Natürlich gibt es sehr viele Leute, die auf ein Auto angewiesen sind. Das bestreite ich gar nicht.
Und dass auf dem Land der ÖPNV oft zu wünschen übrig lässt, weiß ich auch.
Nur frage ich mich, warum bei uns auf manchen Linien so wenig Busse fahren. Und die wenigen Busse fahren oft leer. Das Land steckt Millionen in den ÖPNV, damit überhaupt noch Busse fahren. Und wenn es nur zwei mal am Tag ist.
Es ist einfach so, dass die Leute lieber mit dem Auto fahren, die Busse deshalb nicht genutzt werden und deshalb gestrichen werden. Und die alten Leute auf den Dörfern, die kein Auto haben, können zusehen, wie sie klar kommen.
Das ist das gleiche wie mit den Tante-Emma-Läden auf dem Dorf. Alle jammern, dass es keine mehr gibt, gibt es aber noch einen, geht keiner hin, weil man im Supermarkt ja ein paar Cent spart.
Wenn immer mehr Leute auf den ÖPNV umsteigen würden, dann wären auch die Verbindungen besser.
Ich habe das mit der Odenwald-Bahn erlebt. Die Bahn hat die Strecke über Jahrzehnte heruntergewirtschaftet und wollte sie irgendwann ganz einstellen. Dann wurde sie privatisiert und eine beispiellose Erfolgsgeschichte begann. Der Betreiber (VIAS) muss ständig neue Züge anschaffen, da immer mehr Leute diese nutzen. Es gibt Direktverbindungen aus dem Odenwald nach Frankfurt, die es früher nie gab und die Leute haben gemerkt, dass sie es von der Fahrtzeit mit dem Auto gar nicht schaffen können, so schnell mitten in Frankfurt zu sein.
Natürlich sind die Züge im Berufsverkehr voll, aber leere Züge rechnen sich halt nicht.
Und der überzeugte Autofahrer braucht halt irgendein Argument, dass gegen den ÖPNV spricht.