Lange Zeit habe ich in Düsseldorf und teilweise bis spät in die Nacht hinein gearbeitet, das war ohne Auto schon schwer machbar. Ab einer bestimmten Uhrzeit fahren entweder gar keine Busse/Bahnen/Züge oder halt so ungünstig, dass man dann schon mal 2,5 Stunden gebraucht hat um nach Hause zu fahren. Nachdem ich dann noch des Öfteren an den Bahnhöfen belästigt worden bin, bin ich wieder mit dem Auto gefahren.
Bei längeren Strecken kann man die Zeit schon sinnvoll nutzen von Lesen bis Besprechungen vorbereiten, mit interessanten Fahrgästen plaudern.
Recht unangenehm sind Fahrten dann, wenn man häufig umsteigen muss. Auf Anschlüsse warten oder diese verpassen, weil Züge etc. verspätet sind ist keine Freude.
Inzwischen wohne ich in Essen, sehr zentral, Arbeitsweg 3,5km, da ist ein Auto nicht wirklich notwendig. Vieles ist eine Frage der Organisation und der Einstellung, viele Menschen sitzen abends stundenlang vor dem Fernseher. Da könnte man sich drüber streiten, ob das nicht vielfach verschwendete Zeit ist.
Denke die meisten Menschen wollen nicht auf das Auto verzichten, die Umweltfrage ist nicht selten nur solange relevant, wie es nicht an den eigenen Geldbeutel, an die eigene Bequemlichkeit oder den eigenen Spaß geht. Da gibt es wenige Menschen, die da besser oder schlechter sind...
Was den Umweltschutz angeht, da bin ich inzwischen eher pessimistisch bzw. ich verdränge diese Fragen, weil ich genug eigene Anforderungen habe. In meinem Rahmen mache ich einiges um nicht zu sehr dazu beizutragen, dass die Luft noch dünner wird.
Nachdem ich mich in jungen Jahren engagiert habe sehe ich es inzwischen überwiegend als Zeitverschwendung an über Umweltfragen zu diskutieren, ändert sowieso nichts.
Diskussionen über "Gut und Böse" zu führen sind sinnlos, da Lösungen hauptsächlich über die Politik gefunden und entsprechend festgeschrieben werden müssen und die machen auch nicht mehr viel außer sich selbst zu feiern.
Gilt wie immer nicht für alle, aber die Politik leistet mir insgesamt zu wenig, auch, wenn es sicher schwer ist gute Lösungen zu finden, da es gilt viele verschiedene Interessen gegeneinander abzuwägen.
Fazit: Je nach Lebenssituation ist es schon ein großer Einschnitt auf das Auto zu verzichten, viele wollen es jedoch nicht, es ist immer noch Statussymbol und Spaß und der wiegt halt doch nicht selten höher als Umweltschutz.
Amüsant finde ich da manchmal, warum sich manche Leute noch über die Raucher aufregen. Das Atmen in Städten ist inzwischen riskanter. Ich liebe eigentlich die Stadt, wollte nie aufs Land, wegen der ansteigenden Luftbelastung überlege ich derzeit nun doch in eine ländlichere Gegend zu ziehen.
Aufs Auto kann ich inzwischen wieder verzichten, meine Lebensqualität ist dadurch eher höher als schlechter.