Die Diskussion geht doch vielfach an der Realität vorbei. Bequemlichkeit, Lebensqualität, das hat man mit einem Auto und ja, man jeder könnte sich einschränken und mehr seine Fahrtzwecke überprüfen, ob die Tour notwendig ist. In städtischen Gegenden ist die Infrastruktur einigermaßen gegeben, aber wer auf dem Land wohnt und aus beruflichen Zwecken verpflichtet ist zu pendeln, der vielfach gar keine Wahl und ist auf die individuelle Mobilität angewiesen. Das wird in der Diskussion vielfach ausgeblendet, auch in der hohen Politik.
Ich arbeite im Schichtdienst und der öffentlichen Nahverkehr fährt vielfach gar nicht mehr zu meinen Arbeitszeiten. Ob Nachtzeit oder Wochenende, mit Bus oder Bahn komme ich nicht weg oder voran. Wenn ich die Bahn mal nutze, dann fällt mindestens einmal wöchentlich der Zug aus. Dann stehst Du da mit deinen Sachen und dann? Mit dem Nahverkehr benötige ich mindestens 2h für eine Tor. Mit dem Auto 1h. Alternative Fahrrad? Ja, fahre ich auch sehr gern. Bei 40km einfache Tour. Da ist man durch. Ich fahre sportlich, aber bei manchen Witterungen macht das absolut kein Spaß. Schon mal bei einem Unwetter auf dem Rad gesessen? Wer bei Sturm und Hagel auf freier Fläche und Gegenwind in die Pedale treten muss, der weiss was er getan hat.
Die Politik verkennt die Realitäten.
E-Autos? Man muss sich die offenen Berichterstattungen über die Ökobilanz zur Herstellung eines E-Autos einmal ansehen. Dann wird man ganz schnell umdenken und wer hat schon 60Tsd € für ein Auto über? Wenn ich für meinen Diesel nur noch einen obligatorischen Euro bekomme, ich habe noch nie soviel für ein Auto ausgegeben, da fehlt mir der finanzielle Spielraum und ich glaube, dass der Normalbürger sich kaum einen Tesla kaufen wird können. Von der Ladeinfrastruktur einmal abgesehen.
Ich verstehe alle Bedenken der Jugend, aber wir leben unter keiner Käseglocke, wenn nur 10% der Chinesen unseren Wohlstand anstreben, woher werden die Ressourcen kommen?
Wir schalten alle AKW und Kohlekraftwerke ab, woher kommt der erhöhte Bedarf an Energie denn... ach ja, aus der Steckdose...
Um uns herum, man muss nur auf der anderen Seite des Rheins gucken, stehen AKW und werden nicht abgeschaltet. Schweden betreibt auch AKW und China will noch unzählige bauen, um den steigenden Energiebedarf decken. Die Diskussion ist zu einfach. Wir sollen aber schon einmal dafür zahlen. Gern, dann kann ich den Kids nicht mehr ihr neues Handy kaufen, weil ich zuvor die steigende Stromrechnung bezahlen muss, obwohl ich überall spare und nur noch LED etc benutze. Wer hat den eigentlich den Pfand für Plastikflaschen eingeführt und damit die Glasflasche vom Markt verdrängt? Ja, ein Grüner, der Herr Tritin hat sich dafür stark gemacht. Die Hersteller hat es erfreut. Wurde die Last der Rückgabe auf den Kunden umgewälzt. Bei Glas muss man sich in der Abfüllung und Rücknahme erheblich mehr Gedanken machen, als wenn ich es in Plastik fülle und das war es... Die Rücknahme? Es wird alles schon im Rückgabeautomaten gepresst und geht in den Abfallkreislauf, aber nicht in die Getränkeindustrie zur weiteren Verwendung. Der Kunde zahlt dafür.
Ach ja, wenn die Leute etwas via Amazon Prime bestellen, muss die Ware so schnell als möglich Daheim sein. Lagerung, Transport? Warum so viele Botendienste unterwegs sind? Macht jemand sich darüber mal Gedanken. Viele Dinge, die neu gedacht werden müssen.
Aber Mobilität kann ich nicht aufgeben und ich werde auf ein Auto nicht verzichten können, weil ich damit meinen Lebensunterhalt verdiene, Lebensqualität generiere durch Zeitersparnis und unsere Infrastruktur nicht auf diese Dinge ausgelegt ist.