„Warum muss man Außenstehende mit den eigenen sexuellen Vorlieben belästigen?
Erst einmal: Gerade die Triskele wird als BDSM-Symbol von Außenstehenden nur selten wahrgenommen. Erkennt sie jemand als solches, ist diese Person für gewöhnlich mit "im Club". Und beantwortet damit gleich deine nächste Frage:
„
Stellt sich natürlich auch die Frage, warum es im konkreten Fall so irre wichtig ist, im Alltag als BDSMler erkannt zu werden...
Weil es halt doch nicht so viele davon gibt. Und man genau deswegen von jenen, die es ebenfalls mögen, auch erkannt werden
will.
Dieses Phänomen gibt es lange nicht nur bei BDSMlern! Gothics beispielsweise kleiden sich nicht nur deswegen schwarz, weil sie diese (Un-)farbe so toll finden, sondern weil sie sich so besser gegenseitig erkennen. Das Gefühl, dass man einander versteht, kommt so schneller auf.
Das kannst du auf alles Mögliche ausdehnen, in fast jeder "Szene" gibt es Erkennungsmerkmale, die offenbaren, dass man Teil dieser ist. Unter HipHopern hat sich ebenso ein typischer Kleidungstil durchgesetzt, wie es bei Punks der Fall ist (da ist z.B. der Iro ein gern gesehenes "Outing", dort dazu zu gehören), Bandshirts sind genauso zu nennen wie die Kleidung von Fußballfans - man will sich eben erkennen. Überall. Im Supermarkt, in der Bahn, beim Bäcker. Es verbindet. Weil man dieselbe Leidenschaft teilt.
BDSM ist eben auch nichts anderes: Eine Leidenschaft, die verschiedene Menschen miteinander gemeinsam haben.