Ich finde, es kommt oft weniger auf das „dass“ an, sondern auf das „Wie“. Gegen ästhetische Bilder ist aus meiner Sicht wenig einzuwenden. Ästhetik heisst aber auch, dass es eben nicht Bilder sind, die mal kurz aus einem Schnappschuss heraus entstanden sind, sondern denen eine Idee zugrunde liegt. Im Idealfall erzählt ein Bild halt auch eine Geschichte, zeigt nicht alles frontal sondern lässt Dinge offen, geben den Spielraum, dass man Dinge auch erahnen kann. Bezüglich Ästhetik geht das Gefälle im JC natürlich sehr auseinander. Klar ist ja auch, dass jedes Bild eine Intention beim Betrachter auslöst - und da glaube ich, dass Bilder mit einer gewissen Qualität diesem Anspruch besser gerecht werden.
Viele Debatten werden hier ja auch um Penisbilder geführt. Ich glaube, der Penis hat ganz grundsätzlich ein visuelles Image-Problem - generell finden die wenigsten Menschen einen Penis an und für sich ästhetisch, und dass er eben oft auch sehr fragwürdig in Szene gesetzt wird, hilft dabei nicht. Gleichzeitig ist es vielleicht auch Zeit für eine Rehabilitierung - warum gelten Frauen, die komplett nackt ziehen, denn ästhetischer als Männer? Das hat meines Erachtens auch mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung und vielen Vorbehalten zu tun. Aber auch hier: Ich hab schon Bilder gesehen, die Männer und ihr bestes Stück sehr ästhetisch zeigen, aber eben weil es Bilder waren, die nicht die Qualität von „ich halt mal ganz schnell die Kamera drauf“ haben - sondern denen anzusehen war, dass auch sie auf ihre Art eine kleine Story erzählen. Und ich glaube, gerade das visuelle Verständnis von Frauen braucht eben mehr als nackte Tatsachen, sondern eher etwas, was die Fantasie schön anregt.