Mit den Nachbarn? Das klingt prickelnd.
Was mich an mein zweitschönstes Erlebnis erinnert, was ähnlich ungewöhnlich war.
Es war im November 2006. Im Club war ein ausgeglichenes Verhältnis, vielleicht waren auch 1-2 Männer mehr da. Auf jeden Fall war ich schon früh am Abend in den Club gegangen und saß fast eine Stunde lang herum. Es war nichts Passendes für mich dabei, obwohl um mich herum beste Stimmung im Club tobte. Es war ein Pärchen anwesend, was auf mehrere Männer stand. Die Männer waren diesem Paar auf eine Spielwiese gefolgt. Dies wiederum ermunterte andere Solodamen und Paare zuzuschauen bzw. mitzumachen.
Mich zog es nicht dorthin, also nach einem Rundgang hatte ich zumindest genug gesehen.
An der Bar war nur noch eine kleine, extrem unscheinbare Dame neben mir und der Bardame. Brille + Zopf + kleine Körpergröße machten sie nun nicht gerade zu einer Sexbombe. Nach anfänglichem Schweigen unterhielt ich mit ihr. Eigentlich mit dem Hintergedanken, die Zeit zu überbrücken, bis eine attraktivere Frau im Club erscheint. Aber es sollte vollkommen anders ablaufen.
Wir unterhielten uns relativ lange (vielleicht auch eine Stunde?). So ganz sympathisch waren wir uns nicht, sie war 10 Jahre älter als ich und im Außendienst tätig. Wir stellten beiläufig fest, dass wir Beide an sich jemand Anderen suchen. Dennoch kam es zu dem folgenschweren Entschluss: Es ist Herbst, es ist Grippewetter, also lass uns in den warmen Whirlpool setzen. Dafür setzte sie ihre Brille ab und öffnete ihre Haare. Und - das mag jetzt bescheuert klingen, aber dahinter versteckte sich eine unglaublich hübsche Frau (auf einer Skala gewiss die 9). Was mir jedoch nicht aufgefallen war, dass ihre Laune während des Gesprächs von Skepsis und Ablehnung zu Interesse und Zuneigung gewechselt war. Aus einem völlig banalen Kneipengespräch war knisternde Erotik geworden, und ich hatte es nicht bemerkt. Schnell war klar, dass beide Seiten mehr als nur Warmwasser wollten. Es wurde der fantasievollste und auch intensivste Sex, den ich je in meinem Leben hatte. Und dies obwohl sie gewisse Praktiken wie Oralverkehr komplett ablehnte. Sie war eine Meisterin darin, ihre Wünsche so zu formulieren, dass der Sex nie zu einem Rein-Raus oder zu einem einseitigen Vergnügen verkam. Spielte meine Zunge in ihrem Intimbereich, lag sie nicht wie ein Stein da und genoß, sondern dirigierte mich durch ihre Körperbewegungen. Anfangs wirkte das etwas ungewohnt, mit der Zeit verstand ich die Technik dahinter. Ich fand das extrem spannend und öffnete mich ihr auch immer mehr. Irgendwann hatten wir den Punkt erreicht, wo klar war, ich solle besser keinen Orgasmus bekommen, aber wir werden so lange Sex haben, wie meine Potenz andauert oder bis Schmerzen auftreten. Bühne frei für eine Zwei-Stunden-Orgie. Beim Sex an die Leistungsgrenze zu gehen, ist stets ein unglaubliches Erlebnis. Ich kann es jedem Mann nur empfehlen, dies einmal auszuprobieren. Seine eigne körperliche Grenze zu finden, die über den zielgerichteten Sex auf die Ejakulation hinausgeht. Wenn ihr einmal eine passende Frau im Swingerclub dafür findet, probiert es aus. Oft scheitert das an der Fantasielosigkeit, weil sich die Stellungen und Berührungen wiederholen.
Nervig war lediglich, dass ständig andere Männer mitmachen wollten. Aber irgendwann konnten wir das glücklicherweise ausblenden und ignorierten sie einfach. Langsam war jedoch nach zwei Stunden der Punkt erreicht, wo ich aufgeben musste. Ich hatte unglaublich intensiven Sex - und es war vermutlich der Beste meines Lebens - ohne eignen Orgasmus, irgendwie sehr seltsam. Merkwürdig auch, dass ich diesen Wunsch vorher nie hatte, und mir überhaupt nicht vorstellen kann, meinen Sex in Zukunft auf so etwas auszurichten. Das war eine absolute Grenzerfahrung. Erschreckend auch, dass ich danach völlig geflasht war, sie hingegen lächelte und dies nicht als etwas Außergewöhnliches ansah.
Ich bin dann nach einer herzlichen Verabschiedung gegangen - mehr konnte nicht mehr kommen. Es war mittlerweile 23 Uhr. Ich war über fünf Stunden im Club gewesen. Ich liess das alles sacken. Plötzlich meldete sich der Engel und der Teufel in meinen Kopf zu Wort. Das Engelchen meinte: "Behalte den Abend in dieser Erinnerung, besser kann es nicht laufen. Außer vielleicht MFF zusätzlich." Das Teufelchen sagte: "Du hast einmal so eine heiße Braut getroffen. Bist du denn bescheuert jetzt zu gehen? Verbringe mit ihr den ganzen Clubabend, vielleicht ergibt sich ja mehr daraus..." Das Teufelchen siegte und drei Stunden später stand ich wieder vor der Tür des Clubs.
Ich fragte herzklopfend, ob denn die besagte Dame noch im Club sei - ja, sie sei noch da, kam grinsend als Antwort. Also rein. Drinnen stellte ich geknickt fest: Sie war mit einem Anderen im Pärchenraum. Meine Laune verschlechterte sich von Minute zu Sekunde. Was sollte ich tun? Lieber wieder gehen? Warten? Mich anderweitig umschauen?
Ich entschied mich für Warten mit dem festen, starren Blick auf den Pärchenraum. Ich malte mir aus, was das für ein Mann sein muss, wie der aussehen muss. Der muss gewiss toll sein, männlich, stark, klug, sexy - so wie ich. Leider knickte mein Ego ziemlich ein, als ich ihn endlich sah. Sch..., der sieht tatsächlich verdammt aus. Da kann ich mit meiner Wampe und meinen fetten Oberschenkeln nicht mithalten. Ich dachte noch über Fitnessstudios, gesunde Ernährung und einen Sportverein nach, da kam SIE lachend DIREKT auf mich zu. Sie setzte sich zu mir an die Bar und begrüßte mich mit "Schön, dass du wieder da bist. Ich wollte jetzt eigentlich gehen." Für mich zwei entgegengesetzte Informationen, die ich nicht sinnvoll miteinander verknüpfen konnte. Ich freute mich einerseits total, andererseits
Ehe ich sprachlos neben ihr war, funktionierte ich aber als Mann doch noch schnell und fragte direkt: "Ficken?!" Die Antwort war unverblümt: "Ja."
Gut, dieser Sex war nicht so dolle. Naja, im Vergleich zum Erlebnis vor ein paar Stunden. Aber es war für mein Selbstwertgefühl extrem wichtig, dass ich bei dieser Frau auch einen Orgasmus bekam. Sie schien auf jeden Fall ihren Spaß gehabt zu haben. Denn sie fragte mich, ob sie mich noch ein Stück im Auto mitnehmen solle. Hm, sehr ungewöhnlich, aber ich sagte gerne zu. Als ich nachher aus ihrem Auto ausstieg und auf dem Bürgersteig stand, ärgerte ich mich schon, dass ich nicht nach ihrer Telefonnummer gefragt hatte. Das einzige Mal, wo ich sehr gerne mich mit einer Swingerin wiedergetroffen hätte, und ich vermassle das...
Wie dem auch sei. Ein unvergesslicher Abend. Tut mir leid, dass die Geschichte so lang geworden ist oder wenn sie niemand interessiert hat. Aber wo kann ich denn sonst über solche Erlebnisse erzählen, wenn nicht hier im Joyclub?! Im Swingerclub kommt das immer schlecht an, wenn man solche Geschichten aus der Vergangenheit erzählt.