Dating: Wie geht man mit der Arbeitslosigkeit um?

@**********nerin

Ich hatte einen gänzlich anderen Lebenslauf als du. Du hattest wie vermutlich mind. 90 % der Menschen einen einigermaßen normalen Lebenslauf mit geregelten Verhältnissen. Bei mir war das alles anders. Ich ging 2007 von einer Schule die mir überhaupt nichts brachte und auf der ich auch keinen vernünftigen Schulabschluss hätte machen können. Ich habe daraufhin nach Arbeit gesucht und habe, wo ich damals gewohnt habe, keine gefunden, habe anschließend Praktika gemacht von denen die meisten gut verliefen mich aber keiner fest einstellen konnte, danach habe ich ein Praktikum in einer großen Firma gemacht welches mir durch Vermittlung meines Vaters möglich war. Allerdings gab es damals ungute Dinge von denen ich nichts wusste aber dazu später. 2008 wurde mein Vater plötzlich schwer krank und ich musste das Praktikum auf Drängen des Firmenchefs abbrechen, welcher uns half meinen Vater wieder nach Hause zu fahren. 2009 habe ich dann den Führerschein gemacht und bin dann Ende 2009 Anfang 2010 wieder zu der Firma hin und habe dort eine EQ angefangen. Allerdings war ich in der Firma völlig unerwünscht da mein Vater damals gedroht habe er würde Aufträge zurücknehmen was der Firma viel Geld gekostet hätte. Davon habe ich erst spät erfahren aber das war eine denkbar schlechte Basis. Dazu kamen noch Streitereien zwischen dem Bildungswerk und meinem Ausbilder über die Durchführung der Maßnahme genauso wie auch zwischen der Firmenleitung und einer anderen Person aus der Familie welche auch mit in die Geschäfte involviert war. Das führte dazu dass die Firma durch gezielte Falschabsprache mit dem BW meine Ausbildung sabotieren wollte. Das Ganze ist ein abgekartetes Spiel welches ich bis heute nicht verstanden habe. Auf einmal hörte ich Gerüchte darüber ich hätte eventuell mal zu viel Macht in der Firma und würde dort alles durcheinander bringen. Dazu kam dass ich kein Geld hatte und nur 200 Euro bekam und damals nicht wusste wie ich an Geld kommen soll. Das Arbeitsamt verweigerte sich und jemanden der mir helfen konnte oder der mir erklärt hätte wie alles funktioniert hatte ich auch nicht. Die Firma war auch nicht bereit mir zu helfen und von meinen Eltern konnte ich zu dem Zeitpunkt auch nichts erwarten! Jedenfalls wurde der Druck der damals mit 21 auf mir lastete zu groß und ich musste nach knapp 10 Monaten das Ganze komplett abbrechen. Ich viel in einen Zustand der Wut und Verzweiflung und bekam anschließend extreme Symptome von denen ich später erfahren habe dass es sich um eine schwere Angststörung mit Panikattacken litt. Ich konnte nicht mehr schlafen und schlief nur wenn mein Körper erschöpft war, konnte den Haushalt nicht mehr halten und nichts mehr für mich richtig organisieren, mir fiel alles schwer. Dann bin ich zu Weihnachten zu meiner Oma gefahren und diese war auch krank was mich zusätzlich belastete. Anschließend bin ich zu meinen Eltern gefahren wo es finanziell nicht besonders gut war aber wenigstens konnte ich mich etwas von der Umgebung erholen da ich den ganzen Stress nicht mehr um mich hatte. In dieser Zeit hatte ich mit äußersten Panikattacken zu kämpfen und war wegen der Symptome insgesamt 75 mal im Krankenhaus in dieser Zeit. Dass ich keine Versicherung hatte machte es auch nicht leicht ich musste später insgesamt 1200 Euro Schulden in Raten an das Krankenhaus zurück zahlen. Erst nach einem Jahr Zeit und als die Wohnung aufgelöst wurde und mein Vater endgültig insolvent war bin ich wieder zurück nach Deutschland gefahren da mir ein Bekannter Geld für die Reise zu sandte! Ich habe dann ALG2 als Härtefall bekommen und habe nach einer Arbeit und Wohnung gesucht, habe Maßnahmen gemacht und einen 1 Euro Job als Maßnahme durchgeführt. Damals war das alles vollkommen akzeptabel für mich weil ich dachte es geht wieder Bergauf und ich erreiche etwas. Ich habe dann nach 6 Monaten Maßnahme eine Bildngsmaßnahme gefunden und mich dort angemeldet um über den 3. Bildungsweg den HA9 nachzuholen. Nachdem das gut geklappt hat habe ich auch den 10er und die mittlere Reife nachgeholt. Anschließend habe ich mich fürs Fachabitur angemeldet welches ich aber nicht geschafft habe auf Grund der Schulsituation damals und auch weil ich nicht mehr zur Schule gehen wollte sondern eine Arbeit oder Ausbildung machen wollte. Da bekomme ich auch mein FA und sitze nicht den ganzen Tag herum und mache was Praktisches dachte ich mir. Aber am Arsch die Räuber! Die ganze Bildung hat mir nichts gebracht außer dass ich gerne zur schule gegangen bin und so die Zeit verbracht habe. Ich habe etliche Praktika gemacht wo ich meine Grenzen und Fähigkeiten testen konnte. Ich habe mich in dieser Zeit intensiv mit den Dingen beschäftigt die mich interessieren und mir vieles im Selbststudium beigebracht. Anschließend habe ich mich um Ausbildungen beworben aber ohne Erfolg. Die Hoffnung es auf dem normalen Wege haben ich und das Jobcenter mittlerweile vollkommen aufgegeben. Nur ein Wunder kann helfen. Man wird meist nicht eingestellt weil man primär was kann sondern weil man sympathisch ist und ins Bild passt so scheint es mir manchmal aber es gibt vielleicht noch Ausnahmen.

@****an

Ja da hast du recht. Ich lasse mich oft verleiten auf diese Kommentare einzugehen da ich diese meinem Gefühl nach oft nicht unbeantwortet lassen kann. Aber ich mache das jetzt nicht mehr!

Es kommt immer drauf an...was man aus dem gegebenen macht. Der Rest sind Ausreden

Wenn jemand fragt sollte man auch ehrlich antworten.
Wichtig ist ja auch wie ist es dazugekommen und wie spürbar ist der Wille etwas an der Situation zu ändern.


Zeitarbeit ist sicherlich idealerweise nichts auf Dauer, aber um erste Arbeitserfahrung zu sammeln nicht zwangsweise schlecht.
Und für ne Bewerbung sind zwei Jahre Zeitarbeit sicherlich besser als noch nie gearbeitet zu haben.

Nach meinem BWL Studium hatte ich auch keine Lust zahllose Bewerbungen zu schreiben und habe erstmal über nen Personaldienstleister in einem recht interessanten Job gearbeitet bis das Projekt nach etwas mehr als einem Jahr zu Ende war.
Die dabei gesammelten Erfahrungen haben mir dann zu meinem nächsten besser bezahlten Job in Festanstellung verholfen.

Die Gegend des TE ist wohl was den Arbeitsmarkt anbelangt nicht so gut aufgestellt (6,8% Arbeitslosigkeit in Unna versus hier nördlich von München 1,6%), gänzlich ungewöhnlich ist es in der Region also nicht wenn jemand arbeitslos ist.

@*********hymus

man kann auch Märchen erfinden wenn der Tag zu lange ist!
Ich denke jeder der einigermaßen denken kann weiß dass die Frage war ob es Frauen gibt die so etwas akzeptieren und wie man an die Thematik herangehen sollte. Ich habe meinen Standpunkt dazu genauso gesagt wie andere es hier auch gemacht haben. Ich persönlich fände es für mich nicht so schlimm wie für den anderen wenn er keine Arbeit findet. Natürlich würde mich die schlechte Laune mit der Zeit ankotzen aber nur wenn er auch welche hat.

So: Was ist daran erfundenes Märchen? Der ganz überwiegende Anteil der (nicht repräsentativen) hier auf die Eingangsfrage antwortenden Frauen akzeptiert so etwas nicht, der ganz überwiegende Teil der hier antwortenden Frauen empfiehlt die Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses als Herangehensweise an die Thematik. Du hast Deinen Standpunkt gesagt und findest es nicht so schlimm. Wo ist also eigentlich das Problem, außer, dass die Mehrheit der Frauen einen anderen Standpunkt zu haben scheint als du?

Nachdem ich nun das ganze Thema durchgelesen habe, habe ich noch einen völlig anderen Ratschlag.

Überleg dir erstmal was du suchst. Und ob du deinen Anforderungen selbst gerecht wirst.

Im Joy wie auch im realen Leben gibt es einige arbeitslose Menschen. Warum auch immer sie in der Situation sein mögen.
Ich stell Mal die These in den Raum, dass diese Leute es lockerer sehen, wenn die neue Bekanntschaft auch arbeitslos ist. Weil sie es vielleicht auch besser nachvollziehen können. Ob man gemeinsam nun in der Situation verharrt oder gemeinsam Arbeit sucht, ist ja völlig egal. Aber erstmal könnte so ein Kontakt funktionieren.

Jemand der arbeitslos ist, wird bei einem Workaholic wohl nie landen. Muss man überlegen ob man in der richtigen Zielgruppe Jagd macht.

@****89

Ja, da gebe ich dir vollkommen Recht Anja! Ich glaube sogar du hast die meiner Meinung nach beste Antwort gegeben denn das macht wirklich Sinn was du sagst! Vor lauter am Thema vorbeireden und das Thema zerreden weiß man am Ende nichts mehr. Ich habe viele Antworten bekommen und bedanke mich bei allen die mir helfen wollen.

Da sich das Thema stetig von der eigentliche Frage fort entwickelt hat, finden wir, dass der TE nun einen schönen Schlusssatz geschrieben hat und schließen an dieser Stelle den Thread.

Vielen Dank für alle thmenbezogenen Beiträge.

Liebe Grüße
sandra42
JOY Team