Urteilt man eher "zu dünn" als "zu dick"?

Was meinst du was hier los wäre wenn nur schlanke einlass finden würden
Da wäre das Geschrei bis dorthinaus zu hören.
Und für die Betreiber wäre es wohl nicht so erfolgreich.
Wenn ich mir so die Gewichtssituation in Clubs betrachte läuft da ja eher gut ernährtes Publikum rum
oder besser liegt rum.

gute frage!

wobei ich nicht genau weiss, warum da überhaupt ein bedarf besteht?!

immer wieder die gleiche frage:

warum können nicht ALLE mit- oder nebeneinander eine party feiern?

alt und jung
dick und dünn

Also um mal einen weiteren Aspekt beizusteuern: Ich denke, dass die gesellschaftliche Wahrnehmung bei Dünnen und Dicken unterschiedlich ist. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass man überall den Umgang mit "Dicksein" präsentiert bekommt. Magazine und Zeitschriften sind voll mit Tipps für Diäten, Slimfast Werbung und was weiß ich. Dann gibts Fernsehsendungen, wo man Leuten beim Abnehmen zusieht oder den Alltag von fettleibigen Menschen begleitet. Frauen werden abgefeiert, wenn sie nach der Geburt ihr vorheriges Gewicht wieder erreicht haben. ( "Promis" natürlich). Es wird darüber diskutiert, ob Kinder mittlerweile schon im Durschnitt als zu dick bezeichnet werden müssen, unsere Gesellschaft darunter leidet, weil alle so ungesund leben, ob wir bald amerikanische super-size me Verhältnisse haben etc. Das scheint dauerpräsent zu sein.
Mir ist bisher eine Auseinandersetzung damit, wie man zunehmen kann, nur begegnet, wenn ich danach gesucht habe. Das waren dann aber meist Versuche, Gewicht zuzulegen, um einem ganz anderen Körperideal zu entsprechen, also für Fitness und Bodybuilding (Men's Health lässt grüßen). Dass es viele Menschen gibt, die tatsächlich versuchen Körpermasse zuzunehmen, um sich damit wohler und gesünder zu fühlen, ist vielen Menschen sicher nicht bewusst, weil es selten öffentlich kommuniziert wird. Untergewicht wird hier fast immer mit Esstörungen und den damit zusammenhängenen Model-Klischees verbunden. Ratschläge wie "iss doch mal was" sind sicherlich gut gemeint, zeigen aber auch, dass niemand ein Bewusstsein dafür hat, dass das schlicht und einfach nicht geht. Der Körper zieht nicht mit. Gewicht zuzulegen ist für viele Leute (mich eingeschlossen) harte Arbeit, für die es in der Presse leider keine tollen Rezept-Tipps gibt, weil es als Ausnahmeerscheinung angesehen wird.

@****tte

Ich denke, dass das auch ein klein wenig was mit der Wahrnehmung zu tun hat...und die ist nun mal idR sehr selektiv.
Beispiel:
Geht man durch die Stadt und sieht, wie einer Frau von einem Mann ungefragt erst ein Klaps auf den Arsch gegeben und dann ebenso ungefragt an die Brust gefasst wird - das sieht man, bemerkt man und nimmt man wahr...vermutlich ist man sogar zumindest negativ berührt wenn man nicht sogar entsetzt ist, weil es offenbar ein sexuell übergriffiges Verhalten ist.

Geht man durch die Stadt und sieht, wie einem Mann von einer Frau ungefragt erst ein Klaps auf den Arsch gegeben und dann ebenso ungefragt an die Brust gefasst wird - das sieht man, bemerkt man...und verwirft man...einfach, weil es nicht als "sexuell übergriffiges Verhalten" wahrgenommen wird.

Das ist nicht schlimm - das ist ganz normales Verhalten und ganz normale Wahrnehmung...quasi jeder Mensch hat eine selektive Wahrnehmung...vermutlich sind Menschen, die das nicht haben sehr arm dran...

Aber das gleiche haben wir hier:
Wir hören, wie jemand zu einer dicken Person sagt:
"Boah - du bist zu dick."
und nehmen was wahr, speichern es - und sind teilweise entsetzt, dass es jemand wagt sowas zu sagen, dass jemand echt so kaltherzig und mies sein kann und so wenig Rücksicht auf die Gefühle eines anderen nimmt...und noch Tage später oder beim nächsten Stammtisch erzählen wir davon:
"Im Bus hat letztens einer wirklich zu einer recht fülligen Frau gesagt, sie sei zu dick!"

Andersrum haben wir die Sache mit den dünnen...
Wir hören, wie jemand zu einer schlanken Person sagt:
"Boah - du bist zu dürr."
und nehmen es gar nicht erst wahr...weil die schlanke Person unseren Schutz ja auch nicht braucht - so, wie der Mann unseren Schutz nicht braucht...

Eine Minderheit (echt oder eingebildet) die noch dazu schwach (tatsächlich oder scheinbar) ist, braucht unseren Schutz - deshalb nehmen wir das wahr und sind gerecht empört...identisches Verhalten einer Mehrheit (echt oder eingebildet) die noch dazu stark (tatsächlich oder scheinbar) ist hingegen brauchen wir nicht schützen, also können wir unsere Aufmerksamkeit auf wichtigere Dinge lenken...

So überlebte der Mensch - durch selektive Wahrnehmung (unter anderem)

Aber selbstverständlich kann ich mich auch total irren...

Ich denke, Schutz brauchen die "dünnen" nicht. Meistens sind diese doch froh schlank zu sein. Ich will gar nicht zunehmen, jedoch will ich auch nicht beleidigt werden.

Schlimm wird es ja nur, wenn die Dünnen nicht dünn genug sein können und an Magersucht leiden. Wir hatten mit einer unserer Töchter zwar nicht dieses Problem, wohl aber mit Bulimie.

Eine Freundin, die mir in den joyclub gefolgt ist, hat mehr Gewicht als ich. Von ihr weiß ich, dass sie sozusagen überrolt wird von echten Genießern der Pfunde.

Das ist in vielen Fällen, gerade bei Frauen wohl auch ne Sache der Körpergröße.
Wenn ne 1,67m Durchschnittsfrau dieselben Mengen verputzen würde wie ich mit meinen fast 1,80m, würde sie aufgehen wie ein Hefeklos, einfach weil ich bei gleichem BMI, also ähnlicher Statur, mehr Masse zu bewegen und zu versorgen habe.
Dieser Kcal-Tagesbedarf in Nährwerttabellen ist auf 2000 kcal täglich ausgelegt.
Eine schlanke, kleine Frau in sitzender Tätigkeit verbraucht jedoch deutlich weniger.
Andersrum hab ich mich früher gewundert, dass ich "fressen" konnte ohne Ende, bis ich mal einen Kalorienrechner bemüht hab, der bei meiner Größe, Gewicht und beruflich aktiver Tätigkeit auf über 2700 kcal täglichen Bedarf kam.

Es ist kaum möglich, dafür ein realistisches Gefühl zu bekommen, zumal einem auch nicht jeder Haps bewusst ist.
Gerade bei Süßem kommt da schnell einiges zusammen.

Möchte man das realistisch beurteilen hilft wirklich nur akribisch nachrechnen...


Die Schlankeren sind einfach unauffällig und entsprechend wenig kontrovers.
Vielleicht ist es für alle Beteiligten auch angenehmer, wenn die Rubens-Anhänger ihre eigenen Feiern und Gruppen haben.
Ich hab hier schon oft gelesen, dass sich Leute im SC von Dicken abgestoßen fühlen, wohingegen das bei Normalgewichtigen noch nirgends stand. Nicht attraktiv ja, aber wovon könnte man sich da richtig optisch gestört fühlen...
Und es erspart den Rubens-Personen vermutlich auch Scham.
Dass sie alle wunder was selbstbewusst sind, glaube ich nicht. Man kann ja vieles überspielen und wer wirklich zufrieden mit sich in seiner Haut ist, hat es nicht nötig, dass überall plakativ zu proklamieren.

Oder hast du von nur einer einzigen dünnen Person hier so ein Manifest à la Ich bin so und das ist auch gut so [Ausrufezeichen] Und wem das nicht gefällt, das ist mir egal, denn ich bin ein Rubensmodell und ihr seid mir alle egal [Ausrufezeichen] gelesen?!

Von dicken Menschen liest und hört man sowas häufiger, obwohl wir ja nun festgestellt haben, dass die Dünnen eigentlich viel deutlicher und öfter kritisiert werden.
Also scheint da wohl doch ein Komplex im Spiel zu sein und dann ist es sicherlich angenehmer, sich unter seinesgleichen bzw bekennenden Fans der eigenen Form entspannt ausleben zu können.

da gebe ich Dir absolut recht!

vielleicht einfach mal das profil überarbeiten?

wenn die bilder aktuell sind
ganz unten können grösse und gewicht angegeben werden

dann muss nicht speziell noch auf die figur hingewiesen werden - denke ich mal

da steckt für aussenstehende sehr wohl schon ein "komplex" drin...

Erwachsene Menschen können sich selbst beschützen, was soll diese Bevormundung?

Ich hatte es bereits in einem anderen Faden erwähnt – es geht nicht um das Dicksein oder Schlanksein an sich, sondern um das, was wir damit verbinden. Der dicke Mensch ist verfressen, undiszipliniert und faul, der schlanke schön, lebendig, erfolgreich. Dünne, dürre Körper hingegen verbinden wir mit Krankheit und reagieren dementsprechend latent bemitleidend.

Jap.
Nur dass halt immer mehr Menschen nicht mehr realistisch einschätzen können, was dürr ist und was so richtig quietschfidel gesund.

Weil man sowohl gesund schlank als auch dürr zum negativ Vergleich immer seltener sieht.

Stattdessen fallen schon gesund schlanke, geschweigedenn sportliche Menschen auffällig aus dem Raster, so dass das alles als untere Normabweichung wahrgenommen wird, weil der Durchschnittsmensch mittlerweile nunmal latent übergewichtig (oder auf dem Weg dahin) ist.
-> Jedenfalls bezogen auf das Umfeld und den Wahrnehmungsradius der Menschen, die solche unqualifizierten Bemerkungen abgeben.

Wie ich dieses Thema hasse.... glaubt mir für sehr dünne Menschen ist es meist schlimmer als für kräftige...
Bei dünnen bekommt man es fast täglich aufs Brot geschmiert.

Jeder so wie er mag oder besser ausgedrückt jeder so wie er ist.

Sehr schwieriges Thema!

Von Angesicht zu Angesicht vielleicht. Die Pamphlete, die gerne in Foren, Profilen oder im Internet zu Übergewicht zu lesen sind, auch die ständigen Abnahme-, Sport- usw. Tipps zeigen deutlich die "Unzulänglichkeiten". Nicht zu vergessen, dass Kinder untereinander hänseln und man bereits in jungen Jahren Komplexe bekommen kann. Ich glaube schon, dass einige Mädels hören, dass sie zu dick, gerne auch von Verwandten (auch wenn sie es gar nicht sind).

Die Schönheitsideale, die wir präsentiert bekommen und oben genanntes zeigt, dass dick nicht schick ist. Die ganzen Diätbücher verkaufen sich doch nicht deswegen so gut, weil es allen gut geht mit ihrem Körper.

Allerdings kenne ich auch persönlich Menschen, die als Kinder Esskuren usw. machen mussten aufgrund von Untergewicht. Dass das nicht unbedingt förderlich für das eigene Körperempfinden ist und Essen als Zwang sicherlich auch nicht gut tut, sehe ich aber auch.

Wie schon gesagt, finde ich ungefragtes Urteilen auch absolut grenzüberschreitend.

Darüber hinaus denke ich auch, dass sich die Wahrnehmung, was normal ist schon in höhere Gewichtsklassen verlagert hat. Einfach weil es viel mehr übergewichtige gibt.

Allerdings finde ich den Vergleich, wer mehr üble Kommentare oder Abwertung bekommt, wirklich nicht so eindeutig.


Eben.

Es gibt zumindest 2 Gruppen für Schlanke/Grazile im Joy. Ok. Ist nicht so viel... Vor allem die Gruppe für schlanke Männer hat noch wenig Liebhaber.

Naja, es ist ja auch ein Vergleich zwischen Menschen, die mehrheitlich ein gesundes, medizinisch völlig normales Gewicht haben und trotzdem Kommentare, ungefragt Ratschläge und Abwertung erfahren, wohingegen die dicken Menschen tatsächlich eine offensichtliche, meist selbstzuverantwortende, gesundheitsgefährdende Normabweichung haben.

Um das realistisch vergleichen zu können, müsste man eigentlich nicht Normalgewichtige, sondern wirklich Magersüchtige fragen, von denen es hier aber weniger gibt.

Ich kann es nur bestätigen... hab solche Bemerkungen hundertfach in meinem Leben zu hören bekommen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass dicke Menschen oft so direkt auf ihr Gewicht angesprochen werden.

Sollte es so sein, könnte es wiederum sein, dass Fettleibigkeit nicht mit gesundheitlicher Gefahr verbunden wird. Diese Überlegung wäre ein schwere Fehler ... Hypertonus, Belastung der Gelenke, Fettleber pp.

Ungeachtet dessen sollte sich niemand berufen fühlen, ungefragt Emfehlungen aufzudrängen. Dies fördert Konflikte,

Hallo,
ich finde es einfach nur GESCHMACKLOS das das immer ein Thema ist.
Ist es nicht leichter den Menschen so zu sehen und zu akzeptieren wie er ist ?
Ich bin auch MOLLIG und fühle mich zu DICK nur mache was dagen und weiß warum es so ist !! d.H. nicht alle die DICK und MOLLIG sind FRESSEN nur!!!!! Das kann auch was mit dem Stoffwechsel zu tun haben und / oder andere Ursachen.
Mensch lasst die Leute so wie sind und das Leben ist leichter!
Man kann es ja HÖFLICH sagen wenn man nur SCHLANKE Menschen zum SEX mag! (z.B. Du sorry ich mag nur Frauen / Männer die schlank sind zu SEX jedoch so bist DU ein FEINER MENSCH)

In diesem SINNE.

SERVUS

Da wo du Recht hast, hast du Recht

Dein Beitrag ist ein schönes Beispiel.
•Negativbeispiel bzw. -assoziation für dünn
•Positivbeispiel für" mehr an Gewicht"

Auf der Straße drehen sich aber mehr Männer nach grazilen Frauen um, ist mein Eindruck. Vielleicht liege ich ja falsch, ist aber auch u. a. von den Koordinaten abhängig! Da hatten wir vor Jahrzehnten schon darüber philosophiert

Morgenlut:

kann sein, nur es muss doch HEUTZUTAGE möglich sein offen ABER höflich miteinander zu reden??

Ähm, GROSSBUCHSTABEN werden online gemeinhin als SCHREIEN interpretiert...

danke für die INFO

@**43
Na gut dann ganz real, auf freier Wildbahn:
Höre ich von jedem Arzt, von JEDEM, egal um was es geht, als erstes:
SIe sind adipös.
Ja, das ist mir klar, und ?
Deswegen, habe ich trotzdem auch Beschwerden, die nicht vom Übergewicht kommen.

Und ,wenn sich der Arzt dann darauf ausruht, nicht weiter nach anderen Ursachen sucht, bin ich weg und Wechsel den Arzt.
Blasenentzündung, KnochenEntzündungen, haben zum Beispiel mit dem Gewicht nichts zu tun.
Also wird Frau auf ihr Gewicht reduziert.
Und im EP steht keine Begrenzung auf das reale Leben .

Ein Arzt muss ja erst mal das körperliche Betrachten. Ihm das nun kritisch auslegen, sollte man nicht. Oder ist das eine Verurteilung in deinen Augen, verstehe gerade nicht worauf du hinaus willst.