@*******ker
ich weiß ja, das die Dinge, die "für den Partner schädlich sind" davon abhängen, was für den Partner verletzend ist, und für ihn ein NOGO.
Das muss jedes Paar für sich abstecken, und klar kriegen.
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Jetzt stell dir mal vor, ich habe einen Partner, dessen Grenze liegt sehr niedrig. Zum Beispiel ist für ihn ein Vertrauensbruch, wenn ich mit einem männlichen Wesen zum Badminton-Spielen gehe.
Ich liebe meinen Partner, und sage zu, das ich nur mehr mit Mädels Badminton spiele. Das ist auch ok für mich. Irgendwann geh ich mit einer Freundin zum Badmintonspielen, und die bringt noch ein Pärchen mit. Es soll zu viert gespielt werden, oder die Partner sollen gewechselt werden.
Würdest du in der Situation sagen: "Äh, nein, ich spiele nur gegen eine andere Frau, mein Freund hat sonst ein Problem." Kann ich machen. Fände ich aber doof, und vermutlich würde ich trotzdem einfach mitspielen, weil ich nicht NACHVOLLZIEHEN kann, warum mir so eine dämliche Beschränkung auferlegt wird.
Wenn mir mein Freund deshalb die Beziehung kündigt, dann kann ich nur sagen: Gut, das ich den los bin. Was für ein Depp.
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Beim rumknutschen würde ich da schon eher verstehen, warum mein Freund damit ein Problem hat, und meine Hemmschwelle, die Abmachung zu übertreten, wäre höher. Auch ich selber bin der Meinung, das "tut man an sich nicht in einer Beziehung", d. h. zu seinem Wunsch käme meine eigene moralische Wertung dazu.
Aber diese "TU ICH NICHT" Barriere wäre immer noch nicht so hoch, das ich das – wenn sich die Gelegenheit anbietet - Party, Alkohol, Entspannte Stimmung - nicht doch einfach mal mache. ICH bewerte es als nicht so schlimm, ICH weiß, das da nichts dahinter steckt.
Ich würde es meinem Freund auch erzählen. Ich würde es verstehen, wenn er angesäuert ist, aber nicht verstehen, wenn er deshalb die Beziehung cancelt. Ich würde dann davon ausgehen, das er vermutlich nur nach einem Anlass für die "Kündigung" gesucht hat.
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Fremdgehen ist für mich ein "NOGO". Selbst wenn mein Freund es nicht von mir erwarten würde, das mache ich nicht.
Da bin ich es, der die Grenze setzt. Die ist unverrückbar, egal ob ich angesäuselt, grad scharf bin, oder sonst was ist. Damit würde ich mich selber und meine Werte verletzen.
Von meinem Partner würde ich trotzdem erwarten, das er mir nicht die Brocken einfach so hinwirft. Das wäre sicher dann eine ernste Krise, die dann möglicherweise zu einer Trennung führt.
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ICH mit meinen Moralvorstellungen würde nicht zu dir passen - weil sie sich nicht decken. Und ohne meine Eigenmotivation könnte ich nie sicher ausschließen, das ich mal "fremdknutsche". It may happen, weil es MIR kein schlechtes Gewissen - höchstens einen kleinen prickelnden
Anflug davon - beschert.
Und halten würde mich nur die Rücksicht auf die Wünsche meines Partners. Die ist zwar hoch genug, das ich im Regelfall darauf achte, aber offenbar nicht hoch genug um im Sonderfall nicht doch mal eben zu küssen.
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Ich hab diesen ganzen langen Text geschrieben, weil ich dir eigentlich sagen wollt: "Mach doch nicht so sein fass auf wegen so einer Lappalie".
Hm, offenbar ist es doch keine Lappalie, sondern bei euch sind die Werte und die Grenzen grundlegend anders. Von daher hab ich jetzt auch verstanden, warum du dich trennst. Und was über mich selber gelernt ... erstaunlich ...
Sorry fürs Bla Bla.
Nigra