Für mich ist die Frage "Was ist schön"?
Ich möchte dies in zwei Teile aufspalten. Auf der einen Seite haben wir die "objektive" Schönheit. Das ist die, die messbar ist. So sind symmetrische Menschen attraktiver, als asymmetrische (alle Verallgemeinerungen gelten hier unter dem Mittelmaß der Gauß'schen Normalverteilung, also der "Masse", den 80 % als Beispiel). Dies ist auch der Grund, weshalb gern via Digitaltools nachgeholfen wird, bei einigen Bildern.
Ein zweiter Faktor der Schönheit ist Gesundheit. Es galten seit Anbeginn die Menschen (und auch Tiere) als schön, die gesund sind. Dies wird jedoch eher unterbewusst wahrgenommen. So gilt Reinlichkeit seit jeher beim Menschen als schön. Damit meine ich die Verschleierung äußerer "Mängel", wie Pickel, Wunden, andere anatomisch untypische Erscheinungen. Der Hintergrund dürfte auf ein gutes Immunsystem zurückzuführen sein. Unter Umständen kann hier auch der Faktor Hygiene angeführt werden, der mit der reduzierung von Krankheiten gleichgesetzt werden kann und auf lange Sicht attraktiv macht, da, gemäß dem Fall der Eingehung einer Bindung, der andere mir keine Krankheit vermacht.
Zu der Gesundheit möchte ich auch den "mittelbaren Faktor" des Alters mit anführen. So gelten jpngere Frauen bei Männern als schöner, als ältere. Dies wird darauf zurückgeführt, dass diese gesündere Kinder zur Welt bringen können, da in den jungen Jahren der gesamte Stoffwechsel und das Immunsystem am besten funktionieren. Bei den Männern ist es da anders. Lt. Studien gelten für viele Frauen in den fruchtbaren Tagen sehr muskulöse Männer als attraktiver. Begründet wird dies damit, dass hier das Immunsystem besser ausgeprägt ist und die Frau sich unbewusst dieses für den potentiellen Nachwuchs erhofft. Für die Aufzucht des Mündels (ich mag das Wort ^^) wird hingegen eher ein testosteronärmerer Mann präferiert. Eine These ist, dass dieser nicht so leicht davon rennt, da er weniger beliebt ist.
Auch sind Status, Geld/ die größte Höhle/ das tollste Fell und eine Führerattitüde, bzw. die Stellung als "Alphamännchen" bei den Damen sehr beliebt. Dies garantiert für sie, evolutionär gesehen und zum Großteil auf die heutige Zeit übertragbar, das sicherste (Über)Leben für sie und den Nachwuchs.
Ein dritter Faktor ist der kulturelle und gesellschaftliche Standard der jeweiligen Zeitepoche.
Erinnern wir uns an die Zeit der Renaissance, wo wir nahezu alle schon lebten, ..... nicht. In der Zeit waren breitere Frauen attraktiver. Dies war darauf zurückzuführen, dass in den Zeiten keiner Omnipresenz von allen Nahrungsmitteln, wie bei uns heute, damit Reichtum assoziiert wurde. Ferner sind da "Reserven" da, für Phasen, in denen weniger Nahrung vorhanden ist. Zweiteres ist eine These von mir. Heute haben wir im europäischen, bzw. westlichen Raum das Ideal der schlanken, jungen Frau. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass wir infolge der Omnipresenz der Möglichkeiten der Nahrung heute selbst bestimmen können was wir zu uns nehmen. Da ist es am sinnvollsten das zu wählen, das für unseren Organismus am gesündesten ist. Und dieser arbeitet am besten, wenn wir nicht an Adipositas leiden. Es gilt also aus der Fülle an Möglichkeiten die ideale Auswahl zu treffen. Aus dem "gesunden Aspekt" resultiert dann auch dies für den potentiellen Nachwuchs, bzw. den Partner.
Das sehr Schlanke bei Frauen resultiert nach meiner Meinung aus Modeerscheinungen, mit denen wir schon sehr früh, wenn alles ins Unterbewusstsein schießt und unsere Glaubenssätze und Ansichten über die Welt formt. Für viele Männer gilt die Frau als Statussymbol (was einige Rückschlüsse auf deren Selbstwert erahnen lässt, aber das ist nicht das Thema).
Verglichen mit dem afrikanischen Raum gelten hier oftmals noch breitere Frauen als attraktiv, was wieder verschiedene auch wirtschaftlich-gesellschaftliche Gründe haben kann.
Schließlich ist der vierte Faktor die "subjektive" Schönheit.
Und hier gelten persönliche Präferenzen, gesteuert durch die gesellschaftliche Programmierung und mehr noch durch den höchst eigenen Phermononcocktail, prost. Zusätzlich können wohl auch Erfahrungswerte aus alten Erlebnissen mit einfließen.
Das war ein kleiner Abriss und Erklärungsversuch. Ich werde sicher einiges vergessen haben, aber ich denke, es dient als Basis einer möglichen (!) Erklärung. Zur weiteren Lektüre finde ich das Buch "Warum wir lieben" von "Helen Fisher" sehr informativ.
Gehabt Euch wohl :)!