Dates - Klischees & Entwicklung. Was erwartet ihr beim Date?

Wer in den letzten Tagen ein paar Statistiken zur Europawahl gelesen hat, hat die großen Unterschiede des Wahlverhaltens in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen gesehen: Frauen und Männer wählten dabei nur ein wenig unterschiedlich, aber es gab große Unterschiede bei Großstädtern vs. Landbevölkerung, jungen vs. alten, Hochschulabschluss vs. Hauptschulabschluss.

Und ähnlich ist es bei den Wünschen, Erwartungen und Vorstellungen bei einem Date. Dementsprechend werden wir hier nie auf einen Nenner kommen, sondern nur die Unterschiede konstatieren können. Und bei dem tatsächlichen Date können "Welten aufeinandertreffen". Ich muss sagen, dass ich das teils auch superspannend finde, aber letztlich werden dadurch auch einige Missverständnisse und Konflikte entstehen.

Vollkommen richtig Milena_S, ich gehöre noch zur alten Schule was die Höflichkeit etc. betrifft und kann an der Reaktion ablesen ob`s gefällt oder eben nicht.

ein beispiel

mich hat vor einiger zeit jemand nach einem event morgens um 4 mit seinem auto zu meinem gefahren;
danach ist er gleich losgebraust und weg war er...
ich hätte es sicherer (für mich) gefunden, wen er gewartet hätte, bis ich im auto sitze und den motor anlasse...
mir fällt so etwas auf - auch wenn ich keinen knigge dieser welt jemals gelesen habe
wäre z.b. mein auto nicht angesprungen...

genauso, wenn mich jemand vor meiner haustür absetzt und wartet, bis ich im flur bin...

ich weiss nicht, warum manche frauen dieser fürsorgliche art eines mannes so ablehnend gegenüberstehen...

"ich hätte es sicherer (für mich) gefunden, wen er gewartet hätte, bis ich im auto sitze und den motor anlasse..."
So hätte ich es gemacht.

"genauso, wenn mich jemand vor meiner haustür absetzt und wartet, bis ich im flur bin..."
Für genau dieses Warten wurde ich kürzlich angeranzt...

Schwieriges Thema. Ich glaube, viele Frauen können das auch gar nicht mehr so annehmen.
Ich muss aber sagen, dass ich da auch durchaus drauf stehe und dieses Gentlemenlike sehr mag. Und es tatsächlich oft bei jüngeren erlebt habe. Wenn es nicht gerade ein Date war, bei dem es nur um Sex ging.
Bei „richtigen“ Dates kam das aber schon öfter vor.

ich kann das nur als höflichkeit - fürsorge - wertschätzung einordnen...

und ein zuviel davon ist immer noch besser als ein zuwenig!

ich kann doch jederzeit sagen: hör mal, Du musst dieses - jenes - welches nicht tun.

aber agressiv darauf reagieren?

das ist es, was ich nicht verstehe...

Ich kann auch vieles nicht verstehen
😊

Das erste Date ist sicherlich erstmal eine Art "Grenzsituation" für die Beteiligten. Ich hatte vor vielen Jahren mit Ende bis Ende Zwanzig einige "Blinddates" und dort fühlte ich mich oft verkrapft. Ich habe versucht, alles richtig zu machen und habe deswegen auch sehr unsicher gewirkt.

Ich denke, daß ein "Gentleman" auch die Erfahrung hat, mit einer Frau umzugehen. Er weiß, was er will und ist auch bereit, sich auf eine Frau einzulassen. Ich habe oft den Eindruck, daß gerade junge Männer oft viel mit sich selbst zu tun haben und dabei auch nicht wissen, wie man selbstbewußt auch seine Sicht der Dinge zeigen kann.

Wenn eine Frau nicht möchte, daß ihr die Tür gehalten wird, dann wird sie das sagen und beim nächsten Mal weiß der Mann, daß sie die Tür hält.

Was oft bei jungen Frauen schlecht ankommt, ist die "Kumpelmasche". Ich arbeite in der Nähe der Dortmunder TU und in den Bussen höre ich häufiger Gespräche von Studentinnen, die sich miteinander unterhalten. Viele dieser jungen Frauen ist anzumerken, daß sie sich einen verbindlichen Mann wünschen und keinen Kumpel, der mit Ihnen rumzieht und auch mal einen "Asispruch" raushaut. Sie wünschen sich einen Mann, der auch mal beim Umzug hilft. Mein Lehrer hat früher immer behauptet, daß Frauen schneller reifer werden als Männer. Das kann durchaus stimmen.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph

Ich lese hier viel über das Wesen eines Gentlemans in der Gegenwart einer Frau.
Für mich ist es nicht verwunderlich, wenn sich manch emanzipierte Frau dagegen wehrt und Hintergrundgedanken vermutet.

Für mich ist Respekt und Wertschätzung JEDEM Menschen gegenüber wichtig. Ob jung, ob alt, ob Mann, ob Frau,... das heißt, ich halte gerne jedem anderen Menschen die Tür auf, wenn ich ein Gebäude betrete. Ich wünsche einem anderen sympathischen Gast gerne einen guten Appetit, auch wenn ich diese Person nicht kenne. Ich lasse gerne eine andere Person im Supermarkt vor, wenn sie deutlich weniger einkauft als ich. Ich hebe heruntergefallene Gegenstände wieder auf und gebe sie dem Eigentümer zurück.
Dies alles unabhängig vom Geschlecht, Alter, Religion!

Ich finde Respekt und Wertschätzung sollte jedem Menschen zu Teil werden.

Natürlich ist es noch was anderes bei einem Date oder im Umgang mit einer Dame, für die man sich besonders hingezogen fühlt. Da bin ich gerne besonders zuvorkommend und helfe zum Beispiel gerne in den Mantel. Das hat schon oft ein total überraschtes Gesicht verursacht.

Auch wenn ich da eine komplett andere Ansicht habe, finde ich deine Einstellung gut. Und wenn du dich so klar positionierst, ziehst du damit wohl auch die Frauen an, die das gut finden. Dann sind alle happy


Es gibt aber auch andere Frauen ... und von denen lasse ich mir einen Wein empfehlen

so soll es sein, wenn du aber einer Frau etwas aufhebst die Emanzipation falsch versteht und dich für dein Handeln noch böse anschaut oder die anraunzt, anstatt ein danke zu sagen fühlst du dich auch ein wenig ange..., gerade weil du jedem geholfen hättest.

Och.

Es mag zwar komisch sein, wenn mich jemand anraunzt, weil diese Person es falsch versteht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies die Minderheit ist. Und selbst solche Begegnungen: was soll's? Dann hat die Person eben ein schräges Weltbild. Ist das nun mein Problem oder ihres (weil ihre Sicht).
Ich finde letzteres.

Gerade weil ich es nicht mit Hintergedanken mache, sondern aus innerer Überzeugung habe ich mir nichts vorzuwerfen und würde wahrscheinlich genau so wieder handeln

Nur wegen einer negativen Reaktion seine komplette Einstellung (das ist nämlich der Kern meines Verhaltens) anzupassen halte ich für falsch. Dann liegt es vielleicht an einem schwachen Selbstbewusstsein? Mir hat es geholfen, sich Gedanken zu machen, was die eigenen Werte sind und sich damit als Leitstern zu identifizieren.

Dann kann so eine komische Emanze mir nichts anhaben

@******y85 da bin ich ja völlig bei dir, aber lies hier mal einige Kommentare durch, so Altbacken, Unmodern , bis hin zu Rollenverteilung alles schon gefallen, und es wird ein Hintergedanke unterstellt.

"komische Emanze"


das klingt schon sehr abwertend.
Gut zu wissen, wie manche ticken.

Vielleicht wollte die Frau einfach nicht, dass ihr Sache von einem Fremden generell angefasst wird. Und es hat mit Emanzipation überhaupt nichts zu tun.

Abgesehen davon kann man ja vorher fragen, ob Hilfe überhaupt benötigt wird.

Manchmal ist einem ein Fremder derartig unsympathisch, dass man denkt: igitt, geh weit weg. Besonders, wenn virher schon unerwünschte Flirtblicke geworfen wurden.

Denn manchmal kommt es nicht darauf an, was getan wird, sondern auch, von wem.

Sie

@***ka ich bin bei dir, dass mit der Zeit das gegenseitige Verhalten einem modernen Standard angepasst werden sollte. Die alte Rollenverteilung ist überholt. Männer sollten auch mehr in der Kindererziehung mitwirken dürfen, Frauen berufliche Erfolge feiern. Ebenso im gegenseitigen Werben: auch Frauen dürfen mal die Initiative ergreifen

@*****717 wenn man ohne böse Hintergedanken gute Absichten zeigt und hilft und dafür unbegründet negatives Feedback bekommt, dann hat diese Person auch weniger Respekt von mir verdient.

Und woher weißt Du dann, dass es eine böse Emanze ist? Weil‘s so schön ins Weltbild passt?

@*********t6874
Aber wenn das bedeutet man(n) soll sich generell zurückhalten und keine Hilfe oder Unterstützung anbieten, dann finde ich es eine sehr traurige Welt.

Wenn jemand unsympathisch ist, dann kann man es ja auch äußern: "Danke, aber ich habe kein Interesse."

Dies fördert insgesamt das gesellschaftliche Miteinander. Sonst lebt doch jeder nur für sich.

Fänd ich persönlich schade

@*********emme
Bitte keine falschen Wörter in den Mund legen! Ich habe nicht von böse gesprochen!!
In meinen Augen hat sie nur ein für mich komisches Weltbild

Nun, vielleicht warst du ihr nur unsympathisch oder sie hat gedacht, da macht jemand "lange Finger".
Aber von einer Person auf alle zu schließen und sie dann noch beschimpfen?

Viele Männer, auch junge, kommen wohl nicht damit klar, dass eine Frau mal "nein" sagt und kein schwaches Weibchen ist, das auf die Unterstützung eines Ritters angewiesen ist.

Mann darf ja auch fragen, ob Hilfe erwünscht ist.

@******y85

Aha. Wenn also eine Frau zum Ausdruck bringt, dass sie es nicht möchte, dass ihr ein Mann etwas aufhebt, ist sie automatisch einem komischen Weltbild, nämlich Emanzipation oder (oh Graus) womöglich Feminismus zum Opfer gefallen?

Das nenne ich mal übersinnliche Wahrnehmung. Oder eine sehr beschränkte Sicht.

Und es ist genau so eine Haltung, die mich in vielen Momenten das, was hier so als Anstand und Höflichkeit verkauft wird, übergriffig und unangenehm empfinden lässt. Denn natürlich spürt ein halbwegs wacher Mensch die Anspruchshaltung hinter der Geste: wenn Du jetzt nicht dankbar bist, bissu doof.

Und da sag ich als böse Feministin mal ganz herzlich: Örks, geh weg.

Solange du vorher fragst und dich nicht weiter aufdrängst, sollte es keine Anraunzer geben.

Meist wird die angeblich gut gemeinte Hilfe einfach durchgezogen. Ohne positive Signale abzuwarten. Und häufig genug soll daraus ein Opener werden, ins Gespräch zu kommen. Die Unsympathischen finden sich selbst meist sowas von sympathisch, für die ist ein kurzes "Ich hebe das selbst auf" schon ein Anraunzer. Für mich ist unerwünschte "Hilfe" nämlich durchaus respektlos.

Dieses hintenrum tun, nur um in Kontakt zu kommen, auch "ein gesellschaftliches Miteinander zu fördern", wah, nein, fremde Menschen interessieren mich grundweg schon mal nicht. Das sind zu 90% Baggerabsichten. Und bevor jemand mich in die Höflichkeitsverpflichtung drücken will (Frau spürt die Intention treffsicher), bin ich sehr kurz angebunden. Damit der Typ gar nicht auf die Idee kommt weiter zu quatschen.

Nun, in der Großstadt gelten andere Regeln, das ist mir bewusst. Hier handelt Frau sich eher Probleme ein, ist sie zu freundlich und lässt sich Annäherung gefallen. So einen Mann wirst du unter Umständen nur schwer los, nur weil du gelächelt und freundlich Danke gesagt hast.

Also der Kontextist enorm wichtig bei so einer Aktion.

Sie

wie du mir, so ich dir …
das nenne ich kindisches, rachsüchtiges Verhalten.
Manche scheinen aus ihrem Sandkasten noch nicht herausgekommen zu sein.
Boah ...