So wie ich diese FLR sehe, dann nenne ich sie halt FLR light bei dem man auf Augenhöhe ist und das Machtgefälle eben nur ab und an kippt, ist es halt so etwas das ich mir wünsche.
Das beschreibt eine normale Beziehung, in der es im Schlafzimmer Sessions gibt, anstelle von normalem Sex. Tatsächlich hat das mit einer FLR nichts zu tun.
Frauengeführte Beziehung bedeutet eine umgekehrte Rollenverteilung gegenüber dem patriarchalen Beziehungsmodell, wo die Frau seinen Interessen dienlich ist: sie organisiert den Haushalt, kümmert sich um sein Wohlbefinden, während er nur arbeiten geht. Kommt er heim, steht sie bereit, ihm sein Leben angenehm zu machen.
Praktisch bedeutet es, dass er seine Interessen zurück stellt. Er putzt die Wohnung, erledigt alle Aufgaben, die seine "Königin" lästig sind. Das Essen steht bereit, wenn sie von der Arbeit kommt, der Rasen ist gemäht, die Wäsche gewaschen, ohne (!!!) dass sie ihn dazu bewegen muss. Es ist dem Mann ein inneres Bedürfnis, es ihr fein zu machen.
Eine FLR muss zu keiner Sekunde BDSM Elemente wie Fetisch, Knien, Session usw. beinhalten. Im Kern ist ihm ihr angenehmes Leben seine alleinige Motivation.
Die meisten Männer aus der devoten Ecke glauben, dass die Frau ihn bewegen muss. Wie Du schreibst: Zuckerbrot und Peitsche. Ab dem Augenblick, wo ein devoter Mann es so sieht, weiß ich sofort: er degradiert mich für seine Lust zur Wunscherfüllerin. Natürlich sagt sub, Dom muss nicht ständig Sessions liefern, er ist ja nicht dumm. Nett. Das ist so, als würde ein normaler Mann zu seiner Frau sagen, sie müsse ja nicht täglich mit ihm schlafen.
Ich weiß, dass diese Einstellung mir nicht einmal für eine Spielbeziehung reicht. Da bin ich von einer FLR noch ganz weit weg.
Eine FLR, da muss der Mann liefern, sich bemühen und er muss genau das genießen und wollen. Und nicht, weil er gerade keine Lust hat, nicht kochen, obwohl sie ihren Lieblingsfilm sehen möchte, die Sportschau ansehen und "ganz Kerl sein".
In einer FLR übernimmt der Mann die Rolle der Frau aus den 50er Jahren, die vollständig darin aufgeht, es ihrem Mann schön zu machen. Und das, ohne dass er sie ständig erinnern oder motivieren muss.
Kommt dann noch BDSM hinzu, dann erst geht es um Sessions, um Bestrafung, um Cuckolding, um Keuschhaltung. Und all das perverse Zeug.
Und ja, ganz genau das ist die Definition einer Female Leaded Relationship. Einer frauengeführten Beziehung.
Dazu sind 99% aller devoten Männer tatsächlich nicht bereit, die wollen eine höchstens gleichberechtigte Beziehung, in der sie sexuell bekommen, was sie sich wünschen. Ich kann aus vielen Jahren Femdom versichern, dass fast alle devoten Männer schon überfordert sind, der Femdom gegenüber respektvoll und dienstbar zu bleiben, nachdem sie sexuell befriedigt wurden. Fast alle Konflikte in Femdom-malesub Beziehungen drehen sich darum, dass, wenn er genug hat, er wieder Kerl ist, der es plötzlich nicht mehr nötig hat, etwas für ihr Wohlbefinden zu tun. Die aber ihrerseits quengeln, wenn die Frau das merkt und darauf reagiert, es plötzlich nicht mehr so viel Session gibt, das Geheule seinerseits groß ist. Ebenso, wenn er etwas tun soll, was nicht unmittelbar sexuelle Befriedigung der Neigung bringt.
Was Du dir wünscht ist keine FLR, sondern eine Frau, die deinen Wünschen nach Bedarf entgegenkommt und ansonsten eine ganz normale Frau sein soll. Tröste dich, dass wollen fast alle malesubs.
Die Crux ist, dass sie zugleich "wirklich" dominant sein soll. Damit Du dich unten spüren kannst, was bei normalen Frauen halt nicht so kickt. Tja, leider gibt es einen Haken: dominante Frauen beschränken sich nicht nur auf das Schlafzimmer oder den Strafbock auf einer Party. Die sind immer sie selbst.
Genau deshalb ist mein Mann auch dominant. Da ist Augenhöhe und tatsächlich Gleichbechtigung by heart.
Sie