey( 1867 bis 1918 )
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********chen Frau
15.659 Beiträge
*sonne*..........Irischer Segenswunsch

Das Grün der Wiesen
erfreue deine Augen,
das Blau des Himmels
überstrahle deinen Kummer,
die Sanftheit der kommenden Nacht
mache alle dunklen Gedanken
unsichtbar.


Wir saßen vor der Sonne


Gedicht von Theodor Storm


Wir saßen vor der Sonne
Geschützt im schattig Grünen;
Du hieltest in den Händen
Die Blüte der Jasminen.

Du schautest vor dir nieder
Stumm lächelnd auf die Steige;
Dann warfst du mir hinüber
Das blühende Gezweige.

Und fort warst du gesprungen -
Wie ist mir doch geschehen?
So lang hab ich die Blume
Statt deiner nur gesehen? -

Nun hab ich rückgesendet,
Die ich so lang besessen.
Du solltest an der welken
Die lange Zeit ermessen.

Nun blühen die Büsche wieder,
Es drängt sich Dolde an Dolde.
Ich will keine Blätter und Blumen,
Ich will dich selber, die Holde
Sommersonnenwende - Mittsommer
Ein Gedicht zur Sommersonnwende

Nun die Sonne soll vollenden
Ihre längste, schönste Bahn,
Wie sie zögert, sich zu wenden
Nach dem stillen Ozean!
Ihrer Göttin Jugendneige
Fühlt die ahnende Natur,
Und mir dünkt, bedeutsam schweige
Rings die abendliche Flur.

Nur die Wachtel, die sonst immer
Frühe schmälend weckt den Tag,
Schlägt dem überwachten Schimmer
Jetzt noch einen Weckeschlag;
Und die Lerche steigt im Singen
Hochauf aus dem duft'gen Tal,
Einen Blick noch zu erschwingen
In den schon versunknen Strahl.


von Ludwig Uhland (1787-1862)
Titel: Sonnenwende (1834)

****is Frau
9.947 Beiträge
Ich wünscht ich wär ein Apfelbaum
Ich wünscht ich wär ein Apfelbaum
mit starkem, schwerem Stamm,
mit fester , dicker Rinde dran,
die vor Gefahren schützen kann.

Ich wünscht ich wär ein Apfelbaum
mit tief verflochtnem Wurzelwerk.
Es nährt mich und bringt Wasser mir.
Ich steh fest wie ein Berg.

Ich wünscht ich wär ein Apfelbaum
mit biegsam, starken Zweigen.
Egal wie dann auch der Wind tobt,
ich tanze meinen Reigen

Ich wünscht ich wär ein Apfelbaum,
mit satten, grünen Blättern.
Im Frühling trag ich Blüten dran
und Kinder auf mir klettern.

Ich wünscht ich wär ein Apfelbaum,
der im Sommer Früchte trägt.
Der Wanderer sie gern probiert
und sich in meinen Schatten legt.

Ich wünscht ich wär ein Apfelbaum,
geh blattlos in den Wintertraum.
Im nächsten Frühjahr wach ich auf
um neu auf diese Welt zu schaun.


(c) uk
[img]458888_hBV2n.jpg[/img]
sxc-saine

Geh aus mein Herz und suche Freud
in dieser lieben Sommerzeit
an deines Gottes Gaben.


Paul Gerhardt
Herbst
Zwei Rosen blühen am Wegesrand
Sommer geht langsam zu neige
Eine Werbung wo einst die Eiche stand
Unsre Rosen stehen seit an Seite

Bunte Blätter fallen nieder
Schimmern sanft im Abendrot
In ihren Adern fließen Lieder
Singen uns ein Lied vom Tod

Die Welt hüllt sich in samtnen Schein
In tausenden von Farben ein
Um Untergang zu Feiern

[img]459560_V4DYL.jpg[/img]
sxc-nulus


Nur einen Sommer gönnt, Ihr Gewaltigen,
und einen Herbst zu reifem Gesange mir,
daß williger mein Herz, vom süßen
Spiele gesättigt, dann mir sterbe!
Die Seele, der im Leben ihr göttlich Recht
nicht ward, sie ruht auch drunten im Orkus nicht.
Doch ist mir einst das Heilge, das am
Herzen mir liegt, das Gedicht, gelungen,


willkommen dann, o Stille der Schattenwelt!
Zufrieden bin ich, wenn auch mein Saitenspiel
mich nicht hinabgeleitet. Einmal
lebt ich wie Götter, und mehr bedarf's nicht.

Friedrich Hölderlin
Alle Birken grünen ...


Alle Birken grünen in Moor und Heid,
Jeder Brahmbusch leuchtet wie Gold,
Alle Heidlerchen dudeln vor Fröhlichkeit,
Jeder Birkhahn kullert und tollt.

Meine Augen, die gehen wohl hin und her
Auf dem schwarzen, weißflockigen Moor,
Auf dem braunen, grünschäumenden Heidemeer
Und schweben zum Himmel empor.

Zum Blauhimmel hin, wo ein Wölkchen zieht
Wie ein Wollgrasflöckchen so leicht,
Und mein Herz, es singt sein leises Lied,
Das auf zum Himmel steigt.

Ein leises Lied, ein stilles Lied
Ein Lied, so fein und lind,
Wie ein Wölkchen, das über die Bläue zieht,
Wie ein Wollgrasflöckchen im Wind.

Hermann Löns (1866-1914)
Text von Rainer Haak entfernt.

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Kirschrot
Joyteam
Die Buche

Die Buche sagt: Mein Walten bleibt das Laub.
Ich bin kein Baum mit sprechenden Gedanken,
Mein Ausdruck wird ein Ästeüberranken,
Ich bin das Laub, die Krone überm Staub.

Dem warmen Aufruf mag ich rasch vertraun,
Ich fang im Frühling selig an zu reden,
Ich wende mich in schlichter Art an jeden.
Du staunst, denn ich beginne rostigbraun!

Mein Waldgehaben zeigt sich sommerfroh.
Ich will, dass Nebel sich um Äste legen,
Ich mag das Nass, ich selber bin der Regen.
Die Hitze stirbt: ich grüne lichterloh!

Die Winterspflicht erfüll ich ernst und grau.
Doch schütt ich erst den Herbst aus meinem Wesen.
Er ist noch niemals ohne mich gewesen.
Da werd ich Teppich, sammetrote Au.


Theodor Däubler (1876 - 1934)
Frühling, Sommer und dahinter
gleich der Herbst und dann der Winter -
ach, verehrteste Mamsell,
mit dem Leben geht es schnell!



Wilhelm Busch
Donner ist gut, Donner ist beeindruckend, aber es ist der Blitz, der die Arbeit tut.

(Thunder is good, thunder is impressive, but it is the lightning that does the work.)

Mark Twain (1835-1910),
eigtl. Samuel Langhorne Clemens, amerik. Schriftsteller |

Ich wünsche Dir die zärtliche Ungeduld des Frühlings,
das milde Wachstum des Sommers,
die stille Reife des Herbstes und
die Weisheit des erhabenen Winters.



Irischer Segenswunsch
Text von Deepak Chopra entfernt.

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Kirschrot
Joyteam
Wer nicht im Sommer sammelt ein,
der wird im Winter dürftig sein.


Sprichwort
Juli
Klingt im Wind ein Wiegenlied,

Sonne warm hernieder sieht,

Seine Ähren senkt das Korn,

Rote Beete schwillt am Dorn,

Schwer von Segen ist die Flur -

Junge Frau, was sinnst du nur?


Theodor Storm
Nur das Sommergras ist noch da
von den Träumen früherer Helden.



Bashô
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